ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Das mit dem vom Boden fressen konnten wir ihr recht gut abtrainieren, bei ihr isses einfach wirklich ne Fährte oder eben irgendein Geruch, dem sie nachgeht.
    Nachdem ich sie wie gesagt fast ausschließlich draußen über den Dummy füttere passiert es relativ selten, dass sie den liegen lässt oder ich komplett für sie Luft bin. Ich nehm sie dann auch eiskalt mit in ne andere Richtung, wenn sie meint mich ignorieren zu müssen.Zumindest an der Schleppleine, ohne sieht das schon wieder ganz anders aus ;-) Aber da gibts einfach noch ne Menge zu tun. Inzwischen hab ich das glücklicherweise eingesehen. Anfangs wollte ich immer zu viel und das viel zu schnell, aber es braucht eben seine Zeit und man muss aufpassen, dass man seine Ungeduld und seine Genervtheit nicht auf seinen Hund überträgt.
    Und unsere Hündin is jetzt ja auch erst 9 Monate alt. Wir hätten zwar etwas früher anfangen können mit dem "Antijadgtraining" (wenn man es bei uns so nennen kann) und mehr Wert auf Grundgehorsam gelegt. Aber es is ja noch nix verloren.


    Nebenbei gehen wir auch ganz brav jede Woche in die Hundeschule, was natürlich das tägliche Üben in keinem Fall ersetzt, aber trotzdem auch immer wieder schön ist, sich mit den Trainern und anderen Hundehaltern auszutauschen.


    Blöd isses nur, wenn man andere Hundehalter beim Gassigehen trifft und die ganz vorwurfsvoll sagen: "Der arme, darf nicht von der Leine." Oder wenn man mit Bekannten Spazieren geht und die Unterhaltung immer wieder ins Stocken kommt, weil ich mich eben auf meinen Hund konzentrieren muss. Aber das is nun mal so. Da muss man durch und das gemeinsame Arbeiten macht ja auch Spaß.


    So wie ich das rauslese, haben einige von euch auch schon Antijagdseminar mitgemacht, oder? Sind eure Erfahrungen da durchweg positiv? Wieviel kostet denn so ein Seminar in etwa?


    Achja, und habt ihr evtl. noch andere Buchtipps? Oder ist das von Pia Gröning für den Anfang erst mal genug.


    Liebe Grüße

  • Ich war bisher auf einem Seminar und es war grottenschlecht meiner Meinung nach. Es hat nur 35 Euro aber dafür stundenlanges Warten, wertvolle Zeit und Nerven gekostet. Für alle Beteiligten. Schlecht organisiert, schlechte Ansätze, alles einfach zum ... aber ich war auch bei einer Trainerin, die eine ganz bestimmte "Erziehungsphilosophie" verfolgt und daran lags dann auch hauptsächlich.


    Seminar nur noch von Trainern, mit denne ich zuvor mehrere Gespräche hatte oder deren Bücher ich gelesen hab.


    Antijagdseminar heißt für meine Vorstellung so viel Infos und ANleitungen wie möglich in kurzer Zeit.


    Und nicht "Jetzt zeigt mal jeder der 8 Hunde nacheinander, was er so alles kann"...


    grrrrr... aber so kanns gehen. Ich würde mir nur noch Vorlesungen, Themenabende etc angucken gehen.

  • Zitat


    Blöd isses nur, wenn man andere Hundehalter beim Gassigehen trifft und die ganz vorwurfsvoll sagen: "Der arme, darf nicht von der Leine." Oder wenn man mit Bekannten Spazieren geht und die Unterhaltung immer wieder ins Stocken kommt, weil ich mich eben auf meinen Hund konzentrieren muss.


    Sowas kenn ich zu Genüge,
    aber es ist wirklich vernünftig und gut es so zu handhaben !


    Die kurioseste Antwort darauf wie ein HH es es geschafft hat,
    dass sein Hund nie wegläuft bei Ablenkung ist kürzlich gewesen:
    "Das hat der einmal gemacht, dann bin ich hin und habe ihm den Marsch geblasen, seitdem 1 A..." :???:

  • Guten Morgen!


    Jup, mein Hundchen (6 Monate) ist auf jeden Fall ein ganz großer Jäger :D
    Die Mama ist ein kleiner und der Papa ein großer Münsterländer.


    Ich warte immer noch darauf das uns mal Hasen oder dergleichen bei unseren Spaziergängen über den Weg laufen, machen die aber nicht obwohl wir in einer sehr ländlichen Umgebung wohnen :roll: (Und die vielen Katzen die hier so rum laufen lassen sich auch nicht blicken)


    Unsere Erfahrungen beschränken sich momentan mit Vögeln die auf dem Feld sitzen. Wenn ich bei meiner dann den Ansatz erkenne das sie da hin hechten MUSS kommt von mir: "Hierbleiben, laß die Vögel in Ruhe.... oder ähnliches" dann bleibt sie auch bei mir und guckt nur aufgeregt in die Richtung der Vögel oder auf meine Hand weil da ein Leckerchen ist :^^:


    Sollte ich mal nicht so gut aufgepasst haben und sie rennt schon zu dem Federvieh, dann (mit meiner Stimme da weiß sie genau das ich es Ernst meine): "NEIN! Hiiiiieeeeerrrrhinnnn..." oder ich pfeife (das ist das Signal das sie zu mir kommen muss). Kommt sie auch zu mir, allerdings dreht sie nicht sofort um sondern läuft eine kleine Kurve, aber sie kommt. :D


    Wahrscheinlich funktioniert das alles so gut, da sie die Grundkommandos alle super beherrscht und ich mich IMMER durchsetze wenn ich etwas von ihr möchte. Damit habe ich schon angefangen als sie 8 Wochen alt war und zu mir gekommen ist. Da konnte sie schon "Sitz" und musste das z.B. immer machen bevor es was zu futtern gab.
    Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt und sie ist vom Charakter her eher der Hund der sich unterordnet. Vielleicht habe ich auch einfach nur alles richtig gemacht...
    Sie darf zum Beispiel auch aufs Sofa (da kann man immer noch am Besten kuscheln), aber nur wenn ich ihr das erlaube.


    Mein Freund meint immer ich würde unseren Hund ganz schön verwöhnen, aber warum auch nicht wenn es doch alles funktioniert, sehe ich da kein Problem drin.

  • Hui...ich glaub, da hast du echt Glück mit deinem Münsterländer...oder bist einfach superspitze was die Erziehung anbelangt.
    Wobei ich bei solchen Berichten dann immer ein wenig neidisch werde, denn wir üben auch jeden Tag Grundgehorsam, sie musste von Anfang an beim An-/Ableinen Sitz machen auch vorm Futter, sie darf (bzw. jetzt ist das ja hinfällig, weil wie sie nur noch über den Dummy/per Hand füttere) auch nur auf Kommando fressen. Usw., usw.
    Bei mir ist es eher so, dass manche denken, ich/wir wären etwas zu streng mit unserem Hund. Aber auf die Couch darf sie auch nur, wenn sie vorher "fragt" und dann auch nicht immer.
    Es ist manchmal etwas frustrierend, wenn man von Leuten hört, die sagen, man könne mit der Stimme und Spielbelohnung sooo viel machen beim Hund.
    Bei unserer Prinzessin sieht das anders aus...und immer wieder wenn wir in der Hundeschule fragen ob wir dieses oder jenes gut machen, wird uns meist gesagt, dass es richtig ist und wir noch Geduld haben müssen.
    Manchmal ist das schon anstrengend und man fühlt sich irgendwie auch oft vom Hund "verletzt", wenn der dich zwar anguggt, wenn du ihn frei laufen lässt, dann aber trotzdem in die entgegengesetzte Richtung losdüst.
    Und deswegen muss ich meiner Meinung nach auch "streng" sein (sprich: nur noch Schleppleine, füttern aus dem Dummy usw.).
    Tja...ich hoffe, meine Prinzessin is irgendwann problemlos abrufbar. Die Zeit wirds zeigen und wir arbeiten brav weiter dran.

  • JAAAAAAAA, ich bin auch ganz Stolz auf meinen Hund (auf mich natürlich auch)
    Sie ist jetzt ja erst 6 Monate, vielleicht macht uns ihre Pubertät auch irgendwann mal Schwierigkeiten, wer weiß.
    Man sieht ihr aber schon an das ein Lob bei ihr richtig gut an kommt. Sie freut sich dann immer wahnsinnig, das macht natürlich alles einfacher, wenn sie selber so viel Freude daran hat mir zu gefallen.
    :D
    Wenn ich mal so darüber nachdenke fällt mir auf das ich ganz oft lese das alle anderen mit ihrem Hund immer richtig viel machen, mit Dummytraining, Schleppleine etc. das habe ich nie gemacht
    :ops:
    Wenn wir draussen unterwegs sind (alles ohne Leine, wie meistens) machen wir so einfache Sachen, wie `Warten`, ´Sitz´ (auch aus größerer Entfernung), `Hierhin`, `wenn ich ein quietschgeräusch mache` dann ändern wir die Richtung in der wir gehen und im Moment bin ich gerade dabei ihr verständlich zu machen das ´Hierbleiben`bedeutet das sie sich in etwa in Höhe meines Beines aufhalten soll und das auch wenn wir andere Hunde oder Menschen treffen. (das klappt auch schon ganz gut, also bis auf 2-3 Schritte dann läuft sie doch hin, da bin ich aber ehrlich gesagt auch nicht soooo streng)

  • Mal ne kurze Zwischenfrage:
    Ich möchte ja vermeiden, dass mein Rüde überhaupt mit dem Jagen anfängt.
    Er zeigt nun verstärkt Interesse an fliegenden Tieren , Hasen, usw...
    Ich versuche dann die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken,
    indem ich seinen Namen rufe und warte bis er guckt oder schnalze-
    dann spielen wir kurz zerrig mit der Leine weil er daran extrem Spass hat...
    Manchmal werfe ich auch ein Trofu-Brocken den er holen/suchen darf.
    Denkt Ihr das ist gut so oder könnte er meinen
    das ist eine "Art " Belohnung oder Reaktione auf sein "Vögel fixieren" z.Bsp...?
    Und generell das Werfen des Futters ist das auch ok ?
    Bin wieder etwas verunsichert momentan... :???:

  • Kennt er das Kommando "Nein" oder was sagt ihr denn wenn er irgendwas macht was er nicht soll?
    Das würde ich in solch einem Moment sagen, ihn aber weiter gucken lassen (mach ich bei meiner auch manchmal, gucken ist ja erlaubt), sonst könnte er wirklich auf die Idee kommen: "Beute fixieren ist super, sagt mein Herrchen ja auch das ich das toll mache"
    Aber mit ihm Spielen ist auf jeden Fall auch sinnvoll. Da Du es ja komplett unterbinden möchtest das er auch nur ein Gedanke daran verschwendet hinter andern Tieren herzujagen, musst Du ihm zeigen das Du alleine absolut interessant bist und alles andere niemals soviel Spass machen könnte als mit DIR zu spielen. :D

  • Ich versuche Milla nicht direkt von Wild abzulenken. Genau aus dem von dir genannten Grund, das dies eine Reaktion auf ihr Verhalten wäre und sie das Wild irgendwann vielleicht absichtlich aufstöbern würde. Ich übe eher ruhig sitzen zu bleiben und Blickkontakt zu mir zu suchen. Die Belohnung dafür ist dann aber umso toller.
    Leckerli werfen tu ich auch aber wie gesagt nicht um sie von etwas anderem abzulenken sondern für Suchspiele und dann auch nur mit Kommando. Ich werfe niemals etwas ohne Kommentar.

  • Zitat

    Kennt er das Kommando "Nein" oder was sagt ihr denn wenn er irgendwas macht was er nicht soll?
    Das würde ich in solch einem Moment sagen, ihn aber weiter gucken lassen (mach ich bei meiner auch manchmal, gucken ist ja erlaubt), sonst könnte er wirklich auf die Idee kommen: "Beute fixieren ist super, sagt mein Herrchen ja auch das ich das toll mache"


    Ich versteh die Überlegung nicht.
    Der Hund guckt, du sagst Nein. Das ist ja auf das Gucken bezogen, worauf sonst, wenn er doch nichts anderes macht.
    Warum darf er dann weiter gucken?


    Ich lass Snoop auch gucken, sag aber nicht nein.
    Wenn er nur guckt, wenn er ein Tier sieht, dann sag ich sitz. So minimiere ich das Risiko, dass er los läuft.
    Dann geh ich zu ihm, und fordere ihn auf, mit mir zu kommen (vorausgestzt, die Anspannung ist nicht zu groß). Da gibts dann auch Leckerchen, wenn er brav mit kommt.


    Wenn die Anspannung zu groß ist, mach ich mich etwas interessant. Lass ihn aber immer wieder zu dem Tier schauen. Aber für jeden Blick zu mir, gibts besonders gute Leckerchen. Da bin ich dann bald wieder interessanter, als das Viehzeug und kann mit ihm weg gehen.


    Das ist zwar langwierig, aber wenn wir das regelmäßig üben, ist es sehr erfolgreich.
    An Pferden konnten wir das viel üben (da war er früher schlimmer, als bei Rehen oder Hasen). Da läuft er mittlerweile ohne Leine vorbei.
    Leider können wir das an Rehen oder Hasen nicht so gut üben, die sind immer zu schnell wieder weg. Da klappts auch entsprechend nicht so gut.


    Lg Christine

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