Pharmakologie und Verhaltenstherapie

  • Angeregt durch einen anderen Strang .....was haltet ihr von pharmazeutischer Therapieunterstuetzung bei Hunden (und Haustieren allgemein) mit Verhaltensstoerungen?

  • Gute Frage, ich sehe das sehr Zwiespältig, richtig angewandt und bei einem totalen Problemfall, sicherlich unterstützend. Allerdings kommt es mir in letzter Zeit so vor, als wollten einige Trainer den Hund einfach nur ruhig stellen.

  • Zitat

    Gute Frage, ich sehe das sehr Zwiespältig, richtig angewandt und bei einem totalen Problemfall, sicherlich unterstützend. Allerdings kommt es mir in letzter Zeit so vor, als wollten einige Trainer den Hund einfach nur ruhig stellen.


    Ruhig stellen mit Beruhigungsmitteln ist ja auch kein Therapieansatz bzw. Ursachenbekaempfung ....auch gehoeren Psychopharmaka gar nicht in die Haende eines Trainers...faellt doch unters Arzneimittelgesetz.


    Ich rede nicht von "Hunde ruhig stellen" sondern von aktiver Verhaltenstherapie die durch Medikamente unterstuetzt werden. Dabei werden Medikamente ja auch lediglich auf Zeit verabreicht, nicht fuer den Rest des Hundelebens.

  • Zitat

    Ruhig stellen mit Beruhigungsmitteln ist ja auch kein Therapieansatz bzw. Ursachenbekaempfung ....auch gehoeren Psychopharmaka gar nicht in die Haende eines Trainers...faellt doch unters Arzneimittelgesetz.


    Ich rede nicht von "Hunde ruhig stellen" sondern von aktiver Verhaltenstherapie die durch Medikamente unterstuetzt werden. Dabei werden Medikamente ja auch lediglich auf Zeit verabreicht, nicht fuer den Rest des Hundelebens.


    Ich weiß schon was du meinst, bei uns arbeiten die Trainer mit den Tierärzten zusammen und schlagen dann eine lebenslange Therapie mit irgendwelchen Beruhigungsmitteln vor und das nimmt in letzter Zeit überhand. Vielleicht bekommen sie eine Provision, wer weiß. Und von einer normalen Therapie habe ich überhaupt keine Ahnung, deshalb werde ich den Thread interessehalber verfolgen.

  • Gegen eine vernünftige therapeutische Unterstützung ist sicherlich nichts einzuwenden.


    Aber wie Bettina schon schreibt: es wird leider nicht immer so genutzt. Da geht es sicherlich in manchen Bereichen so wie in der Humanmedizin > der einfachste Weg wird genommen, wenigstens man hat seine Ruhe.

  • Ich denke das man dadurch viel bewirken KANN!
    In den falschen Händen ist das natürlich Problematisch aber wenn sich Jemand wirklich damit auskennt und weiß was er tut kann das die ganze Verhaltenstherapie voran treiben.


    Da gibt es natürlich nicht nur "Chemische keulen" sondern auch Homöopathische Mittel die sehr gut sind und eine Verhaltenstherapie unterstützen können.
    Gerade wenn z.B. Aufgrund einer Störung oder Krankheit bestimmte Verhaltensweisen verstärkt oder hervorgerufen wurden bzw. eine Verhaltensveränderung ergeben haben können solche Medikamente sehr viel bewirken bzw. die Therapie sehr sinnvoll unterstützen.


    Allerdings gilt auch hier: So viel wie nötig, so wenig wie Möglich!
    Es geht ja nicht ums ruhig stellen, sondern ums ergänzen.


    Da z.B. durch Medikamente ein erstes "an den Hund herantreten" möglich werden kann, was vorher , ohne Medikamente, undenkbar sein kann.


    Ich stehe dem ganzen recht positiv gegenüber, aber gewisse gegebenheiten MÜSSEN für mich sein, sonst würde ich das auch ablehnen :)


    NIna

  • Für mich ist das absolutes Neuland.


    Bei welchen Verhaltensstörungen fändet ihr Arzneimittel hilfreich zur Unterstützung?
    Um welche Arzneimittel handelt es sich dabei und um welche nicht- medikamentöse Therapie?


    LG, Friederike

  • Zitat

    Bei welchen Verhaltensstörungen fändet ihr Arzneimittel hilfreich zur Unterstützung?


    Ich habe Arzneimittel am haeufigsten fuer profunde Aggression, Zwangstoerungen und panisches verhalten eingesetzt. Tranquillantien so gut wie nie. Auch gehoert dazu dann immer die Verhaltenstherapie selbst, denn nur Medikamente verabreichen erzielt ja keine langfristigen Resultate.


    Zitat

    Um welche Arzneimittel handelt es sich dabei und um welche nicht- medikamentöse Therapie?


    Hier bei uns fast auschliessich Humanpsychopharmaka....Antidepressiva, Neuroleptika, Phasenprophylaktikum etc.

  • Zur Anwendung derartiger Präparate gehört eine Menge Sachkenntnis !!


    In den seltensten Fällen ist ein TA, geschweige denn ein Trainer in der Lage, das richtige Präparat für den entsprechenden Einsatz zu wählen. Es gibt riesige Unterschiede alleine bei den Psychopharmaka, deren Wirkung, Nebenwirkung, der Art wann, wielange und wie man sie einsetzt.


    In dem Bereich jemand wirklich kompetentes zu finden, der nicht nur "ausprobiert", sondern die Fachkenntnisse hat ... ich fürchte, da wird viel zu oft Schindluder mit getrieben.


    Wie bei vielen anderen Dingen auch hier meine Meinung: Hilfreich in den richtigen Händen und mit Fachkenntnis, sonst: NEIN !!


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Zur Anwendung derartiger Präparate gehört eine Menge Sachkenntnis !!


    Ja natuerlich....aber die habe ich, auch die dazugehoerige gesetzliche Genehmigung. Ohne die dazugehoerige Lizenz kommt doch niemand an verschreibungspflichtige Mittel ran um sie mal einfach so wahllos in die Runde zu werfen.
    Und die TA's hier bei uns verschreiben i.d.R. keine Psychopharmaka und haendigen sie den besitzern oder einem Trainer aus sondern ueberweisen den HH an einen Applied Behaviorist, dieser evaluiert den Hund dann (nachdem der ueberweisende TA den Hund medizinisch abklaert) und entscheidet ob der Hund mit oder ohne medikamentoese Therapy behandelt wird.


    Zitat

    In den seltensten Fällen ist ein TA, geschweige denn ein Trainer in der Lage, das richtige Präparat für den entsprechenden Einsatz zu wählen. Es gibt riesige Unterschiede alleine bei den Psychopharmaka, deren Wirkung, Nebenwirkung, der Art wann, wielange und wie man sie einsetzt.


    Ja...sehe ich auch so.

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