Hilft kastrieren gegen das Weglaufen?

  • Nun muß ich hier mal eine dumme Frage los lassen.
    Wenn der Hund seinen Trieb entdeckt und deshalb meint abhauen zu müssen und auf seinen " Chef" nicht mehr zu hören, dann meint ihr also das die Schleppleine eine gute Alternative ist?
    Im Klartext würde das ja bedeuten, dem Hund über einen sehr langen Zeitraum den Kontakt zu seinen Artgenossen zu verweigern, denn bekanntlich läßt man ja einen Hund nicht an der Schleppe spielen.
    Die Konsequenz daraus wäre also langweilige Spaziergänge mit Gehorsamsübungen? Hier stellt sich die Frage, inwiefern der Hund unter dieser Situation leidet.
    Wie soll das denn in der HS funktionieren? Wenn er auch dort seinen Trieb entdeckt und meint alles zu bespringen was sich bewegt?
    Mittlerweile habe ich hier mitbekommen, dass eine Kastration für die meisten hier keine Alternative ist, sondern immer auf Erziehungsfehler hingewiesen wird. Vielleicht sollte man auch mal in Betracht ziehen, dass es Hunde gibt, welche einfach einen sehr starken Trieb haben, der nicht mehr zu kontrollieren ist.



    lg Angelika

  • Auch wenn ich mich in die Nesseln setze:
    mein vorheriger Hund war genauso. Sobald der einen Hund aus der Ferne gesehen hat, war er weg. Kam dann irgendwann wieder... da half nichts. Er ist mir dann einmal aus einer doofen Situation mit einer läufigen Hündin, die vor unserer Wohnung gewartet hat (!), abgehauen und erst nach 90 min konnte ich ihn wieder einfangen.
    Dann gab's wochenlanges Geheul daheim, er hat nix gefressen und war voll depri. Ich hab ihn dann kastrieren lassen und seitdem hat er gehört, wie eine Eins und war wesentlich leichter zu handhaben, und hat nie mehr Anstalten gemacht, zu anderen Hunden, die in 1 km Entfernung waren, hinzulaufen.
    Sicherlich ist die Kastration nicht das Allheilmittel, bei uns hat's zumindest was das Weglaufen betrifft, geholfen.


    Doris mit Lara

  • HuHu,
    es freut mich zu lesen das doch nicht alle gegen eine Kastration sind.
    Die gefahr von ungewollten Nachwuchs ist auch sehr groß-
    und es gibt wahrhaftig schon genug Hunde.


    LG Gaby und die 12 Pfoten.

  • Wieso ist die Gefahr groß?
    Wenn ich meinen Rüden heranrufe, dann kommt er, egal ob er grad noch an dem Po von einer läufigen Hündin geschnüffelt hat oder nicht,
    ich würde garantiert keinen weiteren Hundenachwuchs rechtfertigen wollen!
    Und als Hündinnenbesitzer würde ich mir während der Läufigkeit eine wei´tere Leine mitnehmen und den Rüden an einen Baum binden und solange warten bis der Besitzer ihn wieder abgeholt hat, mit dem freundlichen Hinweis ein bisscehn Schleppleinentraining zu betreiben.
    LG Jana

  • Mimo ist aber noch sehr jung, entwickelt seinen Trieb erst und da hat man noch sehr gute Chancen das ohne eine massive Maßnahme in den Griff zu bekommen. Und wenn er innerhalb des nächsten Jahres wirklich so extrem ist, dass er nicht mehr frißt, jault etc. ist das ein ganz anderes Thema. Mimo ist in der Pubertät, testet seine Grenzen, weiter nichts.


    Und da das Problem erst seit kurzem besteht, kann man das mit Sicherheit auch anders lösen, so wie ich Mimo kennengelernt habe, denke ich nicht, das eine Kastration nötig ist.


    Liebe Grüße,
    Nicky

  • HuHu,
    hatte ich nicht erwähnt das es jedem selbst überlassen ist?


    Meine Freundin,genauso wie ich,möchte doch gerne mal die
    Rüden kennenlernen die sofort auf Ruf von einem heißen Mädchen
    weggehen :???:
    Scherz beiseite....
    ich kenne nur einen Hund in meiner Gegend der nicht kastriert ist.
    Und der gehört einem extrem verspannten Mann der sogar den Verband angezeigt hat weil er keine Zuchtzulassung bekommen hat :???:


    Jeder sollte das tun was er/sie für richtig hält.


    LG Gaby und die 12 Pfoten.

  • Zitat


    ich kenne nur einen Hund in meiner Gegend der nicht kastriert ist.
    Und der gehört einem extrem verspannten Mann der sogar den Verband angezeigt hat weil er keine Zuchtzulassung bekommen hat :???:


    Jeder sollte das tun was er/sie für richtig hält.


    LG Gaby und die 12 Pfoten.


    Verstehe nicht, was du damit zum Thema sagen willst.


    Ich kenne so einige Rüden, die sich zuverlässig abrufen lassen, wenn eine heiße Hündin da ist.
    Natürlich kann jeder für sich eine Entscheidung treffen, aber hier wurde eine Frage gestellt, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen und tinator kann sich davon doch was brauchbares raussuchen.


    Liebe Grüße,
    Nicky

  • Zitat

    Nun muß ich hier mal eine dumme Frage los lassen.
    Wenn der Hund seinen Trieb entdeckt und deshalb meint abhauen zu müssen und auf seinen " Chef" nicht mehr zu hören, dann meint ihr also das die Schleppleine eine gute Alternative ist?


    Japp


    Zitat

    Im Klartext würde das ja bedeuten, dem Hund über einen sehr langen Zeitraum den Kontakt zu seinen Artgenossen zu verweigern, denn bekanntlich läßt man ja einen Hund nicht an der Schleppe spielen.


    Wieso? Wenn du einen anderen Hund triffst kannst du ihn ja in sicheren Gebieten für diese Zeit von der Schleppe machen.


    Zitat

    Die Konsequenz daraus wäre also langweilige Spaziergänge mit Gehorsamsübungen? Hier stellt sich die Frage, inwiefern der Hund unter dieser Situation leidet.


    Ob es für den Hund langweilig ist, liegt ja an dir. Fällt dir nichts anderes zur Auslastung ein wie Gehorsamsübungen?
    Was wäre denn die Alternative, dass der Hund sich allein seinen Spaß sucht? ... und dann wunderst du dich noch, dass er wegläuft? :?


    Zitat

    Wie soll das denn in der HS funktionieren? Wenn er auch dort seinen Trieb entdeckt und meint alles zu bespringen was sich bewegt?


    Naja, wozu hat dein Hund ein Frauchen? Natürlich bist dann du diejenige, die ihm seine Grenzen zeigen muss, d.h. immer wieder abblocken, abrufen etc. Das ist eine ganz normale Phase, die eigentlich jeder Rüde irgendwann mal hat. Ist aber alles in den Griff zu bekommen. Auch ein HUnd muss sich erstmal sexuell orientieren :D Oder nicht?


    Zitat

    Mittlerweile habe ich hier mitbekommen, dass eine Kastration für die meisten hier keine Alternative ist, sondern immer auf Erziehungsfehler hingewiesen wird. Vielleicht sollte man auch mal in Betracht ziehen, dass es Hunde gibt, welche einfach einen sehr starken Trieb haben, der nicht mehr zu kontrollieren ist.


    Natürlich gibt es solche Hunde. Aber sei dir sicher, wenn du einen solchen Hund hättest, dann würdest du es merken.
    Und ja, für hypersexuelle Hunde ist eine Kastration eine Alternative.


    Bei ganz normalen pubertierenden Junghunden (und nach der Beschreibung des TS tut ihr Hund das noch nicht mal besonders intensiv) entspringt die Überlegung zu einer Kastration allein der Bequemlichkeit des Besitzers und dem Wunsch nach einer Problemlösung, die es so in der Hundeerziehung (leider) nicht gibt.


    Der größte Streuner bei uns im Dorf ist ein kastrierter Rüde!

  • Hallo Doris,


    du setzt dich hier sicher nicht in die Nesseln, wenn du zugibst, dass du deinen Hund hast kastrieren lassen.


    In deinem Fall hat es ja auch Erfolg gebracht und das gibt dir in diesem Fall ja auch recht.


    Ich persönlich würde aber empfehlen, mit der Kastra zumindest noch solange zu warten, bis der Hund wirklich erwachsen ist und sich in seinem Wesen gefestigt hat. Wie andere bereits geschrieben haben.....ein pupertierender Junghund ist noch in der Entwicklung. Hier kann der HH noch einwirken und den Hund entsprechend formen - ohne Kastra.


    Ist der Hund erwachsen und leidet tatsächlich "Höllenqualen" bei jeder läufigen Hündin mit allen dazugehörigen Symptomen (keine Futteraufnahme, kein Wasser, kein Gehorsam und und und) und ich beobachte, dass es meinem Hund dabei richtig dreckig geht - ja dann sollte ich wirklich darüber nachdenken ob ich meinem Hund nicht einen Gefallen tue, indem ich ihn kastrieren lasse.


    Wir haben auch so ein "Exemplar" zu hause. Mit 6 Monaten bekommen...."notgeil" bis zum Anschlag. Da dachten wir auch sofort "ab mit den Klötzchen!"


    Jetzt ist er 3,5 Jahre alt, hat seine "Bausteinchen" noch und ist ein wirklich klasse Hund geworden. Wir konnten ihn noch formen und haben diese Chance genutzt. Heute zeigt er gelegentlich noch das alte Verhaltensmuster aber das ist mit dem Verhalten von vor 3 Jahren absolut nicht mehr vergleichbar.


    Wenn wir rufen, kommen unsere Rüden. Vielleicht müssen wir ein 2. mal, mit etwas mehr nachdruck rufen aber spätestens dann lassen sie von den Hündinnen ab.


    Im Frühjahr haben wir sogar den Hundeführschein abgelegt und das, obwohl in unserer Gruppe gerade eine läufige Hündin dabei war. Es geht also doch. :)


    Aber wie gesagt......ist ein Rüde absolut daneben und ein Trainer oder TA sagt mir, dass es Sinn machen würde über die Kastra nachzudenken, dann würde ich dies ganz sicher auch tun. Ich würde mich in solchen Fällen niemals auf mein eigenes Urteilsvermögen verlassen, denn ich kann unmöglich mich und meinen Hund wirklich objektiv betrachten. Meine Entscheidung wird also zwangsläufig "manipuliert" sein, daher würde ich anraten, den Hund einem guten Trainer vorzuführen und ihn nach seiner Einschätzung fragen.


    Lg
    Volker

  • Ich hab auch son Exemplar hier... er ist in dem Alter auch immer mal ner Spur hinterher und hatte die Ohren auf Durchzug. Mittlerweile ist es so, dass es ihn gar nicht so interessiert, ob er ne Spur aufgenommen hat. Wir haben mehr das Prob der Futter Rüben momentan, mit denen er sich den Bauch voll schlägt. Ich merke halt, dass es sich rächt, wenn ich mal nicht so viel mit ihm spiele. Also in dem Alter habe ich, sowie auch heute wieder die Shleppe dran und das hilft, damit er sich nicht selbst belohnt. Aber dazu kommt, wenn ich auf dem Spaziergang was interessantes mit ihm macher- sprich Dummy oder was was er mag, dann ist er darauf fixiert und dann ist es egal, ob das ein Hund kommt oder eine Spur ist oder Rüben liegen. Verstehst du was ihc meine? Nimm ihn an die Schleppe und übe, aber tu auch was für eure Beziehung und versuch was zu finden, was ihm Spaß macht und ihn ablenkt von den anderen Sachen und nicht nur Futter. Irgendwas was ihr gemeinsam macht.

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