ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • es ist viel Arbeit. :bindafür:


    aber ich finde es lohnt sich, es zu probieren. Ich hab ja immer noch den Ehrgeiz, dass mein Jagdgeier eines Tages frei kontrollierbar ist. Ob ich es schaffe? Keine Ahnung. Aber wir probieren es. Mit viel Geduld und manchmal ein paar Umwegen ;)

  • Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht! :bussi:


    Das entspricht genau meinen Erfahrungen aus den letzten Wochen. Ein guter Grundgehorsam ist auch beim Anti-Jagdtraining das A und O.

    Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man den Trieb an sich hinnehmen und damit leben muss. Man wird aus einem jagdlich triebigen Hund niemals einen durch Wald- und Feld- Bummler machen, der das Wild ohne Ansage links liegen lässt.

    Man kann es aber im besten Fall zumindest so hinbekommen, dass der Hund bei Wildsichtung nicht sofort kreischend in der Leine steht. Und für mich wäre es der absolute Oberhammer, wenn ich meinen Hund zuverlässig abrufen kann, wenn er einem Hasen hinterherrennt. Somit könnte ich ihm wieder mehr Freilauf bieten. Puh, aber da haben wir noch viiiiieeeel Arbeit vor uns |)

  • Ich muss ja sagen - aufgrund mangelnden regelmäßigen Wilds und keiner Zeit, jeden Tag irgendwohin zufahren, wo evtl. mehr Wild ist - wir sind bei Management und Zoey wird ohne Leine wohl nicht mehr im Wald freilaufen - sowie auch nicht am Fluss, wo die Enten sind (obwohl es wirklich schade ist, da dort weeeeiiite Wiesen sind).

    Wir üben immer im Kleinen, sei es bei mal Krähen oder Enten beim Joggen/im Park... ... oder dem Fuchs, der hier rumläuft... .


    Es ist zwar wirklich sehr sehr schade, dass sie dann bei Ausflügen z.T. immer an der Leine bleiben muss - aber so ist es eben.


    Freilauf gibt's nur bei ganz ausgewählten Flächen, aber sie geht ja regelmäßig mit mir Laufen (Joggen), z.T. auch über 15 km - d.h. - Bewegung bekommt sie auch genug.

    Für einen Hund, für den Rumpesen eine riesen Freude ist, natürlich doof ... aber für das aufgescheuchte Wild und unsere Nerven noch blöder.


    Ich denke, würde ich ländlich wohnen - würde es mir auch einfacher fallen, gezielt im Wald oder auf dem Feld zu trainieren - aber da wären die Wildgerüche ja auch immer präsent und man könnte zum Teil auch direkt am Wild dann üben - geht hier eben nicht so.

    Jetzt ist es immer wieder der große Jahrmarktsausflug mit vieeelen Süßigkeiten, wenn wir in Gebiete mit Wild fahren/wandern gehen.


    Also bei uns wird es wohl immer eher Management bleiben. Gerade auch deshalb, da wir merken, dass Zoeys Ansprechbarkeit enorm schwankt je nach Zyklusstand - auch ihre Launen.


    Was ich allerdings interssant finde - bei den Schafen, an denen wir manchmal beim Flutbett direkt vorbeilaufen - da ist sie eher unsicher und nicht so steif, wie wenn sie Wildgeruch in die Nase bekommt/Hasen/Reh etc. sieht.

    Entweder sind sie durch das Puschelfell unheimlich - oder irgendwo in ihr kommt da der Herdenschutzhund durch, so dass Schafe evtl. anders gesehen werden? Oder es liegt auch am Weidezaun, kann natürlich auch sein.

  • Doch das geht..... der gehorsame Hund bummelt, so lange bis er eine andere Aufgabe bekommt

  • Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht! :bussi:


    Das entspricht genau meinen Erfahrungen aus den letzten Wochen. Ein guter Grundgehorsam ist auch beim Anti-Jagdtraining das A und O.

    Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man den Trieb an sich hinnehmen und damit leben muss. Man wird aus einem jagdlich triebigen Hund niemals einen durch Wald- und Feld- Bummler machen, der das Wild ohne Ansage links liegen lässt.

    Man kann es aber im besten Fall zumindest so hinbekommen, dass der Hund bei Wildsichtung nicht sofort kreischend in der Leine steht. Und für mich wäre es der absolute Oberhammer, wenn ich meinen Hund zuverlässig abrufen kann, wenn er einem Hasen hinterherrennt. Somit könnte ich ihm wieder mehr Freilauf bieten. Puh, aber da haben wir noch viiiiieeeel Arbeit vor uns |)

    Doch das geht..... der gehorsame Hund bummelt, so lange bis er eine andere Aufgabe bekommt

    Hi, was meinst du mit bummeln? Wie sieht das aus?

    Schöne Grüße

  • Ein guter Grundgehorsam ist auch beim Anti-Jagdtraining das A und O.

    Das A und O ist die Ansprechbarkeit des Hundes - wenn das klappt, klappt das auch mit dem Gehorsam (in den meisten Fällen ;)).

    Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man den Trieb an sich hinnehmen und damit leben muss. Man wird aus einem jagdlich triebigen Hund niemals einen durch Wald- und Feld- Bummler machen, der das Wild ohne Ansage links liegen lässt.

    Nein, aber man bekommt es bis zu einem gewissen Punkt kontrolliert und auch ein triebiger Hund kann lernen sich nicht geistig abzuschiessen. Muss man ihm halt beibringen.

    Die ganzen Jagdgebrauchshünde müssen ja genau das vorweisen und zeigen.

  • Mit "Bummeln" meinte ich eher das menschliche Bummeln.
    Dass man als Mensch beim Spaziergang auch mal abgelenkt sein kann, nicht permanent den Hund im Auge haben muss, weil er beim nächsten Hasen auf und davon ist, wenn er ihn vor mir sieht. Zumindest nicht bei einem Hund, der schon älter ist und nicht mit der entsprechenden Prägung dahingehend aufgewachsen ist...?

    Hut ab vor denen, die das können!
    Dies sind wahrscheinlich überwiegend Menschen mit entsprechender Ausbildung dahingehend? Und/oder mit ganz viel Zeit alleine für den Hund :tropf:


    Mir geht es da leider wie Mejin : leider habe ich sowohl zeitlich als auch ländlich nicht täglich die Gelegenheit so ausgiebig zu üben :verzweifelt:

  • Dazu muss man aber auch im Jagdhundesektor eigenständiger Jäger vs.

    kooperativer Jäger unterscheiden.


    Zu sagen „über Gehorsam geht alles“ finde ich... naja, große Worte.


    zB Podencos oder auch Laufhunde oder Bracken sehen auch bei Jagdersatz keine Befriedigung und Kooperationsbereitschaft ist auch nicht grad rassetypisch.

    Diese Hetzhunde sind einfach genetisch ne ganz andere Nummer als die bekannten Vorsteher.

  • Stadthunde leisten ja auch ganz viel - auf anderer Eben - das darf man ja nicht vergessen! Und... wenn man eben viel seltener ein Reh sieht, also nicht mal z.B. zuverlässig 1x im Monat oder so... lass' es... 1x im Jahr sein - joah... - wenn der Hund sonst 'klar' kommt, wo man sonst so langgeht... - wir haben beispielsweise auch ganz andere Sachen, die wir wirklich hier tagtäglich trainieren müssen - ich denke, irgendwann wäre auch das Hundehirn einfach überfordert und keinem würd ein Spaziergang mehr Spaß machen.


    Wenn wir jetzt z.B. durch den Wald gingen und Zoey wirklich auf 180 wäre durchgängig - nur am Hecheln usw. - ja, dann wäre das schon blöd - aber sie ist viel am Schnüffeln, würde gerne Spuren nachgehen, aber geht dann auch mit uns weiter. (An der Schleppleine - ansonsten würde sie einer Spur nachgehen und garantiert auch was finden)


    Oder wenn sie beim Joggen an den Enten vorbei anfangen würde zu schreien... .


    Nicht jeder hat auch alle Möglichkeiten, die andere haben zum Üben.


    Das man jetzt total aufgibt - das muss man ja auch nicht... - aber ich denke auch - manchmal ist Management tatsächlich die bessere Lösung.


    Ich stelle mir auch vor - würde ich jeden Tag soviel Zeit haben zum irgendwo in die Pampa fahren - das müsste ich ja auch dauernd durchhalten, sonst würde es ja auch wieder einschlafen.


    Schade finde ich es auf jeden Fall auch, dass ich sie nicht im Wald ableinen kann und wir zockeln gemütlich dahin wie früher - aber nun ja.


    Spazieren gehen ist ja möglich mit ihr, ohne, dass sie NUR gestresst ist oder so... aber ich habe mich eben auch von dem Gedanken verabschiedet, sie jemals im Wald wieder abzuleinen - wir sind da beide zwar etwas unglücklich, aber ... ja... . Sollten wir jemals umziehen - und ländlich wohnen - wären die Karten natürlich nochmal neu gemischt.


    /edit: Und ja, unterschiedliche Jagdtypen sollte man auf jeden Fall sehen - im Windhundethread z.B. wurde mir sehr deutlich gesagt, dass es z.B. bei diesen (fast immer) keine "diese Milisekunde" gäbe - sondern sie direkt loshetzen, egal, was man da macht - und trainieren nicht wirklich ginge.

  • Interessanter Thread und ich klinke mich mal ein, weil Kayas Jagdambitionen auch eine langfristige Baustelle sein werden.

    Wir wohnen ländlich und es ist allgemein recht viel Wild unterwegs. Sie jagt auf Witterung und Spur, kann aber abgebrochen bzw. von der Spur abgerufen werden. Auf Sicht ist kein Problem. Problematisch ist nur, wenn direkt vor ihr Wild hochgeht, dann hetzt sie, bis sie von selbst nach ca. 500 bis 800m abbricht.

    Der Stand ist so, dass sie in unserem Stammgebiet meist ohne Leine laufen kann, sie ist da auch nicht ständig am Orten, sondern bleibt gelassen. Aber sie schießt sich eh nicht ab, sondern bleibt m.E. klar im Kopf und jagt bewusst, wenn man sie lässt bzw. Nicht rechtzeitig abbricht. Ich denke, sie weiss, dass sie nicht soll und versucht auszuschlitzen, wenn sie denkt, dass man nicht bei ihr ist. Bei Wildsichtung an der Leine (z.B. Wild kreuzt vor uns den Weg auf 5 bis 10 m) bleibt sie ruhig, kann absitzen und Lecker nehmen.

    Ich kann nie ganz abschalten, sonst ist sie ggf. weg, wenn sie frische Witterung hat. Weg heißt, sie geht Spur und Witterung nach, was zwischen 30 Sekunden und einer Minute dauern kann. Kam natürlich schon vor und sie ist keinesfalls bereits 100% zuverlässig.

    Jagdambition (ich nenn es mal so) zeigt sie ca. seit dem 8. Monat, heute ist sie auch den Tag genau 4 Jahre.

    Sie wird immer kontrollierbarer, aber wenn man pennt, wird man bestraft.

    Wie schätzt man ein, wie passioniert der Hubd jagt? Ich kann das schwer einschätzen, obwohl ich sie nicht für hochpassioniert halte. Sie ist ein Flat und die werden manchmal auch jagdlich geführt. Und sie ist mein erster Hund einer Jagdhundrasse.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!