Erziehung eines 1 Jahr alten Maltesers vom Züchter vom Land

  • Guten Morgen allerseits,
    meine Familie und ich tragen uns seit einiger Zeit mit dem Gedanken einen Hund anzuschaffen. Wir sind zu dritt, unsere Tochter ist 7 Jahre alt. Wir haben uns nicht auf eine spezielle Rasse festgelegt, nur die Widerristhöhe sollte nicht über ca. 30cm sein.


    Wir suchen einen möglichst unkomplizierten Hund, der keinen ausgeprägten Jagdtrieb haben sollte. In der Nachbarschaft wohnt ein Jack Russel (Rüde, ca. 10 Jahre alt) mit dem er evtl. Probleme bekommen könnte, da dieser recht quirlig ist.


    Wir haben bisher keinen eigenen Hund gehabt (nur als Übernachtungsgast für 1 Nacht hatten wir mal einen), ich selbst bin die ersten 30 Jahre meines Lebens mit Katzen aufgewachsen.


    Die nächsten 3 Wochen haben wir noch Urlaub zu Hause, danach muß meine Frau vormittags ca. 4-5h arbeiten.


    Gestern waren wir nun bei einem Züchter (macht auch einen seriösen Eindruck und ist in irgendwie in einem Kontrollgremium des Vereins tätig), der uns für 300 Euro einen reinrassigen, 13 Monate alten Malteser mit Papieren angeboten hat. Es wären für je 500€ auch noch 2 Rüden-Welpen 14-Wochen alt, mit Papieren etc. zu vergeben gewesen.


    Der Hund selbst machte einen sehr guten Eindruck und auch die Umgebung in der er und seine Geschwister/Eltern/andere Zuchthunde aufwachsen war sehr gut. Es ist ein Grundstück auf einem Dorf mit 10.000m².


    Wir fragen uns allerdings, wie schwer es sein würde diesen Hund an sein neues zu Hause zu gewöhnen, da er bisher keinen Straßenverkehr, Leine, Halsband und Gassi-Gehen kennt. So richtig stubenrein wird er wahrscheinlich auch nicht sein.


    Kann das zu einem Problem werden? Ist ein 13-monate alter Hund noch zu erziehen? Wir würden auch eine Hundeschule besuchen, falls das von Vorteil für uns oder den Hund wäre.


    Über Antworten würen wir uns freuen!


    Grüße, Michael & Familie

  • Hallo Michael :)


    Also einmal vporweg= Natürlich kann man einen 13 Monate alten Hund erziehen. Es dauert vielleicht etwas länger wie bei einem Welpen - muss es aber auch nicht. Das ist ganz vom Charakter des Hundes abhängig.


    Wenn es ein lieber, offener Hund ist, ist das kein Problem. Auf eine Hundeschule würde ich nicht verzichten, gerade um ein bisschen den Start in die Hundeerziehung zu bekommen ist das gar nicht so falsch. Wie leicht oder schwer es sein wird genau diesen Hund zu erziehen werdet ihr allerdings erst herausfinden müssen ;) Aber keine Sorge - das ist immer so. Wie heisst es so schön= Man steckt ja nicht drin. Fragt den Züchter einfach mal wie er sich bisher so gemacht hat und wie er vom Wesen ist. Er wird es am besten wissen.


    Allerdings sehe ich da schon ein Problem auf euch zukommen= Je nachdem wie der Hund so drauf ist kann das alleine bleiben nach so kurzer Zeit zu einem Problem werden. Ihr dürft nicht die Eingewöhnungsphase vergessen, die er brauchen wird um zu merken, dass er nun bei euch wohnt. Und dann erst würde ich auch das alleine bleiben üben. Und da ist es meiner Erfahrung nach fast unmöglich den Hund nach 3 Wochen schon 4-5 Stunden alleine zu lassen. Natürlich kann euer Hund dann eine Ausnahme sein, aber verlassen würde ich mich darauf nicht.


    Beim Züchter wird er das alleine bleiben nicht gelernt haben, vermute ich. Denn dort sind ja dann wenigstens noch andere Hunde gewesen. Und ganz alleine ohne anderen Hund wird euer Schatz dann wirklich eine Weile brauchen bis das funktioniert.


    Vielleicht findet ihr eine Möglichkeit ihn zur Arbeit mitzunehmen und übt das alleine bleiben dann nachmittags. Ansonsten wäre es noch eine Möglichkeit jemanden aus der Familie zu bitten die 4-5 Stunden auf den Hund aufzupassen. Wobei ich das bei euch in der Wohnung besser finden würde, damit der Hund nicht vollkommen verwirrt ist und diese Person (Oma,Opa,Tante,Nichte) sollte von Anfang an immer mal bei euch sein.


    Liebe Grüße
    Dana

  • Man kann jeden Hund jeden alters erziehen. Ein Hund hört ja nicht mit 13 Monaten auf etwas zu lernen ;)


    Ich kann da jetzt nur von mir reden:
    Wir haben unseren Hund mit 2 1/2 Jahren bekommen (bin der 3te Bezitzter (!) ). Er war sehr anhänglich, sehr ängstlich und streicheln ging nur wenn er es wollte. Grundkomandos kannte er keine.
    Mit viel Zeit und Geduld haben wir ihn zu einen selbstbewusten, schmüsigen und Grundkomandos beherschenden Hund erzogen.
    Also, hab keine Angst davor.


    Die Eingewöhnungszeit von drei Wochen braucht euer Wauzi. Gerade am Anfang solltet ihr euren Hund nicht lange alleine lassen. Manchen Hunden macht es nichts aus, andere brauchen länger. Ihr solltet ihn auf jeden Fall langsam ans alleine bleiben gewöhnen.

  • Hallo !!!


    klar kannst du einen 13 Monate alten Hund erziehen. Wenn er nichts kennt, fängst du halt an wie beim welpen.


    Wenn du magst schau mal hier:


    https://www.dogforum.de/ftopic30805.html


    Ich habe selbst einen Malti-Bub vor einem Jahr mit 3 Jahren übernommen.



    Wenn ich aber noch eine Frage anmerken darf... Der Hund ist 13 Monate, so lieb die Menschen sind, aber haben die den denn an gar nix gewöhnt ?
    Auch der größte Garten ersetzt doch keinen Spatziergang, ein bisschen Leinentraining ect.


    Ich würde mich auf jeden fall über Bilder freuen, sollte er euer neues Familienmitglied werden :D

  • Ich kann mich den anderen nur anschliessen: Man kann den Hund auf jeden Fall erziehen.
    Ich bin aber auch der Meinung das es länger dauert als bei einem Welpen. Ich habe nämlich gerade den direkten Vergleich: Carina kam mit 14 wochen zu uns un dihre Erziehung war echt unkompliziert. Paco haben wir mit 11 Monaten bekommen und da läuft es nicht so rund. Vll.liegt es aber auch am Hund und nicht am Alter!


    Das Alleinsein werdet ihr der Fellnase aber nicht so schnell beibringen können. Vll.kann er mit zur Arbeit oder ihr habt jemanden der sich vormittags um ihn kümmern kann?


    Was ich immer wichtig finde: Man sollte auf sein Bauchgefühl hören. Instinktiv macht man dann doch alles richtig!


    Lass mal hören wie ihr euch entschieden habt ja?

  • Hi Michael,


    als erstes stellt sich mir die Frage, ob dieser Hund in euer Umfeld passt.
    Wenn der Hund jetzt vom Dorf in die Stadt umziehen soll, und da evtl. noch in einer Wohnung mitten im Stadtzentrum leben, dann würde ich euch abraten.
    Da er weder Leine noch Strassenverkehr noch Lärm und Trubel gewöhnt ist, könnten sich eure Spaziergänge sehr schwierig gestalten.


    Falls ihr Haus mit Garten habt, wo ihr ihn erstmal an Leine und alles langsam gewöhnen könnt, dann nehmt ihn zu euch, wenn ihr meint, er passt zu euch. :^^:


    Ihr solltet euch auch überlegen, was ihr von dem Hund erwartet.
    Nicht, dass in ein paar Monaten der Haussegen schief hängt, weil er eben nicht der tolle Begleiter, den man überall mit hin nehmen kann, geworden ist.


    Ich denke, ein Hund aus solchen Verhältnissen braucht sehr viel Zeit und Geduld und noch mehr Nerven. Da ist es sicherlich mit 1x die Woche Hundeschule nicht getan. Da kann jeder Spaziergang Training sein.
    Darüber sollte man sich auch Gedanken machen, bevor man sich für so einen Hund entscheidet. Wie weit kann und will man im "schlechtesten" Fall seine Ansprüche zurückschrauben und sein Leben evtl. umstellen.


    vg
    tupfi

  • Hallo,
    vorab schonmal vielen Dank für die vielen Antworten in so kurzer Zeit!


    Was die Erziehung angeht bin ich schonmal beruhigt.
    Das Problem den Hund vormittags allein zu lassen werden wir auf jeden Fall immer haben. Die Zeit würden wir natürlich in kleinen Schritten steigern, aber da wir an die Schulferien gebunden sind werden das bis zu den nächsten Sommerferien maximal 3 Wochen am Stück sein können.


    Nachbarn, Eltern etc. können wir nicht bitten, da diese entweder nicht in der Lage, nichts mit Hunden anfangen können ("...überlegt Euch das, einen Hund habt Ihr 15 Jahre und wir kümmern uns nicht um ihn..."), oder nicht vor Ort sind.


    Wir wollen auch weder den Hund noch uns selbst überfordern und können den Aufwand nicht abschätzen. Daher sind wir uns noch nicht sicher, ob ein Hund überhaupt eine gute Idee wäre, auch wenn wir wirklich sehr tierlieb sind und uns in den Betreffenden ganz schön verkuckt haben.


    Der Hund hat bei dem Züchter bisher nicht viel gelernt soweit ich das beurteilen kann und eine Leine oder Halsband mit Sicherheit nur beim Gang zum Tierarzt gesehen (wenn überhaupt). Da müßten wir wohl nochmal nachfragen.


    Allein war er bisher nie. Beim Züchter leben ca. 8 Malteser und geschätzte 10 Papillons aller Altersklassen. Auch Menschen waren jederzeit vor Ort.


    Wir wohnen in einem eigenen Haus mit kleinem Grundstück in einer sehr ruhigen Sackgasse, Wälder und Wiesen sind ca. 500m entfernt.


    Der große wäre er übrigens (zZ. geschoren, weil das Fell wohl zu verfilzt war):



    Na mal schauen.


    Grüße, Michael

  • Hallo,


    zu allererst. Die malteser, die ich kenne, unter anderem mein eigener, sind sehr gelehrige Hunde. Anhänglich aber trotzdem bewegungsfreundlich und temperamentvoll. Ich habe mit keinem JRT aus meiner Umgebung Probleme, habe aber von anderen schon gehört, dass JRT ihren Malteser nicht sonderlich mögen...


    Ich möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, aber ich wäre immer etwas skeptisch, wenn ein Züchter mehrere Rassen abietet, und für einen reinrassigen Hund mit Papieren finde ich 300 Euro sehr wenig...Da bin ich erstmal skeptisch. Es kann aber auch sein, dass es daran liegt, dass er den Hund nicht los geworden ist und ihn für 1000 Euro keiner mehr nehmen würde...Nur so ein Gedanke

  • Zitat


    Ich möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, aber ich wäre immer etwas skeptisch, wenn ein Züchter mehrere Rassen abietet, und für einen reinrassigen Hund mit Papieren finde ich 300 Euro sehr wenig...Da bin ich erstmal skeptisch. Es kann aber auch sein, dass es daran liegt, dass er den Hund nicht los geworden ist und ihn für 1000 Euro keiner mehr nehmen würde...Nur so ein Gedanke


    Dem kann ich mich nur anschließen.


    Auch dass Hunde geschoren werden müssen, weil sie zu verfilzt sind, dürfte bei einem Züchter, der sich um seine Hunde kümmert, nicht passieren.


    Ich würde Dir raten, Dich bei anderen seriösen Züchtern auch umzusehen und nicht beim erstbesten einen Hund zu kaufen.


    Hier findest Du sicher noch Züchter in Deiner Nähe:
    http://www.deutscher-malteser-club.de/
    http://www.malteserclub.com/cms/
    http://www.kleinhunde.de/

  • Hallo,


    speziell bei diesem Züchter wäre ich auch skeptisch.
    Weniger wegen des Preises, sondern weil dieser Mensch es lt. eigenen Aussagen hinbekommen hat, einen Welpen 13 Monate lang groß zu ziehen, ohne sich um ihn zu kümmern.
    Ohne ihm Leine und Halsband und all die anderen wichtigen Dinge beizubringen.
    Und ohne normale Fellpflege, sonst wäre das Fell nicht verfilzt und hätte geschoren werden müssen.
    Da frag ich mich immer, wie geht sowas?


    Bei einem guten Züchter leben die Welpen im Haus und haben Familienanschluss. So lernen sie automatisch schon viele Alltagssituationen kennen. Und dann kümmert sich der Züchter auch noch und bringt selbst den 8-Wochen alten Welpen schon ein paar Dinge bei. Was ist sicher unterschiedlich, hängt logischerweise auch von der Größe des Wurfes ab - aber so garnix, 13 Monate lang?
    Für mich: no way!


    Schaut Euch lieber mal im Tierheim um, dort gibt es oft ganz nette Hunde die aus harmlosen Gründen abgegeben wurden (also keine Problemhunde). Vielleicht findet Ihr dort ein Tier, dass mit dem Allleinbleiben keine Probleme hat - nach der Eingewöhnungszeit, die sicher jeder Hund bei Euch brauchen wird.
    Im Tierheim kann man auch oft erstmal nur Gassi-Gehen und so die Tiere viel besser kennenlernen.


    lg
    susa

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