Pharmakologie und Verhaltenstherapie
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prozac für hunde?
ich kenne mich damit leider gar nicht aus, allerdings haben meine mutter (pharmazeutin) und ich in zusammenarbeit mit unserer tierärztin schon häufig humanmedikamente statt der häufig äquivalenten vetmeds verabreicht.
wie gesagt, bin da kein experte, aber die meisten psychopharmaka zielen doch auf spezifische neurotransmitter...? oder? serotonin, noradrenalin und so... haben hunde die gleichen neurotransmitter? -
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Es ist da wohl wie bei den Menschen...
In Bezug auf ADS hat mir eine Ärztin das so erklärt...
Medikamente zu nehmen für eine bestimmte Situation soll helfen, diese Situation meistern zu können, in dieser Situation Wege finden zu können, die einen auch ohne Medis weiterbringen. Ohne Medis würde man einfach nicht dort hin kommen.
Man sollte aber niemals Medis nehmen, um ein Problem damit zu lösen. Um einem Problem aus dem Weg zu gehen oder um es zu überspielen.
Wenn ich weiß, da ist ein Humd, der so geschädigt worden ist, dass auch sehr erfahrene Menschen keine Therapieerfolge erzielen können, weil die Basis dafür gar nicht gegeben ist und auch nicht ohne Weiteres zu erreichen ist, dann kann ich mir gut vorstellen, dass ich einer medikamentösen Unterstützung der Grundvoraussetzung für die Therapie zustimmen würde.
Allerdings zeitlich begrenzt und mit dem Ziel, so zu trainieren, dass die Medikamente so schnell wie nur möglich abgesetzt werden können.
Denn was bringt mir ein Hund, der sich nur dann meinen Vorstellunegn entsprechend verhält, wenn er unter Medikamenteneinfluss steht.
Und die Antidepressiva, die ich kennengelernt habe, bewirken keine Wesensveränderung und wirken nicht schlagartig, wie Schmerzmittel oder so.
Sehr hilfreich war zb bei mir ein Serotoninwiederaufnahmehemmer...
Das heißt, eine natürliche Sache wird einfach unnatürlich etwas länger aufrecht erhalten.
Serotonin ist so zu sagen ein Glückshormon (alles hier vereinfacht).Diese Grundlage war sehr gut, weil mein Belohnungszentrum anders funzt... mit den Medis ist mir erst aufgefallen, wenn mal etwas "gut" war...
Also generell fallen mir schon Situationen ein, wo eine medikamentöse Unterstützung durchaus sinnvoll sein kann.
Allerdings, wie gesagt, nur um Erfolge in der Therapie zu unterstreichen oder sie erstmal überhaupt möglich zu machen, um das Medikament absetzen zu können.
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Zitat
prozac für hunde?
ich kenne mich damit leider gar nicht aus, allerdings haben meine mutter (pharmazeutin) und ich in zusammenarbeit mit unserer tierärztin schon häufig humanmedikamente statt der häufig äquivalenten vetmeds verabreicht.
wie gesagt, bin da kein experte, aber die meisten psychopharmaka zielen doch auf spezifische neurotransmitter...? oder? serotonin, noradrenalin und so... haben hunde die gleichen neurotransmitter?Viele Verhaltensweisen (z.B. Angst) wird bei Mensch wie Hund von der gleichen Neurochemie ausgeloesst.
Rund 25% des Genoms sind identisch zwischen Hund und Mensch.Nicht jedes Psychopharmaka wirkt bei Hund und Mensch identisch.
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Viele Verhaltensweisen (z.B. Angst) wird bei Mensch wie Hund von der gleichen Neurochemie ausgeloesst.
Rund 25% des Genoms sind identisch zwischen Hund und Mensch.Nicht jedes Psychopharmaka wirkt bei Hund und Mensch identisch.
lakonische antwort, aber dankeschön.
also ich finde das schon in ordnung, unter den vorraussetzungen die hier bereits genannt wurden. hab allerdings noch nie davon gehört, das sowas praktiziert wird.
was sagen denn deine erfahrungen so? hast du schon erfolge damit gehabt? erzähl doch mal von einem beispiel, würde mich sehr interessieren... -
Zitat
lakonische antwort, aber dankeschön.
Sorry....war nicht meine Absicht, aber fuer mich isses so gut wie unmoeglich die Thematik mit ihren vielen Fachbegriffen auf deutsch zu erklaeren ohne Woerterbuch. Auf englisch kann ich dir's aber bis ins Detail erklaeren
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Zitathab allerdings noch nie davon gehört, das sowas praktiziert wird.
Hier schon....die allermeisten Applied behaviorists arbeiten in Unikliniken (an diese werden die Hunde dann vom TA ueberwiesen) und immer mehr TA's studieren als Zusatz Ethologie oder Animal Behavior nach ihrer Zulassung um Haustiere auch psychologischer Behandlung zu unterziehen.
Zitatwas sagen denn deine erfahrungen so? hast du schon erfolge damit gehabt? erzähl doch mal von einem beispiel, würde mich sehr interessieren...
Meine persoenlichen Erfahrungen waren ueberwiegend positiv....vor allem bei Zwangsstoerungen und Aggression.
Details spaeter....die Meute verlangt jetzt erst ihren Freilauf
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Sorry....war nicht meine Absicht, aber fuer mich isses so gut wie unmoeglich die Thematik mit ihren vielen Fachbegriffen auf deutsch zu erklaeren ohne Woerterbuch. Auf englisch kann ich dir's aber bis ins Detail erklaerenkein ding.
irgendwie dachte ich du wärest ausgewanderte deutsch-muttersprachlerin. wenn deutsch eine fremdsprache für dich ist, alle achtung, du schreibst besser deutsch als viele hier. dann habe ich aber natürlich vollstes verständnis, dass du hier keinen einführungskurs geben kannst (mein englisch ist für derartige fachliteratur vermutlich nicht ausreichend)
ZitatHier schon....die allermeisten Applied behaviorists arbeiten in Unikliniken (an diese werden die Hunde dann vom TA ueberwiesen) und immer mehr TA's studieren als Zusatz Ethologie oder Animal Behavior nach ihrer Zulassung um Haustiere auch psychologischer Behandlung zu unterziehen.
Meine persoenlichen Erfahrungen waren ueberwiegend positiv....vor allem bei Zwangsstoerungen und Aggression.
interessant. wäre in deutschland auch denkbar, könnte ich mir vorstellen. ich stelle es mir nichtsdestotrotz schwierig vor, das richtige medikament zu finden und vor allem den richtigen zeitpunkt, es wieder abzusetzen bzw. auszuschleichen.
kann mir auch die wirkungsweise nicht so recht vorstellen. ich kenne menschen, die medikamentös auf ihre angststörungen hin eingestellt wurden und kann mir vorstellen, dass das bei hunden möglich ist. aber was bedingt aggressionen beim hund? und was machen die medikamente? auch bei zwangsstörungen kann ich mir die wirkungsweise schwer erklären...
wenn hunde eine zwangsstörung haben, ist das eher vergleichbar mit hostpitalismus, als mit z.b. dem zwang die wohnung immer wieder abzuschließen, oder? und wie behandelt man sowas?
sorry für die vielen blöden fragen, aber ich finde das thema wirklich spannend und bin völlig ahnungslos.ZitatDetails spaeter....die Meute verlangt jetzt erst ihren Freilauf
ich geh dann jetzt auch mal mit der lotte und warte sehnlichst auf antwort. -
Ansätze zu pharmakologischen Behandlungsmöglichkeiten würden mich schon interessieren. Ich persönlich kenne keinen einzigen Fall, in dem Verhaltungsstörungen mit anderen Mitteln als Beruhigungsmitteln wie Vetranquil u.ä. behandelt wurden. Liegt vielleicht auch daran, daß Trainer und Verhaltenstherapeuten hierzulande kaum eine medizinische Ausbildung haben, und es andrerseits wenig Tierärzte gibt, die sich um Verhaltensprobleme kümmern.
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ich glaub tagakm ist Deutsch Muttersprachlerin, oder täusch ich mich jetzt??
Aber nach einiger Zeit im Ausland (spreche da aus Erfahrung) und seltenem Deutsch-Sprechen, merkt man plötzlich, dass die eigene Muttersprache etwas hm... fremd wird *gg*..
Zudem ist es schwer Fachbegriffe und sonstige Dinge, die man sich auf Englisch angeeignet hat, dann auf Deutsch wiederzugeben...führt teilweise zu sehr viel Verwirrung
Sorry für OT -
Zitat
aber was bedingt aggressionen beim hund?
Aus rein biologischer Sicht unterliegt Aggression so gut wie immer Anxiety/Dysphorie. Man muss verstehen wo genau im Gehirn sich die verknuepfungen abspielen (in der Amygdala).....meistens handelt es sich dabei um einen Mangel oder Uberschuss an verschiedenen Botenstoffen (5-HT, NE, dopamine, gamma amino butyric acid (GABA), und excitatory amino acids (EEAs) und das kann man eben medikamentoes einstellen.
Zitatund was machen die medikamente?
Stellen ein chemiches Gleichgewicht her.
Zitatauch bei zwangsstörungen kann ich mir die wirkungsweise schwer erklären...
Es kommt immer auf die genaue Art der Stoerung an.....nicht jede Zwangsstoerung wird mit Medikamenten behandelt, viele auch rein durch Verhaltenstherapie.
Aber z.B. bei ALD (wenn Hunde und Katzen sich obsessiv lecken, beissen etc) erzielt man ducrh medikamentoese Behandlung eine Heilung.
Die meisten Medikamente die in der Verhaltensmedizin eingesetzt werden sind die gleichen die das chemische Gleichgewicht bei Menschen mit Zwangstoerungen, Epilepsie, Autismus, Dysphory etc herstellen koennen.Hier z.B. werden einige Vorgaenge sehr gut erklaert (und hilft vielleicht auch zu verstehen warum solche Ausfuehrungen sehr schwer in deutsch sind)
http://www.vin.com/VINDBPub/Se…dings/PR05000/PR00376.htm
http://www.vin.com/VINDBPub/Se…dings/PR05000/PR00377.htmZitatIch persönlich kenne keinen einzigen Fall, in dem Verhaltungsstörungen mit anderen Mitteln als Beruhigungsmitteln wie Vetranquil u.ä. behandelt wurden.
Das ist ja dann keine Behandlung sondern lediglich ein ruhig-stellen weil ventranquil ein reines Sedativum ist. Sobald dessen Wirkung nachlaesst ist die alte Verhaltensweise unveraendert.
Dann kann ich ein Tier auch einschlaefern, ist humaner als es auf dauer zu sedieren.
Aber auch in Deutschland wird immer mehr in die Richtung Verhaltensmedikation geforscht, vor allem in Giessen und Muenchen...http://www.vetmed.uni-muenchen…motion/ws_99_00/lentz.txt
Zitatich glaub tagakm ist Deutsch Muttersprachlerin, oder täusch ich mich jetzt??
Aber nach einiger Zeit im Ausland (spreche da aus Erfahrung) und seltenem Deutsch-Sprechen, merkt man plötzlich, dass die eigene Muttersprache etwas hm... fremd wird *gg*..
Zudem ist es schwer Fachbegriffe und sonstige Dinge, die man sich auf Englisch angeeignet hat, dann auf Deutsch wiederzugeben...führt teilweise zu sehr viel Verwirrung
Sorry für OTJaaaa....genau so isses.
Ich habe keinerlei Probleme mit der deutschen Sprache....aber ich lebe hier in den USA seit ich 18 bin und habe nur hier (in englisch) studiert und gearbeitet.....also alles Fachwissen nie in deutsch gelernt oder je angewendet. Da kann man keine wissenschaftliche Abhandlung auf deutsch schreiben ohne Woerterbuch (und dann kommt's oft vor das einige Begriffe noch nicht mal aufgelistet sind)
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gezielt, nicht auf Dauer, und nur wenn nichts mehr geht - dann kann ich sagen, ok :^^:
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