Reagieren wir über ???

  • Hallo,
    gut möglich, dass ich mich jetzt unbeliebt mache, trotzdem würde ich gern eure Meinung hören:
    Wir wohnen in einer recht besiedelten Wohngegend, wo auch viele Hundehalter mit Ihren Vierbeinern Gassi gehen. Grundsätzlich fahren wir zum "richtigen" Spaziergang raus, aber die Spät-vordemSchlafen-Pipi-Runde drehen wir natürlich auch vor der Haustüre.
    Nun geht seltsamerweise meist zur gleichen Zeit (egal ob wir um 22.00, 22.15, 22.30 Uhr oder sonst wann gehen) ein Schäferhundrüde Gassi. Nun ist es meinem Lebensgefährten bereits zum 2.ten Mal passiert, dass dieser unangeleint aus dem stockdunkeln quer über die Strasse angeschossen kam. Kopf tief...knurrend...bellend...direkt auf Luzy zu. Wir haben sie abends an der Strasse natürlich angeleint. Nun ist es so, dass sie ja sowieso schon ein ziemlich ängstlicher Hund ist und wir in den 3 Monaten wo wir sie jetzt haben ständig Vertrauensaufbauarbeit leisten und so glücklich über jeden kleinen Fortschritt sind. Wenn wir Sie nun in einer solchen Situation los lassen, kann es uns aber durchaus trotzdem passieren das sie in Ihrer Panik unkontrolliert abhaut.
    Nun hat mein Freund also in eben jener Situation nach dem anderen Hund getreten, der auch dann das weit gesucht hat. Abgehauen ist er wohl den Abend der Tochter (so 16,17) des HH. Wie sie die Sache zu Hause wieder gegeben hat, weiss ich nicht. Jedenfalls wird jetzt ordentlich Stimmung gegen uns gemacht, von wegen tätlichen Angriffs.
    Wie handhabt denn Ihr solche Situationen, lasse Ihr IMMER die Hunde ALLES unter sich aus machen ???

  • Hallo luzylein,


    grundsätzlich, so meine Meinung, ist es nicht gut Hunde alles selbst unter sich ausmachen zu lassen...
    Das kann böse ins Auge gehen !!


    Du solltest ja schließlich "Chef" sein, denn Dein Hund wird, wenn Du ihn lässt, die Sache auf seine Art regeln und dies auch weiterhin FÜR DICH tun...wenn auch aus Angst...
    Wenn Dein Hund eh schon etwas unsicher ist, halte ich es besonders wichtig dass Du für ihn einstehst und die Situation regelst und den Ton angibst damit er sich sicher fühlt.
    So sollte es eigentlich immer sein : Du bestimmst und gibst den Ton an.


    Dass Dein Freund nach dem anderen Hund sofort getreten hat ist vielleicht nicht gerade optimal gewesen...
    Allerdings kenne ich die genaue Situation auch nicht und weiss nicht wie bedrohlich sie war...
    Manchmal reicht es auch schon aus selbst den größten Schäferhund mit einer lauten und energischen Ansprache zu vertreiben.
    Dem eigenen Hund evtl hinter Dir Schutz bringen und Rückzug zu geben.
    Einen großen Schritt auf den herankommenden Hund zu gehen, sich größer machen...das macht meist schon Eindruck...

  • Hi, ich kann dich SO GUT verstehen! *mal drückt*


    Was ich lernen musste - und zwar schmerzlich, war das Hudne sowas ganz sicherlich NICHT untereinander klären können! Vorallem nicht wenn einer schon Ängstlich/Nervös ist und der andere aus unerfindlichen Gründen erstmal aggressiv reagiert!
    Ein souveräner Hund hätte es gar nicht wirklich nötig Aggressiv zu reagieren!
    Ich bin der Meinung das nur souveräne Hunde irgendetwas wirklich untereinander klären können - die Überzahl an Hunden welche ich so kenne, können das nichtmal annähernd!
    Auch nicht meine eigenen Terrier. Mein Großer der kann des meistens, aber die kleinen, weit gefehlt!


    Ich musste das lernen, schmerzlich, weil mir eben genau DAS immer suggeriert und gesagt wurde.
    Und als junges Mädchen und junge Frau kümmert man sich schon sehr darum was Erwachsene und vorallem auch Trainer (denen man früher allgemein den Hof gemacht hat :p) sagen!
    jedenfalls sieht es jetzt so aus das ich zwei Russell terrier hier habe die mehrfach gebissen wurden und jetzt auf Hundebegegnungen nur mit vorsicht zu genießen sind.
    Wir haben Fortschritte gemacht durch langes, langes Üben.
    Und es dauert nochmal länger wiel auch hier irgendwelche "Spackos" ihre Hunde einfach tun und machen lassen was sie wollen.
    Auch wir haben hier nen extrem "schlechten" Ruf unter vielen Hundehaltern.
    Die ernsthaften Halter hatten Gespräche mit uns und sehen die Sache mittlerweile Differenziert - aber die anderen...


    Ich kann dir nur soviel sagen:


    Es wird IMMER welche geben die dir Erfolge mit dem Hund kaputt amchen, leider. Einfach dranbleiben. Zum Wohl deiner nerven UND für deinen Hund! ;) Es lohnt sich...
    Irgendwann steht man drüber.
    Versuche gespräche mit Hundehaltern zu führen, es wird welche geben die hinter dir/euch stehen und euch den Rücken stärken! Es hilft ungemein welche zu haben!
    Also Stellt die Situation mal aus eurer Sicht dar! Das ist ungemein wichtig für das eigene Selbstwertgefühl!
    Du hast die Möglichkeit die Leute mit dem Hund (wenn du rausfinden kannst, oder sogar schon weißt wo die hingehören) sie bei der Stadt zu melden!
    Hier in Osnabrück wartet auf solche Leute erstmal ein Verfahren von der Stadt und sogar im Bereich des Wesens und Haltertestes ob der Hund unter die "Gefährlcihen" Hunde zählt!
    Und nicht nur durch uns, sind mittlerweile schon 3 Hunde und Halter mit Leinenpflicht oder Leinen und Maulkorbpflicht im Wohngebiet.


    Wir haben gewiss nicht angezeigt, aber das waren DIE welche ihre Hunde trotz mehrfachen Übergriffen auf andere Hunde immernoch frei laufen gelassen haben!


    Und schützt euch! Du kannst mit Pfefferspray wohl auch ne Menge ausrichten als mit Tritten. Aber lass es dir nicht gefallen. Blöd ist natürlich wenn Hund drunter leiden muss, weil man ans Besitzerlein nicht dran kommt - weil es noch hinter der letzten Straßenecke ist...und somit nicht gewährleisten kann das durch seinen Hund niemand (ob Mensch oder Tier) zu schaden kommt! :roll:


    Du bist nicht alleine!


    Nina

  • Ich würde mit dem Schäferhundbesitzer reden und ihm eure Situation darstellen. Normalerweise sollte er es einsehen, wenn ihr ihn bittet, den Hund doch bitte an die Leine zu nehmen. Vielleicht ist es dann ja auch möglich, dass beide Hunde freundlichen Kontakt aufnehmen und euer Hund so etwas sicherer wird. Bei Hündin und Rüde sollte das doch eigentlich gehen.


    Ist der Hund denn eindeutig aggressiv auf euch zugelaufen? Oder war es einfach nur für viele Schäferhunde typisches Gebaren? Wenn unsere beiden Schäferhunde miteinander getobt und gespielt! haben, hörte sich das manchmal ganz schön gefährlich an. Sie spielen halt schon etwas grober.


    Aber wenn man eine ängstliche Hündin an der Leine hat, muss man das natürlich auch nicht haben.


    Wie gesagt, ich würde mit dem Besitzer sprechen und die Situation klären.

  • Hallo,


    ein ganz klares "NEIN" von mir aus. Ich lasse sowas nicht untereinander regeln. Ronja ist auch sehr ängstlich und bei Hundekontakten grundsätzlich erstmal vorsichtig.


    Haben hier momentan ein ähnliches Problem mit einer Hündin, die auch noch kleiner ist als Ronja. Diese greift ebenfalls an. Kommt mit gesenktem Kopf auf Ronja zu, droht und knurrt und hat sie bereits 2x heftig unterworfen, sodaß wir eingreifen mußten, weil Herrchen die Hände in den Taschen hatte. Mittlerweile kneift Ronja schon die Rute ein, wenn sie die Hündin sieht und versteckt sich hinter uns. Wir verjagen die andere Hündin (treten würde ich jetzt nicht, bisher ging's ohne Gewalt).


    Mit den Haltern sind wir jetzt auch nicht mehr so grün, aber das ist mir egal. Ronja vertraut uns und das soll auch so bleiben. Und wenn ich sie dazu beschützen muß, dann tue ich das.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Vielen Dank für euer schnellen Antworten. Noch kurz ergänzent zu der ein oder anderen Frage...
    1) Das mein Freund getreten hat, war auch bei Ihm wohl ein Reflex aus dem Schreck, wie gesagt es war stockdunkel und der Angriff kam ziemlich "aus dem nichts"...
    2) Wir glauben schon das der Rüde in ziemlich eindeutiger Absicht kam...
    3) Wir haben versucht mit dem HH zu sprechen, aber es scheint mehr so nach dem Motto zu laufen: meinem Hund kann ja hier nix passieren der geht bei einer Auseinandersetzung eh als Sieger hervor, also was interessiert's mich...

  • Ich lasse nicht alles unter Hunden unter sich ausmachen, und schon gar nicht nachts. Nachts lasse ich nie meinen Hund von der Leine, da sie da eindeutig das Wesen eines Herdenschutzhundes zeigt, dazu jagt sie liebend gerne Katzen!


    Und wenn mir nachts ein Hund alleine ohne Leine begegnet, dann mag ich das schon gar nicht. Ich weiß nämlich nie, wie dann auch mein Hund reagiert. Dann pöble ich auch andere HHs an, dass sie ihren Hund gefälligst anbinden sollen. Passiert nämlich was, dann ist der angeleinte Hund im Recht!


    Dennoch, im schwierigen Situationen lasse ich sofort die Leine fallen, damit mein Hund sich wehren kann. Ein Hund an der Leine ist immer eine blöde Situation. Nach einem Hund habe ich noch nie getreten und werde es auch nicht tun. Ich habe schon Hunde angeschrien und gesagt, dass sie abhauen sollen. Ich hab auch schon was geschmissen, aber meistens habe ich versucht den Hund zu ignorieren, was auch gut hilft.


    Falls der Hundehalter seinen Hund nicht anleint, könnt ihr zum Ordnungsamt gehen. Außerdem könnt ihr euch mit Wasser bewaffnen. Eine leere O2-Flasche mit Wasser füllen und Hund nass spritzen. Ich bin mir sicher, der kommt nimmer oft zu euch. :D

  • Zitat


    Wir haben versucht mit dem HH zu sprechen, aber es scheint mehr so nach dem Motto zu laufen: meinem Hund kann ja hier nix passieren der geht bei einer Auseinandersetzung eh als Sieger hervor, also was interessiert's mich...


    Das ist eine :zensur:-Einstellung. Der HH hat seinen Schäferhund nicht unangeleint im Dunkeln rumlaufen zu lassen. Das würde ich ihm in einem Gespräch deutlich klar machen.
    LG Noora und Jerry

  • Und u.U. auch mal auf die Gefahrenhundeverodnung eurer Stadt/des landes NRW aufmerksam machen ;) Das kann nämlich ziemlich schnell gehen das man aufeinmal nen Leinenzwang bekommt...
    Jedenfalls bei uns.


    Das wäre ein Argument für den Hundehalter mal etwas mehr auf seinen Hund zu achten - wenn er es von alleine schon nicht schafft ;)


    Nina

  • Treten ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber mal ganz ehrlich: Ehe der andere Hund Deine Hündin angreift,.... Außerdem war es ja wohl eher ein Reflex.


    Ob der Schäfi wirklich aggressiv ist, kann man wohl so nicht sagen, aber Deine Hündin hat auf jeden Fall Angst und daher muss sie beschützt werden.


    Ich würde gerade in dieser Situation die Hunde es nicht unter sich ausmachen lassen.


    LG Verena und Meggie

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