ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Vielen Dank Euch! Die Idee mit der teilbaren Peitsche ist ja toll, ich glaube so eine bestelle ich mir, ist schön handlich zum mitnehmen und auch günstiger als diese Teleskopreizangel.

  • Mal eine Frage,
    bedingt durch den aufkeimenden Jagdtrieb gegenüber Vögeln habe ich Amy an der Schlepp und halte das Ende auch fest in der Hand. Vorhin wollte sie mir wieder durchgehen, fixiert zwei fliegende Vögel und spurtet los. Mein NEIN hat nichts gebracht, sie hat mich nicht beachtet. Hab sie mir dann unsanft herangezogen und sie angeschnauzt. Was lernt sie daraus?! Wie soll ich mich besser verhalten?
    Julia

  • Bei mir und Jack klappt das ganze Zeigen und Bennen System ganz gut.

    Also jack sieht Vogel, ich sag "Jack Vogel", er dreht sich zu mir und bekommt ein lecker.
    Ich hab die Aufmerksamkeit von Jack also im "Fuß" weiter. Jack guckt zum Vogel, ich sag wieder "Jack Vogel", Jack guckt mich an bekommt wieder ein Leckerlie.
    Jack guckt wieder zum Vogel (irgendwann aber ohne den versuch hinzusprinten), ich sag "Jack Vogel"-Leckerlie... .

    Ne ganze Zeit später:
    Jack sieht Vogel, Ich: "Jack Vogel", Jack bekommt Leckerlie und geht im "Fuß" am Vogel vorbei. Mit Blick hin und her zwischen Vogel und mir und bei Blick zu mir Leckerlie.

    Noch ne längere Zeit später:
    Jack sieht/riecht Vogel, Jack guckt zu mir (was soll ich tun?), Ich: "Jack Vogel", -ganze Hand voll Leckerlies. Gemütlich im "Fuß" dran vorbei.
    Vogel angucken ist ok, nen Hund hat nen Leckerlie verdient wenn er sich Vögel nur anguckt. Um das Leckerlie zu bekommen muss er auch dich angucken. Wenn das erstmal klappt ist auch ne Ansprechbarkeit da, so das du auch im Fuß dran vorbei kannst.
    Und bei Fliegenden Vögeln hab ich mir Zugvögel bzw. große Vogelansamlungen zu nutze gemacht. Ihm den befehl "Warte" dabei beigebracht(er war an der Schlepp und konnte eh nicht weiter). Ihn dann, wenn er das Leckerlie fürs "Warten" von mir bekommen hat, weiter mit ihm auf die Zugvögel zu. Irgendwann ist der Hund nah genug dran und alle Vögel fliegen weg. Da hab ich mir eben gedacht, wie bei meiner Hündin, soll er selbst die Erfahrung machen 15m Leine hat er ja zum rumspinnen.
    Glaube jeder Hund rennt mal hinter Vögeln her und muss dann einsehn das man bei Fliegenden Vögeln keine chance hat.
    Meine Hündin hats gelernt weil sie sich eh nicht weit von mir entfernt und Jack weil er von der Schlepp gestoppt wurde.

    Hab Jack dann noch kurz beobachten lassen bis alle Vögel in der Luft waren und bin dann normal weiter und hab den an der Schlepp dann halt eben hinterher geschleppt. Aber vielleicht im moment nen schlechter Tip, weil viele Jungvögel die noch garnicht fliegen können derzeit überal sind. Da kann man den Hund nicht dran ausprobieren lassen!

    Training in der Stadt bei Tauben würd ich dir empfehlen. Zeigen und Bennen und üben trotz des starken reizes im "Fuß" dran vorbei laufen zu können.

  • Das komplett abgeleint sein ist ja auch noch was ganz anderes :D .

    In der Hasenzone komm ich ja auch immernoch nur 500m weit mit meinem Zeigen und Bennen, danach ist dann aber auch die Grenze der Impulskontrolle erreicht. Dann ist da auch nichts mehr ansprechbar.

    Bei echten Jägern gibts da glaub ich nie so ein 100% nicht mehr Jagen oder?

    Seit der Vogelbrut zeit ist Jack ja auch wieder an der Schlepp. Bringt ja nichts das ich ihn zwar zurückrufen kann, er aber dafür nen Fasanen Pärchen vom Nest vertrieben hat und die Eier für den Zeitraum nicht gewärmt werden von dem Pärchen.

    Aber das Zeigen und Bennen hat sich schon als ganz gut herausgestellt bei mir, bei fliegenden Vögeln, oder eben Tauben die einen Hund sehr nah an sich ran lassen.

  • Vielleicht sollte es mal hier im Forum ne Deutschland Karte geben wo man gut Trainieren kann. Weil wenn du an meiner "Hasenzone" öfter spazieren gehen könntest, dann würde dein Hund über einen einzelnen Hasen lachen.

    Hier an meiner Hasenzone hocken die Hasen nur wenige meter entfernt hinter ihrem Zaun von der Kläranlage und denken garnicht ans wegrennen, sobald die hinter dem Zaun sind.

    Auch ein Grund wieso ableinen grad nicht geht. Weil die Hasenbabys meist etwas länger brauchen bis die den Erwachsenen hinterher hoppeln. Manchmal Hoppeln die süßen auch in die falsche richtung und denken die können sich hinter nem strauch verstecken.


    Finds schade das ich derzeit wieder soviele Hasen überreste auf der Wiese finde. Nennt sich ja nicht umsonst Naturschutzgebiet hier eigentlich.

  • Zitat

    Mal eine Frage,
    bedingt durch den aufkeimenden Jagdtrieb gegenüber Vögeln habe ich Amy an der Schlepp und halte das Ende auch fest in der Hand. Vorhin wollte sie mir wieder durchgehen, fixiert zwei fliegende Vögel und spurtet los. Mein NEIN hat nichts gebracht, sie hat mich nicht beachtet. Hab sie mir dann unsanft herangezogen und sie angeschnauzt. Was lernt sie daraus?! Wie soll ich mich besser verhalten?
    Julia


    Im ungünstigsten Fall hat sie gelernt, dass man in so einem Fall Frauchen besser meiden sollte, da es eh nur Ärger gibt....

    Aber eigentlich geht es nicht ums Lernen in so einem Fall, der den Hund noch total überfordert. Da ist management angesagt. Lernen, bzw. Training findet dann statt, wenn der hund noch ansprechbar ist. Rhian war bei Katzen ab einer gewissen Distanz total unansprechbar, Splash hat sich auch so entwickelt. Zeigen und Benennen, bzw. Gucken und Bestätigen hat da den Durchbruch gebracht, wo Verbote und strafen versagt haben. Das heisst nicht, dass ich jetzt totale Kontrolle habe, oder den Hunden Katzen gleichgültig geworden sind. Aber ich habe Reaktionszeit gewonnen, und Kommunikationsbereitschaft.

    Mit Splash stehe ich ja erst am Anfang, und er ist durch seine extreme Impulsivität plus ausgeprägten Jagdtrieb ziemlich heftig.... Heute sind wir nach dem Offline-Spaziergang durchs Quartier zurück gegangen. Wie immer musste ich mehrmals stehenbleiben, oder umdrehen, um ihn an das Gebot "nicht an der Leine ziehen" zu erinnern. Er dreht dann jeweils schnell um und kommt zu mir zurück - und da hat er hinter uns in einiger entfernung eine Katze gesehen! Normalerweise ein Grund zum Turbostart, doch er blieb stehen und fixierte. Ich gleich Büsi gesagt und gemarkert, er konnte nicht reagieren. Aber um die Belohnung zu nehmen, konnte er den Kopf etwas wegdrehen. Mehrmals dasselbe Spiel, immer etwas weiter weg mit der Belohnung (die Katze blieb netterweise mit Buckel stehen und fixierte auch), und beim letzten Mal habe ich mich aus dieser Kopfdrehung weggedreht und bin motivierend weggegangen, und Splash kam mit, von der Katze weg. In der ganzen Episode hatte er, der Leineziehfreak, die Leine nie auch nur angespannt! :gut: Ich hätte nie gedacht, dass der Hibbel sowas schon schafft, war begeistert! :D

    Für dich: Hake das ab, es gibt immer Situationen, die sch... laufen. Suche dir Übungssituationen, die du kontrollieren kannst, wo du in einer Distanz arbeiten kannst, in der der Hund noch ansprechbar ist - egal, ob du rein über Gehorsam und abbruch, oder eben über Zeigen und Benennen arbeiten willst. und das baust du dann in kleinen Schritten aus.

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