ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Spricht etwas dagegen statt einen Platz auf Distanz ein Sitz zu verwenden?

    Ich hab mal gelernt, dass man das nutzen soll, was der Hund lieber tut und am ehesten anbietet.

    Ich würde meine in gar kein Platz bekommen, sitzt bietet sie beim "gucken" aber von selbst an, also bestättige ich das.

    Das seh ich auch so. Meine Vizsla sitzt ebenfalls viel lieber als dass sie liegt, da nutze ich das doch. Wir bauen das nun auch mit Pfiff auf. Respektive, meistens darf sie auch vorstehen und Sitz kommt erst, wenn es die Anspannung zu lässt.


    Unsere Trainerin ist auch der Meinung und sagte, so schnell wie die aus dem Platz rennt kann man ja nicht gucken, diese Verzögerung ist ein Witz.

  • Der Hund soll das auch nicht gerne tun, sonder reflexartig.... solange übt man das, bis es ein internalisierter reflex ist. Also ich jedenfalls.


    Ich benutze dazu einen Triller

  • Der Hund soll das auch nicht gerne tun, sonder reflexartig....

    Und das machst du warscheinlich von Klein auf und eben über Gewöhnung und Konditionierung.

    Zudem vermutlich ich mal, da du das von Anfang an erarbeitest, dass du deine (Jagd-) Hunde früh an Impulskontrolle und Frusttoleranz sowie Errgung am Wild ranführst.


    Bei einem vielleicht schon erwachsenen Hund mit Lernerfahrung, hätte ich sie ins Platz prügeln müssen und so möchte ich nicht mit meinem Hund arbeiten (was nicht heisst, dass du das so machst).

  • Später im Ernstfall ist mir egal, ob der Hund liegt, sitzt oder steht. Beim Einüben bestehe ich allerdings auf liegen mit Kopf unten..... denn dann kommt vor dem losrennen noch jede Menge an Aktion....


    Kopf hochnehmen, hinsetzen und aufstehen nämlich

    Das klingt sehr plausibel... bei meiner Hündin ist Platz draußen allerdings sehr unbeliebt, sie setzt sich deutlich lieber hin... aber vielleicht sollten wir das trotzdem mal angehen.
    Ich würde aber ungern mit einer zweiten Pfeife arbeiten. Habt ihr da Alternativen für einen Pfeifton mit der Acme?

    Ich habe die Triller von Acme am gleichen Band. Ist überhaupt kein Ding da doppelgleisig zu arbeiten. Und der Triller klingelt viel mehr im Kopf.


    hasilein75

    Okay, war auch meine Überlegung. Das sind dann zwar alles Sekundenbruchteile in denen Lola hochhüpft und lossprintet, aber ich bleib dran.

    Ich nehm nochmal Distanz raus und verfüttern Katzenfutter für richtig tolles und schnelles Platz.

    Bei Platz neigt Lola teilweise dazu, sich erstmal umzudrehen, nach mir zu sehen um dann mit einem "Boah echt jetzt"-Gesicht ins Platz zu gehen. Jetzt wird es noch kalt und nass, das macht es nicht leichter.

    Wenn Moro im Ernstfall bei Platzpfiff stehen bleibt statt ins down zu gehen - belohnst du dann trotzdem? Er hat gestoppt, super. Aber letztlich hat er nicht gemacht, was er sollte.


    Looking

    Das nehme ich an sich auch, keine Frage. Aber wenn das Platz tatsächlich seine Berechtigung hat, üb ich weiter dran. Wenn der Hund dann im Ernstfall wenigstens stehen bleibt, isses ja auch okay.


    Habt ihr einen Sitzpfiff?

  • Der Hund soll das auch nicht gerne tun, sonder reflexartig.... solange übt man das, bis es ein internalisierter reflex ist. Also ich jedenfalls.


    Ich benutze dazu einen Triller

    Triller aber mit einer extra Pfeife oder? (mit einer zweiten möchte ich ungern anfangen...)

    Sitzpfiff = einmal kurz bei uns

  • Ich trillere lang für Umorientierung und dann begleite ich mit kurzen Trillern bis zu mir.


    Stopp ist ein kurzer Pfiff (ohne Triller, ist eine Doppelpfeife)


    Sitz ein doppelter kurzer Pfiff


    Weiss grad noch nicht, ob ich das Platz beim Kurzhaarfastnacktbauchvizsla überhaupt unter Pfiff stellen möchte. Im Moment geh ich den einfacheren Weg und freu mich ab dem was ihr leichter fällt. Wir jagen ja auch nicht - wir wollen Wildbegegnungen managen. Also ich. xD

  • Ja, auf Reflex arbeite ich hin. Den hab ich beim Sitz aber in kürzerer Zeit erreicht als im Platz.

    Ich geh nochmal zurück beim Aufbau.


    Dann nimm doch ein Signal bei der normalen Pfeife. Aber ich finde die thunder von Acme kracht so dermaßen ins Hirn, das rechtfertigt die 2. Pfeife. Ich nutze hauptsächlich Triller. Eben das UOS, das soll auch klingeln und eben Platz auf Distanz. Wenn du beide vergleichst, merkst du den Unterschied und ich persönlich denke schon, dass der Triller im Ernstfall besser ankommt im Hundhirn.

    Hier war die Tage ziemlicher Sturm, da tönt der Triller auch besser drüber. Finde ich persönlich.

  • Wenn Moro im Ernstfall bei Platzpfiff stehen bleibt statt ins down zu gehen - belohnst du dann trotzdem?

    Ich belohne beim Down nur per Lob oder eben sprachliche Korrektur. Beim Üben frage ich ihn: Ist DAS DOWN?


    Am Wild gehe ich ja dann eh hin und dann korrigiere ich nicht, sondern spreche mit dem Hund..... Ja, da war ein Reh, blabla...... denn da ist er ja nicht bewusst ungehorsam, sondern im Hirn verknotet ggf.

    Vom Prinzip triller ich aber, bis er liegt, oder mir die Lungenflügel kollabieren, je nachdem was zuerst eintritt.

    Aber ich finde die thunder von Acme kracht so dermaßen ins Hirn, das rechtfertigt die 2. Pfeife.

    :nicken:

  • Wie belohnt ihr draußen Hunde, die sehr außenorientiert sind, schnell abgelenkt von allen Gerüchen und Geräuschen?


    Mein Rüde ist draußen sofort in seiner Schnüffelwelt, die daraus besteht, Gerüche von anderen Hunden und Tieren zu analysieren und drüber zu markieren. Leckerlies nimmt er nur halbherzig an, er nimmt sie zwar meistens, aber man merkt, dass er sie nur schluckt und oft nicht wirklich als richtige Belohnung ansieht. Spielzeug wird ignoriert, obwohl er drinnen sehr gerne spielt. Leckerliesuche wird auch nur ganz halbherzig mit gemacht, meistens widmet er sich nach 1-2 gefunden Leckerlies wieder seiner Umwelt und ignoriert den Rest und ich muss meine Hündin schicken die restlichen Leckerlies aufzusammeln.

    Durch die ganzen Gerüche draußen, ist er generell immer in einem gewissen Stresslevel, nicht zuverlässig ansprechbar, auch wenn wir seit Monaten hauptsächlich immer wieder die selbe Strecke hin und zurück laufen. Sieht er eine Katze, hängt er schreiend in der Leine. Sind viele Mäuselöcher da, hängt er nur noch mit der Nase drin und hetzt von einem Loch zum nächsten oder buddelt. Ich versuche da jetzt irgendwie einen Schritt in die Tür zu bekommen, dass ich ihn irgendwie tatsächlich auch mal hochwertig belohnen kann und er auch mal lernt sich mehr an mir zu orientieren und nicht nur sein Ding draußen zu machen. Wenn ich ihn lassen würde, würde er nur an der Leine vorwärts zerren, insbesondere auf dem Hinweg, auf dem Rückweg geht's dann besser. Wäre die Leine ab, würde er wohl meistens ganz lange nicht mal bemerken, wenn er mich (und meine Hündin) verlieren würde, weil er in seiner eigenen Welt ist.


    Ich versuche viel wünschenswertes Verhalten zu belohnen, ruhiges Laufen, lockere Leine, mich angucken, ruhiges in die Gegend gucken, etc. aber ich habe oft das Gefühl, dass meine Belohnung da einfach ins Leere läuft und nicht wirklich ankommt.

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