Bild und Hundehysterie,

  • Ich hab mir das jetzt doch angesehen bei RTl Aktuell.


    Jetzt ist die Frage...Welche Aussage ist die Richtige...


    Das mit dem "zerfleischen" find ich richtig übertrieben. Nach dem Bild zu urteilen hatte der Shar Pei eine "normale" Bisswunde an der Pfote.


    Für mich ist "zerfleischen" was anderes.


    Aber die bösen Kampfbestien beißen ja nicht, die zerfleischen einen direkt :irre:


    So ein Schwachsinn...


    Aber die Kommentare haben mich auch erfreut. Da sind ja eigentlich alle der Meinung, dass das nicht an dem Hund liegt sondern an dem Halter.


    Na hoffentlich fangen die Leute jetzt endlich mal zu denken an!!

  • Ja Shar Pei sind Chinesische Kampfhunde und standen in einigen Bundesländern auf der liste.
    Das wird natürlich nicht gesagt....
    So oder so alles zum scheissen das lohnt sich net darüber zu reden

  • Ich hab mal in irgendner Serie (ich glaub "Jobs for Dogs auf Vox, gab's früher mal) nen echt schönen Beitrag zu nem Polizeihund gesehen.
    Da hat der Hundeführer halt erstmal erklärt, was ein Polizeihund macht auch was zur Ausbildung und dann hat er noch von einem Einsatz erzählt.


    Da musste er nen Verbrecher sichern, Hund lag im Platz. Täter hat unbemerkt ein Messer gezückt, Hund geht los. Hundeführer kann Täter sichern, Hund wird angeleint. Am gleichen Tag hatte der Hund (DSH) noch nen "Termin" in ner Grundschule/Kindergarten.


    Am nächsten Tag waren tatsächlich zwei Bilder in der Zeitung: Eines auf dem der Hund zähnefletschen, bellen und "agressiv" vor dem Verbrecher steht und eines, auf dem der Hund von den Kindern betatscht wird...


    "Geschichte" spielte sich übrigens in Ami-LAnd ab.


    Wenn es diese "anderen" Bilder jedesmal geben würde....

  • Auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze...


    Ein vorab: Ich finde solch eine reißerische Berichterstattung, begrenzt auf einige wenige Hunderassen, ebenfalls unter aller Sau.


    Ich habe heute Abend lange mit einer Person gesprochen, die immer schon Soka`s hatte (und sie über alles liebt). Ich persönlich habe großes Vertrauen zu ihr, kenne ihren Soka-Knuddel-Schmusebär persönlich und dennoch (!) sagt sie, dass sie für ihren Hund (wohlerzogene 8 Jahre, sie hat ihn seit dem Welpenalter) niemals die (beide) Hände ins Feuer legen würde.


    Warum ?


    Nun, sie würde auch niemals für einen Chihuahua oder Pinscher ihre Hände ins Feuer legen, wenn sie denn einen solchen Hund hätte. Jedem HH, der dies von sich behauptet, würde es an der nötigen Einsicht fehlen in kritischen Situationen richtig zu reagieren. Ein Hund sei immer noch ein HUND und Fakt ist, dass ein "Soka" eben größeren Schaden anrichten kann, wenn es zu "Komplikationen hinsichtlich der Kommunikation" kommt, als ein kleiner Hund. Sie meinte auch, dass es Blödsinn wäre, dass z.B. "BILD-Leser" sowas lesen, oder "RTL-Gucker" sowas sehen wollen, irgendwann setzt sowas wie "jo, *gähn*, wieder ein Kampfhund, das war ja nicht anders zu erwarten" ein, so dass eine völlig untypische und unbefleckte Rasse die Leserschaft doch (wieder) weitaus mehr zum quotenträchtigen Staunen bringen könnte. Immerhin gibt es ja weitaus mehr Zwischenfälle mit "unauffälligen" Rassen, dem "typischen Familienhund" schlechthin.


    Fakt ist, beißt ein Pinscher o.ä. im böswilliger Absicht zu, dann gibt es nur ein "AUA", ohne weitere schwerwiegende gesundheiltliche Folgen.


    Fakt ist aber ebenso: Warum hat noch kein Aussie (süße bunte Hunde) oder Kaukasischer Ovtscharka (Knuddelbären) zu solchen Meldungen beigetragen ? Ein maßlos unterforderter Aussie oder ein gelangweiter KO würde schneller zu einer "unerfreulichen Zeitbombe" als ein Staff. Dennoch befinden sich diese Hunde erfreulicherweise fast ausschließlich in erfahrenen Händen. Diese beiden Rassen sind jetzt nur Beispiele, aber wenn es hier mal zu einem unschönen Zwischenfall kommen würde, dann wäre das für Formate ála Bild sicherlich interessanter. Meine Bekannte meinte weiterhin, dass auffallend viele "Sokas" in Familien leben, die ihnen eben nicht gerecht werden können. Teils geschieht das aufgrund von Mitleid bzw. viele werden aufgrund der ehrenwerten Ambition von Hundefreunden aus Tierheimen adoptiert, die dann Videos bei Youtube einstellen, wo Babys und Kleinkinder auf und vor den Hunden rumkrabbeln, die an den Ohren ziehen oder den Futternapf lachend dem verblüfften und passiv agierenden Hund wegnehmen. All das oftmals unter dem Titel "die Wahrheit über Sokas!!!!". Dumm nur, dass weder ein Baby noch ein Kleinkind die Gefahr (wie bei jedem anderen Hund...) einschätzen kann. Natürlich geht ein Kleinkind unbefangen an den Hund... Herrchen und Frauchen freuen sich dann darüber, dass Hundi alles mit sich machen lässt *mit der Videocamera draufhalt*. Natürlich sind es Liebhaber deren Rasse, aber so wie ein "Anti-Kampfhund-Hype" stattfindet bringt es die Natur der Dinge auch mit sich, dass Menschen auf Biegen und Brechen das Gegenteil beweisen wollen.


    Und jeder kennt doch das Lied... "tausend mal berührt.... tausend mal ist nicht passiert...".


    Meine Bekannte bemängelte das Unverständnis für Hunde ansich. Und ja, sie befürworte auch ein Soka-Verbot..... und zwar aus einer Ansicht heraus, die ich bewundere. Sie meinte: "Wenn diese Hunde jemals wieder eine Chance haben sollen, dann müssen sie erstmal für einige Zeit von der Bildfläche verschwinden. Die Menschen müssen begreifen, dass jeder Hund zur Bestie werden kann, insofern man grundlegende Fehler nicht einsieht und daran arbeitet". Und sie meinte: "Ein Umdenken findet nicht durch das laute Aufschreien der Soka-Freunde statt - DAS wird niemals in der BILD .... zu lesen sein". Zudem sind, ihrer Meinung nach, tatsächlich viel zu viele Sokas (darunter durchaus auch tickende Zeitbomben - wie jeder andere Hund) in den falschen Händen. Aus falsch verstandener Tierliebe oder Trotz...


    Ein Teufelskreis....


    Eins, so sagte sie mir, MUSS jedoch IMMER Vorrang haben !



    Sie fragté mich,eine Malti-HH, wie ich reagieren würde, wenn meine Maus (obwohl ich ALLES versuche richtig zu machen, mithilfe von diesem Forum etc. ) ein Kind im Gesicht packen würde weil ich eben zu spät reagiert habe. Warum auch immer. Obwohl ich mich als erfahrene HH bezeichnen möchte (ich sauge alles hier in mich auf, Kimi ist nun 2,5 Jahre und ich bekam sie mit 13 Wochen), so habe ich.... stimmt.... :/ leider auch meine Problemchen mit ihr. Sie reagiert oftmals agressiv und das "ooooch, ist doch süüüüß" von meinem Umfeld habe ich immer schon verabscheut ! Darunter auch ein Bekannter, der der typische BILD-Leser ist.... Kimi springt fast, als ich bei ihm im Auto war, ist ca. 1 Jahr her, geifernd und sabbernd aus dem offenen Fenster, als vor einer roten Ampel ein Jogger daherkam. Der Kamm stand, die tickte richtig aus, ich konnte sie kaum halten ! :/ Ich rufe sie zur Ordnung und was macht er ???? Lacht, streichelt sie und gibt ihr - entgegen meiner Anweisung - ein Lecker (schneller als ich gucken und reagieren konnte). Ich war so dermaßen stinkig danach, dass ich ihn Kimi an die Leine gegeben habe (wir wollten in den Park) und natürlich veranstaltete sie dort ein Affentheater, sobald ihr jemand entgegen kam. Sie bekam ja ein Lecker kurz zuvor dafür !!!!!! Ich hab mich 5m zurück gehalten und was macht mein Bekannter ???? Beim nächsten Passanten (Jogger) reißt der die Maus an der Leine zu sich ran, geht unsicher auf den Rasen und schreit rum. Die Maus fühlte sich bestätigt (angestachelt) und zerrt wie bescheuert an der Leine dem Jogger hinterher ! Und was macht er ??? Er gibt ihr ein Lecker !!!!!!!!!!!!! Damit sie Ruhe gibt, anders wusste er sich nicht zu helfen, für Kimi war das jedoch Bestätigung pur !



    Was ich damit meine:


    Man kann unbewusst so viel falsch machen und es sind oftmals soviele Faktoren daran beteiligt. Ich weiß nur eins: Würde mein Hund ein Kind schwer verletzten, obwohl ich sie im besten Wissen und Gewissen erzogen habe (incl. meinem direkten menschlichen Umfeld), dann wäre es ein Hohn wenn ich hören müsste "der Halter ist immer Schuld". Sie kam nicht böse oder aggressiv auf die Welt, aber niemand ist perfekt. Wären wir es, dann könnten wir auch unsere menschlichen Beziehungsprobleme etc. mit Leichtigkeit lösen.


    Wir sind alle keine Psychologen oder versierten Hundetrainer !


    Fakt ist, würde Kimi einen Menschen bewusst schwer verletzten, obwohl sie weiß, dass das nicht in Ordnung ist, dann würde ich mir auch eingestehen versagt zu haben. Und was mir passiert, das kann auch anderen M-HH passieren - jederzeit !


    Ich liebe diesen Hund mehr als mein eigenes Leben, ich würde sogar für sie sterben, aber ein anderer Mensch dürfte aufgrund ihres (bewussten) Verhaltens niemals zu Schaden kommen !


    Liebe Soka-HH, ich weiß, das ist irgendwo ein blöder Vergleich, aber ... SORRY.... ich kann es eben auch nicht mehr hören, dass ein jeder Soka ein hirnloser unterwürfiger Kuschelhund ohne Anlagen ist !


    Nichtmal ein Malti ist das....



    Und, das muss einfach ganz deutlich gesagt werden:



    Der Mensch, bzw. ein Menschenleben, steht immer noch über dem Tier.


    Egal ob Soka oder Dackel oder sonstwas: Grundlegend müssen schärfere Regeln her was die Vermittlung ansich betrifft. Auch was Tierheimhunde betrifft.... desweiteren dürften Hunde bei dhd24 u.ä. auch nicht mehr angeboten werden dürfen.


    Tierliebe kann nämlich auch ganz schnell nach hinten losgehen. Nicht alles was wir für richtig befinden ist auch artgerecht.



    Liebe Grüße,


    Karin

  • Zitat

    Liebe Soka-HH, ich weiß, das ist irgendwo ein blöder Vergleich, aber ... SORRY.... ich kann es eben auch nicht mehr hören, dass ein jeder Soka ein hirnloser unterwürfiger Kuschelhund ohne Anlagen ist !


    Keine Hunderasse ist hirnlos, unterwuerfig und ohne Anlagen.


    Zitat

    Der Mensch, bzw. ein Menschenleben, steht immer noch über dem Tier.


    Das ist Ansichtssache :)


    Zitat

    Egal ob Soka oder Dackel oder sonstwas: Grundlegend müssen schärfere Regeln her was die Vermittlung ansich betrifft. Auch was Tierheimhunde betrifft.... desweiteren dürften Hunde bei dhd24 u.ä. auch nicht mehr angeboten werden dürfen.


    :gut:

  • Zitat

    *wuff* hat Folgendes geschrieben:
    Der Mensch, bzw. ein Menschenleben, steht immer noch über dem Tier.




    Das ist Ansichtssache




    Doch, das ist so.


    Sorry.



    Was nicht heißt, das wir uns als Herrgott aufspielen dürfen, denn der liebe Gott, das sind wir nicht. Im Gegenteil, wenn wir einsehen, dass wir von den Tieren lernen können, bzw. wir können uns produktiv und emotional auf vielen unterschiedlichen Ebenen ergänzen, dann ist das schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.


    Dennoch: Wir halten Hunde, nicht die Hunde uns.


    Natürlich steht ein Menschenleben über dem des Hundes, so sehr wir sie auch abgöttisch lieben.


    Magst Du mir sagen wie es anders funktioniert ?


    Z.B. indem Du Dich selbstlos ans Ende der Hirarchie & Nahrungskette katapultiert ?




    Liebe Grüße,


    Karin

  • Zitat

    Wir halten Hunde, nicht die Hunde uns.


    Nur weil Mensch (Saeugetier) mehr kognitive Faehigkeiten und zu Transzendenz und Reflexion faehig ist sollte man ihn nicht als "das Masz aller Dinge" ansehen.


    Du sagst Du wuerdest sterben fuer deinen Hund - damit widersprichst Du deiner eigenen Aussage ;)

  • Zitat

    Nur weil Mensch den hoeheren Intellekt hat sollte man ihn nicht als "das Masz aller Dinge" ansehen.



    Nochmal:


    Wir Menschen sind nun mal (leider) die "Rudelführer", was das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch betrifft. Wir besorgen (jagen) das Futter, bieten ihnen eine wohlige Höhle... wir sind nicht nicht das Maß aller Dinge, aber unsere Hunde sehen das wohl so ! Sie wollen uns gefallen, sei es aufgrund verständlicher, gewünschter Aktionen oder eben unverständliche, für uns just in diesem Moment nicht nachvollziehbare Aktionen, betreffend.



    Zitat

    Du sagst Du wuerdest sterben fuer deinen Hund - damit widersprichst Du deiner eigenen Aussage



    Das betrifft restlos ALLES, was das Leben meines Hundes im Kontext mit unserem Zusammenleben betrifft. Mittlerweile verstehen wir uns blind, was die wichtigsten Dinge betrifft, ich liebe sie abgöttisch, ja, mehr als mein Leben.


    Würde sie Krebs bekommen...


    Ich würde mein Leben dafür geben !


    ALLES würde ich ihr abnehmen wollen und was das betrifft, so würde ich ans Ende der Welt fliegen mit ihr, insofern dort auch nur die geringste Chanche auf Heilung bestehen würde.


    All das bedeutet nicht, dass ich ALLE Aktionen von ihr gutheißen muss, die sie sie als kerngesunder Hund mal eben meint auszuführen.


    Zerfetzt meine Maus schwanzwedelnd einem Menschen irreperabel irgendwas, dann mache ich mir natürlich auch Gedanken um eben diesen Menschen! Ich, die alles seit Monaten hier aufgesogen hat, was mehr ist, als dass, was manch anderer für richtig hielt.




    Ja, ich möchte und werde sterben für sie.



    Aber auch in diesem Fall bestimme ich das "wann" und "warum"....





    Liebe Grüße,


    Karin

  • Zitat

    Nochmal:


    Wir Menschen sind nun mal (leider) die "Rudelführer", was das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch betrifft. Wir besorgen (jagen) das Futter, bieten ihnen eine wohlige Höhle...


    Dies macht den Menschen in meinen Augen nicht zur "Krone der Schoepfung" und verleiht ihm nicht mehr Wert als anderen Tieren.

  • Zitat

    Nur weil Mensch (Saeugetier) mehr kognitive Faehigkeiten und zu Transzendenz und Reflexion faehig ist sollte man ihn nicht als "das Masz aller Dinge" ansehen.


    Du sagst Du wuerdest sterben fuer deinen Hund - damit widersprichst Du deiner eigenen Aussage ;)


    Der Mensch ist zwar nicht das Maß aller Dinge , nur würde es ohne den Menschen keinen (Haus)hund geben ! Der domestizierte Hund ist ein Geschöpf des Menschen und dadurch zum großen Teil dem Verantwortungsgefühl "seines" Menschen gnadenlos ausgeliefert.
    Bei einigen Rassen wage ich sogar zu behaupten , das sie ohne menschliche "Führung" nicht wirklich zurechtkommen würden.


    @Alle:


    Wie kann man ein Schundblatt , was mit der Schlagzeile "Maulwurf frisst Kind !!!" getitelt hat , auch nur im geringsten Ernst nehmen ???
    Das Blatt taugt nicht mal zum Hinternputzen. Leider trifft es mit der primitiven , reißerischen und extrem negativ zeichnenden Art genau den Nerv der Jamba-Generation ("Schicke VOLLIDIOT an deine eigene Rufnummer !").
    Mach was dagegen ... ich habe selbst einen Kollegen gehabt (Dipl.Ing mit unglaublichen Fachwissen) der dieses Blatt wie die Bibel verehrt hat.

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