Ist Deutschland hundefreundlich?
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Hallo,
ich wohne in Baden-Württemberg und hier ist es an sich recht angenehm mit Hund. In der Stadt ist leinenpflicht, ansonsten kann ich HUnde frei springen lassen und die Möglichkeiten sind vielfälltig. In den meisten Gasthäusern darf ich den Hund mitnehmen. In vielen Geschäften, Kaufhäusern oder Baumärkten darf der Hund sogar mit rein. Für Kampfhunde gibt es spezielle Regelungen, da ist es woanders sicherlich einfacher. Die Menschen sind nicht immer hundefreundlich, besonders Kinder verstehen nicht, dass nicht jeder Hund ein Plüschtier ist.
In Frankreich und Österreich fand ich es mit Hund noch einfacher. Frankreich ist eh das Hundeland für mich. In Österreich muss man halt in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Maulkorb dem Hund anziehen. Ist ok. Aber sonst fand ich Österreich mit Hund auch klasse.
Spanien für mich kein Hundeland. Man darf Hund fast nie ins Restaurant mitnehmen. Ebenso nicht am Strand, abgesehen von Ausnahmen. Habe einen großen, schwarzen Hund, da bekamen beim Anblick des Hundes amnche sogar Schreikrämpfe. Kleine Hunde sind ok, aber große Hunde sind wohl Wachhunde und daher die Angst. Keine Ahnung, jedenfalls haben wir es so erlebt. Welpen wurden im Supermarkt verkauft.
Norditalien, waren jetzt im Trentino, Ledrosee. War locker mit dem Hund. Durfte überall mit. Im Restaurant auf der Terrasse nie ein Problem. Dass Hunde erzogen sind und Bälle aus dem Wasser apportieren können, war für manche Italienerkinder überraschend. Sie waren begeistert. Dort haben wir extrem viele Hunde an Kette oder im Zwinger gesehen. Mein Gedanke: Man werden unsere Hunde verwöhnt.
Dänemark: Früher mein Hundeparadies, aber inzw. muss in vielen Gegenden der Hund an die Leine bis die Saison vorbei ist. Es gibt manchmal Hundewälder. Menschen sind sehr hundefreundlich, aber dass man den Hund ins Gasthaus mitnhemen kann ist nicht mehr überall möglich.
Schweden: Gnadenlos die KOntrolle bei der Einreise, aberd ann fanden wir, dass die Schweden Hunden gegenübers ehr freundlich waren. Weitere Erfahrungen konnte ich an einem Tag nicht machen.
Mein Fazit: Mit Hund lebt es sich in Deutschland ausgesprochen gut, zumindest bei mir. Es könnte aber einfacher gehen. Wenn mein Hund mal ausbüxt und ne Katze jagt, lacht man in Frankreich oder Österreich. Ebenso, wenn sich zwei Hunde nicht mögen. Hier hat man dafür wenig Verständnis. Alle Hunde sollen sich lieben und sich akurat verhalten. Das nervt mich. Hier mutiert der Hund zum Partnerersatz oder Plüschhund. Eigenständigkeit des Hundes ist unerwünscht. Ich denke, für viele Hundehalter ist der Hund einfach zu wichtig. Es ist oft eeben nicht nur ein Hund. Das wird in anderen Ländern lockerer gesehen. Und Kinder aus Frankreich, England und auch Österreich wissen noch genau, wie man einem Hund begegnet, damit nichts passiert. Das finde ich einfach toll. Das ist hier verloren gegangen.
LG Schopenhauer
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Hi,
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Die Meinungen gehen hier ja schon etwas auseinander.
Ich persönlich halte Deutschland eigentlich auch für recht hundefreundlich.
So ist es, und das ist für mich eine absolute Grundvorraussetzung um "glücklich" in einem Land mit Hund zu leben, in Deutschland gessellschaftlich absolut akzeptiert einen Hund als weiteres "Familienmitglied" aufzunehmen und in der Wohnung zu halten. Zwar sinkt die Akzeptanz der Gesellschaft bei steigender Hundeanzahl, aber grundsätzlich wird man hier eher nicht für verrückt gehalten, weil man einen Hund hält. Das ist z.B. in islamisch geprägten Ländern ganz anders. Wobei ich leztens aus erster Hand erfahren habe, dass derzeit Hunde in Bagdad ganz groß in Mode kommen, aber das ist ein anderes Thema...
Weiterhin habe ich in Deutschland die Möglichkeit meinen Hund fast auf humanmedizinischem Niveau behandeln zu lassen und kann aus einem schier unerschöpflichen Angebot des Futter- und Zubehörmarktes auswählen.
Allerdings scheint es wichtige Aspekte der Mensch-Hund-Lebensqualität zu geben, die sich je nach kommunaler Gesetzgebung ganz unterschiedlich darstellen. In diesem Punkt kann ich natürlich nur meine persönliche Lebenssituation als Grundlage heranziehen. Ich lebe in Nordhessen, in einer ländlich geprägten Großgemeinde am Rande von Kassel. Leinenzwang gibt es hier nirgendwo, weder im Wald, noch im bebauten Siedlungsgebiet. Wenn ich es also drauf anlegen würde, dann dürfte ich meine Hunde selbst an der Haupteinkaufsstraße ohne Leine laufen lassen. Ebenfalls gibt es hier keinen gesetzlichverordneten Leinenzwang in der Brut- und Setzzeit. Gerade dieser fehlende Leinenzwang ist für mich (in meiner persönlichen Situation) der größte Pluspunkt. Weiterhin ist es mir möglich meine Hunde umsonst und ohne Maulkorb in öffentliochen Verkehrsmitteln zu befördern, ich kann sie in jedes Geschäft mitnehmen, indem keine Nahrungsmittel verkauft werden und selbst an der Uni in den Seminaren werden unauffällige Hunde anstandslos akzeptiert. Eine größere Selbstbestimmung hinsichtlich der Hundehaltung kann ich mir kaum vorstellen.
Allerdings gibt es für mich in Deutschland auch zwei gewichtige Nachteile. Da wäre als erstes die unsägliche Besteuerung der Hundehaltung zu nennen. Hier schiele ich schon neidvoll auf unsere Nachbarländer, die diese witzlose Steuer teilweise schon vor vielen Jahren ersatzlos gestrichen haben. Weiterhin erscheint es mir in Deutschland recht schwierig zu sein mit Hund eine Mietwohnung zu finden, insbesondere wenn der Hund über eine relative Größe verfügt und noch schwieriger, wenn es mehr als ein Hund ist.
Zusammenfassend überwiegen für mich persönlich in Deutschland allerdings schon ganz klar die Vorteile, ich denke, dass Deutschland eines der hundefreundlichsten Länder auf der Erde ist und über eine starke Hundelobby verfügt - allerdings finde ich eure, teilweise gegenläufigen Meinungen durchaus interessant. Würde ich mit meinen Hunden im Ruhrgebiet oder in einer deutschen Großstadt wohnen, dann hätte sich dieses Posting wahrscheinlich auch ganz anders angehört...
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Ich finde es auch sehr unterschiedlich hier. Es gibt Gegenden da kann man hier prima ohne Leine laufen und wieder andere Orte, da gibts nur Streß.
Was ich viel schlimmer finde, sind die hier oft übelgelaunten Menschen.
Da ist es dann egal, ob man nen Hund oder nen Kind hat. Es wird sich hier in der Nachbarschaft beschwert, wenn der Hund zuviel bellt oder wenn Kinder auf der Straße mit Kreide malen... sitzen zuviele Krähen im Baum, kommt der Nachbar mit einer Latte und schlägt gegen den Baum...dann ständig diese Vergiftungen und Maschendrahtzaunstreit der zum Anwalt geht... das finde ich insgesamt nervig. Alle meckern und motzen nur rum... egal ob Hund oder was anderes... :irre: -
wir waren vor ein paar wochen in karlsruhe, auf fortbildung. wir hatten alle hunde dabei und sind nicht so gut angekommen. eine freundin von mir wurde mit ihrem chihuahua den sie auf dem arm hatte aus dem kik und dem deichmann geworfen uns ist das selbe im internetcafe passiert. muss ehrlich sagen, sowas hab ich in solchen geschäften noch nicht erlebt.
allerdings kann man dadurch auch nicht sagen, dass deutschland nicht hundefreundlich wäre.
was ich allerdings heftig finde ist die hundesteuer in berlin, da wirds einem ganz anders!!! ich glaube mit 2 hunden kommt man fast auf 300€ das fand ich dann schon etwas heavy.
der leinenzwang in parks und an seen ist schon auch nervig, man weiß teilweise gar nicht wo man gehen soll, wobei das in berlin noch schlimmer ist als hier.
über urlaub mit dem hund in deutschland kann ich leider nicht viel sagen, da ich noch nicht viel unterwegs war seit dem der scheißer da ist... -
Sehr hundefreundlich finde ich. Hundesteuer hin oder her, man kann in den meisten Gemeinden mit seinem Hund aufs Feld oder in den Wald spazierengehen, ohne Leine!
Man darf den Hund mit in viele Geschäfte nehmen, standardmäßig auch in Restaurants, man kann sich in den meisten Innenstädten mit Hund an der Leine frei bewegen, man darf Straßenbahn, Bus und Zug fahren.
Vergleich Kanada/USA:
ÜBERALL Leinenpflicht, wirklich überall. Bis auf eine handvoll Hundestrände und kleine eingezäunte Hundeparks (lächerlich). In keinem Wald und sei er noch so abgelegen, darf man einen Hund ohne Leine laufen lassen. In die meisten Nationalparks darf man Hunde auch mit Leine nicht mitnehmen.
Viele Parks und Innenstädte sind für Hunde ganz verboten, auch mit Leine.
Niemals dürfen Hunde in Restaurants außer in den Außenbereich (selten). Nur in sehr wenige Geschäfte darf man einen Hund mitnehmen, meist nicht einmal in Tiergeschäfte.
In den meisten Städten darf man keine Hunde mit in den ÖPNV nehmen, auch nicht mit Maulkorb und Leine. In die Amtrak (USA Pendant zur Deutschen Bahn) darf man keine Hunde mitnehmen.
Es herrscht eine regelrechte Paranoia was Hunde anbetrifft, kein Vergleich zu DL, wo ja auch schon viele Leute Angst haben. Man kann an allen Ecken und Ende verklagt werden. Jeder zweite behauptet, eine Hundeallergie zu haben. Leute ekeln sich ohne Ende (weigern sich z.B. etwas zu essen, wenn ein Hund in Sicht (!) ist).
Die Menschen wissen gar nicht mehr, was ein wirklicher Hundebiss ist. Da springt ein Hund eine Person an (unschön, aber passiert halt ab und an), kratzt die Person evtl. aus Versehen mit den Krallen - leichte Striemen am Arm, und zack, schon ist es ein Biss und der Hund ist weg. In mehreren Metern Entfernung mit dem angeleinten Hund an einem Spielplatz vorbeizugehen wird schon fast als Körperverletzung ausgelegt. Man wird ohne Ende angepöbelt, wenn der Hund nicht ohne Leine ist, auch wenn er brav Fuß läuft.
Kurz, es ist der Horror.
Da lobe ich mir DL und viele Länder Europas.
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Sehr eindrücklich, da erscheint einem Deutschland ja fast schon als das gelobte Land der Hundebesitzer!
Bist du mit Jette schon in Kanada oder wann gehts los?
Kanada ist ja eigentlich ein traumhaftes Land, aber als Hundehalter möchte ich dort wirklich nicht leben, unter diesen Umständen könnte ich mir persönlich dort keine Hundehaltung vorstellen... :/ -
Zitat
Man wird ohne Ende angepöbelt, wenn der Hund nicht ohne Leine ist, auch wenn er brav Fuß läuft.
Das hast Du sicher irgendwie anders gemeint. Sagt mir jedenfalls der Text vorher.
Aber ich greif mal Sleipnirs frage auf: Bist Du schon in Canada?
Und warst Du früher schon mal mit Hund dort? -
Zitat
Sehr eindrücklich, da erscheint einem Deutschland ja fast schon als das gelobte Land der Hundebesitzer!
Bist du mit Jette schon in Kanada oder wann gehts los?
Wir fliegen am dritten Oktober *bibber*, meine Freundin ist aber schon seit einem Monat da. Sie sondiert die Lage. Ich habe die genannten Erfahrungen aber als Gassigänger in den USA auch selbst machen können. Besonders die Paranoia hat mich echt verstört und super geärgert. Es ist echt nur dann besser, wenn man sich in Upper-Class-Kreisen bewegt.Kanada ist ja eigentlich ein traumhaftes Land, aber als Hundehalter möchte ich dort wirklich nicht leben, unter diesen Umständen könnte ich mir persönlich dort keine Hundehaltung vorstellen... :/
Mhm das stimmt. Ich werde mit Jette als Psychiatric Service Dog in Training einige Privilegien haben. Außerdem sind wir nur ein Jahr in Montréal, dann geht es nach San Francisco, wenn alles wie geplant läuft. Bis dahin hab ich Jette sicher vollständig ausgebildet und zertifiziert, das löst zwar nicht das Leinenproblem, aber wenigstens kann man den Hund dann überallhin mitnehmen (trotzdem wird man ohne Ende angefeindet, aber das steck ich weg).
Die Leinenpflicht ignoriere ich einfach und sehe zu, daß mich keiner erwischt. Bei -20°C im Winter werden außer wenigen HH nicht viele Leute in den Parks sein und die Polizei ist dann i.d.R. zu faul, aus dem Auto zu steigen und fährt nur um die Parks herum, aber nicht hinein. Immerhin zahl ich keine Hundesteuer, das Geld geht dann für Knöllchen drauf
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Anarchische Grüße!
P.S.: Ich plane keinesfalls, auf ewig da zu bleiben, dann müsste ich schon einen seeeeehr guten Job angeboten bekommen. Ansonsten zum längeren Leben immer DL, man lernt es zu schätzen, wenn man sich eine Weile im Ausland ausgetobt hat.
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Zitat
Ich meinte eigentlich Länder, wie z.B. Finnland oder Schweden in denen überall Leinenzwang gilt, also nicht nur im städtischen Bereich, sondern auch in allen Wäldern, auf allen Feldern, wirklich überall ...Naja, es ist aber ja nunmal so, dass man in Finnland und Schweden 3 Stunden durch den Wald laufen kann OHNE einer Menschenseele zu begegnen, die sich beschweren könnte. Daher wird hier der Leinenzwang auch nicht so strikt durchgezogen.
Lg
Finnrotti -
Zitat
Sehr hundefreundlich finde ich. Hundesteuer hin oder her, man kann in den meisten Gemeinden mit seinem Hund aufs Feld oder in den Wald spazierengehen, ohne Leine!
Man darf den Hund mit in viele Geschäfte nehmen, standardmäßig auch in Restaurants, man kann sich in den meisten Innenstädten mit Hund an der Leine frei bewegen, man darf Straßenbahn, Bus und Zug fahren.
Vergleich Kanada/USA:
ÜBERALL Leinenpflicht, wirklich überall. Bis auf eine handvoll Hundestrände und kleine eingezäunte Hundeparks (lächerlich). In keinem Wald und sei er noch so abgelegen, darf man einen Hund ohne Leine laufen lassen. In die meisten Nationalparks darf man Hunde auch mit Leine nicht mitnehmen.
Viele Parks und Innenstädte sind für Hunde ganz verboten, auch mit Leine.
Niemals dürfen Hunde in Restaurants außer in den Außenbereich (selten). Nur in sehr wenige Geschäfte darf man einen Hund mitnehmen, meist nicht einmal in Tiergeschäfte.
In den meisten Städten darf man keine Hunde mit in den ÖPNV nehmen, auch nicht mit Maulkorb und Leine. In die Amtrak (USA Pendant zur Deutschen Bahn) darf man keine Hunde mitnehmen.
Es herrscht eine regelrechte Paranoia was Hunde anbetrifft, kein Vergleich zu DL, wo ja auch schon viele Leute Angst haben. Man kann an allen Ecken und Ende verklagt werden. Jeder zweite behauptet, eine Hundeallergie zu haben. Leute ekeln sich ohne Ende (weigern sich z.B. etwas zu essen, wenn ein Hund in Sicht (!) ist).
Die Menschen wissen gar nicht mehr, was ein wirklicher Hundebiss ist. Da springt ein Hund eine Person an (unschön, aber passiert halt ab und an), kratzt die Person evtl. aus Versehen mit den Krallen - leichte Striemen am Arm, und zack, schon ist es ein Biss und der Hund ist weg. In mehreren Metern Entfernung mit dem angeleinten Hund an einem Spielplatz vorbeizugehen wird schon fast als Körperverletzung ausgelegt. Man wird ohne Ende angepöbelt, wenn der Hund nicht ohne Leine ist, auch wenn er brav Fuß läuft.
Kurz, es ist der Horror.
Da lobe ich mir DL und viele Länder Europas.
Kann mich nur anschliessen!!!
Und nicht zu vergessen das alleine in den USA pro Jahr mehr gesunde Hunde eingeschlaefert werden (ca 7 Million) als in Deutschland ueberhaupt leben (rund 5 Millionen) :zensur:
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