ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Aber nein, meine Hunde gehen definitiv nicht nur auf Befehl jagen. Im Gegenteil, jagen gehen die von ganz alleine. Es ist mein Befehl (und die Leine) die sie hoffentlich davon abhalten, wenn es nicht angebracht ist.

    Ja eben, genau das mein ich ja. Dein Befehl, der sie davon abhält.


    Ich ging halt davon aus, dass die Hunde, im Prinzip wie Otto Normal Hunde, bestmöglich vom unkontrollierten Jagen abgehalten werden. Und dass das, durch die jagdliche Ausbildung und das kontrollierte Jagen können, eben auch gut gelingt.


    Ist es einem als Jäger egal, wenn die Hunde durchstarten und nicht mehr auf einen reagieren, weil, die wissen ja was sie tun, dann ist es für die Wildtiere ja weniger schlimm als bei einem stümperhaften Haushund und ist ja mein Revier?

  • Ich ging halt davon aus, dass die Hunde, im Prinzip wie Otto Normal Hunde, bestmöglich vom unkontrollierten Jagen abgehalten werden. Und dass das, durch die jagdliche Ausbildung und das kontrollierte Jagen können, eben auch gut gelingt.

    Ich bin sehr, sehr angetan von dem was ich hier von Jägerinnen lese - aber die DF-Realität unterscheidet sich ganz erheblich von dem was ich "in der freien Natur" bisher gesehen/erlebt/gehört habe.


    (Nicht nur im Bezug auf unkontrolliert hetzende Hunde.)

  • Vielleicht war es auch einfach als ein

    "Niemand ist perfekt, und auch der git trainierte Jagdhund geht auch mal stiften"


    Vielleicht um nett uns Gespräch zu kommen und den Hundehaltern sich als normalen Mensch und Hundehalter vorzustellen.


    Denn ja, auch ich kenne Jäger, denen ihre Hunde trotz gutem Training auch mal abzischen, oft halt in der Freizeit.


    Mein Nachbar ist hier Hundeobman der Jägerschaft. Er hat mir schon meinen Terrier (der eigentlich nie abhaut) wiedergebracht und ich ihm seinen Münsterländer (sonst macht der das NIE).

  • Ja, aber, auch wenn es jetzt kleinkariert wirkt, Hund geht nur auf Befehl jagen und Hund wird nur durch Befehl davon abgehalten jagen zu gehen ist ein großer Unterschied. Man hetzt seinen Hund ja normalerweise nicht aus Versehen auf Wild. Dass einem auch der besterzogendste Hund auskommen kann, naja, mit dem Risiko leben alle HH mehr oder weniger.
    Und es gibt allein in D über 400.000 Jagdscheininhaber. Es gibt nie DIE Einstellung des Jägers.

    Die meisten Jagdhunde hören recht gut und werden relativ verantwortungsvoll geführt (was natürlich auch hier "blöd gelaufen" nicht ausschließt). Aber es gibt natürlich auch andere.

    Und wenn du auf Letzteres eine ganz ehrliche Antwort willst, joa, wenn meine Privathunde jemals losgestartet wären und dann gar getötet hätten wäre meine Reaktion deutlich heftiger gewesen. Nicht weil es mir egal ist, wenn einer meiner Hunde jetzt wildern geht, aber zum einen erwarte ich es bei meinen jetzigen Hunden (also im Sinne von es überrascht mich nicht, ich weiß dass sie dieses Potential in sich tragen) und zum anderen ist es nunmal nicht meine allererste Berührung mit dem Thema.
    Ich denke auch, dass die Aussage des Jägers anders gemeint war als sie hier aufgenommen wird. Man hat halt einen etwas anderen Zugang zu dem Thema. Und meiner Erfahrung nach regulieren sich wildernde Hunde unter Jägern recht gut durch soziale Kontrolle. Wenn da einem mal der Hund auskommt oder überjagt usw. dann wird da, wenn man jetzt nicht gerade ein schlechtes Verhältnis untereinander hat, meist keine große Sache draus gemacht. Kann einem mit Jagdhund halt mal passieren. Wenn das wirklich öfter vorkommt, dann ist es meist allerdings sehr schnell vorbei mit diesem großzügigen Verständnis und dann gibt's meist richtig Probleme in der ganzen umgebenden Jägerschaft.
    Und bevor sich jetzt jemand an dem "kann passieren" aufhängt. Ein Nichtjäger kann einen Hund mit hohem Jagdtrieb einfach an der Leine halten. Leinenknast für immer. Nicht toll, geht aber. Jagdlich gibt es nur eine einzige Sache die ein Hund an der Leine macht, für alles andere, sei es Training oder Arbeit, läuft der Hund frei. Muss er frei laufen. Und das eben auf freier Flur. Und das eben oftmals auch zwangweise auf einer gewissen Distanz zum Führer.
    Da kann das halt passieren. Und gerade bei solchen Profis geht's halt teilweise extrem schnell. Soll heißen, dass ein Jagdhund Wild erwischt muss noch nicht einmal die Folge eines ungehorsamen Hundes sein.
    Wenn man dieses Risiko mit 100%iger Sicherheit vermeiden will, kann man schlicht und ergreifend keinen Jagdhund führen. Mit diesem Wissen arragiert man sich als Jäger (theoretisch auch als Nichtjäger, aber als Jäger geht das mit dem beide Augen zudrücken und sich vorgaukeln, dass der Hund nur spielen will eben nicht mehr). Und daher dann eben teilweise auch die etwas fatalistische Einstellung bei manchen die von Nichtjägern, dann eben öfter mal als Gleichgültigkeit angesehen wird.

  • Da reicht teilweise ein Blick in die örtliche Hunde Vermissten Gruppe.

    Wie oft da Jagdterrier, DK,DD usw. irgendwo herrenlos aufgegabelt werden oder tagelang verschwunden sind.

  • Ich sehe hier am Ort ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen den Jägern und den Nicht - Jägern.


    Manche haben sehr gut erzogene und gehorsame Hunde.

    Und manchen ist es halt egal was der Hund so treibt, solange er irgendwann brav wieder kommt.


    Es sind Menschen und es sind Hunde, manche sehr bemüht und engagiert und manche ... weniger.

  • Es gibt wie überall immer solche und solche …

    Ich dachte auch, dass Diensthunde hören. Nun habe ich einen schlechteren kennen gelernt. Schließe ich von dem auf andere? Nein!

    So ist es bei den Jägern genauso. Es wird immer welche geben, die es nicht so gut können. Deshalb sind sie ja nicht alle so.

  • Da reicht teilweise ein Blick in die örtliche Hunde Vermissten Gruppe.

    Wie oft da Jagdterrier, DK,DD usw. irgendwo herrenlos aufgegabelt werden oder tagelang verschwunden sind.

    Hmm. Bei uns werden hauptsächlich Mischlinge aus dem Tierschutz gesucht. Also in dieser Form stimmt die Aussage definitiv nicht.

  • Bei mir kommt es drauf an wo ich unterwegs bin. Die einen Jäger achten auf die Erziehung ihrer Hunde bzw. leinen sie - da ist mir noch nie ein Jagdhund begegnet. In einem anderen Gebiet - da bin ich im Winter meistens mit meinen Schafböcken - lässt der Jäger seinen Hund vermutlich zum Müdewerden oben am Weg aus dem Auto und der stöbert hetzt sich dann erst mal müde. Kam schon zig Mal mit Spurlaut an mir vorbeigeschossen, wenn ich dort war, während Herrchen am Auto wartete ... Es gibt also wie immer solche und solche ...

  • Da warst du tatsächlich sehr naiv. Is ja auch nicht weiter schlimm, jetzt hast du ja gehört, dass die Realität eine andere ist.

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