ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Was macht Theo, wenn er ein eichhörnchen sieht? Er bleibt stehen, geht mit dem oberkörper in richtung wald, wedelt ganz wirl mit erhobenem Pürzelchen, überlegt.... und kommt zu mir gerannt
Muss gar kein "sitz" mehr rufen. Yeaaaah. Fuß in der Tür 😊
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das sind ja klassischerweise oft Wildwechsel und vermutlich hat er da den Wildgeruch schon wahrgenommen?
Gute Frage. Ich bin mir nicht sicher, weil er vorher ganz entspannt wirkt, mal hier schnüffelt, mal da - dann kommt die Weggabelung, er wartet kurz und schaut (das ist ein kurzer Moment, wo ich noch Einfluss habe) und dann rennt er los (wenn ich nicht adäquat reagiere). Anfangs dachte ich, er rennt einfach nur aus Spaß in den Weg rein, aber jetzt war es eindeutig, dass er in Richtung Baumgruppe/Gebüsch wollte. Er will dann dort schnüffeln und ich denke, das ist Stöbern.
anfangs musste ich dann im Verharren noch ermahnen, dass wir da nicht weiter reinlaufen
Bobby reagiert in diesem Moment leider nicht gut auf verbale Korrekturen. Sonst funktioniert der Abbruch echt 1A, ein kurzes äh-äh und der Hund lässt ab. Aber in dem Moment, wo die Aufregung schon zu groß ist, kann ich das knicken. Dann rennt er los. Auf positive Signale reagiert er dagegen dann noch gut, also zum Beispiel einen Rückruf oder irgendwas anderes, was mit einer hochwertigen Belohnung verknüpft ist.
Ich find es besser, wenn die Hunde eigenständig das richtige tun
Ich auch. Ideal fände ich es, wenn er an Weggabelungen kurz eigenständig auf weitere Anweisungen von mir wartet. Aber das muss er ja erst lernen, indem ich ihn aktiv warten lasse per Signal - oder? Das klappt an der Leine schon gut, aber im Freilauf eben noch nicht.
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Wir erzielen Fortschritte.
Im Freilauf sind wir aktuell so weit, dass ich Bobby bereits vor kritischen Stellen zu mir ran rufe oder warten lasse, dann gehen wir gemeinsam gesittet weiter. Insgesamt klappt das immer besser und er darf aktuell richtig oft freilaufen.
Ziel ist natürlich, dass er künftig entweder entspannt weitergeht oder von selbst wartet bzw. zu mir kommt. Bis dahin üben wir das weiter.
Neulich hatten wir einmal die Situation, dass er sich - trotz Ermahnung weiterzugehen - in Richtung Gebüsch aufmachen wollte, aber ich war so nah dran, dass ich ihn sogar körperlich korrigieren konnte. Ich bin einen schnellen Schritt auf ihn zu, hab ihm energisch ins Geschirr gegriffen, dazu gab's einen verbalen Anschiss, und der Pudel war richtig beeindruckt (körperliche Korrekturen sind hier quasi die Höchststrafe, das ist normalerweise auch nicht nötig). Das Timing hat gepasst und ich war froh, dass ich diese Gelegenheit gut nutzen konnte, um das Verbot noch mal zu bekräftigen. Danach ging es dann auch entspannt weiter und ich konnte ihn wieder belohnen.
Über seine Motivation mache ich mir trotzdem Gedanken, denn es gibt in diesen Momenten keinen erkennbaren Jagdreiz - also es ist kein Tier zu sehen, er wittert nicht und verfolgt auch keine Spur.
Ich habe kürzlich eine Podcast-Folge von Pia Gröning zum Thema Pseudojagdverhalten gehört und ein paar Gemeinsamkeiten wiedererkannt. Bobby zeigt das Verhalten nämlich besonders in oder nach Stresssituationen, meistens Hundebegegnungen. Und was ich auf jeden Fall deutlich merke: Durch den häufigen Freilauf ist der erste "Laufdruck" komplett weg, was sicher auch ein Stressfaktor war. Jedenfalls sehr interessant und wir bleiben weiter dran - insgesamt bin ich jetzt schon sehr zufrieden mit seiner Entwicklung.
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Das freut mich sehr zu lesen! Ich habe ja auch einen Pudel - und sehe noch viel Arbeit vor uns...
Beim letzten Dummy-Training (Gruppe) liefen während wir im Anfangskreis standen 2 Rehe direkt an uns vorbei, quer übers auserkorene Dummygelände.
Greta stand schreiend in der Leine und wollte hinterher.
ich habe Greta auf mich umlenken können, indem wir ein paar Schritte gegangen sind, paar Leckerlis gesucht, dann zurück. Sie wollte zwar wieder den (nicht mehr sichtbaren) Rehen hinterher starren, aber nur beim Warten. Beim Dummy-Holen selbst war sie komplett beim Dummy!
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Die Krähen auf dem Feld können wir nun auch ohne Leine passieren.
Weil das Video ohne Ton ist: Er orientiert sich da eigenständig um, dann bestätige ich das mit seinem Markerwort und er holt sich seinen Keks ab.
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Sieht super aus 👍
Bei uns würde das so aussehen: Eros sieht die Krähe, bleibt entweder stehen, ich lobe und er geht langsam weiter, bis der Vogel wegfliegt.
Oder ich sage „äh äh“ und er geht auch langsam weiter.
Umorientierung macht er nicht, erwarte ich aber auch nicht. Hauptsache er reguliert sich durch stehen bleiben oder langsam laufen.
Loooooooooob natürlich, auch mal nen Keks.
Vögel sind hier aber auch nicht (mehr) das Problem. Aber als Welpe war er da auch angefixt.
Bei uns ist es eher: Maus läuft vor seinen Füßen über den Weg. So schnell kann Mensch gar nicht reagieren, wie er agiert 🙈
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Archie hat nach 2,5 Monaten bei uns noch ein neues Köfferchen geöffnet und seine Jagdlust entdeckt. Es fing damit an, dass er viel in Richtung Wald geschnüffelt und am Wegrand stand und den Wald gescannt hat. Ich habe ihn dann immer ruhig weiter geschickt. Das ging auch anfangs sehr gut. Irgendwann hatte er eine Fährte und bevor ich das überhaupt richtig geschnallt habe, war er auf und davon. In der Ferne habe ich noch den weißen Po eines Rehs gesehen. Nach ca. 30 Sekunden kam Archie auf mein Rufen hin zurück. Seitdem ist er in diesem Waldstück nur noch am Schnüffeln und Scannen.
Am Samstag waren wir in einem Wald spazieren. Archie war da total aufgedreht von den ganzen Gerüchen und wollte immer wieder vom Weg in den Wald rein.
Als wir dann aus dem Wald raus waren, hatten wir nur kurze Felder mit freier Sicht in alle Richtungen. Da dachte ich mir, kann ich seine Leine ja ruhig schleppen lassen. Tja, er war aber wohl noch so aufgekratzt, dass er auf einmal nach rechts weg rannte. Etwa 100 Meter weiter in diese Richtung wurde gerade ein Pony longiert. Ich habe mehrmals gerufen. Keine Chance. Kurz vor knapp hat er bemerkt, dass das ein Pony ist und ist umgedreht.
Und heute war er wohl etwas sehr gestresst, weil unterwegs viel los war oder so. Da wollte er 2 Katzen jagen. Bisher ist er immer brav an Katzen vorbei gelaufen. Zwischendurch wollte er auch Krähen und einem Greifvogel nach. Da ließ er sich aber verbal von abhalten. Die Schleppleine hat er jetzt sowieso erstmal dauerhaft um.
Nun bin ich noch am Schauen, wie ich am Besten mit ihm arbeite. Außer einem Ball findet er alle Belohnungen nicht gerade toll.
Ich habe versucht, ihm einen Dummy schmackhaft zu machen. Aber er hat da kein Interesse dran.
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Ich würde erstmal eine Pause machen, Ruhetage, dass er sinnlos allem möglichen nachwill, kann auch ein Zeichen von irgendeinem Stress sein und er gewöhnt ich jetzt gerade was ungutes an. Das wird unter Stresshormonen nicht besser. Also erstmal Hormone abbauen, möglichst ohne Jagdreize und Aufregung.
Und leider Dinge, die sich bewegen hetzen= Glücksgefühle + Mensch freut sich beim Ball, kann sich eben leider auch so in die Umwelt übertragen. Wo er sich den Kick halt selber suchen kann, ebenso wie stehenbleiben beim in den Wald schauen belohnen. Viele gerade Hütehunde basteln sich daraus Wild scannen ist jetzt mein Job und das zurückbringen ....
Bei meinem Gastaussie, hat sich das leider so mit Autos jagen verknüpft, auch ungut ....
Viel Glück, dass ihr das wieder runtergefahren bekommt!
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Jagdkontrolltraining ist komplex.
Erstmal sollte er keinen Jagdrausch mehr haben, nicht mehr die Gelegenheit dazu. Sprich Schlepp immer in der Hand und ggf. auch kurze Leine, falls er sonst zB eine Katze jagt könnte.
Dummy ist in meinen Augen Jagdersatzbeschäftigung. Das machen ich parallel.
In der Situation mit Wildkontakt wirfst du keinen Dummy - oder hab ich dich da falsch verstanden? Wir machen das 1x die Woche, auch mit dem Hintergedanken, dass dadurch der Jagdtrieb ersatzweise befriedigt wird, in Teilen.
Dann wird noch Grundgehorsam und Impulskontrolle geübt.
Letztlich geht es darum, dass der Hund so gut im Gehorsam steht und so geübt ist, seine Jagdimpulse zu zügeln, dass er für dich in der Jagdsituation kontrollierbar ist. Also stoppen, nichtbeachten oder Umkehren zu dir zeigt.
Zum Start: Es geht es um die Umorientierung zu dir, weg vom spannenden Reiz.
Das übst du sehr lange. Man fängt mit einfachen Reizen an, wo dem Hund das Abwenden leicht fällt und dann erhöht sich der Schwierigkeitsgrad bis zum echten Wild.
Wir nehmen den Ball als Superduperbelohnung. Nur beim Antijagdtraining darf sie dem Ball direkt hinterherhetzen (weg vom Wild). In ALLEN anderen Situationen darf sie erst nach Freigabe etwas hinterher rennen.
Dazu haben wir einen Notfall-Schlachtruf auftrainiert: Ich rufe lauthals "Balla-Balla", schleudere den Ball mit den Armen und hole mir so die Aufmerksamkeit der Jägerin. Dann fliegt der Ball und der Hund jetzt den statt Wild.
Wir trainieren so, haben das in einem Jagdkontrolltrainingskurs gelernt, der war vor ca. 8 Monaten. Gibt erste Erfolge, aber ein Trainingsende ist noch nicht in Sicht ;-)
Toi-toi-toi für euch!
Mein Hund ist übrigens ein Großpudel. Denen sagt man schon nach, dass sie jagdtechnisch meistens händelbar sind, im Gros. Aber sie hat schon ordentlich "Krawumms".
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Ich würde erstmal eine Pause machen, Ruhetage
Okay. Das werde ich machen.
Viele gerade Hütehunde basteln sich daraus Wild scannen ist jetzt mein Job und das zurückbringen ....
Oh alles klar. Dann war das ja gar nicht gut, dass ich ihn fürs in den Wald gucken immer lobe.
Viel Glück, dass ihr das wieder runtergefahren bekommt!
Vielen lieben Dank für deine Hilfe
Sprich Schlepp immer in der Hand und ggf. auch kurze Leine, falls er sonst zB eine Katze jagt könnte.
Okay. Dann also keine schleifende Schlepp mehr.
In der Situation mit Wildkontakt wirfst du keinen Dummy - oder hab ich dich da falsch verstanden?
Genau. Er hat überhaupt kein Interesse am Dummy, zumindest bisher. Tannenzapfen und Bälle findet er klasse.
Nur beim Antijagdtraining darf sie dem Ball direkt hinterherhetzen (weg vom Wild). In ALLEN anderen Situationen darf sie erst nach Freigabe etwas hinterher rennen.
Den Ball bekommt er auch nur, wenn er sich sofort abrufen lässt. Sonst gar nicht. Er wird da schnell gaga von.
Toi-toi-toi für euch!
Vielen lieben Dank
Ich wünsche dir auch viel Erfolg 🍀🍀🍀
Heute hat Archie frische Fährten entdeckt. Er wollte in den Wald reinlaufen und ich habe ihn abgerufen. Er kam sofort her.
Nur gestern lief doof. Da ist Archie ohne irgendwelche Anzeichen auf einmal voll losgerannt und mir ist die Schleppleine dabei aus der Hand geflutscht
Er ist in den Wald rein und kam mit einem Reh wieder zurück auf den Weg und rannte weiter hinterher. Nach ca. 30 Sekunden kam er zurück.
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