Beissen, Bellen, Frusttoleranz
- Blue Moon
- Geschlossen
-
-
Hallo liebe Foris,
kaum vorgestellt, möchte ich die Mitglieder, die damit Erfahrung haben, um Rat bitten. Ich bekam meine Kleine mit 9 1/2 Wochen und war zunächst etwas erstaunt, über den kleinen, energischen Hund, der zu allem und jedem einen bellenden Kommentar abzugeben hatte und das mit einer unglaublichen Stimme, die Gläser im Schrank zum Klingen bringt.
Der Hund war/ist unglaublich emotional und impulsiv und hatte vor allem null Frusttoleranz. Verbote wollte er überhaupt keine akzeptieren. Es half keine Ablenkung, kein "Nein", überhaupt nichts, auch kein Klaps auf die Nase oder was auch immer. So etwas war mir noch nie begegnet und was noch weitaus schlimmer war, die Kleine sprang mich vom ersten Tag an mit unglaublicher Vehemenz von allen Seiten an, zwickte, biss und zerriss meine gesamte Garderobe.
Ich dachte zunächst mit viel Geduld und konsequentem Verhalten, dieses Benehmen allmählich abstellen zu können. Das ist mir bisher in vielen fast unerträglichen, leidvollen und oft verzweifelten Monaten auch bsher zu etwa 80% geglückt, da bleiben aber noch immer 20 mühsame Prozent, für die jeder Trainer ein anderes Konzept hat, das dann in der Praxis doch nicht durchführbar ist.
Es ist ganz einfach so, dass Peggy versucht jede Art von Spannung durch Bellen und Beissen loszuwerden, so klein kann die Spannung auch gar nicht sein. Außerdem ist sie fürchterlich penetrant, wenn sie etwas will. Ich denke, sie würde sich eher erschlagen lassen, als einfach so nachzugeben.
Die ewige Bellerei habe ich etwas eingedämmt mit "Time out". D.h., jedes Mal, wenn sie "unmotiviert" bellt und nicht abzustellen ist, kommt sie sofort vor die nächste Tür. Erst wenn sie aufgehört hat (ich zähle danach noch bis 10) darf sie wieder in den Raum. Das geht und glückt aber nicht immer.
Wenn sie etwas möchte, springt sie und beisst, wenn sie etwas nicht möchte, springt sie und beisst. Ich erwische sie leider nicht immer, weil ich nicht immer vorbereitet bin oder oft etwas in Händen habe usw. Hier bekomme ich sie am besten "auf die Reihe", in dem ich sie sofort an der Halskrause fasse oder am Halsband und nach unten ins Platz ziehe. Aufstehen darf sie erst wieder, wenn sie sich wirklich beruhigt hat und Widerstand aufgibt, normal atmet.
Ich habe schon den Eindruck, dass sich das Verhalten mit zunehmendem Alter bessert, aber zufrieden bin ich noch lange nicht. Ich beginne jetzt mit Gewöhnungsarbeit für Agility und habe hier natürlich das selbe Problem. Zwei Hindernisse hintereinander gehen natürlich nicht, weil sie bereits nach dem ersten Hindernis bellt und versucht hochzuspringen und zu beissen - also "Platz" und warten.
Wer hat ähnliche Erfahrungen und sie möglichst positiv gelöst? Ich bedanke mich jetzt schon für konstruktive Antworten.
VG
Maria -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Wie alt ist dein Hund?
-
Sorry, habe ich leider nur in der Vorstellung geschrieben. Peggy ist 6 1/2 Monate alt.
VG
Maria
-
Hallo,
wie war das denn beim Züchter? Gabe es da mehrere Hunde? Wie verhielt sie sich, wenn die Mutterhündin ihr Grenzen setzte? Wie, wenn die Züchterin das tat? Wie sind die Eltern in dieser Hinsicht? Und insgesamt - ruhige Hunde?
Agility oder ähnliches würde ich ersteinmal absolut hintenanstellen bevor der Hund nicht mit dem "schnöden" Alltag klarkommt und sich dort ruhig verhält.
Ich würde außerdem Übungen zur "Selbstfindung" machen - Übungen, bei denen sie sich auf sich selbst konzentrieren muss. TTeam-Arbeit wäre dafür sicher gut geeignet.
Erzähl mal wie so ein normaler Tagesablauf bei Euch aussieht...
Viele Grüße
Corinna -
Hallo Corinna,
mit dem Züchter setze ich mich nicht mehr in Verbindung, weil dessen Ratschläge einfach total unbrauchbar sind und ich aus mehreren Gründen völlig verärgert bin.
Meine ältere Hündin ist aus der selben Zucht und als ich beim Abholen von Peggy meinte, schlimmer könne es ja nicht mehr kommen, weil schon Leah absolut nicht einfach zu erziehen war, sagte er mir, ich würde mich da schon noch anschauen. Peggy sei nur mit äußerster Konsequenz zu erziehen. Sie sei ziemlich laut, frech, nage alles an und beisse alles klein und pinkle überall hin und das dauernd.
Er hatte nicht übertrieben, sondern sehr verharmlosend die Wirklichkeit geschildert. Peggy ist aber auch extrem anhänglich und lieb. Sehr zärtlichkeitsbedürftig und verschmust, aber eben unglaublich emotional und impulsiv. Sie kann sich nicht zurück nehmen, gibt niemals nach und zudem ist das kleine Biest auch noch so intelligent, regelrechte Strafaktionen zu starten.
Beispiel: Peggy langweilt sich und beginnt zu bellen. Gebe ich ihren Wünschen nicht nach, schafft sie es durchaus in sage und schreibe 7 Minuten zweimal auf den Teppich zu sch...en und einmal hin zu pinkeln! Solche Aktionen werden zwar weniger, aber abgeschafft sind sie nicht. Ich habe oft den Eindruck, dass die Kleine, wenn sie etwas Verbotenes anstellt, schon überlegt, was sie als Nächstes tun könnte und wenn sie sich langweilt und niemand Zeit hat, sorgt sie dafür, dass ich zwangsweise mich mit ihr oder ihren Taten beschäftigen muss. Lieber negative Aufregung und Zuwendung als gar keine!
Sie braucht - sofern sie nicht schläft - extrem viel zu tun und dem kann ich nicht immer nach kommen.
Morgens gehen wir ca. 1,5 Stunden spazieren - mit und ohne Leine, immer wieder unterbrochen von kurzen Unterordnungsübungen und Aufmerksamkeitsspielen. Laufen, toben, schnüffeln, stöbern kann sie dabei auch.
Zwischendurch clickern wir nach Möglichkeit ein bisschen, wobei sie recht aufmerksam ist. Ansprache hat sie eigentlich immer, auch jemand zum Streicheln (und nicht nur zum Schimpfen). Sie spielt viel mit der Großen, für Peggys Geschmack immer zu wenig... Sie kann auch auf den ganzen Tag auf die sehr große Terrasse und in den Garten.
Nachmittags oder gegen Abend machen wir unsere lange Tour in Wald und Flur, so ca. 2 Stunden, auch immer wieder unterbrochen von kleinen Unterordnungen, miteinander Laufen üben (ohne Bellen, ohne gestellt zu werden, ohne Beissen, Springen und Zwicken). Wir beide gehen, soweit irgend machbar, immer alleine. Ist die Große dabei, orientiert sie sich zu viel am anderen Hund und beide sind nicht mehr ganz so einfach zu händeln. Z.B. bellen sie zusammen gerne fremde Hunde an, was alleine überhaupt nicht vorkommt! Sie wollen sich auch offensichtlich gegenseitig beschützen.
Sofern sich die Möglichkeit ergibt, lasse ich sie auch gerne mit fremden Hunden spielen (sie hatte sich zunächst sehr vor jedem Hund gefürchtet). Spielen kann sie sehr freundlich und aggressionslos. Sie liebt es in Formation über die Wiesen zu rasen.
Dreimal wöchentlich üben wir Unterordnung auf dem Trainigsplatz (im Einzel und in der Gruppe) und zweimal Agilitygewöhnung = sprich Konzentration auf mich üben, führen lassen. Kontaktzonen genau einhalten, warten lernen. Also bestimmt nicht aufheizen und jagen, sondern das blanke Gegenteil: Mir nicht davon laufen, nicht bellen, nicht springen, nicht beissen aber konzentrieren, warten, aufmerksam sein. Wir haben gottlob ausgezeichnete Trainer mit viel Engagement, Geduld und Einfühlungsvermögen. Wenn Peggys Übungen abgeschlossen sind, halten wir uns immer in unmittelbarer Nähe zum den anderen gerade trainierenden Hund auf, z.B. auf dem Agilitytisch, der vielleicht momentan nicht gebraucht wird und ganz nah am Parcour steht.
Da kann ich mich ohne Stress ausschließlich auf Peggy konzentrieren, um sie ruhig zu halten und daran zu gewöhnen, dass man nicht miteifern muss und nicht winseln und nicht kläffen, wenn andere "spielen".
Die Mutter ist sehr freundlich (wie Peggy auch) aber sehr übermütig und extrem aktiv und der Vater eher ruhig und ausgeglichen. Peggy kommt wohl ganz nach ihrer Mutter. Beides sind ausgezeichnete Hunde, wobei die Mutter (keck, vorlaut und etwas frech) schon auch nach wie vor eine seeehr konsequente Hand benötigt. Der ganze Wurf neigt wohl allgemein dazu ein bisschen laut zu sein.Nach Aussagen des Züchters kommt Peggy ganz nach der Mama und die beschäftigt auch im Rudel die anderen Hunde am meisten von allen. Den anderen Streiche spielen, tratzen usw. auch im Erwachsenenalter noch immer eine Lieblingsbeschäftigung. Peggy hat das Grenzensetzen der Mutter, nehme ich an, schon angenommen. Wenn Leah sie wirklich wütend anfaucht, gibt sie klein bei. Allerdings passiert das meinem Geschmack nach viel zu selten. Leah zieht sich eher zurück, wenn's ihr zu viel wird.
Sorry, ein bisschen viel geworden. Aber in der Zwischenzeit könnte ich über mein überschäumendes und aufbrausendes Borderkind Romane schreiben.
VG
Maria
-
-
Zitat
Meine ältere Hündin ist aus der selben Zucht und als ich beim Abholen von Peggy meinte, schlimmer könne es ja nicht mehr kommen, weil schon Leah absolut nicht einfach zu erziehen warMmh, sei mir nicht böse - aber warum hast Du dort dann noch einen Hund gekauft
Wie lebten die Welpen denn dort? Im Haus, mit anderen Hunden zusammen?
ZitatEr hatte nicht übertrieben, sondern sehr verharmlosend die Wirklichkeit geschildert. Peggy ist aber auch extrem anhänglich und lieb.
Könnte man auch sagen "besitzergreifend"?
Zitat
Sehr zärtlichkeitsbedürftig und verschmust, aber eben unglaublich emotional und impulsiv. Sie kann sich nicht zurück nehmen, gibt niemals nach und zudem ist das kleine Biest auch noch so intelligent, regelrechte Strafaktionen zu starten.Ich habe noch nie erlebt, dass ein junger Hund derart "hintertückisch" denken würde.
ZitatBeispiel: Peggy langweilt sich und beginnt zu bellen. Gebe ich ihren Wünschen nicht nach, schafft sie es durchaus in sage und schreibe 7 Minuten zweimal auf den Teppich zu sch...en und einmal hin zu pinkeln! Solche Aktionen werden zwar weniger, aber abgeschafft sind sie nicht. Ich habe oft den Eindruck, dass die Kleine, wenn sie etwas Verbotenes anstellt, schon überlegt, was sie als Nächstes tun könnte und wenn sie sich langweilt und niemand Zeit hat, sorgt sie dafür, dass ich zwangsweise mich mit ihr oder ihren Taten beschäftigen muss. Lieber negative Aufregung und Zuwendung als gar keine!
Ja, so ist es meistens. Du wendest Dich ihr vermutlich immer zu, wenn sie Unsinn treibt. Das kann man dem Hund nicht ankreiden, denn für ihn ist das einfach ein schlichter Lernprozess. Lernen über Erfolg eben.
ZitatSie braucht - sofern sie nicht schläft - extrem viel zu tun und dem kann ich nicht immer nach kommen.
Du sprichst nach wie vor von Deiner 6,5 Monate alten Hündin, richtig? Was sollte ein so junger Hund schon "zu tun" bekommen? Der hat doch mit dem Alltag genug zu tun. Erwachsen werden, ein wenig Alltagsgehorsam, Hundekontakte - das reicht völlig aus.
ZitatMorgens gehen wir ca. 1,5 Stunden spazieren - mit und ohne Leine, immer wieder unterbrochen von kurzen Unterordnungsübungen und Aufmerksamkeitsspielen. Laufen, toben, schnüffeln, stöbern kann sie dabei auch.
1,5 Stunden spazieren am Stück mit einem so jungen Hund und dann noch Übungen? Donnerwetter, ich kippe gleich vom Stuhl. Das ist ja ein Programm für einen ausgewachsenen Hund für einen ganzen Tag! In dem Alter solltest Du bestenfalls eine halbe Stunde spazieren gehen. Und zwar spazieren gehen. Vielleicht ein- zweimal rufen, zwischendurch ein "Sitz" und mehr nicht. Ansonsten nur spazierengehen - schnüffeln, Zeitung lesen, rumlatschen...
ZitatZwischendurch clickern wir nach Möglichkeit ein bisschen, wobei sie recht aufmerksam ist. Ansprache hat sie eigentlich immer, auch jemand zum Streicheln (und nicht nur zum Schimpfen).
Das solltest Du dringend ändern. Oder bist Du der persönliche Entertainer Deines Hundes? Ansprache gibt es bei mir nur, wenn ich will. Und ich will äußerst selten :wink:
ZitatSie spielt viel mit der Großen, für Peggys Geschmack immer zu wenig... Sie kann auch auf den ganzen Tag auf die sehr große Terrasse und in den Garten.
Auch das solltest Du einschränken. Sie soll nicht ständig herumturnen dürfen, wo sie möchte.
ZitatNachmittags oder gegen Abend machen wir unsere lange Tour in Wald und Flur, so ca. 2 Stunden, auch immer wieder unterbrochen von kleinen Unterordnungen, miteinander Laufen üben (ohne Bellen, ohne gestellt zu werden, ohne Beissen, Springen und Zwicken).
Okay... nocheinmal die Steigerung zu oben. Das Programm, was Du an einem Tag absolvierst, verteilt sich bei meinen Hunden locker auf drei Tage - und meine Hunde sind erwachsen!
Zitat
Dreimal wöchentlich üben wir Unterordnung auf dem Trainigsplatz (im Einzel und in der Gruppe) und zweimal Agilitygewöhnung = sprich Konzentration auf mich üben, führen lassen. Kontaktzonen genau einhalten, warten lernen. Also bestimmt nicht aufheizen und jagen, sondern das blanke Gegenteil: Mir nicht davon laufen, nicht bellen, nicht springen, nicht beissen aber konzentrieren, warten, aufmerksam sein. Wir haben gottlob ausgezeichnete Trainer mit viel Engagement, Geduld und Einfühlungsvermögen. Wenn Peggys Übungen abgeschlossen sind, halten wir uns immer in unmittelbarer Nähe zum den anderen gerade trainierenden Hund auf, z.B. auf dem Agilitytisch, der vielleicht momentan nicht gebraucht wird und ganz nah am Parcour steht.Ganz ehrlich: Mir fehlen langsam die Worte. Das Programm würde sogar meine erwachsenen Hunden "gaga" machen....
Ich denke, bei dem Animationsprogramm ist klar, dass Deine junge Hündin ein Beschäftigungsjunkie sein muss und gar nicht anders kann als abdrehen, wenn man mal nein sagt.
Ich würde Dir dringenst empfehlen Dein Prgramm auf ein Fünftel von dem zu reduzieren, was Du da betreibst. Auch bei Deiner erwachsenen Hündin.
Viele Grüße
Corinna -
Hallo Corinna,
warum noch einmal den Züchter? Meine ältere Hündin ist ein Superhund geworden, so wie ich ihn mir erträumt hatte und obendrein kerngesund und bildschön.
Die Welpen lebten erst mit der Mama im Haus, umgeben von der Menschenfamilie. Nach dem Absetzen waren sie tagsüber auch in einem großen Zwinger/Freilauf, wo sie mit Oma und den Geschwistern zugange waren.
Die Vorgeschichte ist gar nicht so interessant. Ich suche nicht nach Erklärungen, sondern nach geeigneten Reaktionen und Verhaltensweisen für das "Jetzt". Das Verständnis, warum etwas so gekommen ist, nützt nichts, wenn man nicht weiß, wie man es abstellen kann. Ich denke zudem, dass hier die Genetik das Ausschlaggebendere ist.
Ja, Peggy ist auch sehr besitzergreifend, aber sie ist auch selbst sehr zärtlich und ihre Lieblingsbeschäftigung ist ganz einfach "Liebhaben". Sie hat auch sehr viel Mitgefühl, wenn es mir mal gerade nicht gut geht.
Tut mir leid, auch wenn Du das selbst noch nicht erlebt hast, Peggy kann das. Du solltest mal ihr Gesicht dabei sehen! Wie ein Kind, das aus Zorn etwas kaputt macht, damit Mama sich ärgert oder traurig ist. Das Mädel ist clever. Sie bringt mir auch morgens schon die Pantoffeln, wenn ich nicht gleich aufstehe, so wie sie meint oder versucht mich am Schlafanzugärmel aus dem Bett zu ziehen.
Zuwendung, wenn sie Unsinn treibt: Hundefäkalien in empfindlichen Wohnräumen kann ich nun mal nicht einfach so liegen lassen. Und wenn sie anfängt Decken, Kissen, Hundebetten oder andere Dinge zu zerreissen, kann ich das auch nicht ignorieren. Ich muss eben entweder kommen und sauber machen oder Dinge in Sicherheit bringen.
Was ich bei Deiner Antwort vermisse, liebe Corinna, sind Tipps, wie man Peggy anders händeln könnte. Natürlich habe ich auch damit begonnen, nur 10 Minuten am Tag spazieren zu gehen um dann Monat für Monat um weitere 10 Minuten zu steigern. Da ist zuhause die Hölle los! Bevor sich Peggy zu Tode langweilt, lässt sie sich garantiert etwas einfallen. Reduktion der Aktivitäten löst nicht unser Problem, sondern wprde es verstärken. Die Aktivitäten sind ja nicht der Auslöser.
Peggy hat es schon mit 11 Wochen fertig gebracht (auf unseren 10 Minuten Spaziergängen), meinen Anorak knurrend zu zerfetzen, weil ich mit einem Passanten gesprochen hatte und nicht gleich weiter ging. Das tut sie heute nicht mehr und wartet zwar nicht gerne, aber doch friedlich auch mal 10 Minuten (legt sich selbst ins Platz). Unsere Aktivitäten sind nicht Auslöser ihres Benehmens, vielmehr großteils Teil der "Therapie" - auch UU und Agility sind so zu sehen.
Unsere Auswärtsaktivitäten habe ich so gesteigert, wie ich sehen konnte, dass ihre Aufmerksamkeit mithält, sie zufrieden scheint und sie keineswegs überfordert ist. An den Tagen, an denen wir im Hundesportverein sind (Agility und UU immer am selben Tag. Jeweils 10 Minuten Einzel, 10 Minuten Gruppe und 10 Min. Agility)), gehen wir natürlich nicht mehr extra spazieren. Nur an den restlichen 4 Wochentagen. Wenn es draußen in Strömen gießt, gehen wir manchmal gar nicht oder wie es das Wetter erlaubt usw.
Das, was Peggy jetzt an Aktivität hat, entspricht genau ihren Anforderungen, so dass sie nicht überfordert ist und auch kein Defizit hat. Hunde sind nun mal unterschiedlich. Sie ist deswegen nicht aufgedreht, sondern zufrieden und sie schläft sehr tief und ruhig. Geclickert wird nicht alle Tage, und wenn dann auch an die 5 Minuten, um mehr Bindung aufzubauen und sie mehr zu konzentrieren.
Nebenbei bin ich ja auch noch selbstständig berufstätig. Bespaßt wird Peggy nicht auch noch zusätzlich. Ich meinte damit nur, dass immer jemand zur Verfügung stünde, wenn sie Kontakt möchte oder jemanden braucht.
Ich kann und will auch gar nicht ihr Programm herunterfahren, weil es so wie es ist, für sie gerade ausreicht und in etwa seit 1 Monat so abläuft. Das kann nicht die Ursache ihrer Probleme sein.
Bellen wegen jedem Furz, springen und beissen waren von Anfang an da und werden ja weniger, nur ist es eben noch immer anstrengend und offenbar noch lange nicht vorbei. Dieses Verhalten hat sich ja umgekehrt proportional zur zunehmenden Aktivität verändert.
Bellen, springen, beissen, haben sich nicht zunehmend entwickelt, aufgrund der Lebensumständen bei mir, sondern waren von Anfang an dauernde, große Probleme.
Frage also, was ich grundsätzlich machen kann, um dieses Benehmen zu unterbinden - dann wenn es statt findet. Ignorieren ist der Witz in Tüten. Damit habe ich begonnen, bis mir das Blut aus der Nase lief und insbesondere die extrem schmerzhaften Bisse in die Brust nicht mehr auszuhalten waren, von den kaputten Kleidern einmal ganz abgesehen.
08/15 kenn ich schon. Ich suche halt nach alternativen Tipps, außer harten Kommandos und sofortiges "Platz" durch Herunterziehen. Vielleicht hatte/hat ja jemand ein ähnliches Problem
Ich dank Dir für Deine viele Mühe, liebe Corinna, aber die Antwort bringt mich nicht weiter.
VG
Maria
-
Hallo,
ja so eine kleine Zicke hatten wir hier auch früher. Allerdings haben wir schnell
umdenken müssen das es bei ihr nicht ärgern war sondern halt das sie
schlicht und einfach überfordert mit vielen Situationen ist.
Achte doch mal darauf wann sie diese Anfälle bekommt.
Du hast da einen äußerst sensiblen Hund der jede noch so kleine
Aktion und Reaktion von dir aufsaugt und wenn es nur eine negative
ist.
Das Programm was du ihr bietest ist viel, soviel haben selbst
unsere jetzt nicht am Tage. Im Gegenteil seit wir das Programm für
Sky herunter gefahren hatten, ging es hier Schrittweise bergauf.
Sky war von Anfang genauso wie deine Kleine, wir waren die besten Kunden
in der Bekleidungsindustrie.
Das Problem wird sich nicht von heute auf morgen in Luft auflösen,
da heißt es viel Zeit und Geduld aufbringen damit die Frustrationsgrenze
Stück für Stück erweitert werden kann.
Bei Sky konnten wir es am Anfang auch nicht festmachen wann diese
Wutanfälle auftraten, aber mit der Zeit haben wir die einzelnen Situationen
einordnen können und konnten da ansetzen mir ihr zu arbeiten.Vielleicht hilft eine kleine Wasserpistole euch weiter, die sobald
sie den Wutanfall hat eingesetzt wird, damit sie wieder einigermassen
klar wird.Uns hat auch der Clicker bei ganz normalen Spaziergängen gut
weiter geholfen, denn der hat beim click keine Emotionen wie
die Stimme. -
Hallo Claudia,
danke für Deine liebe Antwort. An eine Wasserpistole habe ich auch schon gedacht, bzw. hat mir einer unserer Trainer eine Wäschespritze empfohlen. Eines von beiden werde ich mir jetzt zulegen. Wie genau setzt Du sie ein?
Ich kann exakt sagen, wann Peggy springt und schnappt: Bei jeder kleinsten Erregung, negativ wie positiv und wenn sie nicht nach mir oder meinem Sohn schnappen kann, dann beisst sie eben in Gegenstände, um sich zu entlasten.
Es läutet an der Tür. Ich gehe hin, Peggy darf nicht voraus oder die Tür wird nicht schnell genug aufgemacht, dann springt und beisst sie.
Ich streichle Leah - aus der Sicht von Peggy verboten - sie fängt an zu schnattern wie eine Ente, bellt und zwickt oder beisst.
Peggy freut sich, weil das Wetter so schön ist. Sie tänzelt vor Freude vor mir herum. Man sieht sie gerade zu lachen, dann dreht sie sich um, starrt mir in die Augen. Ich seh den bekannten kleinen Blitz und schon fliegt sie heran (leise knurrend oder schnatternd) und zwickt. Manchmal nimmt sie nur meine Füße, meistens aber fliegt sie hoch und zwickt erbärmlich in die Innenseiten der Oberschenkel, in die Arme, in den Bauch, den Rücken oder in die Brust und wenn's gerade passt auch ins Gesicht.
Es wird ja weniger, aber es ist noch da und manchmal ganz schön anstrengend, gerade oft dann, wenn ich entspannt und glücklich mit ihr unterwegs bin und daran denke, wie lange es jetzt schon nicht mehr passiert ist. Als sie klein war, bei 30 Minuten gehen vielleicht 10-20 Mal, heute in 2 Stunden zwischen 1 - 10 Mal.
Leah kommt auf Spaziergängen alle paar Meter zurück und stupst mich zärtlich ans Knie. Peggy fliegt in solchen Situationen zurück, bellt, springt und schnappt. Jetzt donnere ich schon wenn sie heran kommt "unten" und deute mit dem Zeigefinger auf den Boden. Erfolg habe ich damit schätzungsweise zu 70%. Zumindest schaffe ich es meistens, dass sie mich nicht mehr beissen kann. Notfalls mit gewaltsamen "Platz".
Peggy äußerst jede Gemütsbewegung, freudig oder ärgerlich über Schnattern, Gurren wie eine Taube bis lautestem Bellen und in der Regel begleitet durch Springen mit Nehmen, Zwicken und Beissen. Manchmal muss sie auch nur ganz schnell herrobben - wenn ich auf der Couch liege und sie in der Nähe liegt - um mich unter eifrigem Gurren und Schnattern zu küssen, zu stupsen und anzuknabbern. Das ist dann wieder einer ihrer unbeschreiblich lieben Anfälle, in den sie ganz deutlich sagt, dass sie mich zum Fressen gerne hat, wenn es auch weh tut, sobald sie ihre intensiven Gefühlen "überhunden".
Ein intensiveres Lob oder stärkeres Streicheln zur Bestätigung ist meistens schon zu viel, egal ob wir alleine sind oder auf dem Platz beim Training. Ich erhebe auch bei Lob meine Stimme nicht mehr.
Wie verwendest Du bei Spaziergängen den Clicker?Du hast 100% Recht. Das Mädel ist extrem sensibel. Es kommt da halt eine unglückselige Mischung von Unsicherheit, Furcht, Verlustangst, Suche nach extremer Nähe und dadurch bedingtem Kontrollzwang und Besitzergreifen zusammen. Und eben die fatale Unfähigkeit mit Spannungen adäquat umzugehen, sowie einer unglaublichen Renitenz. Im Kopf ist ein einziges Engramm und das heißt: "Ich will aber und das sofort !!!"
Natürlich darf nach ihrer Mama ich sie nicht auch noch verlassen. Möglicherweise sitzt da ein erstes Trauma. So werde ich oft ganz extrem zurecht gewiesen, angesprungen, versucht zu zwicken, wenn ich ohne sie etwas außer Haus erledigen musste oder manchmal auch nur alleine in den Keller gehe.
Ich war von Beginn an äußerst konsequent und war mir sicher damit das Gewollte zu erreichen. Pustekuchen! Es geht so mühsam vorwärts. "Nein" hat Peggy schlichtweg immer überhört. Das fruchtet nun schon eher mal oder es reichen eine Handvoll Wiederholungen, allerdings im Kasernenton. Früher haben 100 Mal auch nicht gereicht. Sie geht auch bei Bedarf über Tische und Stühle und sprang schon mit 12 Wochen von der Sitzfläche des Wohnzimmersessels über die hohe Lehne auf den Boden.
Dass sie beim Fressen extrem gierig ist und danach ständig nach irgend etwas Fressbarem sucht, brauche ich wohl sicher nicht besonders deutlich zu erwähnen. Wenn sie dürfte, würde sie alles schlucken, was durch ihren Hals passt. Egal ob Schrauben, Nägel, Glas oder Abfall.
Sie ist auch seeehr erfinderisch. Es hat lange genug gedauert, bis sie einigermaßen stubenrein war. Ihr großes Geschäft machte sie aber noch nie gerne bei Regen im Garten, also ganz schnell in einem unbeobachteten Moment ins Wohnzimmer. Als es unmissverständlich war für sie, dass ich das nicht wollte, war der nächste Platz die Terrasse und als das auch nicht ging, auf allen teuren Polster der Terrassenmöbel und als es dafür ein paar aufs Hinterteil gab in flagranti erwischt, kamen die Fliesen unter dem Terrassentisch dran.... Bin ich bei ihr, geht sie wunderbar in den Garten auf den Rasen.
Was die Aktivitäten anbelangt: Wenn ich sie reduziere, z.B. mal morgens nicht mit ihr gehen kann, rennt sie plötzlich in den Garten, stellt sich mitten hinein und bellt aus Langeweile, was das Zeug hält. Dann zerfetzt sie irgend etwas Weiches, z.B. ein Hundebett, steht im Wohnzimmer auf dem Tisch, pinkelt in der Diele auf einen weichen Vorleger und drangsaliert Leah, bellt durchs ganze Haus. Der Möglichkeiten gibt es viele von Altpapier über Abfalleimer, Kompost, Blumen und Büsche im Garten und allem was man annagen und zerkauen kann oder anderweitig ruinieren!
Was mich oft erschüttert: Manchmal denke ich, ihre Mama hat sie zu früh abgesetzt. Eine von Pennys absoluten Vorlieben: Sie legt sich in ein Hundebett mit hohem weichen Rand (beide bevorzugen solche Betten) und kaut und zerrt an dem Rand herum, was natürlich verboten ist, weil in kürzester Zeit das Innenleben zum Vorschein kommt. 3 ganze Betten hat sie so schon vernichtet. Es gibt bei uns ergo auch keine Zerrspiele oder Ball oder Ähnliches.
Zum Beissen und Kauen haben die Hunde genug Spielzeug. Manchmal beisst Peggy aber nur in den Bettrand hinein und sich daran fest, versenkt ihr Gesichtchen in dem Weichen, bekommt einen ganz verträumten Gesichtsausdruck und beginnt dann zu treteln (Milchtritt), so schläft sie ein.
Danke für Deine Tipps. Vielleicht kannst Du mir dazu noch mehr sagen. Ich möchte sie auf alle Fälle anwenden. Auf die Reaktion hinsichtlich der Wasserpistole bin ich gespannt. Leah geht z.B. auf den Gartenschlauch beim Beetegießen los, während Peggy sich respektvoll fernhält. Das könnte hoffentlich gelingen.
LG
Maria
-
Hallo,
Zitatdanke für Deine liebe Antwort. An eine Wasserpistole habe ich auch schon gedacht, bzw. hat mir einer unserer Trainer eine Wäschespritze empfohlen. Eines von beiden werde ich mir jetzt zulegen. Wie genau setzt Du sie ein?
Wir brauchen die Wasserpistole hier nicht mehr.
Sie weiß mittlerweile das sie sich auf uns verlassen kann.
Es gibt kleine Wasserpistolen die in die Tasche passen.
Sie wurde wirklich nur bei den Wutanfällen eingesetzt, sobald Sky
die hatte bekam sie einen Spritzer ab. Das musste ich gott sei
dank nicht oft machen. Es war wirklich nur um Madame in die
Wirklichkeit zurück zu holen. Man hatte das Gefühl sie war in
dem Moment in einer anderen Welt und hat alles ausgeschaltet um
sich in ihrem Wutanfall zu verlieren.ZitatEs läutet an der Tür. Ich gehe hin, Peggy darf nicht voraus oder die Tür wird nicht schnell genug aufgemacht, dann springt und beisst sie.
Das ist definitiv eine Streßsituation für sie. Bringe sie nach dem Schellen
in einen anderen Raum. Übe mit ihr das es sich lohnt in den anderen Raum zu gehen ohne das es klingelt. Der weitere Schritt ist das du
einen Helfer hast der die Klingel betätigen kann und du sie in den
Raum auf ihren Platz führst. Lasse dich auf keine Diskussion ein, mache
ihr für die Zeit ein Geschirr an woran du eine kleine Leine machen
kannst damit du sie nicht mehr anfassen muss. Führe sie zu dem
anderen neuen Platz und schließe die Tür. Das dauert aber seine
ganze Zeit bis sie es kapiert. Solltest du es intensiv üben wird sie
bei jedem klingeln in Zukunft auf diesen Platz laufen und auf das
Leckerchen schon warten.ZitatIch streichle Leah - aus der Sicht von Peggy verboten - sie fängt an zu schnattern wie eine Ente, bellt und zwickt oder beisst.
Klar du bist ihre Ressource, teilen ist ja blöde also bekommt man
mal wieder einen Anfall. Da hilft auch eventuell wegschieben und ignorieren oder auch aus den Raum führen.
Aber setze dich da auch durch, sie hat nicht zu bestimmen wen oder
wann du die Große streichelst.ZitatPeggy freut sich, weil das Wetter so schön ist. Sie tänzelt vor Freude vor mir herum. Man sieht sie gerade zu lachen, dann dreht sie sich um, starrt mir in die Augen. Ich seh den bekannten kleinen Blitz und schon fliegt sie heran (leise knurrend oder schnatternd) und zwickt. Manchmal nimmt sie nur meine Füße, meistens aber fliegt sie hoch und zwickt erbärmlich in die Innenseiten der Oberschenkel, in die Arme, in den Bauch, den Rücken oder in die Brust und wenn's gerade passt auch ins Gesicht.
Es wird ja weniger, aber es ist noch da und manchmal ganz schön anstrengend, gerade oft dann, wenn ich entspannt und glücklich mit ihr unterwegs bin und daran denke, wie lange es jetzt schon nicht mehr passiert ist. Als sie klein war, bei 30 Minuten gehen vielleicht 10-20 Mal, heute in 2 Stunden zwischen 1 - 10 Mal.
Siehst du, da ist das was ich vorher und auch Corinna vorher sagt,
du gehst eindeutig zu lange mit ihr. Selbst diese Zeit wäre für Sky
ein absoluter Punkt wo sie überfordert ist. Gehe mit jedem alleine und
übe intensiv mit ihr einige Übungen. Du wirst sehen sie wird k.o. sein
wenn du wirklich deine Spaziergänge anders verlagerst.
Bei Sky hat es geholfen sie an die Leine zu nehmen, ich dachte nie
das es einen Hund gibt der freiwillig an die Leine will. Aber so war es,
sie war müde und k.o. und wusste nicht weiter. Als sie den Schutz der
Leine hatte ging es ihr sofort besser. So ist es heute auch noch, sie
kommt zu uns und sucht Schutz und wir beobachten sie ganz genau,
damit sie gar nicht mehr in Streß verfallen muss.ZitatLeah kommt auf Spaziergängen alle paar Meter zurück und stupst mich zärtlich ans Knie. Peggy fliegt in solchen Situationen zurück, bellt, springt und schnappt. Jetzt donnere ich schon wenn sie heran kommt "unten" und deute mit dem Zeigefinger auf den Boden. Erfolg habe ich damit schätzungsweise zu 70%. Zumindest schaffe ich es meistens, dass sie mich nicht mehr beissen kann. Notfalls mit gewaltsamen "Platz".
Du darfst die beiden Hunde nicht miteinander vergleichen, das ist ein
sehr großer Fehler. Beide sind anders, sollte eure Kleine wieder mal
so sein, ist der Freilauf gestrichen und sie bleibt an der Leine.
Das gewaltsame Platz wird dir das bischen Vertrauen was du hast, kaputt
machen glaube es mir.
Gib ihr nicht mehr die Chance es zu tun, hat sie ein Problem mit
dem Freilauf bleibt sie halt an der Leine wo du sie kontrollieren kannst.ZitatPeggy äußerst jede Gemütsbewegung, freudig oder ärgerlich über Schnattern, Gurren wie eine Taube bis lautestem Bellen und in der Regel begleitet durch Springen mit Nehmen, Zwicken und Beissen. Manchmal muss sie auch nur ganz schnell herrobben - wenn ich auf der Couch liege und sie in der Nähe liegt - um mich unter eifrigem Gurren und Schnattern zu küssen, zu stupsen und anzuknabbern. Das ist dann wieder einer ihrer unbeschreiblich lieben Anfälle, in den sie ganz deutlich sagt, dass sie mich zum Fressen gerne hat, wenn es auch weh tut, sobald sie ihre intensiven Gefühlen "überhunden".
Klar ist sie dann wieder "normal". Sie weiß im Prinzip nicht was sie vor
einigen Minuten oder Stunden gemacht hat. Sie hat in dem Moment auch
keinen Anlass zu sehen so knallig zu reagieren.ZitatEin intensiveres Lob oder stärkeres Streicheln zur Bestätigung ist meistens schon zu viel, egal ob wir alleine sind oder auf dem Platz beim Training. Ich erhebe auch bei Lob meine Stimme nicht mehr.
Wie verwendest Du bei Spaziergängen den Clicker?Siehst du? Bei Sky ist es genauso gewesen und wenn ich lobe dann
ist es sehr leise. Überschwenglichkeit ist bei unserer auch ein Auslöser
gewesen auszutillen.
Im Prinzip benutze ich den clicker bei all den Situationen so wie du
Tricks erarbeitest.
Sie sollte Sitz am Straßenrand machen, bis dahin war zum Teil noch alles okay bei Sky. Sobald ich aber losgegangen war ging das
Theater ohne Grund los.
Da habe ich dann angesetzt und das ruhige Sitzen am Rand geclickert.
Sobald ich den ersten Schritt gemacht habe wurde geclickert und sie
bekam ein Leckerchen. Du musst jeden Schritt oft genug üben, damit
sie eine Alternative sieht. Bei anranzen von anderen Hunden habe ich
angesetzt und sie sobald sie ruhig war geclickert. Mittlerweile schaut
sie mich fragend an und für jeden Blickkontakt gibt es einen Click.
Du kannst alles clickern was euch bei deinem Hund vorwärtsbringt.
Jedes Verhalten was du sehen möchtest kannst du clickern, vom
ruhigen neben dir her geben, Blick kontakt und vor allen Dingen das
ruhig werden nach so einem Anfall. Da ist es besonders wichtig den
richtigen Zeitpunkt zu erwischen, denn sie wird mit Sicherheit anfangen
zu überlegen wann sie den Click bekommen hat.
Nur bedenke das du wirklich mit ihr alleine üben musst, damit du
etwas erreichst. Da clickst du schon mal eine ganze Tagesration Futter bei
den Spaziergängen. Aber es lohnt sich und sie wird diese Interwalle
wo sie keinen Anfall bekommt verlängern.ZitatDu hast 100% Recht. Das Mädel ist extrem sensibel. Es kommt da halt eine unglückselige Mischung von Unsicherheit, Furcht, Verlustangst, Suche nach extremer Nähe und dadurch bedingtem Kontrollzwang und Besitzergreifen zusammen. Und eben die fatale Unfähigkeit mit Spannungen adäquat umzugehen, sowie einer unglaublichen Renitenz. Im Kopf ist ein einziges Engramm und das heißt:
Eben, aber das sie sensibel ist heißt ja nicht das sie ein hoffnungsloser
Fall ist. Gib ihr die Sicherheit die sie braucht, vor allen gib ihr die Zeit
alles zu verarbeiten damit sie ein sicherer Hund sein kann.Zitat"Ich will aber und das sofort !!!"
Nein das Denken ist falsch, sie kann mit der Situation nicht
umgehen und du musst ihr jetzt zeigen das du es unter Kontrolle hast.
Lenke ihr Verhalten um, aber gebrauche keine Gewalt.ZitatNatürlich darf nach ihrer Mama ich sie nicht auch noch verlassen. Möglicherweise sitzt da ein erstes Trauma. So werde ich oft ganz extrem zurecht gewiesen, angesprungen, versucht zu zwicken, wenn ich ohne sie etwas außer Haus erledigen musste oder manchmal auch nur alleine in den Keller gehe.
Klar sie weiß doch nicht wie lange du im Keller bist, da hilft dir nur
das alleine bleiben mit ihr üben. Beachte sie beim Wiederkommen nicht
und warte ab bis sie sich beruhigt hat. Tut sie es nicht und beißt
kommt sie wieder zur Auszeit in den oben beschriebenen Raum damit
sie wieder herunter kommt. Nur schaue sie dabei nicht an und rede
nicht mit ihr. Das wäre nur wieder eine Bestätigung für sie.ZitatIch war von Beginn an äußerst konsequent und war mir sicher damit das Gewollte zu erreichen. Pustekuchen! Es geht so mühsam vorwärts. "Nein" hat Peggy schlichtweg immer überhört. Das fruchtet nun schon eher mal oder es reichen eine Handvoll Wiederholungen, allerdings im Kasernenton. Früher haben 100 Mal auch nicht gereicht. Sie geht auch bei Bedarf über Tische und Stühle und sprang schon mit 12 Wochen von der Sitzfläche des Wohnzimmersessels über die hohe Lehne auf den Boden.
Klar sie kennt kein Nein, sie hat es noch nicht richtig verstanden.
Warum geht
sie über Tisch und Bänke weil sie die Chance dazu hat und ihre dollen
fünf Minuten hat.ZitatDass sie beim Fressen extrem gierig ist und danach ständig nach irgend etwas Fressbarem sucht, brauche ich wohl sicher nicht besonders deutlich zu erwähnen. Wenn sie dürfte, würde sie alles schlucken, was durch ihren Hals passt. Egal ob Schrauben, Nägel, Glas oder Abfall.
Da würde ich persönlich auf die Handfütterung umstellen, sie bekommt
ihr Futter durch die Arbeit mit dir und nicht mehr auf dem Silbertablett
serviert.
Ist sie zu wild ziehst du die Hand weg und wartest bis Schnappi ruhig
sich deiner Hand nähert. Das kann man auch schön clickern.ZitatSie ist auch seeehr erfinderisch. Es hat lange genug gedauert, bis sie einigermaßen stubenrein war. Ihr großes Geschäft machte sie aber noch nie gerne bei Regen im Garten, also ganz schnell in einem unbeobachteten Moment ins Wohnzimmer. Als es unmissverständlich war für sie, dass ich das nicht wollte, war der nächste Platz die Terrasse und als das auch nicht ging, auf allen teuren Polster der Terrassenmöbel und als es dafür ein paar aufs Hinterteil gab in flagranti erwischt, kamen die Fliesen unter dem Terrassentisch dran.... Bin ich bei ihr, geht sie wunderbar in den Garten auf den Rasen.
Wie kann sie das eventuell tun? Weil ihr sie nicht seht, also heißt es da
ab an die Leine in den Garten halt und schon siehst du wohin sie macht.
Stubenrein sein dauert halt seine Zeit. Wenn sie dahin macht wohin
sie soll kannst du es auch clickern und ihr dann ein Leckerchen geben.
Das heißt für dich auch im Regen mit raus, aber sie lernt schnell wohin
sie machen soll.ZitatWas die Aktivitäten anbelangt: Wenn ich sie reduziere, z.B. mal morgens nicht mit ihr gehen kann, rennt sie plötzlich in den Garten, stellt sich mitten hinein und bellt aus Langeweile, was das Zeug hält. Dann zerfetzt sie irgend etwas Weiches, z.B. ein Hundebett, steht im Wohnzimmer auf dem Tisch, pinkelt in der Diele auf einen weichen Vorleger und drangsaliert Leah, bellt durchs ganze Haus. Der Möglichkeiten gibt es viele von Altpapier über Abfalleimer, Kompost, Blumen und Büsche im Garten und allem was man annagen und zerkauen kann oder anderweitig ruinieren
Ich sehe es eher so das sie anfängt den Garten zu bewachen.
Keiner hat gesagt das du gar nicht mit ihr gehen sollst. Nur halt
manchmal ist weniger mehr.
Das zerfetzen bleibt aus wenn sie an der Leine ist. Drangsalieren deiner Leah
würde ich unterbinden. Hast du nicht die Möglichkeit einen sicheren Platz
für sie zu finden, wäre vielleicht gut über eine Box nachzudenken.
Spielzeug gibt es nur in Verbindung mit dir, alles wird weggepackt
und du entscheidest bei beiden wann und mit wem du spielst.
Sobald sie ein Problem damit hat, bekommt sie wieder eine Auszeit.Ob und wie sie abgesetzt ist ist jetzt eh zu spät. Du musst jetzt das
Beste aus dieser Situation machen. Nur wie gesagt es ist kein leichter
und mal eben ausgeführter Weg den ihr gehen müßt.
Vor allen Dingen sei gewiss, das Verhalten wird noch mal nach einiger
Zeit ziehmlich heftig durch kommen und dann musst du sehr konseqeunt
bei deinen Sachen bleiben. Sobald sie damit wieder einen Erfolg hat
wird es eher schlimmer als jemals besser.
Sie sind es allemal wert das man sich solche Gedanken macht.Gute Lektüren sind übrigens auch die Bücher von Jan Fennell.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!