ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Jemand der sich mit Pointern eben auskennt ^^. Oder Field Trail Seminare anbietet :smile: . Das machen wir ja eh schon, mit nem Objekt.

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    Ja grad die Eigenschaft als sprintende Nase ist die herrausragende Eigenschaft der Pointer. ;)

    Wenn du noch mehr solcher Dinge weißt auch immer raus damit. Find wirklich wenig über Pointer im Netz :sad2: . Selbst hier im Forum hab ich noch nicht rausfinden können ob die alle soviel "Will to please" haben oder meiner durch seine Mischung da ne Ausnahme ist.

  • Zitat

    Von 5 m habe ich nie geredet. Aber davon abgesehen, gehört doch nicht permanentes Strafen dazu, um dem Hund einen gewissen Radius "bei zu bringen".
    Zumindest ich habe das Einhalten durchaus positiv aufgebaut (mit Click).


    DU nicht - aber daran hat sich doch die Diskussion entzündet. Die Empfehlung, dass ein Hund nie weiter weg dürfe, als er jederzeit in allen Lebenslagen Abruf-, Stopp- und Abbruchsignal perfekt beherrscht. Das schliesst freie Bewegung eines lebhaften Junghunds ziemlich komplett aus, denn der hört in gewissen kritischen Situationen nicht auf 10 m....

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    Lasse ich meinem Hund permanent einen zu großen Radius, verringert sich auch die Bereitschaft, mit mir zu kooperieren.
    Lasse ich meinem Hund permanent einen zu geringen Radius, erziele ich das gleiche schlechte Ergebnis.

    Aber ich will da auch garnicht länger drauf rum reiten.
    Ich bin einfach nur der Meinung, dass man gerade mit einem Welpen spielerisch die ersten, wichtigen Regeln lernen kann, dazu gehört auch die Regel "lauf nicht so weit weg von mir".


    Aber genau das ist doch, was hier bei mir so heftig angefeindet wird - ich plädiere für den individuell passenden Radius, da, wo das zu verantworten ist! Im Gegensatz zum sturen "man fange bei 1 m an, und erweitere bei perfektem Gehorsam in dem Radius". Ich habe doch ausdrücklich von einem für den Hund völlig unpassenden Radius geschrieben, den er permanent einhalten muss, wenn man nach dem Meter-Gehorsam-Schema arbeitet. Das passt für viele Hunde ganz gut - aber eben nicht für alle. Da erzielt man ein schlechteres Ergebnis mit einem zu kleinen Radius, weil man den Hund immens stresst.

    Und ich wüsste doch gerne, wo ich geschrieben habe, dass ich einem Welpen wochen- und monatelang keine Regeln beibringe, sondern ihn nur nach Herzenslust rumtoben lasse! Aber was beim Welpen wirklich perfekt funktioniert, kann wenige Wochen später zum echten Problem werden. Nur weil der Welpe alle Regeln innerhalb von 10, 15 m beherrschte und freudig einhielt, heisst noch lange nicht, dass das später so bleibt! Das Weltbild des Welpen verändert sich, ebenso seine Prioritäten und er gewinnt an Selbstsicherheit.... Was man dem Welpen spielerisch beibringt, trägt sicher später Früchte, aber nicht unbedingt darin, dass der Junghund nie die Regeln in Frage stellt.

    Zitat


    Vollkommen korrekt und das soll auch keinem Welpe / Junghund genommen werden.
    Aber ich nutze trotzdem das Alter, um ihm dabei dies und das zu vermitteln.
    Das heißt doch aber noch lange nicht, dass ich dem Jungspund alles verbiete.
    Im Gegenteil- die Mischung macht es aus, also eine Mischung aus "Freiheit" und Lernen.


    Wieder. Das ist doch genau mein Anliegen! Ich weiss wirklich nicht, woher die Idee kommt, ich wäre dagegen, einen Welpen/Junghund was lernen zu lassen! Aber all das kann man vermitteln, ohne den Junghund ständig eng im Radius zu halten. Man MUSS es nicht so machen - aber es ist ein Weg, der auch funktionieren kann, und je nach Hund kann es für Hund und Halter sogar der einfachere, stressfreiere Weg sein, zur Kontrollierbarkeit zu kommen.


    Zitat

    Aber einer der Wichtigsten!


    Sicher ist es wichtig. Aber wenn die Massnahmen, die zur Einhaltung einer bestimmten Distanz erforderlich sind, den Hund in permanenten Stress versetzen - wie wirkt sich das auf seine Lernbereitschaft aus?

    Es wurde geschrieben, dass man den Radius auch positiv trainieren könne. Klar, und oft klappt das. Aber für einige Hunde erfordert das eine Konzentrationsleistung wie fusslaufen, weil es so sehr gegen ihre Neigungen geht. Und das will man nun permanent haben, eine Stunde, oder auch nur 30 Minunten lang? Wo ich den Hund 1-2 Sekunden nach "Freigabe" wenden muss, weil er den Radius erreicht hat? Und das ständig, 30 Minuten lang? Es gibt sicher Hunde, die es toll finden, so billig ständig Belohnungen zu kassieren. Und es gibt solche, die nach dem 5. oder 10. Mal von der Belanglosigkeit nur noch genervt sind, und das Wendesignal ignorieren, um sich sinnvolleren Dingen zuzuwenden. Und bei denen landet man dann sehr schnell bei Strafen. Denn die Frequenz, mit der man "spassbremsende" Signale geben muss, hat viel mit der Bereitschaft zu tun, ihnen Folge zu leisten. Belohnung kabnn sich auch abnutzen.

    Was ist denn so grässlich daran, mit einem Hund verlässlichen Alltagsgehorsam zu üben, wenn er zwischenzeitlich mal etwas weiter weg ist, als man das Sitz auf Distanz aktuell abfragt? An einem Ort, wo er weder sich noch andere gefährdet oder belästigt? Dass nicht Jedermann die Nerven dafür hat, ist mir klar, muss ja auch niemand so machen, wenn es ihn stresst. Aber wenn es für Hund und Halter im individuellen Fall weniger Stress bedeutet, warum ist diese alternative Vorgehensweise so undenkbar?

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    Und ich wüsste doch gerne, wo ich geschrieben habe, dass ich einem Welpen wochen- und monatelang keine Regeln beibringe, sondern ihn nur nach Herzenslust rumtoben lasse!

    Hast du nicht, ich habe es soo allerdings auch nicht geschrieben.
    Das Einzige, was mich gewundert hat, war dieser Satz :

    Zitat

    Mit dem tobenden, jagdgeilen Junghund

    Sicher ist mir bewusst, dass ein Junghund (egal, welcher Rasse) das eine oder andere Erlernte in Frage stellt.
    Und vielleicht habe ich bei der Interpretation deiner Zeilen etwas missverstanden.

    Zitat

    Aber wenn die Massnahmen, die zur Einhaltung einer bestimmten Distanz erforderlich sind, den Hund in permanenten Stress versetzen - wie wirkt sich das auf seine Lernbereitschaft aus?

    Um die Lernbereitschaft hoch zu halten, muss man es doch garnicht übertreiben.
    Die Dosis macht es aus und irgendwann die Routine.
    Mit einem Welpen und / oder Junghund bin ich auch keine drei Stunden am Stück unterwegs.

    Zitat

    Aber für einige Hunde erfordert das eine Konzentrationsleistung wie fusslaufen, weil es so sehr gegen ihre Neigungen geht. Und das will man nun permanent haben, eine Stunde, oder auch nur 30 Minunten lang?

    Wie gesagt, man muss es nicht übertreiben. Andererseits tut man das doch mit der Aussicht, dass es kein Dauerzustand bleibt und wenden braucht der Hund auch nicht fortlaufend.
    Für mich ist es schon ausreichend, wenn er kurz stehen bleibt.

    Zitat

    Was ist denn so grässlich daran, mit einem Hund verlässlichen Alltagsgehorsam zu üben, wenn er zwischenzeitlich mal etwas weiter weg ist, als man das Sitz auf Distanz aktuell abfragt? An einem Ort, wo er weder sich noch andere gefährdet oder belästigt? Dass nicht Jedermann die Nerven dafür hat, ist mir klar, muss ja auch niemand so machen, wenn es ihn stresst. Aber wenn es für Hund und Halter im individuellen Fall weniger Stress bedeutet, warum ist diese alternative Vorgehensweise so undenkbar?

    Ich denke, dass liegt auch an dem Wunsch jeden einzelnen HH und am entsprechenden Hund b.z.w. dessen Veranlagungen, Neigungen, Interessen.

    Letztendlich kann man darüber ewig hin und her schreiben.
    Ich glaube, dass wir schon ähnliche Vorstellungen bezügl. Radius, Gehorsam und alles was dazu gehört haben, aber irgendwie versteht immer wieder Jemand etwas anderes, als man eigentlich gemeint hat.

    Du machst das schon.... :smile:

  • Hallo!

    Wir haben nun auch schon viele Monate Schleppleine hinter uns, da auch schon schöne Erfolge in Sachen Impulskontrolle gefeiert, d.h. mein Hund donnert schon lange nicht mehr in die Leine, bleibt stehen, zeigt Wild an, beobachtet etc. Er ist im wesentlichen ein Sichtjäger.

    Leider haben wir durch meine Leichtsinnigkeit vor einigen Tagen einen herben Rückschlag erlitten. Ich habe meinen Rüden, weil ich den Kontakt zu einer netten Hündin erlaubt habe, zu weit von mir weglaufen lassen (ohne Schleppleine wg. Verletzungsgefahr im Spiel). Und wie es natürlich so ist, sprang ein Hase vor ihm auf, er war außerhalb meines Einwirkungsbereichs (gut 20m) und ließ sich nicht mehr stoppen. Dann habe ich gute zehn Minuten gewartet. :/ Die Hündin, die kurz mitgelaufen war, machte nach ein paar Metern wieder kehrt, ihr war das ganze wohl zu schnell, sie ist eher von der gemütlichen Sorte. Als mein Hund dann mit einem breiten Grinsen wieder angelaufen kam, habe ich ihn kommentarlos angeleint und bin zum Auto gelaufen (die Runde war sowieso vorbei).

    Nun mache ich mir Gedanken, ob das nun einfach nur ein Scheißtag war, den ich abhake und so weitermache wie bisher oder ob ich meine Vorgehensweise ändere. Eure Diskussion zum Thema Radius fand ich sehr interessant. Klar ist, dass sich das auch ein wenig nach dem Hund richtet, aber in welchem Zeitraum konntet Ihr den Radius denn auf ein akzeptables Maß steigern? Das heißt konkret, mit welchem Radius fange ich an und in welchen Schritten steigere ich wie schnell etwa? Ich würde nur gerne ein paar Erfahrungswerte hören, damit ich einschätzen kann, ob wir mit dieser Taktik evtl. weiterkommen könnten.

    Ich sehe das eigentlich wie Krambambuli wenn ich so darüber nachdenke, klar ist das die erste Zeit unangenehm für den Hund, aber vielleicht kommt man durch diese Variante am schnellsten und effektivsten zum Ziel und spart sich und dem Hund (weitere) Monate an der Schleppleine.

    Gruß!

  • Als allererstes würde ich gern loswerden: Ärger dich nicht zu sehr. Auch, wenn es schwerfällt. Ärger macht alles so verkrampft. Es ist einfach doof gelaufen.

    Ich persönlich würde schauen, in welchem Radius ich in jedem Fall noch die Kontrolle habe und das dann ausweiten und schauen, dass ich mit jeder neuen Entfernung verschiedene Reize teste, bis wohin habe ich noch Kontrolle. Naijra spricht ja auch immer vom "Wohlfühlradius" für den Hund. Wenn der Wohlfühlradius mit der Kontrolle zusammenfällt, ist es wohl ideal.

    Bei uns hat es so in etwa ein halbes- dreiviertel Jahr gedauert, bis ich mir ziemlich sicher war (100% gibts eh nie), mitzubekommen, bis wohin ich Kontrolle habe. Das variiert ja auch immer mal nach Tagesform vom Hund und von mir. Im Normalfall kann er jetzt bis zu 30 Meter weg. Aber es gibt Tage, da merke ich, dass heute auch mal 5 oder 10 Meter reichen müssen.

    Auf jeden Fall viel Erfolg weiterhin!

  • Oh danke für Deinen lieben Kommentar. Ich hab mich schon wieder etwas eingekriegt. Als ich einer anderen Hundehalterin von unserem Rückschlag erzählt habe, meinte diese, dass ich wohl vielleicht für immer mit Schleppleine laufen muss. Sie kennt meinen Hund und weiß daher so gut wie ich, dass er nicht gerade die Unterordnungsbereitschaft in Person ist. Ich weigere mich aber trotzdem, mich damit abzufinden die Schleppleine für immer dranlassen zu müssen. Daher bin ich heute gleich mit der kurzen Leine losgelaufen und werde erstmal mit Maximalradius 5m arbeiten. Garnicht so einfach, wenn der Hund 15m gewöhnt ist. Da habe ich gleich mal eine Praxisfrage: Wie stoppt Ihr den Hund an der Radiusgrenze? Ich musste ihn heute ständig bequatschen, bzw. kurz ins Sitz schicken bis ich ihn jeweils eingeholt hatte. Momentan habe ich die Leine noch in der Hand, möchte sie aber so bald wie möglich schleifen lassen, bzw. auch abmachen können. Heute gab´s Hase flitzend in mittlerer Entfernung zu sehen und mein Hund blieb auf Zuruf stehen. Ich bin nun aber misstrauisch und würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass das ohne Leine auch so gewesen wäre. Das ist glaube ich das Hauptproblem. Ich vertraue ihm absolut nicht (mehr).

  • Bei uns ist es ein Abbruchsignal, was für den Hund bedeutet "Lass es" und gleichzeitig "Beruhig dich". Es wurde im Kleinen und Kleinsten eingepflegt und für jede Situation verwendet, in der er etwas lassen soll. Egal ob es der Kontakt zu einem anderen Hund, etwas Fressbares auf dem Boden oder eben das Weiterlaufen aus dem Radius ist. Er kennt aber auch ein "zu weit", damit markiere ich den Radius. Es gibt sehr viele verschiedene Wege und ich denke, jeder der mit dem Freilauf seines jagdlich ambitionierten Hundes zufrieden ist, wird auf seine schwören. ;)

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