Zwickmühle - meine Eltern und der Hund

  • Zitat

    Klar...blöde Situation...aber auch ich denke, dass man als Hundehalter soviel Verständnis aufbringen sollte, dass eben nicht jeder einen Hund in seiner Wohnung haben möchte!

    Perspektivisch betrachtet denke ich auch, dass ihr verstärkt daran arbeiten solltet, dass euer Hund allein zuhause bleiben kann. Warum kann sie es denn nicht?
    Es geht ja nicht nur um den Besuch bei den Eltern - wenn ihr eure Arbeitszeiten so abgestimmt habt, dass immer einer bei dem Hund ist, dann ist das eine Sache, aber es gibt doch immer Dinge, bei denen ein Hund nicht mit kann - Treffen mit Freuden, ins Kino, man muss plötzlich zum Arzt, ins Krankenhaus, was weiß ich...

    Wie gesagt, ich weiß nicht, warum euer Hund nicht allein sein kann und ich weiß auch nicht wie weit ihr bei euerm Alleinsein-Training seid - aber ich würde so eine Situation zum Anlass nehmen das verstärkt auszubauen!

    Björn - genau das meinte ich auch ! ich kann mich immer so schlecht ausdrücken :D

  • Hallo,

    am Alleinebleiben zu Hause arbeiten wir seit Monaten. Sie schafft es 5Minuten, dann wird gebellt und gejault was das Zeug hält. Streue ich Leckerchen oder gebe ihr nen gefüllten Kong bevor wir gehen, ist so lange ruhig, bis das Fressi alle ist...dann wieder volles Programm.

    Ich weiß echt nicht, warum sie es zu Hause nicht kann. Wir üben es, seit sie bei uns ist (mit Unterbrechung, weil sie operiert wurde zwischendrin), aber wie gesagt, wir kommen über die 5 Minuten nicht hinaus. Ich glaube, sie hat dolle Trennungsängste.

    Verstehe andererseits nicht, warum sie es im Auto kann. Aber da klappt es, sie pennt tief und fest (hab mich mal angeschlichen, als sie allein im Auto war).

    Natürlich akzeptiere ich, daß meine Eltern keinen Hund in der Wohnung dulden. Das haben sie von anfang an klar gemacht und das ist okay. Nicht, daß das falsch rüber kam. Mir geht es um den Konflikt, den man quasi immer wieder mit sich selber hat. Man will ja auch die Familie nicht enttäuschen und wenn dann noch der Eindruck entsteht, man würde den Hund der Familie vorziehen (weil man Besuche einschränkt z.B.), ist das ja auch nicht toll. Sie akzeptieren den Hund ja so schon nicht zu 100%. Und da fange ich an, mich zu ärgern, weil ich akzeptiere das Leben meiner Eltern (ohne Tiere), sie akzeptieren meines (unseres) aber nicht 100%ig (mit Tieren). Sie verstehen nicht, daß wir sie haben operieren lassen. "Wie könnt Ihr Euch das denn leisten...400,--Euro für die OP...?" Sowas kommt dann recht verständnislos.

    Für heute haben wir jedenfalls ne plausible "Ausrede", warum wir erst später zum Abendessen kommen. Männe muß länger arbeiten und wir können erst los, wenn er zu Hause ist. Liegt also (zumindest aus der Perspektive der Eltern) nicht am Hund.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Hallo Betty,

    ich kann dich gut verstehen. Meine Schwiegermutter (in spe) ist auch gegen sämtliches Getier in ihrer Wohnung, egal ob Hund oder Katze. Und in ein paar Wochen zieht ein Vierbeiner bei uns ein. Da ich weiß, dass sie besonders Hunde nicht so mag (sie findet sie unhygienisch), habe ich mir bis jetzt noch nicht mal getraut ihr das zu sagen. :/

    Auf jeden Fall akzeptiere ich ihre Einstellung und werde nicht versuchen ihr den Hund aufzudrängen, denn es ist ihre Wohnung. (Obwohl ich irgendwie hoffe, dass sie sich doch ein bißchen in den Hund verliebt und ihn willkommen heißt. :D Glauben wir aber nicht. :D )

    Wir sind auch schon am Überlegen, wie wir es anstellen, wenn wir die Eltern meines Freundes besuchen wollen, denn seine Mam wünscht sich immer, dass wir länger da bleiben, meist auch über Nacht. Oder zu Weihnachten: Da wird immer bei ihr gefeiert. Oje... Das wird dieses Jahr wohl nix.

    Ich denke, kurze Besuche sind da erst mal die Lösung. Oder Askos Vorschlag, dass ihr zum Kaffee hin fahrt, dann wieder heim geht, den Hund auspowert und danach wieder zum Abendessen zu deinen Eltern fahrt?

    Oder habt ihr nicht eine Freundin oder so, die Ronja kennt und sie für ein paar Stunden nehmen könnte?

    Liebe Grüße Jana :smile:

  • Hallo Betty,

    schön, wieder mal von Dir zu hören, leider ein heikeles Thema.

    Ganz ehrlich, Ihr habt Euch nicht so viel gesehen, als Ihr auf Entfernung gewohnt habt, und Ihr habt gut damit gelebt.

    Ich bin so ein Typ, mein Hund gehört zu mir, also entweder nehmt Ihr mich mit Hund, oder Ihr könnt auf mich verzichten, ich habe allerdings leicht reden, meine Eltern lieben meinen Hund, beaufsichtigen sie leider trotzdem nicht so gern, weil sie immer Angst haben, sie würden was falsch machen.

    Vielleicht würde ich an Deiner Stelle kurze Besuche machen, aber dass diese Besuche nicht länger ausfallen, haben sie sich letztlich selbst zuzuschreiben.

    Ich finde, dass auch Eltern ruhig mal nachgeben können, ein guter Kompromiss, wie Decke im Flur, o.ä. sollte schon drin sein.

    Klingt hart, wenn ich das so lese, ist aber so.


    Kleines Bespiel meinerseits:
    Habe mein Pferd 25 km weiter weg in Rente gestellt. Habe am alten Stall immer gerne noch Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen übernommen. Neulich kam der Stallbesitzer auf mich zu, ich müsse jetzt meinen Hund anleinen, nur Einsteller dürfen frei laufen lassen, ich wäre nur noch Reitbeteiligung. Die haben mich zum letzten Mal gesehen, obwohl ich mich immer gut mit denen verstanden habe.

    Vielleicht findest Du ja noch eine bessere Lösung, als meinen Vorschlag.


    Hast Du es mal zu Hause mit einem Kennel probiert? Jacky wollte auch partout nicht allein bleiben, sie hat auch nichts gefressen, bis wir wieder in Sichtweite waren, nur geheult, was das Zeug hält.

    Mit Kennel geht es deutlich besser, eine Stunde klappt mittlerweile, hab es mit dem Diktiergerät abgehört, mehr muss sie auch eigentlich nicht, bei einem 4Personenhaushalt ist eigentlich dann immer wieder jemand da, in die Arbeit kann sie mit.

    lg Andrea

  • Da ihr ja schon das Alleinsein wie die Verrückten übt ;)
    wäre mein Vorschlag gewesen, das Kaffeetrinken und Abendbrotessen zu euch zu verlegen.

    Dann könnt ihr ohne schlechtes Gewissen essen, klönen und alles.

    Wenn euer Hund vielleicht auch lieb auf ihrem Platz liegt, fühlen sich eventuell auch deine Eltern wohl.

    Diesen Kompromiss wäre ich übrigens sogar bereit einzugehen. Wenn sie schon zu mir kommen, wird mein Hund einen Tag auf seinem Platz überleben - auch wenn er sich sonst frei in der Wohnung bewegen darf.

    Wäre das eine Möglichkeit?! :???:

  • Hallo,

    habe das auch schon angesprochen mit ner Decke. Ronja würde sowieso immer irgendwo in unserer Nähe liegen. Sie stört ja keinen.

    Meine Eltern wollen es aber nicht. Bewegen würde Ronja sich ja trotzdem, kann sie ja auf ner Decke nicht festnageln. Aber das ist nicht das Problem. Sie meinen, Hunde sind unsauber, verlieren Haare usw. und das wollen sie nicht in der Wohnung haben.

    Werde das Alleinebleiben demnächst tatsächlich mal mit ner Box versuchen (hat sie im Auto auch, da fühlt sie sich wohl). Dachte nur bisher immer, es wäre angenehmer, wenn sie sich zumindest in einem Zimmer frei bewegen kann. Vielleicht geht's in ner Box wirklich besser.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Zitat

    Meine Eltern wollen es aber nicht. Bewegen würde Ronja sich ja trotzdem, kann sie ja auf ner Decke nicht festnageln. Aber das ist nicht das Problem. Sie meinen, Hunde sind unsauber, verlieren Haare usw. und das wollen sie nicht in der Wohnung haben.


    und genau das ist der Punkt. Deshalb händeln wir es so, daß meine Familie zu mir kommt, oder aber ich nur kurze Besuche abstatte, weil der Hund allein zu Hause ist.

  • Ich würde da etwas anders rangehen. Deine Eltern umbiegen kannst du nicht und solltest es meiner Ansicht nach auch nicht probieren.

    Ich stell mir gerade diese Fragen (die aber hier sicher nicht besprochen werden sollten, da sehr persönlich): Wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern? Willst du öfter hin? Oder willst du es nicht?

    Was genau möchtest du überhaupt? Ich denke, wenn du das für dich formulieren kannst, wirst du auch daran arbeiten und dich behaupten können. Du wirst mit deinem Hund das Alleinsein üben können oder aber deinen Eltern sagen, dass du nur für max. 3 Stunden kommen kannst oder ... oder ...

  • Hallo,

    wir halten es nun seit einem Jahr schon so, daß wir zu bestimmten Gelegenheiten zu uns einladen. Weihnachten z.B. waren sie total erstaunt, daß wir nicht kommen wollten und sie stattdessen zu uns eingeladen haben. Mir persönlich ist es doch egal, unter welchem Baum mein Sohn die Geschenke auspackt. Für meine Eltern fand Weihnachten IMMER bei denen zu Hause statt.

    Wenn die ganze Familie da ist (Schwester mit Familie und mein Bruder mit Frau und Kindern) sind wir mittlerweile 14Personen. Die krieg ich selbst mit Stapeln hier nicht unter ;-). Meine Eltern haben nen riesigen Eßtisch, da passen wir alle dran. Deshalb finden solche Begegnungen meist dort statt. Versteh ich ja auch, platztechnisch eben das Beste, aber Hundi ist eben unerwünscht. Wenn ich bedenke, daß mein Vater den Hund anfangs nicht mal im Garten haben wollte, dann haben wir schon viel erreicht, daß er zumindest draußen dabei sein darf.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    PS.: Danke für Euer Verständnis, Eure Erfahrungen und Eure Tips.

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