ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Vorgestern im Wald, ein gerader, etwas abschüssiger Weg in einer "Schlucht", die zu dem von dort ungefähr 500m entfernt liegen Waldparkplatz führt.
Plötzlich bleibt Leifur, der ca. 20m vor mir war (unangeleint) wie angewurzelt stehen, Rute etwas mehr als halbhoch, der ganze Hund angespannt und komplett nach vorne gerichtet, mit ganzem Körper und Sinnen = perfekte, hochfokussierte Jagdhaltung.
Nahezu zeitgleich (so 0,5 Sekunden später) sehe ich 2 Rehe, die ca. 40m vor ihm vom linken Hang kommend über den Weg preschen und den rechten Hang hoch.
Leif bekommt ein Sitz - er bleibt stehen, bekommt ein zweites Sitz, diesmal mit entsprechendem Druck (= ich will das - JETZT!), und sein Hintern bleibt wie mit Pattex festgeklebt am Boden, bis ich bei ihm bin (zügiger Schritt, nicht gerannt), dort ein kurzes verbales Lob mit direkt anschließendem "Fuß".
Dort bekommt er dann ein Leckerchen, mit direkt anschließendem "Fuß", und ich gehe mit ihm (unangeleint) bis zu der Stelle, wo die Rehe den Weg gequert haben.
Dort ist tatsächlich ein Weg, vom einem Hang runter den Hauptweg querend den anderen Hang wieder rauf.
Leif wird genau auf der Kreuzung mit Blick den Weg hoch, auf dem die Rehe verschwunden sind, abgesetzt, ich stelle mich einige Meter vor ihn, werfe je ein Dummy rechts und links von ihm und weise ihn dann auf die Dummies ein.
Auf dem Weg zum zweiten Dummy werfe ich dann noch unbemerkt von ihm ein weiteres Dummy den Weg hoch, auf dem die Rehe verschwunden sind.
Zu diesem Blind schicke ich ihn, nachdem er mir das zweite Dummy gebracht hat.
Da er etwas suchen muss, und ich feststelle dass er dort von den frischen Rehspuren etwas abgelenkt ist, bekommt er von mir noch mal ein deutliches "Apport", und unterstütze ihn noch mit dem "Suche genau DA"-Pfiff (eine spezielle Pfiffkombination, die dem Hund signalisiert: Suche genau dort - da in der Nähe muss die Beute liegen).
Er findet es, wirft noch mal einen Blick den Hang hoch (wo kurz zuvor die Rehe verschwunden waren), und bringt mir das Dummy.
Nehmen, loben, Leckerchen, Fuß.
Nach 20m im "Fuß" gebe ich ihn dann mit einem "OK" wieder frei.
2 Blicke zurück (aber in der Vorwärtsbewegung mit mir) werden von mir mit einem "Weiter" kommentiert, und auf den letzten paar hundert Metern bis zum Parkplatz ist er wieder "ganz normal" Hund, inspiziert noch ein paar interessante Schnüffelstellen, markiert an der ein oder anderen auch, und am Parkplatz ist der Spaziergang beendet.
Würde Leif jagen gehen ohne meine Aufsicht?
Wissen tu ich es nicht, weil er nie ohne Aufsicht unterwegs ist; Aber ja, ich denke mal er würde es tun.
Aber so wie es jetzt ist, kann ich ihn genügend kontrollieren, um entspannte Spaziergänge/Wanderungen im Freilauf mit ihm machen zu können.
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Hi
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Daher nach sowas immer die Leine dran und erst nach ganz viel Training, kann die (situativ) evtl. wieder abgebaut werden.
Ja, das mache ich jetzt immer so. Bzw. läuft er eh nur noch selten und an wenigen Stellen ohne Schleppleine.
Wie hast du Dummy bisher aufgebaut?
Wollte es mit Shapen machen. Aber er geht nicht von sich aus den Dummy ran. Ich habe leckere Sachen da rein getan und ihn schnüffeln lassen. Er will nicht daraus fressen. Dann habe ich eine Schnur an den Dummy gemacht, habe den minimal nach vorne geworfen. Das interessiert Archie gar nicht. Und zuletzt habe ich mit dem Dummy gespielt und den gefeiert. Hat auch nicht wirklich Interesse geweckt.
Das haben dir auch schon einige im Forum geraten, pass auf mit Zeug werfen/Freilauf.
Er bekommt sonst nie seinen Ball. Und ich habe hier im Thread halt gelesen, man soll das nutzen, was der Hund eigentlich tun will. Und das wäre bei Archie halt das Hetzen. Aber ich habe es jetzt begriffen und den Ball gibt es nicht mehr.
Kannst du Archie gut lesen?
Ja, das würde ich schon sagen. Wenn er eine Fährte findet, merke ich das sofort. Doch dann gibt es die Momente, wo er im Laufen was im Wald sieht und weg ist er. Darum halte ich die Schleppleine nun immer fest.
Wieso hast du das gemacht?
Das wurde hier im Thread anderen empfohlen. Gucken ist besser als losrennen. Klappt bei Archie aber nicht und mache ich dementsprechend auch nicht mehr.
Nur noch mit Leine raus, immer.
Das mache ich seit ein paar Tagen so.
So bastelst du dir gerade perfekt einen Jagdhund, denn je öfters er Erfolg hat, desto schwieriger wird das Training...
Ja leider. Darum bleibt die Schleppleine nun in der Hand
Wenn die Schleppleine aus der Hand rutscht (rutschen kann) würde ich eine mit Schlaufe nehmen. Du hältst sie eh erst mal in der Hand. Aus Gründen ;-)
Ehrlich gesagt war das meine Schuld. Ich war etwas in Gedanken
Aber von nun an bin ich, wenn ich mit Archie draußen bin, nur noch bei ihm mit meinen Gedanken und Augen.
Ball ist ganz furchtbar, lass den weg!
Das mache ich ab jetzt.
Entweder "verkaufe" ich ihm das Jagen von Nicht-lebendiger-Beute so, dass er dort seine unterschiedlichen Jagdverhaltenssequenzen ausleben kann
So wollte ich es gerne machen. Ich weiß nur noch nicht wie. Den Dummy findet er nicht interessant. Habe oben im Zitat von Neala beschrieben, wie ich es versucht habe.
Wenn der Hundehalter selber keine Freude an einem jagdlichen Sport hat - dann wird er auch seinen Hund nicht dafür begeistern können.
Das könnte tatsächlich ein Problem sein. Ehrlich gesagt war ich erst total sauer. Denn die Vermittlerin von Archie sagte uns, dass er nicht jagt. Und meine innere Wut hat er bestimmt bemerkt.
Ich habe hier übrigens deine Beiträge gelesen, die du im Laufe der Jahre so geschrieben hast hier im Thread. Und genauso würde ich es gerne mit Archie machen.
Ich habe jetzt aber begriffen, was ich da für einen Hund habe und ich will mit ihm arbeiten.
Vielen Dank für eure vielen Tipps
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Denn die Vermittlerin von Archie sagte uns, dass er nicht jagt. Und meine innere Wut hat er bestimmt bemerkt.
Theo hat auch nicht gejagt, als er zu lir kam. Der war viel zu unsicher und mit sich selbst beschäftigt. Haben wir wils getroffen, hat ihn das nicht interessiert.
Das hat sich erst entwickelt und ist bei uns beim ersten Mal total blöd gelaufen (war mit Pferd und Hund spazieren, Theo neben dem Pferd, als das plötzlich erstarrt. Ich Theo voran geschickt, weil mir das neben dem.pferd zu gefährlich war und just in dem.moment rennt ein Reh die Böschung runter zu uns auf den Weg und ich hab ihn- in seinen augen- genau aufs Reh geschickt. Das wars dann 😅).
Was ich sagen möchte: evtl. Hat er das Verhalten bei de Vermittlerin noch gar nicht gezeigt. Sie entwickeln sich halt auch immer weiter. Theos Pflegeherrchen würde sich wohl wundern, wenn er sähe wie Theo bei der arbeit oder im sport abgeht. Er war immer nur der schüchterne und vorsichtige. Dass er auch ne andere Seite hat, konnte er dort nir zeigen und auch hier erst nach einiger Zeit (nicht schon nach ein paar wochen) Eingewöhnung
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evtl. Hat er das Verhalten bei de Vermittlerin noch gar nicht gezeigt
Oh. Das habe ich gar nicht bedacht.
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Denn die Vermittlerin von Archie sagte uns, dass er nicht jagt. Und meine innere Wut hat er bestimmt bemerkt.
Das ist sicher auch richtig. Bei Aussies kommt der größte Schub meist zwischen den zweiten und dritten Lebensjahr. Er liegt das also voll im Rahmen. Auch, wie er es tut.
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Ich habe mich wohl doch nicht gut genug über den Aussie informiert
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Ich habe mich wohl doch nicht gut genug über den Aussie informiert
Der labbi meiner freundin hat auch nie gejagt. Bis sie mit knapp 3 plötzlich einem reh hinterher ist. Da hat sie auch nicht schlecht geguckt. Ich habe auch immer im brustton der Überzeugung über theo gesagt: der jagt nicht! Tja 😅 dann war er 2,5, hatte das reherlebnis und das wars dann
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Es kam auch so plötzlich. Die 2 Monate vorher hatte er kein Interesse an Wild. Und auf einmal: Oh, ein Reh. Ich bin dann mal weg.
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Wollte es mit Shapen machen. Aber er geht nicht von sich aus den Dummy ran. Ich habe leckere Sachen da rein getan und ihn schnüffeln lassen. Er will nicht daraus fressen. Dann habe ich eine Schnur an den Dummy gemacht, habe den minimal nach vorne geworfen. Das interessiert Archie gar nicht. Und zuletzt habe ich mit dem Dummy gespielt und den gefeiert. Hat auch nicht wirklich Interesse geweckt.
Dann ist womöglich Dummyarbeit nicht das Richtige für deinen Hund?!
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Aber er geht nicht von sich aus den Dummy ran. Ich habe leckere Sachen da rein getan und ihn schnüffeln lassen. Er will nicht daraus fressen. Dann habe ich eine Schnur an den Dummy gemacht, habe den minimal nach vorne geworfen. Das interessiert Archie gar nicht. Und zuletzt habe ich mit dem Dummy gespielt und den gefeiert. Hat auch nicht wirklich Interesse geweckt.
Abr evtl kommt das auch noch. Theo hatte anfangs auch so gar kein Interesse am futterbeutel, wollte nicht daraus fressen, hat sogar gemieden, wenn ich ihn in der hand hatte. Da saß ich auch erstmal bisschen doof da- wollte ich dem Hund doch was gutes.
Das hat einfach seine Zeit gedauert. So auch beim apportieren. Anfangs hatte er null Interesse, überhauot dorthin zu laufen, hat nur "blöd geguckt" 😅
Bin aber dran geblieben und heute apportiert und sucht er super gerne Dummy, auch ohne Futter. So lange ist er ja noch nicht da.
Oder es ist halt wirklich nicht sein Ding.
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