Haustierjagd - Jäger hier?

  • Hi


    Bei den Jägern, gibt es wie überall, solche und solche.
    In dem Gebiet, in dem ich früher gewohnt habe, gab es schon einige sehr schießwütige Jäger, die einige Katzen und auch Hunde erschossen haben. Einmal wurde sogar ein Schäferhund erschossen, der an einer Schleppleine war. Kommentar des Jägers: Er habe nur den Hund gesehen, nicht aber die Leine und das Frauchen, das etwas 10 Meter hinter dem Hund lief.


    Wo ich jetzt wohne, ist es GsD etwas anders. Ich kenne alle Jäger in unserer Gegend und vorallem kenne ich ihre Hunde :D
    Die sind nämlich meistens auch nicht gerade die besterzogensten und streunern auch schon mal alleine im Wald umher. Den Jagddackel des einen Jägers habe ich schon mindestens 5 mal nach Hause gefahren, weil er mir etliche Kilometer von zu Hause entfernt im Wald über den Weg lief.
    Von daher sind unsere Jäger hier nicht so schießwütig (sie könnten ja aus Versehen ihren eigenen Hund, oder den Hund eines Kollegen erwischen).


    Allerdings sind meine Hunde im Wald immer an einer Leine. Joey hat schon einen gewissen Jagdtrieb und ist aufgrund seiner Schwerhörigkeit (fast taub) nicht mehr gut abrufbar. Kasha hat zwar weniger Jagdtrieb, aber da wir hier extrem wildreiche Wälder haben, will ich kein Risiko eingehen. Ich hätte zwar keine Angst, dass meine Hunde hier erschossen werden, aber ich sehe auch keinen Grund, weshalb meine beiden Fellnasen Wildtiere in Todesangst versetzen sollen, nur um mal etwas Spaß zu haben.


    liebe Grüße
    Steffi

  • Zitat

    Waren diese 105 Hunde alle an der Leine, oder auf dem Weg in unmittelbarer Nähe des Halters, oder im Garten/Hausnähe? DAS meinte ich mit "skandalöse Fälle", und so wird es auf jener Seite auch dargestellt: Hunde, die ordnungsgemäss unter Kontrolle des Halters sind werden mir nichts, dir nichts erschossen.


    Ich hab keine Ahnung, wo sich die Tiere befanden, das ist die offizielle Statistik. ;)


    Ansonsten, okay, wenn du dich speziell auf solche Fälle bezogst, dann hast du natürlich Recht, wenn du von seltenen Einzelfällen sprichst. Und "skandalös" sind die dann wirklich, es wurde dann schließlich nicht "nur" der Hund erschossen, sondern zudem auch noch der Mensch gefährdet! und ich hoffe doch sehr, dass solche gefährlichen Jäger umgehend aus dem Verkehr gezogen werden. Aber schwarze Schafe gibt es überall - nur sollten sie zumindest keine Waffe tragen dürfen ...


    Mir ging es jetzt mehr um das erlaubte Abschießen und die Zahlen finde ich schon erschreckend.


    EDIT
    So, hab jetzt den Eingangstext noch einmal gelesen und kann nicht feststellen, dass es in diesem in erster Linie nur um die "neben ihrem Besitzer" erschossenen Hunde geht. Im Gegenteil wurde sogar explizit darauf hingewiesen, dass die meisten Katzen in einem Radius erschossen wurden in dem sie durchaus abgeschossen werden durften.
    Kann sein, dass die Seite, von der dieser Text stammt, hetzerisch aufgemacht ist, dieser Text ist es meiner Meinung nach jedoch nicht, zumindest nicht extrem :) Eine gewisse "Parteiergreifung" ist natürlich nicht zu verleugnen :roll:


    Wenn allein in Schleswig-Holstein im letzten Jahr 48 Hunde abgeschossen wurden, dann denke ich kommt man relativ locker auf 1000 Hunde im gesamten Bundesgebiet ... Dazu hab ich allerdings keine Zahlen.


    ... und die "Tausende" im Eingangstext bezogen sich ganz deutlich auf Hunde und Katzen, unabhängig davon, ob sie sich im Einflussbereich des Besitzers befanden, zu Recht oder zu Unrecht abgeschossen wurden.
    Der Autor schrieb nicht davon, dass Tausende Hunde an der Leine oder im unmittelbaren Einflussbereich des Halters abgeschossen wurden, er schrieb lediglich, dass auch dies "keine Seltenheit" ist.

  • ...dann werde ich mal versuchen eine Ausnahme zu sein :roll: Grundsätzlich läuft es so, wie in den Landesjagdgesetzen vorgeschrieben - d.h. der Jäger hat natürlich eine Hegeverplichtung gegenüber der Wildtieren, die im Jagdgesetz aufgeführt sind. Entscheidend ist aber immer der Einzelfall - ein Beispiel: Der Jäger in SH aus dem Bericht hat ein Niederwildrevier, in dem streunende Katzen erheblichen Schaden bei Hasen, Feldhühnern ect. anrichten können. Daß er dann eher von seinem Recht auf Abschuß Gebrauch macht ist für mich nachvollziehbar. Ich hingegen jage in einem reinen Waldrevier in dem mich die Mietzen zwar manchmal nerven, wenn sie direkt vor meinem Hochsitiz Tabularasa machen, sie richten aber keinen Schaden an, weshalb ich nie und nimmer auf sie schießen würde. Schwieriger ist das Thema Hunde - jeder Jäger hat im Laufe des Jagdjahres Rehe, die entweder gerissen wurden oder in Panik irgendwo in einen Zaun gesprungen sind und sich die Läufe gebrochen haben. Sollte sich da ein HH durch besonders rücksichtsloses Verhalten herauskristallisieren, so werde ich ihn freundlich aber unmißverständlich darauf hinweisen, daß er durch sein Verhalten seinen Hund in Gefahr bringt. Es ist wie immer im Leben - ein paar Worte und ein bisschen Fairness bringen mehr und verhindern Schlimmeres ! Wer einen Hund hat, der gerne streunert sollte im Wald einfach eine lange Schleppl. anlegen und es gibt keine Probleme.
    Grüße und ein schönes neues Jahr

  • Ich wohne ja nun in sehr dichtbesiedeltem Gebiet, Hunde gibt es zu Hauf und depperte Halter sind fast die Regel.
    Da ich viel Fährtenarbeit mache, kenne ich fast jeden Jäger, denn in aller Herrgottsfrühe trifft man sich öfter mal.
    Die meisten Jäger hier dulden wohlerzogene Hunde sogar leinenlos im Naturschutzgebiet, bringen Hunde, die sich selbstständig gemacht haben, mehrfach zurück und sind ganz und gar nicht darauf aus, Haustiere im Revier möglichst schnell zu erschießen.
    Aber alle haben schon und werden einen hetzenden Hund erschießen, wenn sie ihn mehrfach zurückgebracht haben. Dass ein Jäger seine Pappenheimer trotz Aufklärung der Besitzer kennt, ist ein Armutszeugnis für die jeweiligen Hundehalter.
    Ich bewundere unsere Jäger hier für ihre Geduld und unermüdliche Aufklärungsarbeit.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Also ich nehm die Hunde auch meistens an die Schleppleine, auch wenn sie sich abrufen lassen. Ich mach es hauptsächlich wegen den Spaziergänger etc. weil nicht jeder mag Doggen :roll: und bei Charly (Tibet terrier) bin ich mir noch nichtn sicher, ob er nicht anspringt...



    Aber mal zu den Katzen, also bei uns ist das auch glaub ich 500m.... aber die zahl die da angegeben ist kann ja nicht so ganz stimmen, weil das wären 21 Katzen pro Tag :shocked: und das kann ja wohl nicht sein.




    Ich habe neulich, als ich mit beiden unterwegs war Jäger getroffen und bemerkt das Luna(Dogge) vor allem nicht schussfest ist, d.h. sie hat leicht panik bekommen und ist in ri heimat, zum glück hat sie sich noch bremsen lassen, dann hab ich sie an die leine genommen und den großen Angsthasen nach Hause gebracht :)

  • Ich habe auch mit einigen Jägern gesprochen, von denen die wenigsten einen Hund einfach abknallen würden.


    In dem Jagdrevier das neben dessen unseres Vermieters liegt, hatten unsere beiden auch schon einige Hetzausrutschers. Es wird jedoch wohlwollend zur Kenntnis gemommen, daß wir dran arbeiten und seit März letzen Jahres ist es nur einmal zu einem Ausrutscher gekommen.


    Ich kann aber auch die Jäger verstehen. Wir hatten eine Spazierbekanntschaft, die ich gerne hätte weiterführen wollen. Einfach weil unsere Hunde mit der Huskymixhündin super klar kamen.


    Allerdings mußte ich sie aufgeben, weil die Huha der Meinung waren, wenn ihr Hund "mal so hinter nem Tier her rennt" bekommt der mal so richtig Auslauf und ist ausgelastet und er kriegt es ja sowieso nicht.


    Wenn viele Huha diese Einstellung haben, dann habe ich auch Angst um meine Hunde. Ich bin nicht unfehlbar und meine Hunde auch nicht.


    LG
    Angie

  • galil
    Danke für Deinen Beitrag, den ich sehr hilfreich fand.


    Ich kann auch beide Seiten verstehen, Jäger und Tierhalter! Aber wenn beide sich vernünftig verhalten, kommt es eher nicht zu "Abschüssen" von Haustieren!


    Bei Katzen-Freiläufern ist es vielleicht etwas schwieriger, aber Hunde können unter Kontrolle gehalten werden. Andererseits muss der Jäger nicht immer gleich die Flinte anlegen.


    Allerdings kenne ich Gegner der Jagd, für die ist schon der waidgerechte Abschuss eines Rehs Tierquälerei. Wenn die sich zum Anwalt wildernder Haustiere machen, würde ich deren Motive in Frage stellen.


    LG Appelschnut

  • Es gibt solche und leider auch solche Jäger.


    Ich komme quasi aus einer Jägerfamilie, mein Grossvater war Jäger und mein Onkel ist Jäger.


    Mein Onkel hat mir kurz nach Weihnachten noch ganz stolz erzählt, gerade einen Schäferhund abgeknallt zu haben, der ausgebrochen war. :shocked:


    Als mein Onkel und sein Jagdkollege einen Anruf vom Tierheim bekamen dass der Hund gesucht wird und bitte nicht abgeschossen werden soll, war es schon zu spät und die beiden Jäger haben es auch nicht bedauert. :x
    Einzelfälle sind das nicht.


    Für mich unfassbar!


    Das sind Jäger der alten Schule, wie es sie gerade auf dem Lande
    noch häufiger gibt.



    Natürlich gibts auch nette Jäger die eine andere Einstellung haben.
    Ich bekomme von einem jungen Jäger regelmässig Wildfleisch für meine Hunde wenn er was geschossen hat, dafür bin ich sehr dankbar.

  • Zitat


    Aber alle haben schon und werden einen hetzenden Hund erschießen, wenn sie ihn mehrfach zurückgebracht haben. Dass ein Jäger seine Pappenheimer trotz Aufklärung der Besitzer kennt, ist ein Armutszeugnis für die jeweiligen Hundehalter.


    Ich kann es verstehen, auch wenn es mir in der Seele wehtut.


    Was ich dabei schade finde, ist, dass es gesetzlich keine Möglichkeit gibt, solchen Leuten den Hund zu entziehen. (Das denkt man ja in vielen anderen Fällen auch...)
    Ich mein, es ist Wunschdenken, die Politik ist mit "wichtigerem" beschäftigt, aber ne Regelung, dass bei bekanntem Besitzer erst ne Warnung ausgesprochen werden muss, eventuell auch mehrmals und mit happig Bußgeld (zumindest gerissenes Wild muss der Besitzer eh schon bezahlen, ansonsten bin ich da nicht ganz auf dem Laufenden, aber kann man bei wildern nicht auch angezeigt werden?) wär schonmal gut.
    Und wenn das nicht fruchtet, wird der Hund halt eingezogen und ins TH gebracht, sozusagen als letzte Maßnahme vor dem Abschuss.
    Das fänd ich okay.

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