ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Das Ignorieren solcher "plötzlichen Bewegungsanreize" wird zumindest beim Golden Retriever richtig trainiert - aber erst, wenn sie schon eine gute Grundfestigkeit haben beim Apport.
Dazu wird im freien Gelände ein entsprechendes Apportel (Kaninchenfelldummy z. B.) an einem Gummiseil gespannt, so dass es z. B. auf dem Rückweg des Hundes wenige Meter vor ihm plötzlich den Weg quert.
Damit ein Hund solche plötzlichen, ablenkenden Reize ignoriert und seinen eigentlichen Auftrag durchführt, gehört sehr viel Training zu.
Grundlagentraining, mit viel Konditionierung und Motivation.
Überträgt man dieses Grundlagentraining allerdings nicht vom Übungsplatz auf das gewohnte, normale Umfeld, nutzt das ganze Training nix, um einen solchen Hund auch sicher für Gelände außerhalb des Trainingsplatzes zu machen.
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Das Ignorieren solcher "plötzlichen Bewegungsanreize" wird zumindest beim Golden Retriever richtig trainiert - aber erst, wenn sie schon eine gute Grundfestigkeit haben beim Apport.
Dazu wird im freien Gelände ein entsprechendes Apportel (Kaninchenfelldummy z. B.) an einem Gummiseil gespannt, so dass es z. B. auf dem Rückweg des Hundes wenige Meter vor ihm plötzlich den Weg quert.
Damit ein Hund solche plötzlichen, ablenkenden Reize ignoriert und seinen eigentlichen Auftrag durchführt, gehört sehr viel Training zu.
Grundlagentraining, mit viel Konditionierung und Motivation.
Überträgt man dieses Grundlagentraining allerdings nicht vom Übungsplatz auf das gewohnte, normale Umfeld, nutzt das ganze Training nix, um einen solchen Hund auch sicher für Gelände außerhalb des Trainingsplatzes zu machen.
Wobei es Ignorieren (=nicht zur Kentnis nehmen, ausblenden) ja nicht richtig trifft, sondern schon eher aktiv wahrnehmen, aber eben steady und unter Kontrolle bleiben und auf Kommandos des Hundeführers warten (im Bereich Dummy/Jagd) oder? (Das ist aber vielleicht auch Wortklauberei von mir)
Ich habe gar nicht das Ziel, dass meine Hunde jagdliche Reize ignorieren (wäre übertragen aufs Dummy ja auch nicht sinnvoll) - aber eben kontrollierbar bleiben dabei.
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Ich glaube auch, dass das Jagen oder eben der Verzicht nur eine Folge der Beziehung Mensch-Hund ist. Vielleicht fehlt euch Kaya auch die Klarheit in Körpersprache, Anspruch und in der Durchsetzung derer? Das fängt eben nicht erst beim Reh auf der Wiese an, sondern schon daheim, bei allen möglichen Kleinigkeiten.
Ist man da lasch und oberflächlich, wird der Hund draußen eben auch lieber sein Ding machen.
Mein Hund darf z.b. nie weiter als Schleppleinenlänge (auch wenn er ohne ist, hat er daran die Distanz erlernt), vorlaufen. Nie. Haut er doch mal ab, was eigentlich nur bei Sichtung seines besten Spielfreundes passiert (ja, auch über die Nase), kommt er an die Leine. Er darf nie weiter als einen halben Meter vom Weg runter und kommt immer an die Leine, wenn es unübersichtlich ist (hohes Gras, viel Bewuchs, Kurven usw.). Aber die Grundlagen für draußen haben wir im Haus erschaffen, täglich, immer. Nein ist Nein. Regeln sind da, um sie einzuhalten.
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Überträgt man dieses Grundlagentraining allerdings nicht vom Übungsplatz auf das gewohnte, normale Umfeld, nutzt das ganze Training nix, um einen solchen Hund auch sicher für Gelände außerhalb des Trainingsplatzes zu machen.
Und nix Anderes ist es in der Freizeit. Den Satz "er arbeitet gut und konzentriert, so lange nix ist" kann man perfekt auf die Freizeit übertragen, nämlich auf "er hört gut, so lange nix ist...."
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Das Ignorieren solcher "plötzlichen Bewegungsanreize" wird zumindest beim Golden Retriever richtig trainiert - aber erst, wenn sie schon eine gute Grundfestigkeit haben beim Apport.
Dazu wird im freien Gelände ein entsprechendes Apportel (Kaninchenfelldummy z. B.) an einem Gummiseil gespannt, so dass es z. B. auf dem Rückweg des Hundes wenige Meter vor ihm plötzlich den Weg quert.
Damit ein Hund solche plötzlichen, ablenkenden Reize ignoriert und seinen eigentlichen Auftrag durchführt, gehört sehr viel Training zu.
Grundlagentraining, mit viel Konditionierung und Motivation.
Überträgt man dieses Grundlagentraining allerdings nicht vom Übungsplatz auf das gewohnte, normale Umfeld, nutzt das ganze Training nix, um einen solchen Hund auch sicher für Gelände außerhalb des Trainingsplatzes zu machen.
Genau, das finde ich ganz wichtig.
Ignorieren würde ich dem Hund auch nicht beibringen. Aber „aushalten“.
So haben wir mit ca 11 Wochen angefangen zu trainieren. Überall saßen die Vögel und natürlich wäre Eros am liebsten auf jeden zugerannt. Heute sind wir soweit, dass er sie durchaus fixiert und anschauen darf, trotzdem leinenlos neben mir läuft, nicht in einer Jagdlauerstellung! Wir laufen gemeinsam und normal langsam auf die Vögel zu, bis sie von selbst losfliegen. Dann dreht er sich zu mir und es gibt nen Keks und Lob.
Er darf sich alles anschauen, was er gern mal jagen würde, soll dabei aber ansprechbar sein und mich am Ende um ein „Go“ ( oder eben nicht) fragen. Nicht, dass ich jemals sagen würde, los, hol dir die Krähe, aber das weiß er ja nicht 😉
Ich bin auch beim Jagen und allem anderen die letzte Instanz.
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Heute sind wir soweit, dass er sie durchaus fixiert und anschauen darf, trotzdem leinenlos neben mir läuft, nicht in einer Jagdlauerstellung!
Nicht in Jagdlauerstellung - das ist der Schlüssel.
Allerdings bezweifel ich, dass viele Hundehalter überhaupt erkennen, ob ihr Hund in Jagdlauerstellung ist, oder eben nicht...
(Womit jetzt nicht du gemeint bist - ich habe da eher HH aus meinem Reallife vor Augen).
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Für mich ist Beziehung auch noch etwas differenzierter als "sich liebhaben".
Für mich auch.
Aber du hast ja gesagt, mit der Beziehung (und dem Gehorsam) stimmt alles.
Für mich beinhaltet die Beziehung Vertrauen und den Respekt, meine Entscheidungen anzunehmen auch wenn der Hund andere treffen würde allein.
Dahingehend fehlt euch ja ne Ecke, wenn der Hund jagen geht.
Aber meistens reduzieren Menschen Beziehung auf „liebhaben und gern zusammen sein“ und ich will immer vermeiden dass jemand glaubt, das würde man ihm absprechen. Das dürfte ziemlich jeder Hund für seinen Menschen empfinden.
An der Stelle wo es darum geht auf die besten Hormon Kicks zu verzichten, werden andere Qualitäten des Menschen abgefragt vom Hund.
Genau darum geht es. Darauf achte ich eben gerade. Wo reagiert sie auf Anweisung zögerlich, wo zeigt sie erst Übersprungsverhalten ( kratzt sich bei einem Kommando erst einmal, ehe sie es ausführt). Wo überlegt sie, ehe sie es ausführt. Für sich genommen Kleinigkeiten, aber insgesamt fehlt also doch eine Ecke.
Und da sollte auch mal jemand Neutrales draufschauen.
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Heute sind wir soweit, dass er sie durchaus fixiert und anschauen darf, trotzdem leinenlos neben mir läuft, nicht in einer Jagdlauerstellung!
Nicht in Jagdlauerstellung - das ist der Schlüssel.
Allerdings bezweifel ich, dass viele Hundehalter überhaupt erkennen, ob ihr Hund in Jagdlauerstellung ist, oder eben nicht...
(Womit jetzt nicht du gemeint bist - ich habe da eher HH aus meinem Reallife vor Augen).
Richtig. Die meisten würden es wohl nicht richtig deuten, wenn de Hund fixiert, die Ohren nach vorn gehen, eher in die Knie geht und sich klein macht. Bei denen heißt es dann, der will nur spielen 🙈😅 oder wahlweise, ach, der ist bisschen ängstlich, der macht sich klein.
Ja, ja, der RR startet dann durch, wenn du ihn nicht unterbrichst. Schon im Ansatz gibt es hier ein scharfes NEIN. Klar, als Mensch hat man einfach nicht die super Wahrnehmung eines Hundes. Braucht man aber gar nicht, denn ich beobachte lieber meinen Hund, weil der mir anzeigt, ob „was im Busch“ ist.
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Ich habe gar nicht das Ziel, dass meine Hunde jagdliche Reize ignorieren (wäre übertragen aufs Dummy ja auch nicht sinnvoll) - aber eben kontrollierbar bleiben dabei.
Kommt auf den Standpunkt an, von dem aus das Verhalten betrachtet wird:
Jemand der von Außen sieht, dass ein Hund einem Hasen/Reh hinterherschaut, ohne aber eine Jagd zu starten, und der Hund sich lieber anderweitig beschäftigt, erlebt diesen Hund als "nicht Jagdinteressiert", er ignoriert diesen Reiz auf jagdlicher Ebene.
Möglicherweise blendet genau dieser Hund aber alle anderen Umweltreize aus, sobald "sein Mensch" einen Ball in die Hand nimmt.
Möglicherweise hat dieser Hund aber auch einfach nur gelernt, dass Hase und Reh Nicht-Beute sind, und er sein jagdliches Verhalten anderweitig/an anderer Beute ausleben darf und kann.
Apportel z. B.
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Also ich bringe ja meinem Hund bei wie er sich am besten und lohnenswertesten Verhalten soll. Sowohl im Alltag als auch bei Sichtung von Reizen.
Ich bringe ihr bei und unterstütze sie in ihren Erregungskurven und ich hab die Verantwortung zu erkennen, dass eine Leine dran gehört.
Mir wäre es ja zu anstrengend dauerhaft den Diktator raushängen zu lassen. Bin ich nicht so der Typ für.
Gutes AJT ist immer Ganzheitlich. Ich hab noch keinen guten(!) Trainer in dem Bereich erlebt, der nur an einer Ecke rumdoktert.
Sonst wären diese Trainer wohl kaum so "erfolgreich".
Hier hat das AJT ganz viele Basicarbeit im Alltag aufgebaut. Ich hab viel zu wenig Wildsuchtung um aktiv an irgendwas zu üben. Dass heißt aber ja nicht, dass der Hund die Grundlegenden Regeln des AJT (Impulskontrolle, Frusttolerant, Erregung zurücknehmen usw) im Alltag nicht brauchen kann um Entspannter durch die Welt zu gehen.
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