ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Habe gerade erst die Videos gesehen:
wildsurf Wow, Nevis ist echt "quirlig" - und dein Repertoire an "Aufmerksamkeitssignalen" ist sehr vielfältig
Du schreibst, durch das vorangegangene Dummytraining ist er noch etwas "hochgespult" (was auch zu sehen ist, bei Nevis "kribbelts" noch nach Action
); Ich habe danach auch immer Freilauf angeboten, weil gerade Bewegung diesen Stress abbaut. Nevis ist wunderschön
, und ich finde, er reagiert sehr gut auf dich und bleibt gut kontrollierbar. Es macht trotz der ganzen Quirligkeit den Eindruck, er hat sehr gut verinnerlicht trotz und auch bei starken Außenreizen immer eine "Antenne" für deine Signale zu haben
Massai Ein toller Hund
diese spezielle "Präsenz" des RR ist bei Eros schon gut zu sehen. Für sein Alter finde ich die Orientierung an dich schon sehr gelungen
Ja, sein "Temperament" unterscheidet sich stark von z. B. Nevis, ich finde ihn da auch eher RR-typisch, ruhiger, überlegter.
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Ja er ist kontrollierbar, allerdings ist es ein Tanz auf Messers Schneide. Durch das filmen bin ich unkonzentriert und labere ihn mehr voll als sonst. Das passiert mir jedes Mal 🙈
Thema alternatives Verhalten:
Ich muss auch höllisch aufpassen, dass ich von Nevis kein Alternativverhalten einfordere.
Der baut daraus sofort eine Verhaltenskette.
Im Video bestätige ich etwas zu viel und zu oft. Das ist bei ihm bereits grenzwertig. Würde ich das jedes Mal so machen würde das unschön werden.
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Frage: Warum bestätigst du nicht das erwünschte Verhalten, welches der Hund nach dem "Lass das" zeigt, wenn es von dir ein erwünschtes/akzeptables Verhalten ist?
Ich bin nicht Hummel, aber ein Grund, das nicht zu bestätigen, kann sein, dass man damit auch immer das vorherige, unerwünschte Verhalten verstärkt..
Manche Hunde kommen dann auf die Idee, erst das unerwünschte Verhalten zu zeigen, damit sie dann korrigiert und für die Korrektur belohnt werden..
Sind dann zb die Hunde, die „einfach so“ ins Nichts los rennen, nur damit man sie abbricht und sie dann die Belohnung bekommen..
Meine Hündin macht das zb teilweise auch beim spazieren gehen.. bei ihr wusste ich das anfangs noch nicht und habe sie bestätigt nach dem Abbruch.. und sowas setzt sich natürlich richtig fest im Hundehirn
Eigentlich nicht.
Hat sich allerdings eine wie von dir beschriebene Kette gebildet, dann hat sich in jedem Fall die Motivation des Hundes für das Verhalten geändert - und das ist zumindest etwas, womit gearbeitet werden kann.
Hm ...
... ich überlege gerade ob ich die Bildung einer solchen Kette möglicherweise deshalb verhindert habe, weil ich grundsätzlich und sehr konsequent ein Alternativverhalten nach dem "Nein" vorgegeben und eingefordert habe
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Vielleicht ist Dir nicht klar womit Jagdverhalten auf Sicht bei einem Hund anfängt?
Mit der genetischen Veranlagung.
Möglicherweise auch schon vor Sicht, auf der Suche nach dem Dopaminkick (Seeking-System).
Ich weiß, du hast Hüter, und achtest von Beginn an darauf, dass sie erst gar nicht die Sequenz Anschleichen-Lauern-Hetzen beginnen.
Ihnen liegt die Sonderform des Hetzens, das Hüten, besonders nahe, und es macht natürlich absolut Sinn, schon von Beginn an festzulegen, was Beute ist und gehütet wird, und was keine Beute ist (aus Menschensicht, und das sind eben neben Wild auch Hunde, Katzen, Menschen etc.).
Wie ist denn deine Alternative für den Hund von Massai ?
Meine Koppelgebrauchshunde wissen genauso wenig wie ein Retriever wie man mit dem Messer jemandem absticht. Trotzdem dürfen meine Hunde nicht mit dem Messer drohend mitten auf dem Weg stehen, denn das ist asozial.
Genauso wenig müssen meine Hunde es aushalten, wenn ein anderer das tut. Denn die haben zu recht Angst, dass sie abgestochen werden könnten.
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flying-paws Wir reden aneinander vorbei.
Ich beziehe mich auf Eros von Massai - und der zeigt zwar diese aus dem Jagdverhaltenrepertoire stammende Handlungskette Anschleichen-Lauern/Lauern-Anschleichen mit anschließendem Lossprinten, aber: Es ist noch Spiel und kein Ernst (also Jagdtunnel, wie es hier so oft beschrieben wird). Die Motivation ist noch eine andere, und Eros hat (noch) kein Messer in der Hand.
Worin wir uns sicher einig sind: Dieses Verhalten darf nicht so laufen gelassen werden (und das sieht Massai auch so), denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass
1. der andere Hund möglicherweise nicht sieht, dass Eros noch gar kein Messer in der Hand hat, und sich dementsprechend bedroht fühlt, was ein unerwünschtes Verhalten bei diesem Hund auslösen kann,
2. irgendwann doch das Messer in der Pfote ist, weil die Gefahr des Motivationswandels von Spiel in Ernst (=Jagdtunnel) sehr groß ist.
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Spielende Wölfe ...
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Was soll das?
Da ist null spielerische Motivation, von Beginn an - das sind ganz klar Wölfe, die es von Beginn an darauf abgesehen haben, das Jungtier zu erlegen.
Sie setzen das auf eine äußerst energiesparende, eigene Verletzung vermeidende Weise um, bis zum finalen Ende.
Unfassbar übrigens, wie geschickt die Wölfe agieren, um eine fluchttiertypische Panik und Wehr zu vermeiden.
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Und hier mal etwas zum anschauen 😀
Der Nevis wie er lebt und rennt. Kurz zuvor haben wir das Dummytraining beendet und er war so happy, dass er etwas aufgeregt war.
(Ich habe ihn trotzdem in den Freilauf entlassen, ich wollte mal sehen wir weit wir das geregelt bekommen zusammen. Und weit und breit war nichts und niemand)
Die innere Aufregung wäre für ihn der Startschuss zum hunten. Bei diesen Flächen würde er auf riesige Distanzen gehen. Er kann auch prima etwas "erspähen" (zB eine Fliege am Horizont oder so) und losspurten. Und dann abdrehen und auf was Anderes losspurten. Einfach weil man das kann, weil es den ultimativen Kick gibt.
Das unterbinde ich im Ansatz. Weil die Huntereit hochgradig selbstbelohnend ist.
Schnüffeln und normal traben und so ist natürlich erlaubt.
Dass ich ihn in dieser Sequenz noch viel anspreche ist absichtlich, das muss ich anfangs eng managen. Sonst ist er weg. Mit der Zeit ist das immer lockerer.
Ich bestätige am Anfang auch gezielt bei mir, damit er den Radius nicht gleich ins uferlose erweitert. Ist immer Situation abhängig
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wildsurf Sorry für das ot, aber wie schön!! Das ist nicht Deutschland, oder?
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Ich verstehe es so: der Unterschied ist, dass flying-paws meint, dass die Motivation hinter dem Verhalten "Fixieren und Lauern" , keine andere sein kann, als jagen zu wollen. Während du meinst, dass dahinter auch andere Motivation stecken kann?
Ein Hund kann aber das Verhalten noch in unvollständigen Schritten zeigen, trotzdem ist und bleibt die Motivation des Lauerns immer eine jagdliche, auch wenn die dazugehörigen Schritte (noch?) fehlen.
Würde man also den ersten Schritt bestätigen (um daraus ein Platz aufzubauen) , bestätigt man auch Immer die dazugehörige jagdliche Motivation. Und das könnte zu einem anderen Ergebnis führen, als man möchte.
Verstehe ich das richtig? Oder habe ich einen Denkfehler?
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Je nach Hund ist das genau so, ja. Ich denke man muss immer jeden Hund individuell anschauen. Trotzdem gibt es allgemeine Tendenzen.
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