ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ne, Hunde jagen erstmal nur weil sie Beutegreifer sind... Mein Hund braucht vieles, aber sicher nicht meine Regelung dabei. Der jagd, frisst, und schläft dann den Rest des Tages. Darf er jetzt natürlich nicht, aber das macht ihn immer noch sehr unprädisponiert für Süchte. Ich würde spontan Alma auch eher auf der Seite der Skala einordnen als bei den Bordern.

  • Sie hat sich schon einmal eine verkratzte und blutende Nase eingefangen - gelernt hat sie daraus nichts.

    Hast Du mal gesehen, wie JRT/PRT nach einer Jagd aussehen?

    In "meiner" Tierklinik werden die regelmäßig zusammengeflickt, nachdem sie im Einsatz waren.

    Natürlich hat Dein Hund gelernt. Nämlich wie er sich einen richtig geilen Hormonrausch beim Hetzen holen kann. Dass diese Hunde sich von Schmerz absolut nicht bremsen lassen, ist natürlich gewollt und im Rausch spüren die Hunde den Schmerz nicht. Was willst Du denn mit einem Jagdhund, der rumheult und die Arbeit verweigert, sobald er ne Schramme hat? Glaubst Du, solche Hunde gehen in die Zucht?


    Warum brichst Du den Hund denn nicht schon frühzeitig ab, wenn er die Katze verbellt, oder sicherst ihn mit einer Leine?

    Ich verstehe zugegeben nicht, warum man zulässt, dass sich ein Jagdhund an anderen Tieren austobt und ihm dann mangelnde Intelligenz unterstellt, weil er genau das tut, wofür er gezüchtet wird.

    Solche Situationen können ja nicht nur dazu führen, dass andere Tiere getötet oder verletzt werden. Der eigene Hund kann sich dabei auch ordentlich verletzen oder drauf gehen.

  • Irgendwie dieses Gefühl, eigentlich in der DF-Bubble nicht ganz richtig zu sein, weil ich es dafür nicht gut genug mache,

    Hast Du ne Idee, wie Dein optimales Leben aussieht?


    Ich formuliere es mal so: ich war heute nicht mit meiner 148m- Yacht unterwegs, um einen Cocktail mit Ausblick auf St. Barth zu trinken, und meine Hunde haben auch keine 30 Katzen verkloppt, keine 12 Leberwürste gefressen und keinen einzigen Birnbaum ausgegraben.

    Ich versichere Dir aber, dass wir hier auch ein schönes und erfülltes Leben haben, ohne dass wir in dem Bereich leben, der optimal wäre. ;)

  • Irgendwie dieses Gefühl, eigentlich in der DF-Bubble nicht ganz richtig zu sein, weil ich es dafür nicht gut genug mache,

    Hast Du ne Idee, wie Dein optimales Leben aussieht?


    Ich formuliere es mal so: ich war heute nicht mit meiner 148m- Yacht unterwegs, um einen Cocktail mit Ausblick auf St. Barth zu trinken, und meine Hunde haben auch keine 30 Katzen verkloppt, keine 12 Leberwürste gefressen und keinen einzigen Birnbaum ausgegraben.

    Ich versichere Dir aber, dass wir hier auch ein schönes und erfülltes Leben haben, ohne dass wir in dem Bereich leben, der optimal wäre. ;)

    Das stimmt schon, ich teil dieses Gefühl trotzdem. Ich hab auch ständig das Gefühlich nehme meinem Jäger vor allem etwas weg, ohne ihm dafür was bieten zu können. Jetzt in der Stadt ist es besser, weil Cheese auch ne riesige Klatschbase ist, aber in der Natur hab ich das Gefühl ständig.

  • Ich hab auch ständig das Gefühlich nehme meinem Jäger vor allem etwas weg, ohne ihm dafür was bieten zu können.

    Ich finde, das gehört leider zum Leben dazu.

    Die persönliche Freiheit von Hund und Mensch endet eben dort, wo die eines anderen Lebewesens beginnt.

    Und letztendlich reglementieren wir doch dauernd. Hunde können nicht alles fressen, was sie wollen, nicht so oft und so viel, wie sie wollen, sie dürfen nicht jeden Hund vermöbeln, der ihnen nicht gefällt, sie dürfen sich nicht paaren, wie sie wollen, sie dürfen Erbtante Renate nicht in den Hintern beißen, sobald sie die Wohnung betritt, und sie haben sich nicht einmal ausgesucht, dass sie bei uns leben. Ebenso werden sie keinen großen Wert auf Impfungen oder tierärztliche Behandlungen legen.


    Wenn jeder Furz, der einem Hund durch den Kopf schießt, eine Bereicherung wäre, würde das für ihn und andere übel enden.

    Klar ist es blöd, sich einen totalen Spezialisten zu holen und ihn dann in das Leben eines Begleithundes stopfen zu wollen. Aber davon sind wir hier gerade doch bitte sehr weit entfernt.


    Sich zu hinterfragen ist gut, aber manchmal sollte man sich doch ein Beispiel an seinen Hunden nehmen und im Hier und Jetzt leben, ohne allzu viel rumzuhirnen.

    Und wenn man doch zu dem Schluss kommt, dass dem Hund was fehlt, kann man ja für die Zukunft etwas daran ändern.

  • Ne, Hunde jagen erstmal nur weil sie Beutegreifer sind...

    flying-paws sprach aber vor Allem von Arbeitshunden, also Hunden, die für spezielle Aufgaben selektiert wurden - und da bringt diese spezielle Selektion eine höhere Motivation hervor.


    Ein Hund, der nach 10 Minuten Arbeit keine Motivation mehr für diese hat, ist als Arbeitshund einfach ungeeignet.

    Genauso ein Hund, der nur "arbeitet" wann es ihm in den Kram passt.

  • Ne, Hunde jagen erstmal nur weil sie Beutegreifer sind...

    flying-paws sprach aber vor Allem von Arbeitshunden, also Hunden, die für spezielle Aufgaben selektiert wurden - und da bringt diese spezielle Selektion eine höhere Motivation hervor.


    Ein Hund, der nach 10 Minuten Arbeit keine Motivation mehr für diese hat, ist als Arbeitshund einfach ungeeignet.

    Genauso ein Hund, der nur "arbeitet" wann es ihm in den Kram passt.

    Genau das hab ich doch gesagt, dass sie da zu sehr bei ihren eigenen Hunden ist 🤔 also außer ich hab da irgendwas nicht mitgekriegt und Alma ist seit neustem ein Arbeitshund

  • Es stellt sich doch aber eher die Frage, warum Alma sich so dermaßen reinsteigert wie von Momo und Lotte beschrieben.


    Eben weil es ein Einstiegsverhalten in Sucht ist.


    Denn auch Hunde ohne Spezialisierung sind doch nicht gefeit gegen Sucht-/Zwangsverhalten.

  • Als Hope noch freien Zugang zur naturbelassenen Baustelle hatte, hat sie auch gerne gemäuselt.

    Es gab Tage, da ist sie so durch den Garten spaziert, hat etwas gemäuselt und sich dann auch wieder anderem gewidmet. Das fand ich immer ok.

    Es gab aber auch Situationen, da hat sie sich da etwas rein gesteigert. Noch nicht extrem, mir aber schon zu viel. Von sich aus hat sie da auch kaum aufgehört und wenn ich sie rein rief, lief sie dann immer wieder raus und wollte weiter machen.

    Das habe ich dann tatsächlich verboten.


    Wenn der Hund nur noch durch Erschöpfung sein Verhalten von sich aus unterbricht, halte ich das nicht für gesund. Oder wenn man es kaum abbrechen kann.

    Buddeln im Garten würde ich schon nicht zulassen, weil ich eben keine Löcher möchte.


    Beim Gassi darf Hope zwar auch nach Mäusen schauen und ja, es kommt auch vor, dass sie spontan springt und eine Maus erwischt, aber dort habe ich das „weiter“ etabliert, damit es nicht zu extrem wird und damit wir überhaupt noch voran kommen. Sie kann sich darin wirklich gut verlieren und das möchte ich nicht.

  • Aber sagt mal, wie lange macht ihr so Suchspiele mit euren Hunden, damit die danach erst mal genug getan haben?

    Alma und ich haben jetzt 15 Minuten im Garten den Fuchsdummy gesucht, das waren vielleicht so 8 Mal suchen. Davon zwei, die länger gedauert haben.

    Sie fährt dabei nicht hoch, ist motiviert, aber nicht überdreht.

    Ich hab das Gefühl, die könnte das länger...


    Lieber weniger Durchgänge und schwierigere Verstecke?

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