ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!


    Warten während andere arbeiten, fällt Lola bisweilen auch schwer. Kommt drauf an, was sie machen darf dann. ZB Mantrailen.


    Ja, über diese Schwelle der Angst muss sie irgendwann hinweg. Vielleicht kannst du ihr das nehmen. Sehr toll, wie du dich da engagierst!

  • Bei unserer Clara hat das mit dem "Warten" auch gar nicht funktioniert am Anfang. Sie wollte sofort und immer losrennen.


    Wir haben dann das "Lauern" langsam mit einem MArkerwort aufgebaut und mittleriwele beherrscht sie das einfach perfekt.


    Wie folgt bin ich dabei vorgegangen:

    Stufe 1: Clara in den Platz gelegt, Dummy präsentiert und sobald sie es aus dem Platz angeschaut hat und nicht aufgestanden ist Markern und Situation auflösen (Dummy geworfen).

    Stufe 2: Sobald Sie es geschafft hat 2-3 Sekunden im Platz zu bleiben haben wir das Signalwort "Lauern" eingeführt und den Dummy hin und her bewegt. Sie ist dann mit dem Blick total fixiert auf das dummy geblieben. Sofort gemarkert und Situation aufgelöst ( Dummy weggeworfen)

    Stufe 3: Abstand zwischen Signalwort "Lauern" und Marken auflösen Stück für Stück länger werden lassen

    Stufe 4: Signalwort "Lauern" , Dummy wegwerfen - Clara muss immernoch lauern und dann erst den Dummy holen lassen.


    Mittlweile kann Sie durch diese Übung solange warten bis sie aufgelöst wird. Egal was es ist. Außer es sind Enten. Bei Enten hört alles auf :fluchen:

  • Huhu!:winken:


    Ich hatte heute folgende Situation nachdem Lola schon drei Hundebegegnungen wegstecken musste (also Zehnerkarte Stress war nicht mehr ganz leer).

    Lola wird ein wenig unruhig, ich vermute zunächst Hunde auf dem Grundstück, dem wir uns nähern. Filme das erst noch, packe mein Handy weg, sehe auf.

    Drei Rehe, die etwa 15 m maximal am Waldrand links neben uns auf uns zu staksen.

    Ich korrigiere Lolas Aufregung, wobei ich leider selbst nicht ruhig bin innerlich. Was total sinnlos war. Lola war an der kurzen Leine bei mir, ich hatte die gut in beiden Händen und war mit der Situation bewusst.

    Nichtsdestotrotz nimmt Lola sich zurück, steht, zittert, fiept kurz, guckt. Weitere Korrektur verpufft, Lola ist total gefangen, rührt sich aber keinen Meter.

    Ich bin leider auch gefangen. Lobe ruhig, biete die Leberwursttube an - kann Lola nicht nehmen. Also gucken wir - für meine Begriffe zu angespannt - bis die Rehe weg sind, dann gehen wir weiter und ich biete Lola später eine Futtersuche an (Nase aktivieren).


    Da ich selber gerade im Thema Aufregung korrigieren stecke, habe ich überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt, mal das Stehen und Gucken deutlicher (Markerwort) zu bestätigen, habe aber ruhig gelobt.


    Lola konnte nicht weiter, ich hätte sie wegzerren müssen vom Reiz.


    Irgendwelchen Input, was ich hätte noch probieren können?


    Übrigens fand ich das sehr spannend. Die Rehe müssen sehe nah gewesen sein als Lola die Witterung bekam. Lola schnüffelt so oft in den Wald, steht vielleicht kurz vor. Dass sie sich überhaupt aufregt, kommt faktisch nicht.

    Erst bei Sicht geht Lola quasi sofort nach und das war das erste Mal, dass nicht die Leine meinen Hund gebremst hat.

  • Das ist ein Jagdhund...... das sie sich schnarchend auf die Seite legt bei Anblick, wäre etwas viel verlangt :lachtot:


    Das ist doch auch spannend..... drei Rehe so kurz vor der Nase....... das soll dem Hund wohl auch so gehen

  • Das heißt, okay so?


    Sie soll Interesse zeigen dürfen. Stand ja an lockerer Leine. Aber freilich angespannt.


    Ich würde ihr aus dieser Anspannung dann gerne bisschen eher raushelfen, kann da sicher in eine Korrekturspirale gehen, aber Lola konnte sich nicht mehr runterregeln in dem Moment.


    Hinterher hat sie noch eine Weile nachgescannt (sicher zurecht, ich weiß, dass da sehr viel Wild steht).

  • Ja. :D


    Mir war nur nicht klar wie sehr aufgeregt der Hund sein darf. Wobei Lola andererseits auch ein kleiner Schauspieler ist und mal bisschen übertreibt und ja eh schnell angeknipst ist.


    Aber solange sie sich so zurücknehmen kann, passt das?


    Ohne Leine wäre ich tausend Tode gestorben. Was macht ihr. Langsam hingehen und anleinen?


    Heut gönn ich ihr Pause, am Wochenende versuch ich nochmal Rehsichtung zu provozieren. Irgendwie muss man ja üben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!