Bin langsam echt verzweifelt! Übersensibler Hund...

  • Hm, das ist komisch. Sobald du ihn also beim Training "allein lässt", also dich einige Schritte entfernst, kriegt er erst seinen "Anfall" ?
    Da gäbe es für mich 2 Möglichkeiten:

    1. Er hängt so an dir und ist überhaupt nicht umweltfest, sodass er sich nur in deiner Gegenwart sicher fühlt. Er hat überhaupt kein Selbstvertrauen und denkt, er stirbt, sobald er nicht mehr neben dir sitzt.

    2. Dein Hund ist verdammt schlau und weiß, wie er dich zurückbekommen kann. Er macht allles mit, solange du eh bei ihm bist, sobald du eigene Wege gehst und nicht mehr direkt bei ihm stehst, spielt er den geächteten Hund mit schwerem Trauma. Das kann man als Manipulation bezeichnen.

    Wie gesagt, lass es von einem Profi abchecken, warum der Kleine so einen Aufstand macht.

  • Bei mir im Verein kann sich das auch kein Trainer erklären :???:
    Ich glaube auch nicht, dass er so sehr an mir hängt. Wenn wir spazieren gehen, läuft er auch schon mal vor oder bleibt zurück... und wenn ich ihn mit anderen Bordern vergleiche, die wir schon getroffen haben, dann ist es ihm eigentlich relativ egal, wo ich bin! Die haben ihren Besitzer teilweise keine Sekunde aus den Augen gelassen, Luke ist das noch relativ egal. Er schaut halt wo ich bin, aber nur, wenn er nix interessanteres findet...

    Das mit dem Ignorieren habe ich auch schon durch! Leider können auch 2 das Spiel spielen und der Herr lebt nach dem Motto "Wenn du mich ignorierst, ignoriere ich dich eben auch! Mir doch egal!"

    lg Josephine

  • Zitat

    "Wenn du mich ignorierst, ignoriere ich dich eben auch! Mir doch egal!"

    Du sitzt doch da am längeren Hebel!

    Stell den Hund komplett auf Handfütterung um. Und ignoriere zu 100 % - KEIN Wort, kein gar nichts. Nur Zuwendung, wenn er "nett" ist, was in deinem Fall einfach heißt, daß er dich beachtet und dir folgt. Spaziergänge an die langen Schleppleine. Auch hier KEIN Wort zum Hund, ignoriere ihn total. Er soll dir folgen und dich beachten. Nur dann gibt es Lob, Futter und Aufmerksamkeit.

    Bleib da hart. Glaube mir, du wirst sonst mit der Zeit richtige Probleme bekommen. Ich hatte schon mehr als einen Nothund hier, bei dem es genauso anfing und wo es später dann wirklich bis hin zur Abgabe führte.

    Auch wenn für mich das Verhalten eben relativ typisch für einen kleinen unerschrockenen selbstbewußten Hund ist und grade beim Border Collie das häufiger auftritt, ist das ein wirklich ernst zu nehmendes Problem. Bzw. es wird eines werden, wenn du nicht sofort anfängst, ganz hart daran zu arbeiten.

    DU sollst nicht um seine Aufmerksamkeit betteln und kämpfen - sondern genau umgekehrt, er soll darum betteln, daß du ihn beachtest und mit ihm arbeitest.

  • Ich hab ja keine Ahnung von Borders, deshalb sage ich dazu jetzt mal nichts, aber ich habe da dann doch mal eine Frage:

    Könnte es auch sein, dass er gewisse Dinge einfach noch nicht verstanden hat (z.B. das Sitz auf Distanz, oder das Bleib auf Distanz)?

  • Hallo,
    ja ich glaube wirklich, dass er die Befehle irgendwie auch nicht kapiert! Allerdings sehe ich leider meinen Fehler nicht.
    Ich habe z.B. Sitz folgendermaßen aufgebaut: Am Anfang Hund immer doll gelobt, wenn er sich hingesetzt hat, nach und nach das Kommando Sitz eingeführt und immer wie bescheuert gefreut und mit Leckerlis vollgestopft :D , wenn er `s gemacht hat!
    Bei Platz genauso!
    Ich weiß also nicht, wo mein Fehler liegt :ka:

    lg Josephine

  • Hallo!

    Also ich bekenne gleich, ich habe null Bordererfahrung, dafür aber auch einen Welpen im fast gleichen Alter.

    Was mir auffallt (vielleicht kommt das aber auch nur falsch rüber) ist: tut ihr immer "nur" üben? Also ich weiss, üben macht Spass, mit Leckerli, Spielzeug und co., aber trotzdem. Kannst du auch einfach nur so richtig toben mit deinem Hund? Also abfangen spielen (sich gegenseitig jagen), Zerrspiele, sich gegenseitig rumschubsen und so. Ich finde das sind alles Spiele, die extrem die Bindung fördern und einfach NUR Spass machen (mir auch :D ). Der Hund soll MIT dir so richtig vollgas geben können, nicht nur im Spiel mit anderen Hunden. Und es bringt vor allem dem Hund bei, dass es nicht tragisch ist, wenn man mal versehentlich ein Wort laut spricht, oder ihn mal versehentlich rempelt, man spielt ja einfach weiter als wäre nichts gewesen. Und ich meine, wenn der Hund jetzt lernt, dass mit dir spielen einfach NUR lässig ist, sieht er später über vieles hinweg und jedes Training geht wie von selbst. Auch beugt es diese "Du bist mir wurscht"- Einstellung vor. Und hilft einem, wenn der Hund arge Ängste aufbaut, denn wer auf vollgas ich-spiele-mit-Frauchen ist, KANN sich ja gerade nicht fürchten.

    Meine Kleine ist übrigens ein Husky. Absolut null ängstlich, im Gegenteil unglaublich selbsticher und für jeden Blödsinn zu haben. Dafür arbeite ich jetzt schon so viel wie möglich an der Bindung, damit sie später im Alltag halbwegs auf mich hört (Husky = sehr viel Jagdtrieb und Eigenständigkeit). Ich will, dass sie total auf mich abfahrt, und nicht nur Frauchen = Leckerli.

    Grüsse,
    Iris + Berny, Daika und Isis

  • bis dahin kein Fehler :-)

    aber Hunde generalisieren nu mal nicht. Vielleicht gehört zu seinem Sitz-Signal eben "ganz dicht bei Frauchen sein" dazu. Und dieses "falsche" Element des Signals muß Du erst noch "weg" arbeiten.

    Crispel ist, wenn er weiter weg war, auch immer erst ran gekommen und hat sich dann hingesetzt. Ich habe:
    - freiwilliges weiterweg sitzen mit dem Clicker eingefangen
    - ihn mit der Leine an Zaunpfählen "befestigt" und dann sitzen ganz von vorne geshapt (erst nur einen schritt weit weg, dann zwei usw.)
    - er hat ein gut funktionierendes "Warte" (er bleibt an dem Ort stehen, wo er gerade ist, und wartet, bis ich dort bin, oder ihn rufe) - das schiebe ich dazwischen, wodurch ihm offenbar klarer wurde, dass er dort wo er war, sitzen sollte.
    - ich habe (nicht besonderst ausgiebig, ich gebe es zu) "Bleib"-Übungen gemacht.
    Ich glaube, das Du schon ziemlich viel von dem Zwerglein erwartest, er lernt das bestimmt schnell, aber nicht von alleine...

  • Ich habe einen Aussie und einiges kommt mir schon bekannt vor. Vor allem das Zusammenspiel aus eigenem Willen (nö, das ist langweilig und wozu überhaupt, noch nicht einmal eine geistige Herausforderung...) und großer Sensibilität (waaaas, du bist sauer??? So schlimm war das?? Bitte nicht mehr böse sein (aber auch nicht dieses bescheuerte, langweilige Kommando wiederholen...)).

    Z.B. macht Grisu eher garnichts, als dass er munter drauflos probiert, wenn er nicht exakt weiß, was ich von ihm will. Das war für mich auch eine Umstellung, da Lucy da völlig anders ist. Er denkt dann nach, wird ungeduldig/frustriert, wenn er nicht drauf kommt und erst recht, wenn ich ebenfalls ungeduldig/frustriert werde. Er hat so überhaupt keinen Sinn für simples Wiederholen von Grundkommandos. Lucy würde 100 x hintereinander mit Begeisterung Sitz-Platz-Wechsel ausführen und darauf hoffen, dass es dann eben beim 101 x ein Leckerlie dafür gibt, Grisu zeigt mir spätestens nach dem 3. x einen Vogel...

    Was hilft: Denkaufgaben, gemeinsame Herausforderungen, Grundgehorsam in größere, spannendere Spiele einbauen. Und genießen, dass der Hund mitdenkt, statt nur simpel jedes Kommando zu befolgen. Ist ein tolles Gefühl, wenn man erstmal eine gemeinsame Basis gefunden hat und beide Seiten Spaß an der Arbeit haben.

  • moi,moi...der gute junge hat dich schön im griff!

    ich denke auch das dich kleine genau so nimmt wie er dich braucht!

    der kleine ist gut, mit der netten art kannst du ihn mal :D und wenn du strenger bist ist er der arme geschundene hund den du aber auch mal kannst :D

    ich würde mich unter allen umständen durchsetzen, wenn du kommandos gibts sieh zu das er sie befolgt!
    ansonsten schätze ich das du dir da ein gehöriges problem ranerziehst!

  • ach, mein Beileid - weiß ganz genau, wie's Dir geht :sauer:


    Zitat

    ich würde mich unter allen umständen durchsetzen, wenn du kommandos gibts sieh zu das er sie befolgt!
    ansonsten schätze ich das du dir da ein gehöriges problem ranerziehst!


    Sorry, schon mal im Vorraus, hab noch nicht Alles gelesen.

    Das was Du sagst kann aber auch mächtig in die Hose gehen, so habe ich bei
    Zoe schon ein paar Kommandos
    versaut, bei denen sie nur noch flüchtet. Tja, negativ verknüpft. War ne Heidenarbeit, das wieder rückgängig
    zu machen! Denke, manchmal muss man dann auch einfach aufhören, wenn der Hund wirklich so empfindlich
    reagiert.

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