Mein Hund ist ein verzogenes Palg

  • Ja - ich sehe es auch wie Corinna.


    Die ganze Protestpinkelei und das Zerstören können auch schon mit daran liegen, daß du einfach genervt von ihm bist.


    Ich kanns nämlich verstehen, ich hatte im Sommer so einen Pflegling, der ständig Aufmerksamkeit forderte, weil sein Vorbesitzer - wie du auch - einfach erstmal zu viel Action gemacht hat, dann immer genervert wurde, der Hund entwickelte mehr und mehr Macken. Da war der Weisheit letzter Schluß die Abgabe. Bei euch ist es hoffentlich noch nicht zu spät und mit gezielten Hilfestellungen sicher noch einiges zu erreichen!

  • Pebbles, flying paws
    Meint Ihr, ihm könnte J. Fennell (ihr Buch) helfen ?


    5terre
    Ich finde es ungemein wichtig, dass Du einen Profi in's Haus holst, zur Diagnose und Ursachenbehandlung. Ihr seid da in einem Teufelskreis.
    Mit den richtigen Massnahmen wirst Du feststellen, dass sich Dein Hund in kürzester Zeit relaxen kann und Du auch ruhiger wird.

  • ich kann es mir vom finanziellen her nicht leisten mir nen profi ins haus zu holen.


    da muss es ja noch was geben?


    ignorieren?die tür zumachen das er merkt das sein verhalten zum gegenteil führt?

  • Hmmmm... versuch, auf dem Hundeplatz so viel Rat wie möglich zu bekommen. Vielleicht erklärt sich ja von dort jemand bereit, mal bei Dir zuhause vorbeizuschauen, um Dir vor Ort konkrete Lösungsvorschläge zu machen.


    Generell:
    Dein Verhalten sollte IMMER ruhig und eher 'trocken' sein. Versuche, in dieser Phase nicht zu sehr auf den Hund einzugehen, Schmusen ja, aber sehr sehr dosiert und NICHT wenn der Hund es verlangt, sondern gerade dann, wenn der Hund mal irgendwo rumliegt.
    Sei Dir bewusst, dass jegliche Aufmerksamkeit ungewolltes Verhalten belohnt, auch wenn's negative Aufmerksamkeit ist.
    Wenn Du ausflippst, schreist, schimpfst oder Dir der Faden reisst, nimmt Dein Hund Dich nicht ernst und kann Dich nicht respektieren.


    Ich habe einen relativ nervigen Hund bei mir aufgenommen, der wohl auch zum Tyrann würde, wenn ich ständig um ihn rumschwänzeln würde. Ein Welpe ist niedlich, braucht aber klare Richtlinien und ein gutes Leitbild. Sei vorausschauend, schrei niemals, sondern spreche Deine 'neins' eher in ruhigem strengen Tonfall aus. Wenn Du physich eingreifen musst, sei Dir SICHER, dass Du gewinnst, d.h. dass der Hund Dir nicht ausweichen kann. Wenn er Dich beisst, zieh nicht weg und schrei nicht, das fände er lustig. Pack ihn und tu ihn in die Küche und gib ihm dort alleine 3 Min. Auszeit.
    Generell, in diesem Stadium Deiner Verzweiflung und seinem Ungehorsam, würde ich Dir raten, ihn relativ viel zu ignorieren. Das bewirkt einerseits, dass Du in seinen Augen 'schwerer erreichbar' wirst, und er schon mal was tun muss, um bei Dir was zu erreichen. Du solltest dann selbstverständlich nur auf nette Dinge von ihm reagieren.
    Zweitens zeigt ihm das, dass die Welt sich nicht nur um ihn dreht, und er wird mit der Zeit lernen, zu relaxen und abzuwarten, bis Du Zeit für ihn hast. Bei meinem hysteriker funktioniert das wunderbar.
    Ich finde, wir Frauen sind für solche Typen Hunde zu mütterlich. Männer mit ihrer oft dominanten Macho Art haben dort oft weniger Probleme. Da gucke ich mir schon manchmal was ab :sport:


    Weiterhin viel Glück und Geduld
    Chrissi

  • Zitat

    ignorieren?die tür zumachen das er merkt das sein verhalten zum gegenteil führt?


    Genau dies ist der richtige Weg.
    Geh mit ihm, bevor du ihn allein läßt noch 'ne Runde Gassi. Geh mit ihm in die Wohnung, als ob nichts weiter wäre. Geh dann einfach, ohne dich vom Hund zu verabschieden oder sonst irgendwie auf den Hund einzugehen.
    Wenn du zurück kommst, das gleiche in umgekehrter Rehenfolge. Tür öffnen, rein gehen -Hund ignorieren, als ob er gar nicht da wäre-; wenn der Hund versucht dich zu begrüßen -anspringen, anbellen u.dgl.- sofort wortlos umdrehen und wieder raus. Nach kurzer Zeit wiederholen.
    Das ganze möglichst nicht gleich auf die gesamten sechs Stunden ausdehnen, sondern erst mal nur so. Zum Briefkasten gehen, oder nur mal für ein paar Minuten vor die Tür. Aber jedesmal dich so verhalten, als ob du länger wegbleibst -also Jacke und Schuhe anziehen-.
    Ich weiß, es ist lästig, aber da mußt du durch und es hilft.
    Trotzdem, an professioneller Hilfe wirst du nicht drum rum kommen. Analyse des Umfeldes, Futter- und Liegeplatz, Dominanzerkennung.


    Viel Erfolg?


    Gruß aus dem winterlichen Fichtelgebirge.

  • Hi,


    zusätzlich zu den oben genannten Tips würde ich Dir vorschlagen, Deinen Hund draußen kopfmäßig auszulasten, also zB Suchspiele, wie Deinen Handschuh oder seinen Ball suchen zu lassen. Oder Kunststücke, bzw zwischendurch UO üben. Der Hund wird dabei ausgelastet, ohne daß Du ihn mit Rennspielen aufdrehst und ist dann eigentlich auch recht müde, wenn man Heim kommt.
    Zuhause wird er dann ignoriert und ist erst dran, wenn er gerufen wird.


    Gruß Nadine

  • Hallo
    Ich habe so den eindruck wie du schreibst, dass du selber ein wenig stressig bist und dazu noch recht genervt im augenblick von deinem Hund.


    Meine, alle meine Hunde wandern von zimmer zu zimmer mit mir, schuen was ich mache im notfall wird die Nase miteingetaucht. wenn es nicht so interesannt ist dann wird auch mal weiter weg in der Ecke gelegen und aus dem augenwinkel geschielt....
    Schuhe brauche ich nur anzufassen oder ne Jacke , dann geht es schon in erhoehte aufmerksamkeit, man koennte ja mit.
    Wir haben das alleinsein auch ueben muessen, resultierte auch in Mulleimerauraeumen und stehlen, wobei ich das nicht wirklich als protesthandlung sehe sondern ein akt der selbstbelohnung, ersatzbefriedigung fuer den hund ist, gib ihm was zu tun wenn er allein sein soll... du musst es ueben das ist ganz wichtig....


    mir schleicht sich da so der gedanke ein, dass dein Hund auch unter stress steht weil du stress amchst, weil er sich so wie immer verhaelt und mit deiner genervten reaction im moment garnichts anfangen kann, dadurch geraet er nur noch mehr in stress und haengt sich logischerweise nur noch mehr an dich , beobachtet umso genauer...


    Doch ich kann wie keiner hier fuer solch eine Situation einen definitiven Rat geben, Hundeplaetze haben oft auch excellente Problemloeser vor ort, und manchmal kommen sie auch nach hause und helfen...
    Ich wuerde , wie auch schon andere geraten haben, holfe von aussen holen um ein neutrales Bild zu bekommen....


    Ich wuensche dir alles gute das ihr das hinbekommt.

  • Zitat


    ich kann es mir vom finanziellen her nicht leisten mir nen profi ins haus zu holen.


    da muss es ja noch was geben?



    Leider weiß ich nicht woher du kommst? Ich könnte dir sonst vielleicht ein "Weihnachtsangebot" machen.


    Schreib dies mal..


    Gruß aus dem Fichtelgebirge

  • Hallo 5terre :winken:
    Bei Hunden ist es wie mit Kindern,schlechte Angewohnheiten kriegt man schnell rein,aber umso schlechter wieder raus.Die Schuld liegt ja-wie Du selbst zugegeben hast-bei Dir,nämlich zuviel Aufmerksamkeit am Anfang.
    Jetzt musst Du das erst einmal wieder ausbügeln und das dauert.
    ersteinmal würde ich die Wohnung so sichern,daß er keinen Blödsinn mehr machen kann, wenn Du ausser haus bist.Also Stühle so an den Tisch schieben,das er da nicht mehr raufspringen kann.Alles interessante vom Tisch nehmen.Türen zu,damit er nicht auf das Bett springen kann.
    Ansonsten viel ignorieren(auch wenn er nervt),aber die Zeit die man mit ihm verbringt intensiv nutzen,d.h. den Hund durch Suchspiele,Apportieren,Unterordnung auch richtig fordern.
    Obendrein ist es wichtig,das eure Rollen klar verteilt sind,sprich der Hund darf nicht auf`s Bett oder Sofa,Du gehst zuerst durch die Tür,Du frisst zuerst,das gibt den Hund Sicherheit.Gruß Shiba

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