ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Nachdem ich derzeit des öfteren mal allein mit der Leine in der Hand dastehe und auf die kleien Irre warten muss hat Fasea mich freundlicherweise zu euch anderen Jagdgeplagten eingeladen
Um uns kurz vorzustellen fülle ich einfach mal den Bogen vom Anfang aus...
Wie sieht es bei euch aus?
Betty ist jetzt knapp 11 Monate alt und ein GalgoMix, vermutlich mit PointerGenenWer hat Jäger?
Am Anfang im "jugendlichen Leichtsinn" mal Tauben hochgescheucht oder ein Kaninchen hoppeln lassen. MIttlerweile wird es ernster...Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
AJT von Pia Gröning gelesen und gesehen, das Forum durchforstet, in unserer HuSchu beraten lassen, Internet, Freunde mit Hundeerfahrung befragt usw.Welche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
Ganz schlimm: Karnickel. Und sie sind überall....
Jedes Rascheln und jedes Sichtzeichen wird mit den Augen verfolgt und wenn die Möglichkeit da ist auch gehetzt. Schlimm sind in den letzten Tagen auch Tauben in der Stadt. Da springt sie auch gern mal hin und landet dann auf den Hinterbeinen stehend in der Leine!
Gestern waren beide "großen" Gassirunden so entnervend, dass ich kurzfristig hätte heulen können. Als sie sich dann Abends auch noch das Bein aufgeschürft hat (Blut in weißem Fell bei Regen sieht dramatischer aus als es ist) war das sprichwörtliche Fass einfach voll!Wo entstehen Probleme?
Seit gestern quasi überall. Wo sie etwas "wittert" rennt sie hin um mal zu gucken. Und hier sind überall Hasen. Ihr Aufmerksamkeit ist quasi NULL wenn wir durch bestimmte GEbiete gehen. ICh könnte mir ne Fleischwurst um den Hals hängen, ein ganzen Huhn auf den Kopf setzen und mit Indianergeheul einen Tanz aufführen.... sie würde es nicht merken und weiter trippeln und in die Büsche starren!Wie und was trainiert ihr?
Futter gibt es nur durch Leistung. Der Futterdummy ist meine neue HandtascheImpulskontrolle mit dem Dummy und allem was mir sonst noch so in die Quere kommt. Ablenkungsfrei geht das schon ganz gut aber sobald wir die Umgebung wechseln.... Also gibt es wohl wieder die von uns beiden verhasste SL und dann muss der Clicker wieder raus!
Dazu wollen wir bald evt. mit ZOS anfangen. ICh befürchte jedoch dass meine Kleine zu wenig Spaß an NAsenarbeit hat. Sie geht tatsächlich eher auf Sichtzeichen an...Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
Das kann ich noch nicht beurteilen. Ich befürchte derzeit eher, dass ich MEINE Grenzen schneller kennen lerne als mir lieb ist.Wart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
Jap. So ziemlich. Daher war ich auch ganz froh, dass sie sich bisher so gut händeln ließ.Wann stellten sich Veränderungen ein?
Mh.... Fragt ihr mich das in ien paar Monaten noch mal?Wie sahen diese aus?
Wie gesagt: fragt später noch malSo. Ich hoffe also viele hilfreiche Tipps und Vorschläge zu bekommen und mich vielleicht den ein oder anderen Tag mal auskotzen zu dürfen
Wir werden fleißig sein und brav üben!
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Hi
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Zitat
Krambambuli, jeder Hund jagd, das ist keine Frage der Rasse, das ist eine Frage des Überlebens. Und frage mal die Jäger. Die werden dir bestätigen, dass sie aus jedem Hund, gleich welcher Rasse, einen brauchbaren Jagdhund machen.
Nö, das werden die meisten Jäger keinenfalls so sehen. Zur Brauchbarkeit braucht es ganz bestimmte Eigenschaften, und die bringt längst nicht jeder Hund mit - selbst wenn er hochflüchtiges Wild freudig hetzt. Wenn es so wäre, wie du schreibst, dann müsste sich kein Jäger darüber Gedanken machen, wo er sich seinen nächsten Jagdhund holt - der Ups-Wurf in der nächsten Scheune wäre da so gut geeignet wie strenge Leistungszucht. -
Dann kenne ich wohl die falschen Jäger. Das sind aber auf alle Fälle nicht die Art Menschen, die auf das unqualifizierte Geschwätz der Leute was geben.
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Zitat
Manu, ich meinte, dass ich mich daran erinnere, dass du das Problem hattest, etwas zu finden, was deinen Hund in eine vergleichbare Reizlage versetzt, um es in der Trainingssituation zu nutzen.
korrekt
daher arbeiten wir nun auch anders
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Tinkerbell10, wilkommen bei den Anti-Jägern *lach*
Es ist spät, ich mag nimmer viel denken, aber einen Satz fand ich ganz gut in deinem Fragebogen. Nämlich dass du schriebst, dass sie vermutlich eher auf Sicht geht. DAS ist eine ganz wichtige Erkenntnis, dass man den Reiz ausmacht, auf den der Hund anspringt. Ist es ein Sichtjäger, ist es ein Spurjäger, wenn man das weiss, und dazu noch nach einiger Zeit die Reizstärke der unterschiedlichen Tiere einordnen kann, dann kann man gezielter arbeiten. Ohne die Grunderkenntnis ob Sicht- oder Spurjäger kann man nur den Gehorsam ins Blaue verbessern, aber nicht am Trieb an sich arbeiten. Sei das nun an Unterdrückung/Abbruch, Reizsschwellenerhöhung oder Umlenkung, das steht dann ja auch wieder auf einem zweiten Blatt und ist wieder von Hund zu Hund unterschiedlich.
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Ich finde, das klingt alles schonmal total gut.
Das Meiste wird so wie so nur die Zeit bringen. Wie zb die Impulskontrolle.
Heute funktioniert sie zwar nur bei wenig Ablenkung, aber wenn ihr dran bleibt, dann könnte ihr die Ablenkung, bzw die Reizlage Stückchen für Stückchen verstärken.Und solange du keinen 99%igen Einfluss auf deine Hündin hast, muss die Schlepp natürlich ran.
Dein Hund muss ja jetzt erstmal mit dir lernen, auf welche Weise sie zu Erfolg kommt. Das heißt, Erfolg ermöglichen, wenn sie mit dir zusammenarbeitet (eben besagte Impulskontrolle am Beuteersatz mit Orientierung an dir) und Erfolg absolut vermeiden, wenn sie eigenständig versucht, Reizen nachzugehen.
Meine hetzt auch und geht Sicht- und Hörreizen nach.
Inzwischen hat sie verinnerlicht, dass sie anzeigen muss, wenn ein solcher Reiz aufkommt.
Zeigt sie nicht an, so hat sie gelernt, wird sie auch nicht hetzen/erbeuten können.
Versuch und Irrtum.
Zeigt sie brav an und orientiert sich an mir, bekommt sie Hetze und Beute (natürlich kein echtes Wild^^).Wenn man täglich dran arbeitet, wird dieser existenzielle Lernprozess dazu führen, dass der Hund dieses Verhalten völlig verinnerlicht und nur noch routiniert abspult bei entsprechenden Reizen.
Ergänzend zu Pia Grönings Antijagdtraining würde ich dir noch die Website von Sabine Middelhaufe ans Herz legen.
http://www.sabinemiddelhaufesh…atur/Hund%20&%20Natur.htm
Einfach mal alles zum Thema Jagdbegleithund durchlesen.
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Hallo ihr Lieben!
Vielen Dankfür die nette Aufnahme hier!!!
Muss euch mal kurz von unserem heutigen Spaziergang und meinen Überlegungen berichten. Haben uns mit angel_jyl und ihrem Paco in einem "sicheren" Gebiet getroffen. Sicher weil keine Hasen, keine Straßen kein "weglauf Möglichkeiten". War bewaffnet mit Clicker und den LEckerchen, dem Futterdummy und DER LEBERWURSTTUBEMadame war im Frailauf und hat erst mal alles begucken müssen. Neue Gebiete lassen sie recht unsicher werden.... Hab sie erst mal laufen, toben, schnüffeln lassen und dann mit beiden Hunden gespielt. Angel_jyl hat sich dank Regen erst mal unter nen Baum verzogen
JEden Blickkontakt, jedes freiwillige zu mir kommen, jede Orientierung wurde geclickt und fröhlich singend mit Spiel oder Lecker belohnt. Abruf habe ich nur dann gemacht wenn ich mir sicher war ihre Aufmerksamkeit zu haben. Und siehe da: Hund kommt! ALso PARTY und Leberwurst. Und zwar nur DANN! So weit so gut...
Auf dem Rückweg kam die Gute wieder an die Leine. Sobald wir in dem waldigen Gebiet waren war ihre Aufmerksamkeit gleich nullWar aber mit dem restlichen Ergebnis sehr zufrieden! Warum?! Weil ich heute einiges gelernt habe!!!
- Sie lässt sich besser als erwartet durch ein gemeinsames Spiel mit mir animieren und auch BELOHNEN!
- Sie geht wohl doch nicht nur Sicht hinterher sondern würde auch so "auf gut Glück" gern mal in die Büsche verschwinden.
- Futter gibt es strenger als sonst NUR noch draußen (sonst gab es auch mal den Rest aus dem Dummy zu Hause oder wenn wir unterwegs waren die komplette Ration im Napf; hab es etwas schleifen lassen)
- ich muss noch genauer heraus fnden, wo ihre persönliche Reizschwelle liegt
- ICH muss endlich ih Geschirr finden um mitder SL trainieren zu können
Alles in allem konnte ich einiegs aufmerksamer beobachten udn mir nun Gedanken machen, was ich wie am besten aufbauen kann. Wenn schon jemand den ultimativen Tipp hat, Erfahrungen teilen möchte oder Kritik hat...
....HER DAMIT -
Den Ultimativen Lösungsweg hast du gerade heute angefangen zu beschreiten. Herzlichen Glückwunsch :-)
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Hui... Danke!
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Hallo Anne,
danke für Deinen Link...die Seite bestätigt einige Ideen und Gedanken, welche ich hatte.
Ich bin so voll mit Info's, ich muß das alles erstmal sacken lassen und dann endlich beginnen, mir zu überlegen, was ich eigentlich will, wie ich meinen Hund besser auslasten kann..ich muß das unbedingt besser planen...
Ich muß mich von meinem Bild des althergebrachten "Spazierganges" lösen...ich hatte es immer noch nicht ganz gemacht...das durchlesen des Threads hat schon mal was gebracht...heute hatte ich eine regelrechte "Erleuchtung" bei unserem Spaziergang, ich habe ! gefühlt !, wie ich ihn kriegen könnte bzw. es war was zwischen uns..genau..wir waren ein Team und haben uns zusammen an die Maulwurfshügel angeschliechen!!!!! ( ich und Gefühle beschreiben ) ...Mäusebuddeln, Futter suchen haben wir zwar bisher auch gemacht...nur war ich glaub ich, nicht richtig dabei, oder habe die Wichtigkeit nicht erkannt, wenn ihr versteht was ich meine...ich habe von Staffy eine treffendere Beschreibung gefunden: Ich stand nicht 100% dahinter! ( der Thread: TIPP : SO lernt der Hund (auch)Wild nicht zu jagen oder hetz )
...ich glaube ich habe es endlich begriffen...
die Zeiten der "bequemen Spaziergänge" sind vorbei...
und ich bin nicht mehr depremiert deswegen und fühle mich auch nicht mehr hilflos..Leider habe ich niemanden in meinem Umfeld, mit dem ich darüber reden kann und der diese Problematik wenigstens ansatzweise versteht oder ernst nimmt.
Mir hilft es, wenn ich hier schreiben kann..es hilft mir klarer zu sehen.ZitatNunja wenn der Hund unabhängig, ohne jede Rückversicherung und mit bewusstem ausblenden des Hundeführers Mäuse buddelt ist dies sehr wohl ein Bindungsschädigendes Verhalten..
Dem stimme ich zu...Dusty wird immer besser abrufbar beim buddeln, folgt mir zum nächsten Loch usw. seitem ich daran "teilnehme" bzw. lenke...und nicht nur aus dem Gehorsam heraus...von einem korrekt vorgegebenen Ablauf beim Buddeln kann zwar bei uns noch nicht die Rede sein, was soll's!!
ZitatWas die extremen Trieblagen angeht, so frage ich mich immer wieder, warum die Hundeführer ihren Hunde nicht die Zeit geben und sich die Mühe eines pedantischen Aufbaus einer Kontrolle machen und sich gleich auf die extremen Trieblagen versteifen.
Sorry, wer nicht mal richtig laufen kann ist erstrecht mit nem Marathon überfordert.
Deshalb empfehle ich erstmal Situationen zuvermeiden in denen der Hund auf Grund seines Ausbildungsstand nicht kontrollierbar ist, anstatt den Hund sich weiter in mangelnder Kontrolle und Triebübersteigerung festigen zulassen.Das kam gerade richtig..hatte nämlich gemerkt, das die Wiese, auf der wir vor ein paar Tagen waren, nicht gut gewählt war...der Gehorsam war gar nicht gut...hatte schon überlegt, ob ich nicht lieber bei unseren althergebrachten Gebieten bleibe, um den Gehorsam nicht zu gefährden.
Zitat"Nicht zu kontrollieren" ist immer relativ !
Fragt man einen Jäger, dann findet er eine Bracke oder einen Münsterländer leichtführig. Natürlich habe ich es als Familienhundhalter, womöglich noch Hundeanfänger nicht leicht bis unmöglich, wenn ich einen solchen Hund zu einem verläßlichen Begleiter erziehen will.
Aber wundert das ? Da fängt das Problem doch bereits damit an, daß man sich den falschen Hund für seine Anforderungen und Möglichkeiten holt.Wieviele haben im Grunde den falschen Hund und arbeiten ihr Leben lang gegen eben dieses Rassetypische !? Alleine der Begriff AJT bedeutet doch schon gegen die Natur seines Hundes zu arbeiten. Man betrachtet diese "Gabe des Hundes" nicht als etwas selbstverständliches, arbeitet nicht dafür, sondern kämpft generell dagegen.
Manchmal paßt es einfach nicht. Es gibt Halter, die werden den eigentlich nettesten Hund nie erzogen bekommen. Manch einer würde einen Jäger in 3 Wochen perfekt trainiert haben, andere schaffen es nie, weil ihnen entweder das Timing fehlt, die Ernsthaftigkeit, sie nie vom Hund respektiert werden, oder oder oder.
Genau das Thema, was für mich Abgabegrund war..und immer noch hintergründig ein Thema für mich ist...
ZitatIch will hier keinesfalls sagen daß alle, deren Hund jagt (oder nicht abrufbar ist) keine Ahnung haben, unfähig sind - mit nichten !! Aber vielleicht sollte man akzeptieren, daß man es in dieser Hund/Mensch Kombination nur schwer bzw. ohne kompetente Hilfe nie hinbekommt.
Gruß, staffy
Und da ist der Punkt...was soll ich hinbekommen, wenn mein Hund schon Erfolg also getötet hat...niemand kann oder will mir sagen, wie weit der Hund gehen würde, ob er nicht doch mal ein Kind mit Beute verwechselt oder ähnliches, bin ich wirklich in der Lage, meinen Hund soweit zu kontrollieren bzw. auch auszulasten, das nichts mehr passieren wird? Für mich bleibt es ein Risiko, diesen Hund zu behalten, auch für meine eigenen Kinder...ich bin auf jeden Fall überzeugt davon, daß ein anderer Mensch besser geeignet wäre...aber ich habe mich dafür entschieden, damit zu leben und mein möglichstes zu tun, Dusty's Natur soweit wie möglich entgegenzukommen.
Nachtiii!!
P.S.: Hoffentlich verschlafe ich morgen nicht schon wieder
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