"Der Hundeprofi" III - auf Vox

  • Hi,


    ich denke auch, daß die kurze Sendezeit nur einen kleinen Einblick in seine Arbeit erlaubt. Ich würde mir eine längere Sendezeit mit vielleicht nur einem vorgestellten Hund wünschen, denn auf die Kürze grundlegend über seine Ansätze zu diskutieren finde ich echt schwierig. Vieles wurde angekratzt und die Vertiefungen haben wir ja leider nicht mitbekommen.


    Was mir jedoch auch nicht gefallen hat, daß die HH der Bulldogge beim Halsband und der Flexi geblieben ist. Da hätte schon ein Tip kommen können.
    Auch Tennisbälle hätte ich wegen der Zähne auf keinen Fall empfohlen.


    Ansonsten gab es meiner Meinung nach nichts zu meckern. Was ich mir noch wünschen würde ist: eine Weile später einen Rückblick, um sehen zu können wie die Hunde/Menschen sich in ihrem Verhalten geändert haben und die Auswirkungen davon.


    LG Brigitte

  • Herr Rütter hat das Rad sicherlich nicht neu erfunden. Er hat ein Konzept aus durchaus bekannten Methoden erschaffen, die zur heutigen Hundeerziehung passen (vorausgesetzt, man gehört nicht zu der Fraktion Hundehalter, die Kadavergehorsam durch Brutalität erreichen möchten). Er geht richtigerweise davon aus, dass der Mensch geschult werden muss, damit der Hund auf die richtige Bahn gebracht werden kann. Seine Methoden sind frei von Starkzwang oder Gängeleien der Vierbeiner. Er setzt sich in freundlicher Weise mit den Haltern auseinander, geht auf sie ein und sagt ihnen sogar, wenn er der Meinung ist, dass sie es nie schaffen werden, auf freundliche Weise.


    Er hat mal bei Stern-TV gesagt: "Erziehen! Nicht traumatisieren!" Das fand ich persönlich klasse. Ist jetzt mein Mantra, wenn ich mal wieder ein wenig heftig "NEIN!" bei Lapalien von mir geben möchte.


    Was ich nicht verstehen kann, ist wenn eine Entscheidung eines Hundetrainers dazu führt, dass einige seine gesamte Qualifikation in Frage stellen, nur weil sie in diesem Punkt nicht mit ihm übereinstimmen.


    Zu versuchen, den engagierten Hundehalter in einer 40-Minuten-Sendung von sämtlichen Entscheidungen zu überzeugen, wird wohl nicht funktionieren. Zumal der engagierte Hundehalter meiner Meinung auch recht eingefahren sein kann, um es mal vorsichtig zu beschreiben.


    Das ganze ist Unterhaltung und M. Rütter ist ziemlich fernsehtauglich, wie ich finde. Ich finde ihn jedenfalls im Umgang mit den Haltern ungemein sympathisch und schaue ihn mir gern an. Er erzählt mir eigentlich absolut nichts neues. Hier und da erinnert er mich wieder an Vorgehensweisen. Das war es auch schon. (Habe ja aber auch seine Bücher gelesen.)


    Wie er versucht hat, die Halterin von Boo davon zu überzeugen, dass das Ganze Ernst ist und sie es nicht auf die leichte Schulter nehmen soll, fand ich klasse. Er macht eindringlich deutlich, dass sich mächtige Probleme ergeben könnten, ohne oberlehrerhaft oder beleidigend rüberzukommen.


    Es gibt so manchen Hundetrainer, der aus Liebe zum Tier Trainer geworden ist und sich einen Dreck für die Menschen am anderen Ende der Leine schert. Aussagen wie: Mir geht es allein' um die Hunde, die Menschen sind mir egal, habe ich auch schon gehört. So etwas stößt mir übel auf. Zu so einem Trainer würde ich nicht gehen.


    Wird nicht vielleicht ein bisschen sehr viel verlangt von so einer kurzen Sendung?

  • Zitat


    So sehe ich das auch. Leider wird durch die kurze Sendezeit so manch einem Zuschauer vermittelt, dass man innerhalb von einer Woche einen runderneuerten Hund bekommt. Vielleicht gibt es ja noch eine Sendung die zeigt was aus den Hunden geworden ist.
    .


    Wie blöd muss denn einer sein, das so zu verstehen, dass das innerhalb von einer Woche geht, wenn bei jedem Treffen gesagt, wird, "sehen wir mal, wie's nächste Woche läuft", "das braucht viel Arbeit" und "innerhalb von drei Monaten ist das zu schaffen"
    Soll man das jetzt noch als Untertitel schreiben?
    Die Idee, mal eine Rückschau einzubauen (Derselbe Hund nach z.B. einem Jahr, fände ich auch interessant)


    Nichts für ungut, also langsam krieg ich die Krise - nicht über die Sendung - sondern über das Diskussionsverhalten und einige Forumsbeiträge.
    Got t seidank ist die Diskussion mittlerweile wieder sachlicher geworden. Für meine Begriffe dürfte sie n o c h sachlicher werden!!!!!


    Mehrere Rückfragen hab auch ich:

      1. Ich bin über die Aussage von Martin Rütter verwirrt,
      besitimmtes Verhalten sei derart verfestigt, dass man da nix mehr dran machen könne. :???:
      Ich hab in anderen Hundebüchern gelesen, dass man einen Hund auch bis ins hohe Lebensalter erziehen kann und Verhaltensweisen zu ändern sind, weil die über Verknüpfungen lernen. Wenn bestimmte Verknüpfungen nicht mehr gebraucht werden, werden die "verlernt", kommen also nicht mehr zur Anwendung. Kennt sich da jemand aus?


      2. Auch verstehe ich nicht, warum sich viele über die Rütteldose von Frau Geb-Mann beschwert haben:
      Was ist die denn anderes als der Ball z.B. für Booh oder die Leckerlis für Timo:
      Nix anderes als eine Ablenkung auf die der jeweilige Hund reagiert.
      Wenn du einen Hund hast, der in bestimmten Situationen weder auf Futter noch auf Spielzeug reagiert brauchste halt etwas, womit du seine Aufmerksamkeit kriegst!


      3. Warum schaffen sich ausgerechnet zierliche, ängstliche Frauen englische Bulldoggen an?:kopfwand: (ok, das war jetzt m e i n e unsachliche Aussage ;-))




    Diesmal fand ich den Zusammenschnitt besser, weil die Arbeit mit den Hundehaltern mehr im Vordergrund stand als in der letzten Sendung. So konnte man sich auch selber eher ein Bild über den Umgang machen.
    (Wobei ich, man möge es mir verzeihen, grad dem Mädel zur Abgabe geraten hätte ;-))

  • Zitat

    Auch verstehe ich nicht, warum sich viele über die Rütteldose von Frau Geb-Mann beschwert haben:
    Was ist die denn anderes als der Ball z.B. für Booh oder die Leckerlis für Timo:
    Nix anderes als eine Ablenkung auf die der jeweilige Hund reagiert.
    Wenn du einen Hund hast, der in bestimmten Situationen weder auf Futter noch auf Spielzeug reagiert brauchste halt etwas, womit du seine Aufmerksamkeit kriegst!


    Der Ball und Leckerlies sind Freude und Spiel für den Hund. Eine Rütteldose etwas Erschreckendes.


    Zitat

    besitimmtes Verhalten sei derart verfestigt, dass man da nix mehr dran machen könne.
    Ich hab in anderen Hundebüchern gelesen, dass man einen Hund auch bis ins hohe Lebensalter erziehen kann und Verhaltensweisen zu ändern sind, weil die über Verknüpfungen lernen. Wenn bestimmte Verknüpfungen nicht mehr gebraucht werden, werden die "verlernt", kommen also nicht mehr zur Anwendung. Kennt sich da jemand aus?


    Da bin ich auch immer ein wenig verwirrt. Ein alter Hund soll doch durchaus in der Lage sein, neue Tricks zu lernen. Es ist sicherlich viel, viel langwieriger und schwieriger, über Jahre hinweg verfestigtes Verhalten wieder umzulenken, aber dass es so unmöglich sein soll, will ich nicht glauben, aber letztendlich habe ich persönlich auch nicht die Erfahrung. Keine Ahnung, aber es wäre deprimierend. Es muss doch immer eine Möglichkeit geben =)


    Elke

  • So, ich hab es jetzt auch versucht zu schauen. Wirklich. Hab's nicht hinbekommen... hätte dafür wohl die Welpenbande einsperren müssen... die hat mich immerzu vom Fernseher abgelenkt... War auch viel spannender :D


    Einzig den Röchelhund hab ich halbwegs mitbekommen... Ich hätt's wohl ein bisschen anders gemacht, aber ob es besser gewesen wär, keine Ahnung :ka:


    Viele Grüße
    Corinna

  • also ich hab es gestern zum erstenmal gesehen und fand es gut. Allerdings muß ich sagen, das das Frauchen von Booh doch etwas "faul" bzw. motivationslos war.
    Das sie den Kopf gewaschen bekam, fand ich gut, aber dennoch hat sich nicht viel geändert.


    Selbst wenn sie den Tennisball "zückte", war die Flexi "gestoppt". Booh hatte immer nur wenige Meterchen und sie selber blieb meißtens stehen.


    irgendwie fehlte mir bei ihr der Antrieb. Es war, für mich, als ob sie erwartet hätte, Rütter kommt und Hund is plötzlich ganz anders und lieb.


    Die Bellgeschichte von Timo0 fand ich super gelöst und auch das Frauchen war sehr motiviert und hat auch wirklich alles gut umgesetzt.


    Alles in allem, ich schaue mir die nächste Folge auch an!

  • Ich denke, dieses "zu sehr gefestigt" bezieht sich nicht auf "nicht trainierbar". Sicherlich kann ich es schaffen, einen leinenaggressiven Hund zu einem vernünftig und ruhig mittrabenden Hund zu bekommen.
    Aber ein Hund, der Angst vor fremden Menschen hat, unsicher ist und mit Abwehrverhalten reagiert, den bekomme ich NIEMALS zu einem 100% verlässlichen Hund.


    Wer einen Hund hat, der mal so war, der weiß, daß er auch nach Jahren immer eine gewisse berechenbare Unberechenbarkeit hat. Solch ein Hund wird nie zum geößten Menschenfreund werden, aber man bekommt ihn (meist) zu einem verträglichen Begleiter erzogen.


    Tja, das Bällchen :D
    Aus meiner Sicht, ist dies eine 99,9% Therapie für das Frauchen und zu 0,1% fürs Hundi !! ;)


    Gruß, staffy

  • Zitat


    Der Ball und Leckerlies sind Freude und Spiel für den Hund. Eine Rütteldose etwas Erschreckendes.


    na und, wo steht, dass man einen Hund, der ein dickes Fell hat, nicht auch mal erschrecken darf?


    Ich hab die meisten ihrer Sendungen gesehen. Die Rütteldose hat sie n i e
    bei ängstlichen Hunden, sondern nur bei dickfelligen, bzw. so hochgefahrenen eingesetzt, dass der äußere Reiz höher war und damit die Aufmerksamkeit wieder beim Halter.
    Das kommt davon, wenn man in Diskussionen eben alles verallgemeinert. Nicht jede Trainingsmethode ist gut für jeden Hund.
    Informativ wäre natürlich in so einer Sendung, mal den inneren Diskussionsprozess eines Hundetrainers aufzuzeigen:
    Bei dem Verhalten aus den Ursachen habe ich folgende Möglichkeiten (a,b, c) Warum entscheide ich mich grad bei diesem Hund und bei diesem Halter (der ist ja auch nicht ganz unwichtig ;-)) grad für diese Method und nicht für eine andere.
    Die meisten Trainer machen das aus ihrer Erfahrung und ihrem Bauchgefühl heraus. Aber Einblick in deren Entscheidungsfindung wäre sicherlich super interessant. (Aber wahrscheinlich mit Rücksicht auf die HH nicht möglich :D)

  • Zitat

    1. Ich bin über die Aussage von Martin Rütter verwirrt,
    besitimmtes Verhalten sei derart verfestigt, dass man da nix mehr dran machen könne


    Man kann insofern etwas machen das sie diese Verhalten zwar zurück nehmen können (meist werden dazu aber aversive Mittel benutzt) aber sie werden nicht ablegen.


    Bei einem agressiven Hund kann das fatale Folgen haben. Es scheint dann so das er das Verhalten abgelegt hat. Aber es scheint auch nur so. Bei dem entsprechenden Reiz kann er in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Und das ist böse wenn der HH damit nicht rechnet weil er ja angeblich "geheilt" ist.


    Ich vermute also auch das bei Booh der Ball nur der erste Schritt ist um Frauchen einen Weg zu zeigen und das dann an der Führung gearbeitet wird (in der Hoffnung das dann auch das Halsband und die Flex zur Sprache gekommen sind) indem Hundi lernt Fremden gegenüber neutral zu bleiben.

  • Zitat

    So, ich hab es jetzt auch versucht zu schauen. Wirklich. Hab's nicht hinbekommen... hätte dafür wohl die Welpenbande einsperren müssen... die hat mich immerzu vom Fernseher abgelenkt... War auch viel spannender :D


    Einzig den Röchelhund hab ich halbwegs mitbekommen... Ich hätt's wohl ein bisschen anders gemacht, aber ob es besser gewesen wär, keine Ahnung :ka:


    Viele Grüße
    Corinna



    Hallo Corinna,


    die Sendung wird immer am Sonntag morgen um 7:15 wiederholt (Recorder anschmeißen;-))

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