Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Bei ein wenig mehr Interesse hätte ich mir die Mühe gemacht zu erklären, dass das mit dem Sexualhormonen keine Einbahnstraße ist. Hormone haben Einfluss auf das Verhalten, das Verhalten hat Einfluss auf die Hormone ...


    Ich bin was das Thema angeht völlig unbedarft, magst du es mir vielleicht erläutern? Ich habe allerdings keine Probleme meinen Hund vom Pipi auflecken oder auf läufige Hündinnen zulaufen abzuhalten, das regele ich über Gehorsam. Allerdings kann er mit 16 Monaten beim Sexualverhalten ja noch eine Schippe drauf packen.

    Eigentlich ist es völlig logisch, dass man durch den Umgang mit dem Hund, dass der Hund durch das, was er tut und womit er wie konfrontiert wird, auch Einfluss auf seinen Hormonhaushalt nimmt. Beim Thema Ball werfen für Hunde mit hohem Suchtpotential ist das gut zu erkennen. Aber auch in anderen Bereichen: Wenn der Hund zu viel hatte, dann ist er tagelang aufgekratzt. Das ist die Folge des Hormonhaushalts, der aus dem Lot geraten ist.


    Meiner Erfahrung nach steigern sich Rüden, die von der Rasse(mischung) her eine hohe Neigung dazu haben gestresst auf Umwelt und Sozialpartner zu reagieren in das Sexualverhalten hinein, wenn dieser Entwicklungsschritt im Körper anspringt. Das System muss sich ja auch selbst erst wieder einregulieren. Wenn dann noch von außen Faktoren dazu kommen, die das erschweren, ja, dann kann das schon mal sehr in Schieflage geraten und für den Hund eine heftige Phase werden.


    Ich lebe ja nun seit etwa 15 Jahren mit einer gemischten Gruppe an Hunden - Rüden und Hündinnen, wo die Hündinnen ja auch läufig werden. Und es sind mehrere Mädels. Für die Jungs gibt es also alle paar Wochen "Aufregerpotential". Ich schreibe hier mal von meinem Spitz, weil der ganz rassetypisch ein recht ausgeprägtes Sexualverhalten hat. Er kam erst mit einem halben Jahr aus der Nothilfe zu mir. Kannte keine Zivilisation und war daher oft gestresst mit all den neuen Dingen. Als sein Sexualverhalten ansprang, bestieg er vier Wochen alles, was vier Beine hatte egal von welcher Seite. Ich war nur am Hinterherrennen und regulieren. Witzigerweise war zu dieser Zeit nicht mal eine meiner eigenen Hündinnen läufig. Danach wurde es langsam aber stetig besser bis er als erwachsener Hund zwar den Mädels sehr zugetan, aber in einem normalen Rahmen lag. Trotzdem trieb mich ja die Neugier und gerade die Läufigkeiten meiner eignen Mädels veranlassten mich zu "Experimenten", weil ich auch mal wissen wollte, welcher Weg damit umzugehen wohl der beste wäre. Ich handhabte es eigentlich immer so, dass ich in dieser Zeit stark regulierte und einen sehr engen Rahmen steckte. Doch bei einer Läufigkeit wollte ich mal testen was passiert, wenn ich nicht über Grenzen und Erziehung regele, sondern nur die Umstände schaffe, dass er nicht ran kam. Also nur über Türgitter (ohne ihn dort wegzuschicken, wenn er sich davor aufhielt), Geschirr und Leine dran und machen lassen, was er wollte, nur zur Hündin kam er nicht etc ... Ich sage es mal so: Ich habe das Experiment nach ein paar Tagen abgebrochen, weil es in meinen Augen nicht mehr tragbar war für ihn. Er war dermaßen gestresst, dass er anfing sich die Beine aufzunagen, in der Luft zu rammeln, überhaupt nicht mehr schlafen konnte - seine Sexualhormone waren offensichtlich völlig aus dem Ruder gelaufen! Das hat auch ganz schön gedauert bis das wieder normal wurde. Und auch bei der nächsten Läufigkeit wollte er sich sofort zu Beginn anfangen wieder reinzusteigern, was ich aber gut abfangen konnte.


    Meine Jungs sind übrigens so erzogen, dass ich sie im Sexualverhalten jederzeit abbrechen kann. Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt, weil das für viel Ruhe sorgt, meiner Meinung nach. Es gibt bzw. gab übrigens noch einen Süddeutschen Schwarzen, der sogar mal einen Deckakt hatte und einen Border Collie-Rüden. Die waren natürlich parallel auch noch mitzuregeln - drei Kerle, die sich anstecken wollen. Aber mit so was hat ein Einzelhundehalter ja dann mal kein Thema ...

  • Bei Lexi hat Homöopathie mehrmals ganz gut geholfen - obwohl ich nicht wirklich daran geglaubt habe ;)


    Und Pfützen (Inkontinenz) kann man sich weder einreden, noch „übersehen“, wenn sie trotz Homöopathie da sind ;)


    Vielleicht wirklich auch beim Hund nur ein Placebo-Effekt - aber wenn es hilft, dann gebe ich auch gerne für den Placebo-Effekt Geld aus ;)


    Mein Ziel ist ja eine Besserung bzw wenn möglich eine Heilung.

    Und wenn eine Besserung/Heilung erreicht wird, ist es mir egal, ob Placebo-Effekt oder nicht


    Es gibt übrigens auch in der Schulmedizin Medikamente, deren Wirkung nicht wirklich weit über der Placebo-Gruppe liegt.


    Und oft wird Tabletten eine bestimmte Farbe gegeben, weil sich die Wirkung dadurch nachweislich erhöht ;)



    Ich würde Homöopathie oder Bachblüten deshalb durchaus eine Chance geben.

  • Vielleicht wirklich auch beim Hund nur ein Placebo-Effekt - aber wenn es hilft, dann gebe ich auch gerne für den Placebo-Effekt Geld aus ;)


    Mein Ziel ist ja eine Besserung bzw wenn möglich eine Heilung.

    Und wenn eine Besserung/Heilung erreicht wird, ist es mir egal, ob Placebo-Effekt oder nicht


    Es gibt übrigens auch in der Schulmedizin Medikamente, deren Wirkung nicht wirklich weit über der Placebo-Gruppe liegt.


    Und oft wird Tabletten eine bestimmte Farbe gegeben, weil sich die Wirkung dadurch nachweislich erhöht

    Wie gesagt - der Placeboeffekt ist bestens belegt, auch bei Kindern und Hunden. Und ja, es gibt zugelassene Medikamente/Behandlungen, deren Wirkung nicht über Placebo hinausgeht. Nach und nach werden die aber auch runtergestuft zum Placebo.


    Placeboeffekt kann auch bei Medikamenten dazukommen, die tatsächlich eine nachweisbare Wirkung haben darüber hinaus. Da gebe ich mein Geld lieber für sowas aus. Denn reine Placebos kann ich auch selber basteln.

  • Denn reine Placebos kann ich auch selber basteln.

    Wenn die selbstgebastelten Placebos wirken, wäre es für mich auch in Ordnung.


    Für mich gilt da der Grundsatz "Wer heilt, hat recht"  ;)

  • Wahnsinn wie der super tolle Beitrag von flying-paws jetzt durch totalen bullshit zum Untergang verurteilt wird. Danke trotzdem sehr interessant.

    Als ich meinen Beitrag verfasst habe, war der Beitrag von Flying-Paws noch nicht da. :ops:

  • Denn reine Placebos kann ich auch selber basteln.

    Wenn die selbstgebastelten Placebos wirken, wäre es für mich auch in Ordnung.


    Für mich gilt da der Grundsatz "Wer heilt, hat recht"  ;)

    Tun sie doch - es hilft nur nicht jedes Placebo bei jedem. Weil sie ja keine biochemische Wirkung haben, sondern nur über die Psyche wirken, und auch da nicht über biochemische Wirkungen.


    Du bist die ideale Zielperson der Placebo-Industrie. Keine Ansprüche, nix hinterfragen, und im Zweifelsfall dem Placebo den Erfolg zusprechen. Ich meine das nicht böse, ist einfach so und nur menschlich. Davon lebt inzwischen ein millionenschwerer Industriezweig, der praktisch eine Lizenz zum Gelddrucken ohne jede Verantwortung hat. Sollte man einfach im Hinterkopf haben, wenn man mal wieder auf die geldgierige Pharmaindustrie schimpft.

  • Um zum Chipthema zurück zu kommen : Meine Mutter ist ja gerade mit ihrer kleinen Hündin da, welche just in diesem Moment das erste Mal läufig geworden ist. Mein Rüde interessiert sich nur dann, wenn sie gerade gepinkelt hat. Ansonsten ist er höflich zurück haltend.


    Da er schon früher nie ein Hund war, der bei läufigen Hündinnen komplett das Hirn ausgemacht hat, weiß ich nicht, ob es der Chip oder die Erfahrung ist.

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