ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
-
-
Ich lenke Jagdverhalten auch um.
Und eine Blutfährte verstärkt den Jagdtrieb nicht, sondern bringt dem Hund bei, seine Nase unter bestimmten Bedinungen sauber einzusetzen.
Dazu ist es natürlich sinnvoll, gewisse vorhandene Triebe anzusprechen.
Selbstverständlich fördert man das Jagdverhalten, wenn man mit dem Jagdverhalten arbeitet (anstatt es komplett zu unterdrücken). Aber das ist ja nix schlechtes, sondern gibt einem die Möglichkeit, ihn in kontrollierte Bahnen zu lenken.
Einer Bluttfährte würde meine Missy bspw wohl eher weniger begeistert folgen, wenn sie wüsste, dass sie stattdessen direkt neben sich Kaninchen aufscheuchen kann.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*
-
-
Zitat
Ich lenke Jagdverhalten auch um.
Zu was lenkst du es um?
-
Die Ausrichtung des Verhaltens wird umgelenkt.
Missy zeigt Tier an, orientiert sich an mir und bekommt Alternativhetze, die im Training so herangearbeitet wurde, dass sie sie als "Alternative" in dem Moment akzeptiert.
Der TRIEB wird nicht umgelenkt, das Verhalten aber.
Da ist ein Unterschied -
Zitat
Der TRIEB wird nicht umgelenkt, das Verhalten aber.
Da ist ein Unterschiedjo gut ...
-
Zitat
Wie gedenkst du, nen starken Jagdtrieb umlenken zu können?Den meisten hier geht es eher darum, ihn kontrollierbar zu machen, zusammen Fährten Suchen, zusammen Dummys Jagen und nebenbei die Impulskontrolle etc.
O.k. 'umlenken' ist vielleicht nicht das richtige Wort. Natürlich will ich ihn auch kontrollierbar machen. Wir arbeiten auch mit Reizangel, Dummyjagen und der Impulskontrolle.
Ist hier so ne Blutfährte irgendwo genau beschrieben? Dann kann ich mir das mal nachlesen.
Ich dachte eben nur, dass das vielleicht eher kontraproduktiv ist. Janosch ist Sicht- und Geruchsjäger. Jetzt bei den Mäuselöcher, schaltet das Gehirn samt Ohrwaschl komplett ab. Bei Wildsicht geht er ja zu 95% von alleine ins Sitz und kommt dann auch verlässlich auf Abruf (bekommt dann im Moment noch eine Alternativhetze angeboten) oder ich kann ich ins Sitz bringen und abrufen.
Aber bei Geruch ist das leider im Moment gaaanz schlimm und ich dachte, dass ich den mit ner Blutfährte ja eher noch anstachle und wollte einfach Eure Sichtweise dazu hören.
wildsurf: bei meinem Janni ist auch ein Flat-Retriever mit drinne. Kenne aber durchaus Goldies die nicht jagen. -
-
Zitat
wildsurf: bei meinem Janni ist auch ein Flat-Retriever mit drinne. Kenne aber durchaus Goldies die nicht jagen.ich bezog meine Frage darauf, ob die Fährterei Retriever typisch ist.
Blutfährte: man nehme ein Gefäss, mische darin etwas Blut mit Wasser, nehme einen kleinen Schwamm oder einen alten Lappen und läuft damit durch den Wald. Dann träufelt man immer etwas von dem Gemisch auf den Boden - fertig
Am Ende befand sich bei uns eben ein Felldummy mit Lunge drin.
So, und jetzt muss ich mir mal Gedanken machen, wie ich Caron dazu bringe, gaaaaaaaanz kurz anzuzeigen dass er die Fährte gefunden hat.
-
Huhu,
ich werde mich noch Stück für Stück durch diesen tollen Thread arbeiten, aber hier schoneinmal eine Frage.
Ist es ok sich einen Jäger zuzulegen, dem ich das Jagen abtrainieren, bzw. umlenken muß / will?
Wenn ich eine Rasse habe, die nun einmal sehr gute Jäger sind (Galgo), wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund ohne Leine laufen kann, wenn ich bei ihm vom Welpenalter an gegen den Jagdtrieb ansteuere?Als ich Maja aus Spanien bekam, hab ich mir das Buch von Pia Gröning gekauft, für den Fall, dass ein Jagdhund bei ihr mitgemischt haben könnte. Maja ist ein Labrador-Windhund-Mix (wahrscheinlich hat da ein Podenco mitgemischt). Aber sie zeigt mit nun bald 2 Jahren immernoch keinen Jagdtrieb.
Der nächste Hund soll aber ein Galgo werden und da ist die Chance auf Jagdtrieb natürlich sehr hoch.Ich finde Windhunde im allgemeinen und Galgos im besonderen einfach toll. Aber ich könnte keinen Hund ein Leben lang fast nur an der Leine laufen lassen. Da käme ich mir wie ein Tierquäler vor. (Das ist nur mein Gefühl gegenüber meinem Verhalten, ohne irgendeinen Bezug auf sonst jemanden.
)
-
Auch ich hab eine kleine Frage:
Kann man ZUVIEL Impulskontrolle machen?
Also 70% unserer Spaziergänge bestehen z.Z. aus Impulskontrolle.
Dummy werfen, Hund sitz/liegt/kommt heran (ist Heranrufen und ihn dann aus der Position vor mir zum Dummy schicken auch sinnvoll?) , hält Blickkontakt, bekommt dafür nen Click und wird mit nem speziellen Kommando zum Dummy geschickt.
Kann es sein, dass ich den Jagdtrieb damit außergewöhnlich stark fördere, wenn ich das so oft mache? -
Warum sollte das nicht ok sein?
Je nach dem wie stark der Trieb ausgeprägt ist wirst du mit dem Abtrainieren ohne Verwendung von harten Abbruchsignalen nicht weit kommen, aber dass du bereits jetzt darüber nachdenkst und dich informierst, wie du das Jagdverhaöten kontrolieren kannst, lässt vermuten, dass die Chancen nicht schlecht stehen, dass du denn Hund irgendwann auch mal (und wenns nur phasenweise ist) freilaufen lassen kannst.
Wenn du gegen den Jagdtrieb ansteuerst von Welpenalter an, kann es gut sein, dass du bereits Abbrüche bis zu seinem 12. - 18. Monat so super gefestigt hast, dass er nicht jagt... allerdings würd ich da nicht meine Hand für ins Feuer legen, weil der Trieb genetisch festgelegt ist und du ihn mit 4 Monaten noch nicht abschätzen kannst... vielleicht wird der Trieb auch etwas stärker ausgeprägt sein und deine Abbrüche funktionieren so nicht mehr.
Aber man kann von Welpenalter an mit dem Trieb arbeiten.
Du kannst spielerisch eigentlich alles machen, was man bei den erwachsenen "ernsthaft" für den Aufbau eines speziellen Verhaltens bei Anwesenheit von Jagdreizen tut.
Impulskontrolle, die Orientierung an dir, Vorstehen, Alternativverhalten...@Aussi1987
Zeitweise bestanden meine Spaziergänge mit Missy zu mehr als 70% aus Impulskontrolle.
Besonders die Überraschungsimpulskontrolle (Missy läuft vor, wuselt rum, ich schmeiße aus heiterem Himmel einen Ball, der an ihr vorbeizischt, Missy muss vorstehen ... oder statt des Balls hab ich auch DUmmys, Quietschis an der Reizangel aus heiterem Himmel im hohen Gras landen und rum"hüpfen" lassen...) kam häufig vor.Einen "echten" Dummy kann man auch schön heimlich gaaanz weit in das Dickicht eines Waldes schmeißen, sodass es irgendwann plötzlich laut knackt und raschelt... auch sehr gern von mir gewählt.
Das war notwendig, um ein bestimmtes Verhalten zu festigen. Ich wollte, dass es "automatisch" abläuft. Und das hab ich auch geschafft. Inzwischen kann ich auch mal "nur" Spazierengehen, zwar immer mit einem Auge auf Missy und einem im Gebüsch, aber ich konnte dieses Pensum irgendwann eben reduzieren.
Ich würd jetzt sagen, dass ich mit Missy 40 - 50% der Zeit "arbeite".Also würd ich nicht pauschal sagen, das ist zu viel, was ihr macht.
Aber das kannst eben nur du wirklich beurteilen. Ist das notwendig für die Jagdverhaltenskontrolle?
Dann ist es wohl kaum zu viel. -
Zitat
Ist hier so ne Blutfährte irgendwo genau beschrieben? Dann kann ich mir das mal nachlesen.
Bei den Jägern sind das "Schweißfährten" und da gibts eine Menge Anleitungen zu.Zitat
Einen "echten" Dummy kann man auch schön heimlich gaaanz weit in das Dickicht eines Waldes schmeißen, sodass es irgendwann plötzlich laut knackt und raschelt... auch sehr gern von mir gewählt.Ist dein Hund so unaufmerksam, dass du das schaffst? Da hätte ich keine Chance. Einzige Möglichkeit ein "running rabbit" und das auch nur wenns eine zweite Person auslöst.
LG
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!