ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Hundundmehr Ich würde zumindest die anderen Hundebesitzer vorher fragen, ob der das so gut findet, bevor man seinem Hund das Messer in die Pfote gibt und sagt: Mach mal schön.

    Hier spricht man miteinander. Wenn es jemand nicht passt, wird einem das mitgeteilt. Keine Sorge.

    Anstand mysteriöse Andeutungen über eine Fehlinterpretation zu geben, könntest du ja eine Alternativvorschlag schreiben, hm?

  • Ja...aber wie unterscheidet man denn "einfaches gucken" vom Fixieren ?? Ich suche den Punkt um das Madamchen abzurufen.

    Fixieren ist in meinem Verständnis -die steht angewurzelt und glotzt.

    Wie merke ich wenn sie schaut oder Ausschau hält. Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch.

    Die Jagdsequenzen an sich sind mir geläufig.

  • Als hier der Hund irgendwann in der Pubertät angefangen hat genau dieses Verhalten bei manchen Hundebegegnungen zu zeigen habe ich das strikt unterbunden, eben weil ich nicht wollte, dass er bei anderen Hunden Jagdverhalten zeigt. Interessanterweise hat er es längst nicht bei jedem Hund gemacht, eher bei Hunden die er wohl blöd findet und bei denen wir auch heute noch bei Begegnung besser mehr wie 1m zwischen uns haben wenn wir uns begegnen. Dann kann er recht ruhig und anständig dran vorbei laufen.

    Ich hab ihn damals dann einfach durch einen Griff ins Geschirr daran gehindert sich nach unten zu begeben und bin im Bogen mit ihm um den Hund rum und hab mit meinem Körper seine Sicht/das Fixieren versucht zu unterbrechen. Irgendwann konnten wir dann im Bogen drumrum, ohne dass ich noch eingreifen musste und der Bogen konnte auch deutlich kleiner werden.

    Bei einer Hundefreundin, die er heiss und innig liebt, wird aber mit diesem Anschleichen tatsächlich manchmal ein Spiel gestartet. Wenn wir dort z. B. zu Besuch sind und alle im Garten sitzen, kann es vorkommen, dass er sich plötzlich genau so dem anderen Hund nähert und dann endet das in wildem rumrennen, der "Jäger" wechselt dabei immer ab, mein Hund ist der Schnellere, wartet dann aber immer, dass er auch mal eingeholt wird usw. Die beiden kugeln sich auch gerne durch den Garten, lecken sich gegenseitig die Ohren, also das ist wirklich sehr nett und der andere Hund (auch ein Jagdhund) hat mit diesem Verhalten wohl keine Probleme. Aber irgendwie ist bei diesem anschleichen vorm Spielen etwas weniger Spannung im Hund, unterwegs bei den Gassibegegnungen war die ganze Situation immer sehr viel angespannter.

  • Ja...aber wie unterscheidet man denn "einfaches gucken" vom Fixieren ?? Ich suche den Punkt um das Madamchen abzurufen.

    Fixieren ist in meinem Verständnis -die steht angewurzelt und glotzt.

    Wie merke ich wenn sie schaut oder Ausschau hält. Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch.

    Die Jagdsequenzen an sich sind mir geläufig.

    Ich kann es auch an der allgemeinen Körperspannung ausmachen. Der Kopf ist recht weit erhoben oder unten (dann lauernd), der Hals fest. Die Mimik im Allgemeinen angespannt (besonders gut an der Kieferpartie zu erkennen). Die Ohren sind nach vorne gerichtet, auch angespannt. Der Torso ist ebenfalls nicht geschmeidig, sondern gespannt wie eine Feder.

    Edit: Wenn sie entspannt ist, dann ist der ganze Hund irgendwie weich. Die Beschreibung klingt jetzt vielleicht dysfunktional, aber der Kopf wippt, der Hals ist weich, der Körper bewegt sich wellenförmig. Das Gesicht ist freundlich, entspannt.

    Dann dödelt die einfach so vor sich hin.

  • Ja...aber wie unterscheidet man denn "einfaches gucken" vom Fixieren ?? Ich suche den Punkt um das Madamchen abzurufen.

    Fixieren ist in meinem Verständnis -die steht angewurzelt und glotzt.

    Wie merke ich wenn sie schaut oder Ausschau hält. Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch.

    Die Jagdsequenzen an sich sind mir geläufig.

    Also ich merke es daran, dass mein Hund steht und systematisch den Horizont abscannt. Gibt es keinen Horizont, tut er das übrigens nicht, nur auf freier Fläche. Ist aber so ein Ridgebacktypisches Ding. Der Hals ist ganz durchgestreckt, Kopf hoch erhoben, Stirn in Falten gelegt, eigentlich ist er ganz ruhig, kein bisschen erregt oder so. Sichtet er etwas (und sei es nur ein fahrendes Auto, was über den Feldweg fährt und da eigentlich nicht hin gehört) verharrt er. Bleibt der Reiz und kommt sogar noch auf uns zu, wird daraus dann das Fixieren, falls es ein Hund ist. Radfahrer und Menschen sind ab dem Erkennen uninteressant. Bei Hunden kommt es drauf an, ob er sie kennt. Bis zu dem Moment kann ich ihn noch locker anleinen, weil er steht und ansprechbar ist. Sind es bekannte Hunde schleicht er dann eben in Jagdverhalten näher, begrüßt sie aber freundlich und im Stehen, ganz normal eben, nur ohne Unterwürfigkeit. Bei fremden Hunden ist er halt angeleint und bekommt im Normalfall keinen Kontakt. Dann sitzt er entweder ab, falls der Weg zu eng ist, oder wir laufen in einem kleinen Bogen dran vorbei. Inzwischen klappt das auch schon ganz gut, solange der fremde Hund auch keine Zicken macht.

  • Dieses Fixieren von und Anschleichen an Hunde (na gut, meistens bombt sie in Hunde, wenn ich das nicht regel) unterbinde ich bei Willy übrigens. Das ist sauunhöflich und auch ihr fällt es deutlich leichter sich abzuwenden, wenn sie nicht angestarrt und bejagt wird.


    Mhhm, ich wünschte sie würde andere Dinge auch generalisieren. Wie: Nein, ich darf nie loshetzen. Nein, ich darf die Gegend nicht abscannen. Wurde mir ja einmal untersagt.

    Auf unserer Minimorgenrunde hat sie vor Monaten mal nen Mäuselsprung in so ein winziges Stück Brache gemacht. Seitdem versucht sie JEDES MAL dieses Stückchen anzusteuern. JEDES Mal breche ich es schon bei der kleinsten Richtungsanzeige ab. Aber sie versucht es trotzdem JEDES MAL. :doh:

    "Dümmdüdümm, Vielleicht ists ja heute Ok."

    NEIN ALTE! Vor einer kleinen Weile wurde ich gefragt, wann ihre Austestphase mal vorbei ist :roll: :lol:

    Edit: Aber ich bin gerade ganz zufrieden mit ihr, dass sie doch recht ruhig bleibt, wenn wir Kaninchen sehen und sie an der Leine neben mir ist. Da macht sie keine Anstalten in die Leine zu springen, ist vergleichsweise entspannt. Die Alpakas letztens im Park waren nen Zacken zu viel, aber das ist auch ok.

  • Vielleicht ist Dir nicht klar womit Jagdverhalten auf Sicht bei einem Hund anfängt?

    Mit der genetischen Veranlagung.

    Möglicherweise auch schon vor Sicht, auf der Suche nach dem Dopaminkick (Seeking-System).

    Ich weiß, du hast Hüter, und achtest von Beginn an darauf, dass sie erst gar nicht die Sequenz Anschleichen-Lauern-Hetzen beginnen.

    Ihnen liegt die Sonderform des Hetzens, das Hüten, besonders nahe, und es macht natürlich absolut Sinn, schon von Beginn an festzulegen, was Beute ist und gehütet wird, und was keine Beute ist (aus Menschensicht, und das sind eben neben Wild auch Hunde, Katzen, Menschen etc.).

    Wie ist denn deine Alternative für den Hund von Massai ?

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