ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Ich mache bei meinen Hunden Wild nicht interessant, indem ich sie es beobachten lasse.
Wild wird - bei Sichtung - mit: "Joah, ein Reh/Hase/Eichhörnchen, interessiert mich/uns nicht - Weiter." kommentiert.
Parallel dazu baue ich das Interesse für die Ersatzbeute auf, und achte darauf, diese Aufgaben unter Berücksichtigung des Ausbildungsstandes so zu gestalten, dass der Hund seine jagdlichen Fähigkeiten - die ja im Laufe des Trainings immer besser und vom Hund gezielter, also mit "Kopf", eingesetzt werden - auch voll einsetzen kann.
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Ihr habt soviel geschrieben, ich versuche mal auf alles einzugehen ohne nun wild zu zitieren.
Also erstmal: immer frei würde er eh nie laufen. Es gibt einfach Ecken bei denen ich weiß, dass viel Wild unterwegs ist und da würde eh eine Leine dran bleiben. Auch gehen wir manchmal an Naturschutzgebieten vorbei, da versteht es sich von selbst, dass die Leine dranbleibt, also richtig dran, da nutze ich viel die Flexi.
Mit der schleppenden Schlepp bin ich total fine. Wir nutzen inzwischen eine ca. 7-8 m lange. Haben mal mit 25 m angefangen (was schon ein Haufen zu tragen und managen ist, wenn man es in der Hand hält). Ich glaube ein paar Meter würde ich eh immer dran lassen, weil's weder ihn noch mich stört und das ganz praktisch ist, wenn mal wer entgegen kommt und man einfach nur kurz die Leine aufklauben muss. Was vor allem bei Hundebegenungen noch wichtig ist, da er manche Rüden nach wie vor sch... findet und besser safe than sorry.
Was ich aber hasse, also richtig hasse, ist Schleppleine ständig aufnehmen zu müssen, was halt bei Leine in der Hand notwendig ist. Vor allem wenn das Wetter schlecht ist. Man ist einfach von oben bis unten eingesaut, das ist so ein unfassbarer Dreck! Und an den Händen auch echt eklig, weil es sich nie ganz vermeiden lässt, dass doch mal ein Stück durchhängt und über den Boden zieht. Z.B. bei Rückruf üben, da lasse ich die Leine halt liegen bis er da ist, damit ich mich auf ihn konzentrieren kann und nicht auf die Schlepp.
An der Schlepp den Rückruf üben ist einfach ein tolles Training. An der Flexi ist das nicht vergleichbar, finde ich. Ich arbeite viel mit Rückruf-ping-pong und "Lasso", was uns mega nach vorn gebracht hat und das geht mit Flexi einfach nicht.
Allerdings nutze ich die Flex viel in unserer Morgenrunde. Die geht auch an einem Feld vorbei, wo Horden an Hasen sind. Und ja, da üben wir sehr viel. Still sitzen und aushalten, während die Hasen auf dem Feld fangen spielen. Dann halt durch die Flexi gesichert und das klappt auch gut. Allerdings ist Hund natürlich nicht blöd, ich würde wahrlich nicht meine Hand ins Feuer legen, dass er auch so ruhig beobachten kann, wenn keine Leine dran ist. Er hat schon noch einen hohen Erregungslevel, wenn er da sitzt. Lässt sich aber inzwischen zumindest problemlos auf mich umorientieren, wenn ich ihn leise anspreche. Ist er grade an langer Leine unterwegs und macht Anstalten einem plötzlich daherkommenden Wild nachzusetzen, reicht inzwischen ein kurzes "Leine" und er bleibt stehen und kommt zu mir zurück.
An dem Feld z.B. würde ich ihn in 100 Jahren nie ohne Leine laufen lassen. Die Hasen sind teilweise so arglos, dass die manchmal echt nah ran kommen. Da muss ich wirklich nichts riskieren.
An Rehen üben kommt eher selten vor, weil wir einfach eher selten Rehe sehen. Wo möglich machen wir das aber natürlich auch. Sitzen und gucken, umorientieren üben etc. Aber das kommt halt wirklich selten vor.
Und auch, wenn ich weiß, ich kann nicht 100 % Aufmerksamkeit bei ihm haben, wo auch immer, warum auch immer, kommt die Leine dran.
Aber in vielen Gegenden wäre es schon schön. Er hat inzwischen eine wunderbare Wegtreue und durch das dichte Unterholz im Wald z.B. ist in den meisten Ecken die Wahrscheinlichkeit Wild zu sehen auch recht gering. Da wo es nicht so dicht ist, nehme ich die Leine einfach kurz auf. Aber da würde ich mir schon wünschen, dass wir irgendwann mal möglichst freilaufend, vielleicht nur mit 3-4 m schleppender Schlepp unterwegs sind. Es ist halt einfach mega schön und gibt dem Hund viel Freiheit, finde ich. Wenn man nicht ständig wegen der Leine stehen bleiben muss, weil er irgendwas tolles am Wegrand beschnüffelt. Man einfach mal die Hände frei hat und Hund machen lassen kann.
Oder wenn er in wildarmen Gegenden einfach mal über eine Wiese brettern kann, richtig die Beine lang machen. Da sieht man ihm förmlich den Spaß an.
Und darauf arbeiten wir halt hin, das ist das, was ich für ihn (und mich) möchte. Möglichst viel Freiheit.
Es beruhigt mich aber, dass ihr sagt, es war ein blöder Zwischenfall, aber wir sind deswegen nicht wieder bei null.
Die Gegend von gestern werde ich erstmal eine Zeit meiden, damit er da nichts dauerhaft verknüpft.
Weil einige das hier geschrieben haben. Ist Stoppen in solchen Fällen deutlich einfacher für den Hund? Das haben wir noch nie so wirklich intensiv trainiert, obwohl wir es durchaus mal gelernt haben. Ich nutze es aber wenig, deswegen bezweifle ich, dass es unter Ablenkung jetzt schon wirklich klappt. Sollte ich das mal mehr üben? Ist das für ihn leichter?
Wenn wir jetzt unterwegs sind, nutze ich viel ein "Warte", was gut klappt, aber schon was anderes ist.
Aber man könnte das ja mal umändern in ein klares Stop
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Ich mache bei meinen Hunden Wild nicht interessant, indem ich sie es beobachten lasse.
Wild wird - bei Sichtung - mit: "Joah, ein Reh/Hase/Eichhörnchen, interessiert mich/uns nicht - Weiter." kommentiert.
Parallel dazu baue ich das Interesse für die Ersatzbeute auf, und achte darauf, diese Aufgaben unter Berücksichtigung des Ausbildungsstandes so zu gestalten, dass der Hund seine jagdlichen Fähigkeiten - die ja im Laufe des Trainings immer besser und vom Hund gezielter, also mit "Kopf", eingesetzt werden - auch voll einsetzen kann.
So funktioniert das aber bei meinem Hund nun mal nicht. Ersatzbeute ist ihm völlig egal. Dafür macht er keine Kralle krumm.
Ich finde es wichtig das Vorgehen dem individuellen Hund und dessen Eigenschaften anzupassen. Bei uns ist die Impulskontrolle bei laufendem Wild extrem wichtig. Werfe ich ihm nen Dummy, guckt er in Seelenruhe. Das bringt ihn 0,0 aus der Fassung. Ich muss am bewegten Objekt arbeiten, deswegen darf er gucken, muss aber ruhig und im Sitz bleiben.
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Ihr habt soviel geschrieben, ich versuche mal auf alles einzugehen ohne nun wild zu zitieren.
Also erstmal: immer frei würde er eh nie laufen. Es gibt einfach Ecken bei denen ich weiß, dass viel Wild unterwegs ist und da würde eh eine Leine dran bleiben. Auch gehen wir manchmal an Naturschutzgebieten vorbei, da versteht es sich von selbst, dass die Leine dranbleibt, also richtig dran, da nutze ich viel die Flexi.
Mit der schleppenden Schlepp bin ich total fine. Wir nutzen inzwischen eine ca. 7-8 m lange. Haben mal mit 25 m angefangen (was schon ein Haufen zu tragen und managen ist, wenn man es in der Hand hält). Ich glaube ein paar Meter würde ich eh immer dran lassen, weil's weder ihn noch mich stört und das ganz praktisch ist, wenn mal wer entgegen kommt und man einfach nur kurz die Leine aufklauben muss. Was vor allem bei Hundebegenungen noch wichtig ist, da er manche Rüden nach wie vor sch... findet und besser safe than sorry.
Was ich aber hasse, also richtig hasse, ist Schleppleine ständig aufnehmen zu müssen, was halt bei Leine in der Hand notwendig ist. Vor allem wenn das Wetter schlecht ist. Man ist einfach von oben bis unten eingesaut, das ist so ein unfassbarer Dreck! Und an den Händen auch echt eklig, weil es sich nie ganz vermeiden lässt, dass doch mal ein Stück durchhängt und über den Boden zieht. Z.B. bei Rückruf üben, da lasse ich die Leine halt liegen bis er da ist, damit ich mich auf ihn konzentrieren kann und nicht auf die Schlepp.
An der Schlepp den Rückruf üben ist einfach ein tolles Training. An der Flexi ist das nicht vergleichbar, finde ich. Ich arbeite viel mit Rückruf-ping-pong und "Lasso", was uns mega nach vorn gebracht hat und das geht mit Flexi einfach nicht.
Allerdings nutze ich die Flex viel in unserer Morgenrunde. Die geht auch an einem Feld vorbei, wo Horden an Hasen sind. Und ja, da üben wir sehr viel. Still sitzen und aushalten, während die Hasen auf dem Feld fangen spielen. Dann halt durch die Flexi gesichert und das klappt auch gut. Allerdings ist Hund natürlich nicht blöd, ich würde wahrlich nicht meine Hand ins Feuer legen, dass er auch so ruhig beobachten kann, wenn keine Leine dran ist. Er hat schon noch einen hohen Erregungslevel, wenn er da sitzt. Lässt sich aber inzwischen zumindest problemlos auf mich umorientieren, wenn ich ihn leise anspreche. Ist er grade an langer Leine unterwegs und macht Anstalten einem plötzlich daherkommenden Wild nachzusetzen, reicht inzwischen ein kurzes "Leine" und er bleibt stehen und kommt zu mir zurück.
An dem Feld z.B. würde ich ihn in 100 Jahren nie ohne Leine laufen lassen. Die Hasen sind teilweise so arglos, dass die manchmal echt nah ran kommen. Da muss ich wirklich nichts riskieren.
An Rehen üben kommt eher selten vor, weil wir einfach eher selten Rehe sehen. Wo möglich machen wir das aber natürlich auch. Sitzen und gucken, umorientieren üben etc. Aber das kommt halt wirklich selten vor.
Und auch, wenn ich weiß, ich kann nicht 100 % Aufmerksamkeit bei ihm haben, wo auch immer, warum auch immer, kommt die Leine dran.
Aber in vielen Gegenden wäre es schon schön. Er hat inzwischen eine wunderbare Wegtreue und durch das dichte Unterholz im Wald z.B. ist in den meisten Ecken die Wahrscheinlichkeit Wild zu sehen auch recht gering. Da wo es nicht so dicht ist, nehme ich die Leine einfach kurz auf. Aber da würde ich mir schon wünschen, dass wir irgendwann mal möglichst freilaufend, vielleicht nur mit 3-4 m schleppender Schlepp unterwegs sind. Es ist halt einfach mega schön und gibt dem Hund viel Freiheit, finde ich. Wenn man nicht ständig wegen der Leine stehen bleiben muss, weil er irgendwas tolles am Wegrand beschnüffelt. Man einfach mal die Hände frei hat und Hund machen lassen kann.
Oder wenn er in wildarmen Gegenden einfach mal über eine Wiese brettern kann, richtig die Beine lang machen. Da sieht man ihm förmlich den Spaß an.
Und darauf arbeiten wir halt hin, das ist das, was ich für ihn (und mich) möchte. Möglichst viel Freiheit.
Es beruhigt mich aber, dass ihr sagt, es war ein blöder Zwischenfall, aber wir sind deswegen nicht wieder bei null.
Die Gegend von gestern werde ich erstmal eine Zeit meiden, damit er da nichts dauerhaft verknüpft.
Weil einige das hier geschrieben haben. Ist Stoppen in solchen Fällen deutlich einfacher für den Hund? Das haben wir noch nie so wirklich intensiv trainiert, obwohl wir es durchaus mal gelernt haben. Ich nutze es aber wenig, deswegen bezweifle ich, dass es unter Ablenkung jetzt schon wirklich klappt. Sollte ich das mal mehr üben? Ist das für ihn leichter?
Wenn wir jetzt unterwegs sind, nutze ich viel ein "Warte", was gut klappt, aber schon was anderes ist.
Aber man könnte das ja mal umändern in ein klares Stop
Rückruf kann man bis zu einem gewissen Grad auch an der Flexi machen. Ich laufen dabei ein paar Schritte rückwärts.
Ein Stopp ist halt in unserem Fall zielführender, weil sich Hund nicht aktiv vom Reiz abwenden muss. Sichtjäger, Augen, glotzen. Ein Warten haben wir auch, ist aber nicht so strikt aufgebaut wie ein Stopp. Beim Stopp gibt es keine Abweichung, sondern ein sofortiges Stehenbleiben. Es ist unser wichtigstes Kommando im Freilauf und ich benutze es oft. Kommen Radler, Jogger etc. Immer gibts ein Stopp. Es muss dem Hund ins Blut übergehen. Ich übe das allerdings schon von Welpe an und habe jetzt im dritten Jahr einen deutlichen Fuß in der Tür. Aber auch das Alter bringt viel. Bei jedem Pups rennt mein Hund eh nicht mehr los. Der bewertet erst und schätzt ab. Unsinnig verbrät er (zu meinem Vorteil) keine Energie.
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Bin jetzt mit meinem (noch?) super braven nicht jagdinteressierten Junghund mit Schleppleinen unterwegs.
Die Anfänge von Benehmen in Wald sind gelegt.
An mir orientieren und wir gehen✔️ gemeinsam spazieren ✔️
Auf den Wegen bleiben ✔️
Wildwechsel wahrnehmen aber dann weitergehen ✔️
Hund rennt NIE! wie blöd in die Leine✔️
Hund zerrt nicht an der Leine, egal wie lang die ist ✔️
Im Aufbau:
Neben mir herlatschen nach Aufforderung (unsportliches „Fuß“😂)
Hinten!
Fehlen „tud“😂
Nach Aufforderung an der Leine zum Menschen kommen und im Dunstkreis sein, wenn Mensch steht.
Werd ich heute mal mit ihr anfangen.
Das hat sich überschnitten...
Was heißt - Fehlen "tud"????
An mir orientieren und wir gehen✔️ gemeinsam spazieren ✔️
Auf den Wegen bleiben ✔️
Hund rennt NIE! wie blöd in die Leine✔️
Hund zerrt nicht an der Leine, egal wie lang die ist ✔️
Die Haken kann ich auch setzten. Da arbeiten wir noch dran:
Wildwechsel wahrnehmen aber dann weitergehen ✔️
Superrückruf haben wir seit einiger Zeit auch, aber den hab ich mich nicht getraut zu machen, ich war mir einfach nicht sicher, ob der schon so gut sitzt, dass der geklappt hätte. Ich war zumindest nicht so hektisch unüberlegt irgendwas hinterher zu schreien. Ich habe wohl überlegt einmal klar gerufen und dann abgewartet. Da ich ja auch nicht sehr lange warten musste, er ist ja gsd doch relativ schnell zurück gekommen, war ich nicht in Versuchung noch wer weiß was zu testen. Wäre er dem Reh in den Wald gefolgt hätte ich wohl eh keine Schnitte mehr gehabt.
Ich mache bei meinen Hunden Wild nicht interessant, indem ich sie es beobachten lasse.
Wild wird - bei Sichtung - mit: "Joah, ein Reh/Hase/Eichhörnchen, interessiert mich/uns nicht - Weiter." kommentiert.
Parallel dazu baue ich das Interesse für die Ersatzbeute auf, und achte darauf, diese Aufgaben unter Berücksichtigung des Ausbildungsstandes so zu gestalten, dass der Hund seine jagdlichen Fähigkeiten - die ja im Laufe des Trainings immer besser und vom Hund gezielter, also mit "Kopf", eingesetzt werden - auch voll einsetzen kann.
Okay, ersteres machen wir anders. Allerdings auch bedingt dadurch, dass wir in der Pubertät ja mal einen Fehltritt mit einem Hasen hatten, er also schon wusste WIE interessant so ein Hoppler ist. Vielleicht wäre Deine Idee die bessere gewesen, aber ist zu spät jetzt.
Ersatzbeute, im Sinne von Leckerchen-ping-pong (weiß nicht, was du da nutzt) machen wir auch, das war ein echter Gamechanger für uns, da fährt er voll drauf ab. Ist aber wohl weit von dem entfernt, was Du meinst.
Magst du mir das mal genauer erläutern?
Je mehr ich jetzt so drüber schreibe, war das Ganze soooooo schlecht eigentlich nicht. Natürlich hätte er gar nicht erst loslaufen sollen. Aber alles in allem...
Er ist nicht in den Wald gefolgt.
Er hat, dafür dass er bestimmt 100/150 m weg war (kann sowas schlecht schätzen, ich fand es aber furchtbar weit) und im vollen Lauf, ja doch immerhin relativ schnell reagiert. Klar, es waren gute Umstände, das Feld war eh zu Ende, das Reh außer Sicht durch den Wald, aber trotzdem.
Und auf dem Rückweg ist er wirklich straight zu mir durchgelaufen.
Es hätte echt viel schlimmer werden können.
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Weil einige das hier geschrieben haben. Ist Stoppen in solchen Fällen deutlich einfacher für den Hund?
Für meine bisherigen Jagdhund Rassen schon.
Bei meinem Vorsteher, eh klar. Den hab ich an Ort und Stelle dann abgeholt. Und meine Labi Hündin soll nach dem Stoppen(nach Wild Sichtung) zu mir in die Grundstellung, auch mit hoher Erregungslage. Einem Labi kann man sowas gut beibringen. Wobei das Stopp beim Dummytraining, vor allem Aufmerksamkeit zu mir ist, egal was fürn Reiz. Auch bei Bewegungsreiz drum herum, wird gestoppt. Und das Üben wir auch MIT Bewegungsreizen und Beutereizen und in hoher Trieblage etc.
Es kann ja immer mal ein Vogel oder Hase aus einem Gebüsch daher kommen, wenn der Hund grad wer weiß wie viel Meter auf Abstand ist. -
Ich mache bei meinen Hunden Wild nicht interessant, indem ich sie es beobachten lasse.
Wild wird - bei Sichtung - mit: "Joah, ein Reh/Hase/Eichhörnchen, interessiert mich/uns nicht - Weiter." kommentiert.
Parallel dazu baue ich das Interesse für die Ersatzbeute auf, und achte darauf, diese Aufgaben unter Berücksichtigung des Ausbildungsstandes so zu gestalten, dass der Hund seine jagdlichen Fähigkeiten - die ja im Laufe des Trainings immer besser und vom Hund gezielter, also mit "Kopf", eingesetzt werden - auch voll einsetzen kann.
So funktioniert das aber bei meinem Hund nun mal nicht. Ersatzbeute ist ihm völlig egal. Dafür macht er keine Kralle krumm.
Ich finde es wichtig das Vorgehen dem individuellen Hund und dessen Eigenschaften anzupassen. Bei uns ist die Impulskontrolle bei laufendem Wild extrem wichtig. Werfe ich ihm nen Dummy, guckt er in Seelenruhe. Das bringt ihn 0,0 aus der Fassung. Ich muss am bewegten Objekt arbeiten, deswegen darf er gucken, muss aber ruhig und im Sitz bleiben.
Hier sollte man auch die Rasse berücksichtigen. Retriever sind genau dafür gezüchtet, ein Jagdgeschehen zu beobachten und sich zurückzunehmen. Das ist bei dem Typ Hund auch einfach keine Kunst und schreibt sich leicht.
Hütehunde zum Beispiel zeigen sich hier mEn zB ganz anders, die lassen sich von Bewegungsreizen in einem Maße triggern, das ist man mit Retriever nicht gewohnt. Einfach komplett verschiedene Welten.
Rassen wie der DD oder DJT bringen dann noch Schärfe mit, sind insgesamt kerniger und haben auch mehr Jagdtrieb.
Aber selbst mein Retriever findet Wild wesentlich geiler als Ersatzbeute (ja, auch Dummys). Wird aber auch am Wild gearbeitet.
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Und dann ist der selbständig jagende Hund wie z.b. der Ridgeback nochmal ne extra Herausforderung. Der gibt nämlich nicht viel auf deine „Anleitung“.
Kooperationsbereite Hunde sind viel einfacher zu erreichen und zu trainieren. Und der Vergleich zu anderen Rassen, die das eben nicht mitbringen, taugt zu wenig.
Man kann nicht jedem Hund in einen Topf werfen und mit dem selben Rezept „behandeln“.
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Und dann ist der selbständig jagende Hund wie z.b. der Ridgeback nochmal ne extra Herausforderung.
Kommt drauf an, wie kernig der Ridgeback, der in Deutschland ja sowieso gar nicht jagdlich gezüchtet wird, überhaupt noch ist.
Ist halt das gleiche Thema wie mit den ganzen Arbeitslosen Hütehunden.
Arbeitsselektion geht auch ganz schnell verloren.
Neben Trieb und Ausbildbarkeit ist auch Härte und damit Hemmbarkeit ein Thema wenn es um Jagdverhalten geht. Und bei dem Punkt fand ich Ridgebacks bislang wirklich moderat und einfach.
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Soweit ich weiß, gibt es schon einige jagdlich interessierte Zuchtstätten bei den RR und auch einige geführte Hunde, wenn halt auch nicht offiziell. Meiner ist nicht aus so einem Kennel und was Härte betrifft, wirklich sehr moderat und eher weich. Der beißt nicht mal in einen verletzten Vogel und spuckt Mäuse unversehrt wieder aus. Und er ist auch sensibel genug, um hemmbar zu sein, wenn man schnell genug und umsichtig genug ist, wenn man die Gegebenheiten und seinen Hund gut kennt.
Seine Leidenschaft wäre das Anhetzen, weder das ausdauernde Verfolgen, auch nicht das Stöbern usw. Er jagt auch nicht auf Spur, wenn, ist er ein Hochwindwitterer mit sehr guter Nase. Wittern heißt aber bei ihm nicht gleich losrennen. Er zeigt erstmal an.
Für mich schwer, ist eben der extreme Impuls loszurennen, wenn was flüchtet. Rennt er erst einmal richtig, habe ich kaum ne Chance ihn zu stoppen. Das muss in der Millisekunde des Impulses geschehen, dann hört er aufs Stopp.
Aber er wird wie gesagt, schon viel ruhiger und zuverlässiger.
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