ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Bei uns waren Vögel, besonders Krähen, früher Übungsobjekte zum gezielten Hetzen lassen. Inzwischen kennen die Hunde das Wort "Vogel". Wenn sie auf den Feldern etwas sitzen sehen & man sieht dann richtig wie Emma überleg ob das ein Hase ist und ich sagen dann "Nein Vogel" dann wendet sie sich sofort wieder ab und weiß dass es uninteressant ist. Inzwischen wird hier auf Vögel garnicht mehr reagiert.

Warum sind Feldhasen für meine Hunde interessanter als Kaninchen? Obwohl sie ja schon mehrfach Kaninchen erwischt haben sind Kaninchen hier fast schon langweilig. Sie können angeschaut werden, Spuren sind recht langweilig, die können rennen und rumsitzen wie sie wollen, die Hunde haben sich im Griff. Außer natürlich sie sind wirklich nur noch 2m entfernt dann versagt die Impulskontrolle. Aber kaum sitzt zwischen den Kaninchen ein Feldhase dann geht hier das gekreische los, ich hab tobende Hunde an der Leine. Dabei würden sie nie nen gesunden Feldhasen erlegen, selbst wenn sie offline wären.

Heute hatte ich die Chance mal zu schauen wie lange Lotte eine frische Wildspur verfolgen kann. Wir waren am Waldrand unterwegs neben uns offenes Feld. Da ist ein Feldhase auf dem Feld ewig davon gerannt bis zum nächsten Waldweg und dann darin verschwunden. Die Hunde haben ihn nicht gesehen. Bin dann mit den Zwei auf Feld und hab gesagt "Lotte, such Hasi". Lotte weiß sofort was ich dann von ihr will und hat losgelegt. Ich hatte meine Runtastic App dabei und hab mal die Entfernung gemessen. Nach 1,8km ist der Hase in den Wald abgebogen und wir haben die Verfolgung beendet.
Lotte ist dabei total in ihrem Element. Die Frage ist nur, macht es Sinn sie mit selbstgelegten Fährten auszulasten oder ist das bei einem so extrem Nasenlastigen Hund wie einem Podenco eher Kontraproduktiv? Es gibt ja diese extra "Wild-Duftstoffe" in Fläschchen die man auch auf Dummys machen kann und mit denen man dann Spuren legen kann.

Zitat von SweetEmma

Warum sind Feldhasen für meine Hunde interessanter als Kaninchen?

naja, Kaninchen sind kleiner, bewegen sich anders
lassen sich oft nicht hetzen und verschwinden im Bau

Hasen haben keinen Bau, rennen schnell und lange und sind daher wunderbarere Jagdobjekte

Ob die Hunde das so wissen, Riechen, wenn sie Erfahrungen damit gemacht haben oder wie auch immer, kann ich dir allerdings nicht sagen

@SweetEmma

Ein Hund der eigentlich nicht weiss wie man jagd, würde ich nicht unbedingt zeigen, dass man mit Fährten ggf ans Objekt der Begierde kommt.
Deine Hunde wissen doch aber wie der Hase läuft (haha^^). Da finde ich ist so kontrolliert Spuren schnüffeln eine tolle Belohnungsmöglichkeit.
Viele Hunde finden auch dieses "gemeinsame" Jagen total klasse.

Zitat von Maanu

naja, Kaninchen sind kleiner, bewegen sich anderslassen sich oft nicht hetzen und verschwinden im Bau

Hasen haben keinen Bau, rennen schnell und lange und sind daher wunderbarere Jagdobjekte

Ob die Hunde das so wissen, Riechen, wenn sie Erfahrungen damit gemacht haben oder wie auch immer, kann ich dir allerdings nicht sagen

Ja, aber ich dachte immer dass die Objekte die schon mal "Beute" waren interessanter sind als alles Andere.
Gerade weil Kaninchen so schön Klein und "fressbar" sind dachte ich immer dass gerade die interessant sind.
Und Kaninchen können ja auch ganz schön schnell rennen und verschwinden nicht immer direkt irgendwo! Genauso verschwinden Feldhasen ja auch oft schnell irgendwo im Dickicht . . . !
Naja, ich bin erstmal froh um jede Tierart bei der die Hunde nicht mehr ausrasten. Es werden immer mehr, Vögel, Enten, Gänse, Hühner, Fasane (solange sie nicht ewig direkt vor uns auf dem Weg davon rennen), Kaninchen & Nutztiere wie Schafe, Pferde, Kühe sind in Ordnung. Bleiben ja nur noch Katzen, Eichhörnchen, Nutrias, Feldhasen, Rehe ....

Wir waren heute wieder im Wald.

Rider glotze an einer Stelle auffällig ins Unterholz, blieb aber brav stehen. Ich mir nicht bei gedacht, macht er ja gerne.
Meine Mutter nur "da ist ein Reh!" Ich erstmal "hä was?" und da stand ein süßes kleines Reh auf dem Weg. Rider bleibt stehen, Roonie fliegen die Sicherungen raus
Meiner Mama ist die Schleppleine ein wenig durch die Finger gerutscht, so dass Ronnie dem Reh 10m den Hang hinterher konnte. Rider kam zu mir und ich hb ihm seine Hand voll Kekse zum Suchen geworfen. Roonie hatte sich noch etwas um einen Baum gewickelt und frustete vor sich hin. Da der Hang doch recht steil war, habe ich halt doch wieder die Pfeife gezückt und sie kam sofort!! Ist zwar wieder nicht geil wegen der Leine, aber immerhin kann ich sie so aus ihrem Frusten raus holen.

Plüschis völlig Gaga, also haben wir eine kleine Chillout Pause gemacht. Danach konnten wir wieder normal weiter.

Ich bin so stolz auf Rider, er bleibt mittlerweile eigentlic zuverlässig stehen wenn Wild auftaucht.

Zum Ende vom Spaziergang hatte Rider seine erste Eichhörnchensichtung

Er fand das Ding ziemlich geil, weil es in einem Affenzahn von Baum zu Baum gelaufen ist, mit möglichst vielen Zickzacks Das hat dann sogar ihm empörtes/frustiges Bellen entlockt und er war absolut nicht in der Lage sich von alleine abzuwenden. Bin also hin und hab ihn abgeholt.
Roonie hats irgendwie nicht so wirklich interessiert. Verstehe wer diese Hunde

Pushen die Zwei sich nicht gegenseitig hoch?
Ich hab ja Emma eigentlich auch ganz gut im Griff, wenn ich mit ihr alleine bin garkein Problem, aber sobald Lotte dabei ist werden Situationen in denen Emma eigentlich gut kontrollierbar ist dann deutlich schwerer, weil Lotte eben zu viel Unruhe und Aufregung rein bringt so dass auch Emma sich nicht mehr richtig unter Kontrolle hat.

Rosine ist in den letzten Wochen gleich 2 Mal nur wenige Meter (2 höchstens 3 Meter) an zwei (verschiedenen) leicht suizidalen Entenpaaren vorbei gelaufen und hat sich nicht weiter für sie interessiert. Nicht einmal eine Belohnung wollte sie haben. Ich bin stolz auf sie.

Zitat von SweetEmma

In Situationen auf dem Feld darf das Kaninchen dann auch stolz eine weile durch die Gegend getragen werden.

Du lässt sie das Kanninchen stolz umhertragen, habe ich das richtig verstanden?
Nur rein aus Interesse: Aus meinem Verständnis heraus erbeutet die Hündin ein Tier, was ich nicht "freigegeben" habe. Dann darf sie es auch noch durch die Gegend tragen.
Das ist für mein Verständnis kontraproduktiv für das Training. Das wäre ja so, als ob mein Hund ein Schnitzel klaut und ich es ihm dann auch noch überlasse, statt es ihm abzunehmen und meinen Unmut kundzutun.

@SweetEmma

mh, also eigentlich nicht wirklich. Gut, wenn jetzt einer tatsächlich die Chance hätte richtig durchzustarten, würde der 2. wohl nicht freiwillig stehen bleiben, aber so eigentlich nicht.

Zitat von Geckolina

Du lässt sie das Kanninchen stolz umhertragen, habe ich das richtig verstanden?Nur rein aus Interesse: Aus meinem Verständnis heraus erbeutet die Hündin ein Tier, was ich nicht "freigegeben" habe. Dann darf sie es auch noch durch die Gegend tragen.
Das ist für mein Verständnis kontraproduktiv für das Training. Das wäre ja so, als ob mein Hund ein Schnitzel klaut und ich es ihm dann auch noch überlasse, statt es ihm abzunehmen und meinen Unmut kundzutun.

Ja!
Lotte bringt Beute sofort unaufgefordert zu mir uns legt sie vor mir ab.
Das Kaninchen ist beim ersten Zupacken sofort tot oder nicht mehr überlebensfähig, was soll ich also machen? Soll ich wenn es zu spät ist noch schimpfen/maßregeln?
Ehrlich gesagt bin ich froh dass sie nicht Beutegeil ist sondern "mit mir zusammen arbeitet" und ihre Beute an mich übergibt. Eigentlich ist es für sie dann schon uninteressant, aber manchmal will sie die Beute nach dem Abgeben noch ein paar Meter mitnehmen, warum also nicht?! Wehtun tut es dem Tier eh nicht mehr, für mein Hund ist das jetzt auch keine Super-Tolle-Belohnung. Für Lotte ist das Jagen eigentlich in dem Moment vorbei wo sie das Tier vor meine Füße gelegt hat. Sie ist dann total ruhig, nicht aufgedreht und eigentlich auch nicht mehr an der Beute interessiert. D.h. ich sehe nicht warum sie bei in manchen Fällen nicht das Tier noch ein paar Meter mitnehmen soll.