ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ich finde es nicht ungewöhnlich, dass wenn ein Hund nicht gelernt hat, auf Jagdbeute zu verzichten und draußen auch in der Erwartungshaltung unterwegs ist, dass es was geben könnte, dann in höherer Energie (Also Rennen (Rad), Spielen etc pp) ins Jagen überspringt.

    Habe ich schon sehr häufig - um nicht zu sagen beinahe berechenbar häufig gesehen. (Mein Theo hatte das zu Beginn immer aus dem Spiel heraus. War erst weg, nachdem er gelernt hat, sich zu beherrschen, gut zu hören und ohne die Erwartungshaltung auf Jagd entspannt spazieren zu können. Wobei Beherrschung und gut Hören meiner Meinung nach eh nur funktionieren, wenn der Hund entspannt sein kann draußen. Vor allem, wenn er sehr jagdlich ambitioniert ist oder in seinem Leben bisher die Aufregung auf die Jagd so sehr verinnerlicht hat, weil er sie immer leben durfte. Dazu muss er nicht mal passionierter Jäger sein.) Dass er dann sogar die Leine ignoriert wäre für mich ein Zeichen, wie schlecht seine Selbstkontrolle bzgl Jagbarem ist.

  • Wie ist das bei euren Hunden mit dem Jagdtrieb, wenn ihr mit dem Rad unterwegs seid?
    Ich bin mit Jordi heute mal Rad gefahren und er ist total in den Jagdmodus abgedriftet.
    Er ist dann einem Fliegendem Vogel hinterher obwohl er Vögel mittlerweile ignoriert..
    Ist das dann eine Übersprunghandlung, weil ihn das irgendwie stresst?

    Am Rad ist die Hündin einfach nur ein Traum, Da hat sie sogar schon Rehe im Feld oder wenn die direkt vor uns den Weg gekreuzt haben, ignoriert.
    Ich würde da zwar unangeleint nicht die Hand ins Feuer legen, dass das immer klappt, aber tendentiell zu 80%.
    Die Geschwindigkeit ist für sie einfach viel interessanter, da kann sie ihr Laufbedürfnis nach vorn umsetzen.

    Wir machen ja auch Bikejöring (Zugarbeit am Fahrrad) und Dogscooting und da geht sie auch sauber vorbei, selbst wenn die Rehe nur nen Meter vor ihr kreuzen.
    Hier ein Video bei der Zugarbeit. Leider hab ich noch kein Bildmaterial, wo die Rehe greifbar sind, dabei hatten wir das schon ein paarmal... aber ich bleib dran :P

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  • Hach, ich bin mal wieder in der Frustphase...
    Wir waren gestern ein Pony anschauen für eine Reitbeteiligung. Das Pony steht auf einer Farm, wo es auch unzählige Schafe, ein Schwein, eine Ziege und Hühner gibt. Und natürlich Pferde. Für Felix war das ALLES potentielle Beute - einschließlich der Pferde! Total größenwahnsinnig das Hundetier.
    Wir wollen nun dort drei mal die Woche reiten gehen und Felix soll mit. Wie würdet ihr das anstellen? Freilaufen geht natürlich gar nicht - das wäre auf jeden Fall das Ende eines Huhns. Anbinden?

    Und wie trainiere ich das am schlauesten, damit er lernt, all diese Tiere zu akzeptieren?

    Die Hofbesitzerin war mal wieder ganz schlau: oh wunderbar, der kann die Ratten jagen! Ähm ja, gleich nach deinen Hühnern... :roll:
    Sie hat mir in der Tat erzählt, dass eine Freundin eine Border Terrier Hündin hat, die dann einfach dort freiläuft und natürlich JAGEN geht auf dem eigenen Grund. Kaninchen zum Beispiel.

    Also, was tun? Leinenknast klar, aber wie bekomme ich ihn ruhiger? Einfach mitnehmen, jeden Mist ignorieren, während des Reitens anbinden und abwarten?

    Im Wald ist es derzeit auch nicht ganz einfach. Er hat zu viel Energie und die muss raus - am liebsten querfeldein jagend. :motzen: Ich war ein paarmal mit der Schlepp nicht schnell genug und bin stattdessen laut schimpfend hinterher. Er dreht dann ab und kommt zurück.
    Aber insgesamt ist es derzeit schlimmer denn je... :(

  • Anzeigen von Wild meint, dass wir gemeinsam stehenbleiben und schauen? Wenn da wirklich Wild ist, dann ja, dann will ich das.

    So habe ich mit Atti auch gearbeitet. Er zeigte an "da ist was", ich lobte und konnte ihn abrufen, aber ehe ich das verstanden hatte.......

    Ist da wirklich was tolles, lasse ich ihn Sitzen und wir beobachten gemeinsam das Wild bis er runterfährt und wir weiter gehen können.

    Das ist gut und wird funktionieren. Atti hat einen starken Jagdtrieb und heute gehe ich mit ihm in der Dämmerung durch den Wald, wo viel Wild ist und er haut nicht mehr ab, zeigt mit lediglich "da ist was"

  • ach ich bin heute morgen so stolz auf mein Muckel... Naja eigentlich auf beide, aber für Roonie war die Leistung einfach nur sensationell!

    Wir gehen heute schön in der Morgendämmerung durch die Felder. Da Morgendämmerung ja aber eine blöde Zeit ist, beide Hunde an der 3m Leine. Auf den Wiesen habe ich bestimmt 5 Hasen gesehen, die Plüschs haben davon zwar nur zwei auf Entfernung gesehen, aber alle gerochen. Wir laufen an einer Hecke lang, steigen da 20m vor uns 3 Rehe (Rehgruppe 1) raus. Die Rehe schauten irgendwie blöd (Plüschis zu Statuen erstarrt, ich wie blöd am markern) und rennen dann doch über den Acker. Rider dicht bei mir, aber ich hatte nur die Handschlaufe in der Hand und er ist brav stehen geblieben. Einmal hat er einen Satz vor gemacht, da konnte ich ihn aber mit Ansprache schnell überzeugen, dass das jetzt irgendwie doof ist. Während sie so sprangen, frustete Roonie zwar ein bisschen (die Rehe rannten nicht von uns weg, sondern parallel an uns vorbei), aber bei weitem nicht so schlimm wie es mal war. Als die Rehe dann doch auf dem Feld stehen blieben, konnten beide noch hinschauen, Kekse abgreifen und dann weiter laufen!

    Zwar an der Spur natürlich etwas aufgeregt, aber i.O.

    Auf dem nächsten Feld sehe ich rechts 2 Hasen und gerade aus auf unserem Weg einen sitzen, aber alle weit genug weg (ha, dass ich das überhaupt mal sagen kann!). Wir laufen da so lang, ich hab ehrlich gesagt vor allem auf den auf unserem Weg geachtet, da zeigt mir Rider an. Ich schau nach rechts, hat sich der andere Hase doch dazu entschieden quer über den Acker zu rennen. Roonie sieht ihn auch und... bleibt stehen!!! Ich wieder wie 'n Depp am markern und Party machen :roll: In der Zeit hatte sich der auf unserem Weg aber gottseidank vom Acker gemacht, nur die Spur war halt noch da.
    Ein Stück weiter sahen wir dann Rehgruppe 2 auf dem Feld stehen. Natürlich liefen dann auch die los. So hatten wir auf dem Feld zu unserer Linken Rehgruppe 1, auf dem Feld auf der rechten Seite einen Teil Rehgruppe 2 und 2 riesige Feldhasen. Gerade aus der zweite Teil der Rehgruppe 2. Rider war völlig überfordert wo er denn jetzt hinglotzen soll :lol:
    Roonie geierte die 2. Rehgruppe an, blieb aber stehen und konnte schauen! Irgendwann merkte man wie es zu viel wurde und meine Mutter hat ihr die Alternative angeboten "Keksbeutel anhimmeln" nach dem Motto "lalalala, ich seh die Rehe gar nicht!" xD
    Und hey, das ging lange Zeit nicht, also sich einfach abzuwenden und die Kekse zu hypnotisieren. Blöderweise mussten wir aber den Weg lang, wo die Rehgruppe 2 hingelaufen ist, also haben wir sie da nochmals gesehen. Allerdings hatten die wohl keinen Nerv mehr und sind stehen geblieben beziehungsweise langsam wieder zurück gelaufen, so konnten die Hunde nochmal ruhig schauen. Blöderweise kreuzte dann vor uns noch mal ein sehr schneller Hase den Rider mir aber wieder vorbildlich anzeigte :hurra:


    Hach ja, auf der Entfernung darf das Wild gerne bleiben, ist für alle stressfreier :hurra:

  • Ich muss einfach mal ein wenig rumheulen.
    Es ist soooo nervig! Und es wird von Tag zu Tag schlimmer mit dem Wild.

    Gestern abend die Runde (in die Abenddämmerung rein), 2 Stunden - drei Wildschweinrotten (kann auch eine gewesen sein, aber drei Begegnungen), sieben mal Rehe, unzählige Kaninchen und Vögel......

    Dort wird gerade gebaut und scheinbar ist das Wild völlig aufgeschreckt...:/

  • Wir haben hier jahrelang sogut wie nie Wild getroffen. Dann wurde es immer schlimmer.
    Und momentan ists total ätzend :(

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