ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Hätten wir nicht diese doofen Hasen/Kaninchen die einen Meter vor einem hoch gehen (ich weiss dass das eben deren Fluchtverhalten ist, es nervt aber trotzdem), könnten die Plüschis mittlerweile frei laufen, zumindest Rider auf alle Fälle.
Wild was in weiterer Entfernung hoch geht (so ab 20m) ist mittlerweile zu 90% kein Problem mehr. Rider bleibt stehen und glotzt, bei Roonie ist das etwas abhängig von der Tagesform.

Ich denke wir machen da weiter wie bis her: üben, üben, üben. Allerdings gehen uns zur Zeit die Hasen irgendwie aus. Es gab Zeiten, da sind wir bei jedem Spaziergang bestimmt über 1-3 Hasen gestolpert, jetzt sind es in der Woche vielleicht 1-2 wenn es hoch kommt.
Die Jäger sagen auch, dass der Bestand im Moment sehr gering ist...

Zitat von sabarta

Ich denke wir machen da weiter wie bis her: üben, üben, üben. Allerdings gehen uns zur Zeit die Hasen irgendwie aus. Es gab Zeiten, da sind wir bei jedem Spaziergang bestimmt über 1-3 Hasen gestolpert, jetzt sind es in der Woche vielleicht 1-2 wenn es hoch kommt.
Die Jäger sagen auch, dass der Bestand im Moment sehr gering ist...

Ihr könnt gerne mal hier Trainings-Urlaub machen :) Wild geht hier garantiert nie aus! Direkt vor, neben oder hinter uns! Wir haben bestimmt 2 Mal die Woche Situationen in denen Kaninchen direkt neben uns vom hohen Gras auf den Weg rennen. Jedes mal entkommen sie den Hunden nur um haaresbreite, weil sie so doof rausrennen dass selbst die Leine nichts mehr retten kann Ich rechne täglich mit einem neuen Opfer!

Obwohl, zwei Kaninchen die Woche haben wir auch, das ist für uns vergleichsweise wenig

Situation neulich (habe ich glaub sogar hier geschrieben):

Wir sind am Rand einer Wiese (nur für ein sehr kurzes Stück und ziemlich kurzes Gras, da dachten wir wir sehen Wild vielleicht vorher) gelaufen, standen, da ich meinen Zopf neu richten wollte. Nichts böses ahnend mach ich also meine Haare und stehe nur auf der Leine (ist bei Biothane und nassen Untergrund ja nicht optimal), da geht 10m vor uns ein Hase hoch. Ehrlich, wo zur Hölle kam der denn her? ich scanne wie eine bescheuerte die Landschaft ab und das Viech war riesig! Aaaaber Rider hat die Contenance bewahrt, Roonie war gottseidank an der kurzen Leine. Als Belohnung durfte Rider dann dem Felldummy hinterher den ich nach hinten geworfen hatte. Rider war gottseidank so auf dieses Teil fixiert, dass er nicht gemerkt hat wie 2m neben ihm der 2. Feldhase hoch ging. Wohlgemerkt ziemlich genau da wo wir gerade noch lang gelaufen sind

Das "nur Schauen" bei direktem Wildkontakt war für uns nicht der richtige Weg, da Paula das nur schwer aushält. Ihr fällt es leichter, sich auf ein "Hier!" sofort umzudrehen und zu mir zu rennen (und sehr gute Belohnung abzugreifen ). Das sitzt im Moment wirklich super und wir hatten im Weinberg ja schon mal eine Hasenbegegnung, bei der ich die Leine nicht in der Hand hatte, wo´s auch funktioniert hat. Geht natürlich nur, wenn ich´s im Ansatz erwische und Madame noch nicht so richtig durchgestartet ist. Bei Rehen fehlt uns der große Test (ohne Leine) noch und da hab ich meine Bedenken, dass das jemals klappt. Bei den letzten Begegnungen hatte ich die SL in der Hand und das Umorientieren war schon erfolgreich, wenn für sie auch viiiiieeeel schwieriger als bei Hasen.

Und wenn die Objekte der Begierde dann ewig kreuzen und nicht aus dem Blickfeld verschwinden wollen, wird´s auch wieder doof ... SweetEmma, ich kann dich so gut verstehen.

UNSER Riesenproblem ist aber gar nicht so der Rückruf. Selbst WENN ich sie vor dem Durchstarten bei Wildsichtung zuverlässig abrufen könnte, würde sie ja weiterhin beim normalen Mitlaufen ständig versuchen, "auszubrechen". Sie kann einfach nicht in normalem Radius entspannt mitlaufen, sondern wartet immer auf ihre nächste Chance, einfach so durchzustarten. Wenn sie dann über´s Feld düst, hab ich gar keine Kontrolle, denn wenn sie da was aufscheucht, dann gute Nacht. Das ist mir einfach meistens zu riskant.
... und sie wird dieses Jahr sechs!

Wir hatten gerade wieder eine richtig blöde Situation. Wir waren auf einer Wiese und haben mit dem Dummy trainiert, er war auch erstaunlich aufmerksam. Hab dann noch zweimal Abruf geübt und auf einmal sprintet er aus dem Sitz los einem Vogel nach. Mein "Stop" hat er ignoriert und knallte in die Leine. Ich geh in seine Richtung und sage "Stop", sprintet er ein zweites Mal los, kam wieder nicht weit und ich hab ihn eingesammelt und wurde mal richtig sauer und wird sind von der Wiese runter. Bin dann noch ein Stück gelaufen und hab mich dann mit ihm nochmal auf die Wiese gesetzt. Wobei er einfach nie zur Ruhe kommt, wenn man irgendwo steht oder sitzt, da ist er nur am zittern und gucken, total angespannt. Jetzt bei den Temperaturen kann ich mich auch schlecht stundenlang auf eine Wiese setzen. Für ihn passiert ja immer etwas, die Gegnd schauen ist besser als Kino und auch nach zwei Stunden wäre er da nicht entspannt.
Bin grad etwas ratlos nach dieser blöden Situation, zum Glück gaben wir bald wieder Training!

Wir hatten vorhin auch wieder DAS NEGATIV Erlebnis der bisherigen Woche!
Wir drehen kurz vor Feierabend eine kurze 2km durch ein Wäldchen im Industriegebiet, ein schöner kleiner Rundweg durch den Wald, aber rings rum große Straßen. Wir sind den Rundweg fast rum, da springen die Zwei mir in die Leine, ich sehe nix, aber das Jagdgebell geht los. 5 Sekunden später rennt 100m vor uns ein Reh über den Weg. Ok, dachte ich mir, wir testen das jetzt mal. Ich hab die Hunde kurz genommen und umgedreht bis sie ruhig waren. Dann wieder zurück in die Richtung in der das Reh den Weg gequert hat. Ihr werdet es nicht glauben, wir haben das Theater ca. 30 Mal wiederholt, KEINE Besserung! Sobald wir 2 Schritte Richtung Reh gemacht haben hingen die Zwei wieder kreischend und ziehend in der Leine. Dabei waren wir noch lange nicht an der Stelle an der das Reh den Weg gekreuzt hat
Ich habs nach 20min genervt aufgegeben und bin den gleichen weg Zurück gelaufen statt die Stelle zu überqueren. Hatte Angst dass das Reh durch das gekreische der Hunde noch auf die vielbefahrene Bundesstraße rennt. Zwischen Weg und Bundesstraße liegen nur 100m Wald in dem das Reh sich versteckt hatte.
Das ist doch nicht normal, oder? Ihr könnt euch garnicht vorstellen wie genervt ich war. Ich seh da überhaupt kein Weiterkommen, die Zwei drehn komplett hoch und machen Terror

Wir haben heute einen Rückschlag gehabt.
Sie startet durch, ihr Kumpel mit und ich höre nur noch Spurlaute.

Nach 3 min waren beide wieder da.

Nun geht es weiter mit Training

Oje, mal ein an euch alle! Gibt bestimmt bald auch wieder Erfolge!

Klar, ich mache auch weiter.

Aber ist doof.

Heute war sie total klasse. Und das im Wald.

Zitat von SweetEmma

Ok, dachte ich mir, wir testen das jetzt mal. Ich hab die Hunde kurz genommen und umgedreht bis sie ruhig waren. Dann wieder zurück in die Richtung in der das Reh den Weg gequert hat. Ihr werdet es nicht glauben, wir haben das Theater ca. 30 Mal wiederholt, KEINE Besserung!

Ich verstehe das richtig: Deine Maßnahme war einfach das hin und her laufen?

Ich hatte letzte Woche ein sehr nettes Erlebnis. Als ich mit meinen Hunden und meinen Gassi-Hunden (Greyhound und Magyar Agar) unterwegs war, rannte ein Reh vor uns sichtbar über den Weg. Der Magyar Agar ist noch recht jung (ca. 1-2 Jahre), kommt aus dem Tierschutz und ich trainiere jetzt nicht wahnsinnig viel mit dem, weil ich die beiden eh nicht von der Leine lasse... aber, da ich ja Gezappel an der Leine nicht ab kann, habe ich das schon immer mit ihm geübt. Regelmäßiger Anstoß war es, wenn meine Hunde begannen zu rennen, wegen Spiel oder auch nur so. Da habe ich geübt, dass er sich beherrscht. Und so langsam funktioniert das auch bei Rehen, wie mir scheint, denn er neigte sonst auch dazu kreischend in der Leine zu hängen. Diesmal blieb er ruhig stehen, schaute und ich konnte ihn mit Futter zig mal belohnen - er war also von der Erregung so weit unten, dass er normales Futter als Belohnung empfand.
Ich gehe mit denen übrigens nur zwei Mal die Woche...