Hunderauferei. Unterbinden oder dulden?

  • Terry
    ich glaube Du hast grad komplett was missverstanden. Es ging um den Besuch von Hundeschulen, mit Welpengruppe etc. Vielleicht hat Dich der Begriff "kontrollierter Freilauf" verwirrt. Das was Du meinst, sind die sog. Gassigänger, die oft mit großen Hunderudeln unterwegs sind und Dir auf öffentlichen Flächen begegnen. Das hat aber Schopenhauer m.E. gar nicht gemeint.


    LG Appelschnut

  • nö, Appelschnut, ich meine HuSchu (oder Vereine).


    Für sehr gut geführte Welpengruppen gehört eine Menge was beachtet werden müsste: erfahrene, souveräne Althunde bzw. Junghunde z.B.. Denn von denen können Welpen was lernen wenn es um Hundesprache geht.


    Kommen Welpen aus einer guten Aufzucht (Mama und evtl. noch andere erwachsene Hunde) brauchen Welpen ersteinmal Zeit um sich an ihre neue Gemeinschaft anzuschliessen, denn die Hundesprache haben sie beim "Züchter" schon gelernt. Das halte ich für wesentlich wichtiger.


    Lebt man nicht gerade in einer sehr hundeeinsamen Gegend, trifft man soviele Hunde, daß man sich sicherlich so einige für kontrollierte Kontakte heraus suchen kann. Und auch da ist darauf zu achten das es unterschiedliche Hunde (Alter, Geschlecht, Rasse) sind. Nur Welpensicher müssen sie sein.


    Es gibt sicherlich HuSchu, welche gut geführte Welpengruppen anbieten. Aber die sollte man sich im Vorfeld genau anschauen und überlegen ob es für den eigenen Hund wirklich sinnvoll ist.


    Ich habe persönlich noch keine wirklich gut geführte Welpen-/Junghundgruppe kennen gelernt. Ist allerdings nur aus meiner Sicht. Andere sind vielleicht begeistert.

  • Tut mir leid, Terry, dann habe ich Deine Aussage falsch interpretiert.


    Ich selbst habe gleich auf Anhieb eine sehr gute Hundeschule gefunden und habe insofern keine breite Erfahrung zur allgemeinen Qualität von Hundeschulen. Aber ich halte es trotzdem für eine sehr sinnvolle Sache, von Anfang an in eine Hundeschule zu gehen, auch wenn man evtl. etwas suchen muss.


    Zum Ursprungsthread kann ich nur sagen, dass ich eigentlich zu der "die regeln das unter sich"-Fraktion gehöre. Aber ich hab einerseits mit einem großen Hund mit dickem Fell leicht reden (da muss es in einem Kommentkampf schon sehr blöde kommen, dass der verletzt wird) und andererseits werde ich immer sofort nervös, wenn ein kleiner Terrier ihn mit Imponiergehabe angrummelt (weil ich Angst habe, dass mein Großer den aus Versehen verletzen könnte). Bisher hat sich aber in allen Fällen bewährt, wenn die Hundehalter, die eine Eskalation kommen sehen, sich zügig in entgegengesetzte Richtungen von den Hunden entfernen.


    LG Appelschnut

  • Hallo Terry,


    leider ist nicht jeder wie du und hat ein gesundes Hundeverständis. Viele Besitzer müssen erstmal viel lernen und ihre Hunde auch, besonders dann wenn sie nicht von einem tollen Züchter, sondern eher aus dem Ausland kommen. Nicht jeder Hund ist vom ersten Tag an einfach. Und viele Besitzer müssen erstmal lernen, dass sie einen Hund vor sich haben und kein Baby.


    Weißt du wieviele Besitzer ich nachts laufen sehe, weil sie Hundekontakte fürchten? Da würden Hundegruppen zum Erlernen der Sozialisation unter Hunden schon sehr helfen.


    Ich bin der Meinung, dass man in guten Welpengruppen und Hundegruppen, egal ob in der Hundeschule oder im Verein, doch einiges lernen kann. Wobei ich dir beipflichten muss, es gibt da sehr große Unterschiede.


    LG Schopenhauer

  • Ich lasse überhaupt nix unter sich aus machen, das hat aber gute Gründe:


    Mein Großer hat keinen Bock auf fremde Hunde, er geht ihnen aus dem Weg. Sogar wenn er angepöbelt wird, geht er weg, weil ich ihm verboten habe, Krach anzufangen. Wenn Platz ist, soll er halt weg gehen. Kommt er zu mir, helfe ich ihm. Leider gibt es aber fremde Hunde, die es nicht akzeptieren wollen, daß meiner keinen Bock auf Raufen und Prügeln hat. Ist der fremde Hund kleiner, regelt meiner das ganz souverän, indem er den Winzling mit der Pfote auf den Boden drückt. Ist der andere Hund allerdings gleich stark, hatten wir schon mal ne richtig üble Keilerei und von deutlich größeren wurde mein Stinker leider sogar schon böse attackiert, richtiggehend platt gemacht. Er fängt nie von sich aus an und es muß schon viel kommen, daß überhaupt was passiert, aber ich würde 1. nicht die Hand ins Feuer legen, daß er nicht richtig zu beißt und zum 2. weiß ich auch nie, wie normal der andere Hund ist, wenn er das Weggehen von meinem schon nicht akzeptiert.... Meinem Großen ist es einfach mal egal, wer stärker ist, der will nicht raufen, sondern seine Ruhe...
    Und weil wir da schon viele blöde Erfahrungen gemacht haben, gibt es einfach keine Raufereien... Und auch keine Kontakte mit fremden Hunden...


    ABER: mein erster Hund, ein Petit Basset Griffon Vendeen konnte ich bedenkenlos mit JEDEM anderen Hund zusammen lassen. Zum Einen war er kastriert und andere Rüden haben keinen Konkurrenten in ihm gesehen, zum anderen war er super sozial... Selbst wenn der mal ne Keiferei hatte, hätte ich mir da nie Gedanken gemacht.... Der kam damit einfach super klar. Kurz anschreien und dann war gut...
    Mein jetziger Großer hätte da nen Feind fürs Leben... Und mein Kleiner ist ein Pöbler, deswegen darf der auch nicht zu fremden Hunden...

  • Zitat

    Viele Besitzer müssen erstmal viel lernen und ihre Hunde auch,


    eben. Ich die Erfahrung gemacht habe: lieber genauuu und mit viel Hinterfragen eine HuSchu aussuchen, als eine Falsche (hier wimmelt es in den Hilferufen ja teilweise davon) und dann die Fehler ausbügeln müssen.


    Zitat

    Weißt du wieviele Besitzer ich nachts laufen sehe, weil sie Hundekontakte fürchten


    Und bei denen kannst du mit Sicherheit sagen, daß es deswegen so ist weil sie keine HuSchu besucht haben? Solche Kandidaten kenne ich auch. Und diese haben Welpen- und Junghundgruppen besucht. Aber meine Erfahrung ist auch,dass das pauschalierte Beibringen von Kommandos oft (sehr oft) nicht hilft. Und dann werden diese Kunden im Regen stehen gelassen.


    Zitat

    Ich bin der Meinung, dass man in guten Welpengruppen und Hundegruppen, egal ob in der Hundeschule oder im Verein, doch einiges lernen kann. Wobei ich dir beipflichten muss, es gibt da sehr große Unterschiede.


    Und da ist der Haken: eine Gute zu finden. Und vor allen Dingen eine Schlechte sofort zu erkennen. Da müsste, meiner Meinung nach, noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden.


    Zwar muss auch hier bei sehr vielen Themen eine HuSchu oder ein Trainer empfohlen werden. Aber der Rat ist natürlich nichst Wert, wenn man an den Falschen gerät.


    Aber trotz allem bleibt meine Festestellung

    Zitat

    Und trotzdem wussten sie MTEINANDER umzugehen. In meinem Umfeld (natürlich nur ein sehr kleiner Bruchteil der Hunde Berlins) gab es nur sehr wenige Hunde die mit anderen unverträglich waren. Von den dreien, die ich kennen gelernt habe, waren 2 Hunde mit denen Training auf einem HuPlatz gemacht wurde (Rottweiler).


    Mit den anderen 100ten von Hunden, denen ich im laufe der Jahre begegnet bin, gab es so gut wie nicht Probleme.


    Und in der Zeit gabe es noch nicht so viele Informationen wie Heute. Vielleicht ist es darum etwas relaxter zugegangen, weil man einfach so gehandelt hat wie es zu jedem Einzelnen passte und keiner versuchte sich zu "verrenken" weil man ja alles Richtig machen wollte?

  • So, jetzt hab ich grad mal ein bisschen Zeit gehabt, die neuen Beiträge zu lesen.


    Es ist ja sehr interessant, wieviele unterschiedliche Gedanken da zusammen kommen.


    Es ist leider wahr, dass viele Hundebesitzer wenig bis keine Ahnung von hündischem Verhalten haben. Leider trifft das auch auf viele Hundeschulen zu.


    Letztendlich ist auch nicht ausschlaggebend, ob ein Hund hündisch in der Hundeschule oder woanders lernt. Hauptsache er lernt und zwar von Hunden, die es auch können.


    Zu meiner ursprünglichen Frage ist mir aufgefallen, dass mich wohl einige so verstanden haben, als hätte ich gefragt, ob sie sich gar nicht einmischen.
    Das meinte ich aber nicht.
    Natürlich versuche ich, meinen Hund aus Mobbingsituationen raus zu halten, sowohl wenn er mobbt, als auch, wenn er gemobbt wird.
    Ich möchte auch nicht, dass er auf fremde Hunde zustürzt. Ich lasse ihn nicht nerven und schütze ihn auch vor aufdringlichen Hunden.


    Meine Frage war eigentlich absolut nur auf auf den Fall der Fälle - die Hunde raufen bereits - gestellt.
    Viele haben hier die Erfahrung gemacht, dass das Weitergehen am hilfsreichsten ist. Ich auch.


    Zum einen, weil ich damit demonstrieren kann, dass ich kein Interesse an dieser Auseinandersetzung habe, zum anderen, weil mein Hund (sollte er der sein, der angefangen hat) merkt, dass er mit meiner Unterstützung nicht rechnen kann.
    Sollte er der sein, der angemotzt wurde, hat er sich wohl schlecht verhalten und braucht ebenfalls nicht damit zu rechnen, dass ich ihm zu Hilfe eile.


    Wohl gemerkt, ich meine hier wirklich nur Raufereien. Ich rede nicht davon, dass ein Hund einen anderen mit Verletzungsabsicht angreift!!!!


    Mittlerweile hat Snoop gelernt, anders an kritische Situationen ran zu gehen. Zum einen scheint er von anderen Hunden gelernt zu haben, die seine Angriffsbereitschafft abschwächen wollten und versucht nun auch selber, die Lage zu entspannen.
    Zum anderen scheint er sich an mir zu orientieren. Bin ich cool, ist er auch cooler (kann ich die Besitzer nicht leiden, gibts auch unter den Hunden eher Knatsch... :/ )


    Neulich hat er sogar einen besonders nervigen Vertreter außerordentlich lange ertragen und ist dann zu mir gekommen, damit ich den verscheuche. Das hat mich sehr gefreut!!


    Ich finde übrigens auch alle anderen Gedanken und Meinungen zu dem Thema, vor allem, warum überhaupt viele Hunde Probleme mit Begegnungen haben, sehr interessant.


    Lg Christine

  • Hallo,


    wir halten es so das wir die Situation und das andere Team anschauen
    bevor unsere das okay bekommen mit dem anderen zu spielen.
    Es gibt leider zu viele die nicht wissen wie ihr Hund tickt und was es
    heißt eventuell einen Rüffel von einem anderen Hund zu bekommen.
    Die Hunde mit denen unsere zwei Kontakt haben dürfen suchen wir
    aus.
    Beide unserer Hunde lieben normale Hundegegnungen,
    aber sobald ich merke es artet für sie in richtigen Stress aus hole ich sie
    aus der Situation heraus. Meistens kommen sie aber da schon von ganz
    alleine dann zu uns.
    Leider ist hier momentan der Fall das ein
    anderer Hund dem anderen gezeigt wer der Chef ist und das hat
    jetzt mit einer Anzeige geendet.
    Da passe ich lieber vorher auf mit wem sie rennen dürfen, sie
    haben immer mal wieder Kontakt mit Artgenossen. Aber soweit
    ich das kontrollieren kann mit denen wo ich weiß das die anderen
    Hunde auch ihre Mutterspache hündisch können.
    Allerdings gibt es noch die Kandidaten die ihre Hunde einfach frei
    laufen lassen und meinen das es ja so toll ist wenn ihre Hunde zu
    unseren angeleinten Hunden laufen. Den Hund scheuche ich definitiv
    aus unserem Wirkungskreis und bringe meine aus diese Situation ohne
    Diskussion heraus.


    Bis jetzt bin ich damit am besten gefahren und ich kann nur jedem
    die DVDs: Fremdsprache Hündisch empfehlen, damit man einige
    Situationen bei den Hunden direkt einordnen kann.


    Unsere freuen sich immer wenn sie mit anderen Hunden toben und
    rennen dürfen. Sie sind Hunde durch und durch und das sollen sie
    auch sein dürfen. ;)

  • "Unsere sind Hunde durch und durch Hunde und das sollen sie auch sein dürfen"


    Ich fühle mich bei solchen Aussprüchen manchmal etwas angegriffen. (ich weiß: ist meine Schuld, warum auch??)


    Ich denke, daß das schon auch eine Rasse- und Individuumsfrage ist, ob ich meinen Hunden Kontakte gestatte. ACD´s wurden auch gehalten um die Herden und das Hab und Gut zu schützen. Da ist es natürlich, daß er erst mal alles Fremde Sch... findet. Ich habe beide bestmöglich sozialisiert, beide haben jede Menge Hundefreunde, auch andere Rüden mit denen es wunderbar klappt, aber ganz fremde Hunde wollen sie einfach nicht. Aber wie oft bekomme ich diesen Spruch zu hören. Das brauchen die doch usw...


    Nein, meine beiden brauchen das definitiv nicht... Auch ich brauchte ne Zeit lang, um das zu kapieren. Mit meinem Großen bin ich bis vor nem halben Jahr regelmäßig auf ne große Hundewiese gegangen. Aber wenn er dort mit nur 1-2 bekannten Hunden spielt und nur solange kein weiterer dabei ist, und wenn dann noch ein anderer dazu kommt, er nur bei mir steht und voll Streß hat, tue ich ihm damit keinen Gefallen...


    Und wenn ich andere Leute bitte, darauf Rücksicht zu nehmen, nervt es schon extrem, wenn ich mir da immer irgendwelche Sprüche anhören muß. Jeder scheint meine Hunde besser zu kennen, als ich selber...


    Sky, tut mir leid, Du kannst da ja nichts dafür.. Dein Satz war nur der Auslöser....

  • Hallo,


    keine Ahnung was dich an diesem Satz so reagieren läßt. :hilfe:
    Aber vielleicht solltest du die Sätze vorher auch noch mal gründlich
    durchlesen.
    Wir haben gute Erfahrungen mit Hundebegnungen wie auch
    ganz böse gemacht, wo es unseren an den Kragen gehen sollte.


    Es sind und bleiben aber Hunde die ihre eigene Sprache
    haben. Das meinte ich damit, nur das wir sie halt mit ausgesuchten
    Hunden zusammen lassen. Die ach die wollen doch nur spielen Fraktion
    bleibt hier weitgehendst aussen vor.
    Aber du läßt ja deine Hunde auch zu Artgenossen wo du es okay findest.
    Mehr machen wir hier auch nicht, wir schützen unsere Hunde halt vor
    solche Analphabeten unter Hunden damit nichts schlimmeres passiert. ;)

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