Erzieht man sich den Hund mit Flexi wirklich zum Ziehen?

  • Hallo,

    das hört man immer wieder, dass ein Hund durch das Gehen an einer Flexileine auch zum Ziehen an der normalen Leine verleitet wird. Stimmt das oder nicht? Habt ihr Beispiele dafür bzw. dagegen?

    Ich freue mich auf eure Antworten =) ,
    Tess

  • nö nicht unweigerlich.
    Zum einen, weil der Zug nicht so groß ist, wie immer gesagt wird, wichtig Leine muss auch der Gewichtsgruppe angepasst sein.
    Und zum anderen hängt es mit der Handhabung und der Kommunikation zwischen Hund und Halter zusammen.
    Meine laufen an der Flexi und laufen damit nicht anders als an der Schlepp und können trotzdem an der "kurzen" Leine laufen.

  • Nee, glaub ich nicht, aber ein Hund der zieht, gewöhnt es sich an der Flexi nicht ab!

  • Dagegen :D
    Durch Toms Schwalbenjagdleidenschaft, er wird zum Junkie, wenn er welche sieht, läuft er meist an der Flex.
    Er weiss genau wieviel er zu Verfügung hat und nutzt den Spielraum von hinten bis vorne.
    Er kennt das Kommando, wenn er in meiner Nähe bleiben muss, das klappt einwandfrei.
    Hebe ich das Kommando auf, darf er seinen Radius wieder nutzen.

    Fazit: Tom läuft an der Flex, zieht aber nicht an der Leine, egal wie lange die ist. :p

  • Zitat

    nö nicht unweigerlich.
    Zum einen, weil der Zug nicht so groß ist, wie immer gesagt wird, wichtig Leine muss auch der Gewichtsgruppe angepasst sein.
    Und zum anderen hängt es mit der Handhabung und der Kommunikation zwischen Hund und Halter zusammen.
    Meine laufen an der Flexi und laufen damit nicht anders als an der Schlepp und können trotzdem an der "kurzen" Leine laufen.

    Kann Cerris Post nur unterschreiben.

    Als ich Bungee kriegte, war die Flexi überhaupt die
    Möglichkeit ihr Auslauf zu gewähren. Sie kannte nämlich nur eins: Ziehen! :D Dafür war sie als Schlittenhund ja schließlich auch ausgebildet ;)

    Hab sie aber auch sofort gerufen, b e v o r die Leine ganz ausgerollt war.
    Auf diese Weise ist sie mir nie in die Flexi reingebrettert, sondern hat gelernt, wie weit der Auslauf geht. Selbstverständlich gilt auch hier: Sobald die Leine gespannt ist, Stehen bleiben. Wie gesagt was sogar noch besser war: sie vorher ranzurufen.

    Durch den großen Auslauf hatten wir keinerlei Streß. Das hat sich für mich eher positiv ausgewirkt: sie kennt keinerlei Leinenaggression und ist mittlerweile super leinenführig.


    Ich kenne aber auch genug Leute, wo die Hunde an der voll ausgefahrenen Flexi vor Herrchen vorankeuchen ;)

  • Hallo Tess,

    ich persönlich bin kein Freund von Flexileinen. Oftmals werden diese nämlich genutzt, um mit dem Hund nichts arbeiten zu müssen und sich nicht auf den Hund konzentrieren zu müssen. Außerdem ist das Verletzungsrisiko auch nicht gerade gering, eben weil sie dünn sind, einschneiden und oftmals nicht zu sehen sind.

    Zum Ziehen erziehen, wird kontrovers diskutiert. Ich glaub nicht, dass ein leinenführiger Hund, der in seinem Verhalten gefestigt ist, dann plötzlich mit einmal Flexileine zum Leinezieher wird, das halte ich für übertrieben. Wenn er aber nicht leinenführig ist, wird er in seinem Fehlverhalten bestärkt, weil er durch das Ziehen an der Flexileine zum Erfolg kommt und dann auch an der anderen Leine verstärkt zieht. Deshalb wäre Flexi für mich, bis der Hund vernünftig an der Leine geht, tabu. dann denke ich, wird gelegentlich Flexi kein Thema sein, wenn ich aber merken würde, dass er dann auch an der anderen leine wieder vermehrt zieht, dann würde ich die Flexi wieder wegpacken.

    Als weitere Gegenargument zur Flexi sehe ich das zumeist (für den Hund) unkoordinierte Betätigen des Stoppknopfes. Leinenruck ist ja hier im Forum verpöhnt, pöhse Frauchen/Herrchen.... aber nicht anders kommt es bei den Hunden vorne an, wenn an der Flexi gezogen wird und man losrennt, um dann vom Stoppknopf ohne Vorwarnung ausgeknockt zu werden.
    Bei normaler Leine hat der Hund wenigsten eine faire Chance auf ein Fusskommando ordentlich zu gehen, bevor der Lärm von oben kommt. An der Flexi hat er das zumeist nicht, woher soll er auch wissen, wann die Leine kurz vor dem Ende ist oder wann und warum das obere Ende der Leine die Stoppfunktion betätigt. Da ist es im Ergebnis dann zumindestens noch fair, vorher "steh" zu rufen, bevor man den Stopper betätigt (aber wer tut das schon?).

  • Hallo,

    unsere ersten beiden Huskies waren ehemalige Profis vor´m Schlitten. Der Rüde kannte nur ziehen, ziehen, ziehen, egal was für eine Leine wir benutzt haben. Dem haben wir Leinenführigkeit beigebracht am normalen Halsband. Am Geschirr durfte er sich dann reinhängen und das Ziehen war erwünscht, egal welche Leine wir benutzt haben.
    Wir sind da fast ausschließlich mit Flexileine gegangen, um zumindest etwas Freilauf gewähren zu können.
    Unsere jetzige Hündin ist auch ein Husky, kennt das Schlittenziehen nun so gar nicht. Auch mit ihr trainieren wir Leinenführigkeit, allerdings trägt sie fast ausschließlich Geschirr. An der kurzen Leine hat sie vernünftig zu gehen und bei der Flexi darf sie die 8 Meter auch voll ausnutzen. Fängt sie das Ziehen an, weil Hasi vorausläuft, bleibe ich stehen oder drehe mich um, wie bei der kurzen Leine auch. Sie kennt den Unterschied sehr genau und schmeißt beim Anlegen der kurzen Leine auch sofort den Anker.

    Viele aus HH
    Silke

  • Zitat

    Wenn er aber nicht leinenführig ist, wird er in seinem Fehlverhalten bestärkt, weil er durch das Ziehen an der Flexileine zum Erfolg kommt und dann auch an der anderen Leine verstärkt zieht. .


    Nö, war bei Bungee anders..
    Ich denke, wenn man einen Hund hat, der sowieso viel und mit Kraft zieht, ist das erstmal eine Möglichkeit, dass es entspannter wird, weil der Hund mehr Freiraum hat.

    Was du beschreibst, sind Fehler der HH im Umgang mit der Flexi.
    Die machen dann aber auch den gleichen Fehler an der kurzen Leine:
    (der Hund kommt vorwärts, wenn die Leine gespannt ist)

    Der Unterschied zwischen dem Zug der Flexi und dem Zug, wenn die Leine unter Spannung steht, ist schon ein anderer. Mein Hund hat sehr schnell gelernt, ab wanns gar nicht mehr weiter geht ;)

    Außerdem gibts mittlerweile Flexis mit sehr breitem Band, die besser zu sehen sind.

    Den Stopper betätigt man ja wohl auch tunlichst.. bevor man mit dem Hund losgeht.. ;), nicht mittendrin..

  • [quote="bungee"]
    Nö, war bei Bungee anders..
    Ich denke, wenn man einen Hund hat, der sowieso viel und mit Kraft zieht, ist das erstmal eine Möglichkeit, dass es entspannter wird, weil der Hund mehr Freiraum hat.

    Klar, nach deiner Beschreibung hast Du an der Flexi auch geübt, wie an einer Schleppleine. leider tun das nur wenige, zumeist ist Flexi genutzt als bequeme alternative zur Schlepp. Warum dann nicht gleich Schlepp? Trainingsmäßig kommst Du dann doch schneller vorwärts, wenn das Ziel "Freiheit für das Gummibärchen" ist. Flexi kannst Du doch nicht ausschleichen, Schlepp schon.

    Was du beschreibst, sind Fehler der HH im Umgang mit der Flexi.
    Die machen dann aber auch den gleichen Fehler an der kurzen Leine:
    (der Hund kommt vorwärts, wenn die Leine gespannt ist)

    Klar, aber an der "normalen" Leine wird nach meinem -nenn es Bauchgefühl, nenn es Erfahrung oder Beobachtung- eher auf den Hund eingegangen, als bei der Flexi.

    Der Unterschied zwischen dem Zug der Flexi und dem Zug, wenn die Leine unter Spannung steht, ist schon ein anderer. Mein Hund hat sehr schnell gelernt, ab wanns gar nicht mehr weiter geht ;)

    Aber nur, weil Du ihn von anfang an nicht hast auflaufen lassen, sonst hätte er sich auch daran gewöhnt, dass das normal ist. Das meine ich mit unkoordiniert, der Hund weiss nie wann, kann sich nicht drauf einstellen und versuchen zu lernen. Lernen setzt immer ein gewisses verhalten und dann eine Reaktion voraus. Wenn ich ziehe, ruckt es... oder wenn ich ziehe, komme ich weiter´.... wenn es aber heisst: mal geht es vorwärts, prima, mal ruckt es, mal meckert es von oben, ... wie soll ein Hund da was verknüpfen.

    Außerdem gibts mittlerweile Flexis mit sehr breitem Band, die besser zu sehen sind.

    jepp, da ist dann aber die widerstand der Rolle größer

    Ich hab halt immer das Gefühl, dass die Leine weniger Trainingsmittel ist, als ein Weg bequem Gassi zu gehen ohne was denken zu müssen, weil der Hund nichts anstellen kann. Und wenn ich bequem Gassi gehe und Nichts denke, dann sind halt solche Halterfehler s.o. vorprogrammiert.

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