ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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ich stell jetzt einfach mal meine frage hier rein, wenns nicht passt mach ich aber auch gern einen eigenen fred auf!
meine hündin (8 monate) hat bisher kaum jagdverhalten gezeigt (ausnahme: der marder in unserem garten). ab und zu gräbt sie mal kurz, wenn sie eine maus gerochen hat, gibt aber schnell auf und ist absolut ansprechbar, d.h. ich kann das verhalten jederzeit unterbinden. sie darf im wald den weg nicht verlassen und braucht nur ab und zu ein strenges "raus" zur erinnerung.
jetzt erwachen aber die vögel aus ihrem "winterschlaf"
und zwitschern und flattern in den büschen rum. da reagiert sie natürlich; erst schaut sie interessiert in diese richtung, dann fixiert sie und zeigt eine art "vorstehen", dann springt sie los und ist auch schonmal recht weit in den wald reingelaufen, ohne auf mich zu hören.
ich möchte jetzt wissen, a) bei welchem schritt (der jagdsequenz) ich ein abbruchkommando einsetzen soll, b) wie ich dieses durchsetze (leinenimpuls oder bodyblock oder umlenken?) und c) ob ein alternativverhalten eingeübt werden muss.
wär für eure hilfe sehr dankbar!
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Hi
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Das kommt ein Bisschen drauf an, ob das Verhalten wegen schlechtem Gehorsam gezeigt wird (und schlechter Impulskontrolle in diesem Moment) oder obs wirklich "erwachendes" Jagdverhalten ist (Jagdverhalten ist es so oder so, aber die Frage ist eben, wie ambitioniert sie wirklich ist).
Bei 8 Monaten würd ich erstmal von ausbaufähigem Gehorsam und ausbaufähiger Impulskontrolle ausgehen.
Und das kann man trainieren
Ich persönlich würd das Vorstehen bestätigen und mit einer entsprechend guten Belohnung die Aufmerksamkeit umlenken.
Nachgehen im Moment des Lossprintens unterbinden.
Klappt nur an der Schlepp
Mir ist Luke auch schon ein paar Mal nem Vögelchen hnterhergegangen, aber nach ner Weile war dann die Aussicht auf Belohnung interessanter für ihn... oder ist es meistens, je nach dem wie gut ich aufpass
...
Wie gut klappt das Abrufen? Auch ohne Vogelablenkung?
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Boah Mäuse, Mäuse und überall Mäuse heute!! Ich bin fast wahnsinnig geworden. Die Biester haben getan, als wenn die Ohren ausschalten solange die Nase eingeschaltet ist.
Ich konnt GAR NIX machen. Nicht mal das Spieli war interessant. Kam wirklich total genervt heim. :fluch:rosine:
Wir haben statt Vorstehen das 'SITZ-Kommando' eingeführt. Er sitzt jetzt schon von alleine, wenn er was sieht. Das bestätige ich auch immer. Dann rufe ich ihn ab und er bekommt Leckerlie geworfen zum aufsammeln oder Spieli. Daran haben wir aber sehr sehr lange mit der Schleppe gearbeitet. Spieli mussten wir ihm aber erst schmackhaft machen, kannte das ja überhaupt nicht. -
Zitat
Boah Mäuse, Mäuse und überall Mäuse heute!! Ich bin fast wahnsinnig geworden. Die Biester haben getan, als wenn die Ohren ausschalten solange die Nase eingeschaltet ist.
Ich konnt GAR NIX machen. Nicht mal das Spieli war interessant. Kam wirklich total genervt heim. :fluch:rosine:
Wir haben statt Vorstehen das 'SITZ-Kommando' eingeführt. Er sitzt jetzt schon von alleine, wenn er was sieht. Das bestätige ich auch immer. Dann rufe ich ihn ab und er bekommt Leckerlie geworfen zum aufsammeln oder Spieli. Daran haben wir aber sehr sehr lange mit der Schleppe gearbeitet. Spieli mussten wir ihm aber erst schmackhaft machen, kannte das ja überhaupt nicht.Aber meine heimliche Antijagdkönigin ist AuraI
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Hallo.
Aus gegebenem Anlass klinke ich mich hier auch mal ein.
Wir haben eine fast 10 Monate alte Vizsla Dame. Seit der Schnee weg ist eskaliert ihr Jagdverhalten und zwar in dem Sinne, dass ihre Nase auf Feldern nur am Boden klebt und sie schlecht, manchmal gar nicht ansprechbar ist. Zudem klappt das normale "hier" z.Zt. sehr schlecht, nur auf unser Superkommando ist Verlass.
Bis vor wenigen Wochen waren wir sehr zufrieden mit ihr, doch jetzt ist intensive Anti-Jagd Arbeit angesagt ...Bitte spart nicht mit Tips und Ideen, wie wir die Situation in den Griff bekommen können
Wie sieht es bei euch aus?
Seit der Schnee weg ist klebt die Nase am Boden. Sie ist dann schlecht, manchmal gar nicht ansprechbar.
Vorher hat sie gelegentlich Vögel gejagt, besonders groß war die Versuchung in Kleingärten, seit dem dort nur noch Leine.
Auf unser Superkommando ist Verlass. Der normale Rückruf mit "hier" funktioniert momentan schlecht - wir bauen das gerade ganz neu auf.Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
Bis vor kurzem wenig, da kaum Probleme da waren. Jetzt dafür umso mehr in Form von Internet Recherche bezüglich Erfahrungsberichten und Tipps. Nächste Woche wollten wir evtl ein Anti-Jagd Themenabend einer nahen Rütter-Hundeschule besuchenWelche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
- Hetzen von Vögeln
- Grundloses loshetzen
- Nase klebt zur Zeit am Boden, die Ansprechbarkeit ist schlecht wenn sie im "Jagdmodus" istWie und was trainiert ihr?
Seit der aufkommenden Problematik sind wir extrem motiviert und haben Folgendes begonnen:
- Momentan sind wir nur mit Schlepp unterwegs um bessere Kontrolle zu haben
- Dummytraining mit guten Fortschritten. Sie ist schon sehr gut Steady. Am zügigen Bringen müssen wir noch arbeiten, sie lässt sich auf dem Rückweg leicht ablenken.
- Tägliches Rückruf-Training. Wir bauen das "hier" neu auf, weil es damit z.Zt. Probleme gibt
- Impulskontrolle bei allen möglichen Gelegenheiten.
- Wenn es klappt 1x pro Woche Mantrailing, oft auch nur jede 2. Woche
- Viele Suchspiele, oft als Belohnung für Geglückten RückrufWart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
Wir haben einen Vizsla gekauft... Dennoch zeigt sie uns erst jetzt was in ihr steckt und wir ab sofort mehr mit ihr arbeiten müssen, was das Thema angeht.Wann stellten sich Veränderungen ein?
Bis jetzt nur ins Negative in der Form, dass ihr Jagdtrieb erwacht ist.
Ich hoffe wir schaffen es, das durch die genannten Maßnahmen in den Griff zu bekommen
Ein kleiner Erfolg ist, dass sie kaum noch versucht in Gärten zu stürmen, da wir sie dank Schlepp ein paar mal schimpfend davon abhalten konnten.Wer hat gute Tips, wie wir das angehen können?
EDIT: Heut morgen wieder ein Wechselbad der Gefühle. Während des Spaziergangs war sie super. Hat viel mehr auf mich geachtet als während der letzten Tage. Alle Übungen klappten gut, kurzum ich war richtig zufrieden. Zuhause angekommen trockne ich sie ab, mache die Schlepp ab, zack entwischt sie mir und verschwindet in Nachbars Garten. Hat noch nichtmal aufs Superkommando gehört, weil sie den Weg zurück nicht gefunden hat. Nach 2 Minuten kam sie wieder angedackelt und hat sie kleinlaut hingesetzt zum abtrocknen. Mannoman ich hätt sie am liebsten gelyncht :explodieren: Und vorher lief alles so gut
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AuraI: ich denke du hast recht und es liegt an der impulskontrolle/am grundgehorsam.
eigentlich ist sie sehr folgsam und aufmerksam; abruf klappt unter niedriger ablenkung gut, höhere reizsituationen wie hundebegegnungen üben wir grad an der schlepp.
soll ich also etwas anderes von ihr fordern (z.b. schau her/mach platz) wenn sie "vorsteht" und das dann toll belohnen? und wenn sie nicht hört und losspringt, kommando "lass es" und in die schlepp springen lassen?
oder hab ich es falsch verstanden? -
Zitat
interessiert in diese richtung, dann fixiert sie und zeigt eine art "vorstehen", dann springt sie los und ist auch schonmal recht weit in den wald reingelaufen, ohne auf mich zu hören.
In dem Moment, wo sie fixiert, da käme von mir ein "Wag dich nicht!!".Sie hat doch gelernt, daß sie den Weg nicht verlassen darf. Ergo würde ich sie daran erinnern und jegliches Hinterherlaufen unterbinden. Bricht sie ab und trabt weiter, dann würde ich erst nach 2,3 Schritten, wo sie definitiv den Vogel aus dem Kopf hat, loben bzw. ein freundliches, aufforderndes "Komm weiter" sagen.
Ziel soll doch sein, daß der Hund sich alles anschaut, ruhig stehen bleibt, aber nicht hinrennt, ohne daß du etwas sagen mußt.
Daher würde ich auch darauf hinarbeiten, daß sie es von sich aus, ohne An-, Umlenkung oder Folgespiel sein läßt. Spielen würde ich völlig unabhängig davon und niemals eine Wildsichtung als Anlass dafür nehmen.Sie woll doch wissen, daß jagen ein NoGo ist und nicht, daß Wild sehen = spielen heißt. Was, wenn du das Wild nicht siehst, ihr Anzeigen nicht bemerkst, das Wild schon lossprintet ? Dann wird sie selber entscheiden, was für sie interessanter ist.
Mal ne Frage nebenbei an AuraI:
Wie definierst du Impulskontrolle ?Gruß, staffy
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Zitat
In dem Moment, wo sie fixiert, da käme von mir ein "Wag dich nicht!!".Sie hat doch gelernt, daß sie den Weg nicht verlassen darf. Ergo würde ich sie daran erinnern und jegliches Hinterherlaufen unterbinden. Bricht sie ab und trabt weiter, dann würde ich erst nach 2,3 Schritten, wo sie definitiv den Vogel aus dem Kopf hat, loben bzw. ein freundliches, aufforderndes "Komm weiter" sagen.
Vom Prinzip her ist es gar nicht groß unterschiedlich.
Ich verbiete und unterbinde ein erfolgreiches Hinterherlaufen (Schlepp) und belohne halterorientiertes Verhalten.
Ob ich das Ausharren und von sich aus nicht Hinrennen bereits bestätige oder erst das zu mir Herankommen, hängt vielleicht auch vom Hund und dem Grad seiner Impulskontrolle ab.
Mit der Zeit arbeitet man darauf hin, dass der Hund bei einem bestimmten Reiz stehenbleibt und sich von sich aus umorierntiert (den Halter anschaut).
Auch ein "Wag dich ja nicht" oder "Nein" oder ähnliches Abbruchsignal muss erst positiv aufgebaut werden, damit der Hund überhaupt einen Anreiz hat, auf das Sgnal zu reagieren, anstatt auf den Vogel.
Im Prinzip lasse ich ein Abbruchsignal weg und lass den Hund selber ausprobieren.
Nicht hinrennen= Belohnung.
Hinrennen= Schleppe.Du hast nur diesen einen Umweg.
Anfangen hinterherzurennen/schauen, Abbruchsignal, zum Halter kommen = Belohnung.
Impulskontrolle ist die eigene Kontrolle, einem inneren Impuls nachzugehen
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Zitat
Ziel soll doch sein, daß der Hund sich alles anschaut, ruhig stehen bleibt, aber nicht hinrennt, ohne daß du etwas sagen mußt.
Daher würde ich auch darauf hinarbeiten, daß sie es von sich aus, ohne An-, Umlenkung oder Folgespiel sein läßt. Spielen würde ich völlig unabhängig davon und niemals eine Wildsichtung als Anlass dafür nehmen.Sie woll doch wissen, daß jagen ein NoGo ist und nicht, daß Wild sehen = spielen heißt.
Da hast du auch wieder rechtBrauch mer auch jetzt nicht mehr, aber für den Anfang, hat mir das die Arbeit erleichtert. Jetzt entscheide ich wann, was gespielt wird. Vielleicht macht es aber auch wirklich aus, weil wir immer mehr Impulskontrolle gemacht haben.
Impulskontrolle ist für mich z. B. Fressen hinstellen, der Hund muß auf mein 'Fress-Kommando' warten; Spielzeug werfen, der Hund muß auf mein 'Hol-Kommando' warten; Dummie verstecken, der Hund muß auf mein 'Such-Kommando' warten usw. usw -
In die SL rennen lassen, bzw. mit dieser den Hund stoppen erklärt ihm aber nicht, daß er erst gar nicht hinrennen soll !
Der Unterschied ist, daß ich darauf hinaus will, daß der Hund sich seine Umwelt anschaut, auch ein Reh, einen Vogel sieht, dann aber einfach weiter läuft.
Ich möchte kein "stehen bleiben, setzen, zum Halter kommen, ...." haben, kein Verhalten belohnen müssen, einfach kein Aufhebens darum machen. Der Hund soll die Umwelt wahrnehmen können, ohne bei Reh -> zurück zum Halter, bei Jogger -> Sitz, ....Das wäre zumindest mein Ziel. Denn ich will ja letztenendes überall langwandern können, ohne ständig die Umgebung oder meinen Hund zu scannen.
Daher würde ich den Umweg weglassen. Wenn er doch schon gelernt hat, den Weg nicht zu verlassen, dann kennt er ein NEIN, RAUS DA, .. was auch immer bereits.
Ich bin halt gerne direkt und deutlich ;-)
Gruß, staffy
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