Warum erziehen viele ihre Hunde mit Leckerlies???

  • Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, will aber kurz was dazu sagen.


    Ich bin ja immer mit 2 - 3 Hunden unterwegs und da ist es mehr als schwierig, nur mit Futter/Leckerchen zu bestätigen.
    Aber ich tue es zum Teil trotzdem.


    Ich nehme auch mal eine Hand von dem Trockenfutter weg oder nehme auch schon mal das Frühstück im Futterbeutel mit raus - meist dann, wenn wir früh starten und mit dem Auto fahren, denn da wird unserem Großen gern schlecht.
    Aber neben dem Trockenfutter gibt es noch normale Leckerchen und für den Jackpott auch die Futtertube. Neben dem Futter habe ich immer ein Spielzeug dabei und den Clicker. Aber es geht auch nur über verbale Belohnung.


    Bei meinen Hunden und auch meinem Sitterhund setze ich generell auf ein variables System. Meine Hunde wissen also nie genau, wie sie nun belohnt werden. Aber mir ist auf gefallen, das es genau das ist, was sie Aufmerksam macht und sie freudig mitarbeiten lässt. Auch wissen sie nicht, ob die Belohnung nun beim ersten mal oder erst bei 5. Mal kommt.


    Neue Dinge werden deutlich öfter belohnt und wenn es ganz schnell klappt, gibt es halt auch einen Jackpott und beim nächsten mal halt nur ein Spiel. Bei Dingen, die sie schon besser können oder wo ich es weiß, das es klappt und ich die Ausführung voraussetze, gibt es halt nicht immer was.


    Wir fahren damit ganz gut und deswegen werde ich auch dabei bleiben und das auch gern empfehlen. Bei uns ist der Spaß im Vordergrund und so muss ich schon schauen, das meine Hunde auch Spaß und eine Motivation haben, mit mir zu arbeiten.

  • Niani


    mag sein das es lieblos klingt!
    und ja ich bin zu marook teilweise sehr streng bzw. gewesen!


    aber was hat er jetzt davon?
    er hat sehr, sehr viele freiheiten die ihm niemand nimmt solange er wirklich brav folgt!


    würde er sich z.b. nicht zuverlässig abrufen lassen käme er bei mir nicht von der leine!


    ich habe nicht nur ihm gegenüber verantwortung wenn er draussen frei läuft sondern ich bin auch dafür verantwortlich das mein umfeld weder durch meinen hund zu schaden kommt, noch belästigt wird!


    marook ist ein fürchterlicher dickkopf, der freundlichkeit (siehe anfangs bei göga wenn er mit ihm draussen war) gerne mit narrenfreiheit verwechselt!
    da wurde lari-fari gehorcht (mal ja mal nein).....hab da einen zuck ausgekriegt weil er dann bei mir auch ein wenig lascher wurde!
    deswegen wieder strenger gewesen, entweder tadelloses gehorchen oder sir marook geht eben an der kurzen leine.


    wie gesagt trille ich meine hunde nicht oder lege stundenlanges training ein!
    kommandos nur dann wenn sie von nöten sind und dann bitte schön gescheit ;)

  • Zitat

    der marook wird beim ausführen alter kommandos die er schon in und auswendig kennt nicht gelobt!
    es ist für mich eine selbstverständlichkeit das er mir gehorcht!
    wenns heisst hier ists hier, fuss ist fuss, sitz ist sitz - nicht gleich, nicht später nicht schlampig sondern jetzt sofort auf der stelle und ordendlich!
    abweichungen dulde ich nicht und das weiss er.


    Es gibt zwei Extreme: diejenigen die ohne Leckerli nicht auskommen (meine wirklich nur diejenigen die von ihrem Hund glatt übersehen werden wenn es kein Leckerli gibt, bzw. denen bei denen der Blick des Hundes nur an der Hand oder Tasche hängt) und diejenigen die ihren Hund nur als Befehlsempfänger sehen.


    Es ist keine Selbstverständlichkeit das ein Hund gehorcht. Warum auch? Weil er ein Hund ist? Untergebener? Nö.


    Hunde haben auch Rechte. Und dieses bedeutet das ihnen genauso Respekt und Verständnis entgegen gebracht wird, so wie es der Mensch für sich beansprucht.


    Und diesen Respekt muss man sich verdienen. Und vor allen Dingen hat das Befolgen von Kommandos nichts mit Respekt zu tun, eher mit dem Wissen das etwa Unangenehmes folgt.


    Für mich genauso Unerwünscht wie das Abhängig machen von Futter (bzw. vom Spieli wenn es den Hund zum Junky macht).


    Zitat

    mag sein das es lieblos klingt!
    und ja ich bin zu marook teilweise sehr streng bzw. gewesen!
    aber was hat er jetzt davon?
    er hat sehr, sehr viele freiheiten die ihm niemand nimmt solange er wirklich brav folgt


    Diese Freiheiten hat mein Barry auch (und auch die Gasthunde wenn sie länger bei mir sind) und diese nehme ich ihm auch nicht wenn er mal nicht "brav" ist. Warum auch.


    Ich habe ein Lebewesen vor mir und wenn Hund mal über das Ziel hinausschiest gehört das auch dazu. Da Barry aber im Groben verstanden hat um was es geht gibt es sehr selten Momente wo er nicht "brav" ist. Dann gibt es eine Ansage und er behält seine Freiheit trotzdem.

  • also meine hunde sehe ich nicht als befehlsempfänger - wie gesagt trainiere und trille ich meine hunde nicht so wie du jetzt denkst.


    kommandos nur wenn notwendig dann aber gescheit, ums gehorchen bitte ich marook nicht!


    Zitat

    Es ist keine Selbstverständlichkeit das ein Hund gehorcht. Warum auch? Weil er ein Hund ist? Untergebener? Nö.


    weil ich wie schon sagte nicht nur für ihn verantwortung übernehme wenn er frei läuft sondern auch für mein umfeld.
    ich hätte ihn auch nicht erziehen können nur dürfte er in dem fall nicht von der leine weil ich keinen unerzogenen hund der nicht gehorcht von der leine lasse

  • Angelika


    Zur Leckerlie bzw. Belohnungsfrage beim Agi:
    Das macht Jette tatsächlich soviel Spaß, daß sie sich nicht wirklich belohnen läßt. Also Ball und Leckerlie (habe ich probiert) sind größtenteils uninteressant, weil es eher darum geht, durch den Tunnel zu rasen und über Hürden zu springen, sprich den Parcour mit mir zu machen. Ich merke dann aber auch, wenn sie mal keinen Bock hat (kommt vor, macht aber nichts, weil wir es nur zum Spaß machen).
    Es ist alles selbstbelohnend, weil sie Aufmerksamkeit von mir bekommt, keinen Ärger zu fürchten hat und rennen darf (ihr Liebstes).


    ABER: Ich mache gern Tricks mit ihr. Macht mir einfach Spaß. Allerdings sehe ich ein, daß die für den Hund an sich sinnlos sind. Also nehme ich als Belohnung (nicht als Lockmittel für schon sitzende Dinge) Leckerlie und zum Erlernen den Klicker. Wie sonst soll der Hund wissen, daß er jetzt durch meine kreisförmig gehaltenen Arme hüpfen soll?
    Allerdings lernt Prinzessin Jette -egal wie toll die Leckerlie sind- Tricks nur, wenn sie sie mag. Manche findet sie blöd, macht sie also nicht. Auch nicht mit locken.
    Beispiel: Kommando "Rolle". Macht sie nur draußen, egal wieviel Futter ich ihr drinnen biete, denn draußen liebt sie es, sich auf der Wiese auf Kommando zu rollen, sie wälzt sich ja eh immer.


    Bei der Fährte läßt sie fast alle Leckerlie liegen (wir bauen grad auf), geht einfach die Fährte so ab, will danach auch nicht spielen. Ist also offensichtlich selbstbelohnend.


    Fazit: Für gutes Benehmen bekommt sie außer Stimme keine Belohnung, für Zirkuseinlagen, die ich initiiere, schon.


  • Ich seh das nicht so, meine Hunde sind nicht angespannt. Wenn sie angespannt sind liegt das am Halter. Der Hund will dann die führung übernehem und den aufpasser spielen und nicht weil er denkt das es eins auf die Mütze gibt oder nicht (Hunde können nicht denken). Wenn der Hund akzeptiert das der HH der Aufpasser ist, sind sie föllig entspannt.


    Und ein akzeptiertes Platz machen meine Hunde nicht nur weil sie sonst ärger bekommen. Den ärger gibt es ja schon vorher.


    Und warum bist du dir so sicher das Platz keine Art von unterordnung ist.
    Mit leckerchen ist es natürlich einfacher, freiwillig macht kein Hund in der Rüpelphase gerne Platz. Der Hund soll es ja aus akzeptanz tun.


    Das Platz soll den Hund auch sofort in Notsituationen stoppen in dem er sich sofort hinlegt bevor er vom Zug überfahren wird oder sonstwas schlimmes passiert.


    Vor dem Geschäft kann ich meine eine Dame auch wunderbar ablegen. Die andere hatt damit Probleme weil sie schon 3 mal von anderen Hunden attakiert worden ist. Und sie hat den anderen Hunden nicht in die Augen geschaut, Rute oben gehabt und die Ohren nach vorne gestellt. Um die eine Hündin hat sie noch einen Bogen gemacht.


    Ich seh das genau anders herum. Mit belohnungen puscht man den Hund nur auf. Fehlverhalten wird korrigiert und gutes verhalten ignoriert. Wie Hunde das auch untereinander tun. Und meine Hunde und viele andere die ich kenne verstehen das sofort.
    Man muss nur die Körpersprache des Hundes deuten können und konsequent sein.


    Eigendlich gehört das hier auch garnicht mehr ins Thema.


    Aber Du kennst meine Hunde und mich garnicht und fällst voreilige Schlüsse. Ich Bin halt von dieser Art der Hundehaltung überzeugt und du von einer anderen. Und wenn das alles so toll bei Dir klappt dann finde ich das auch OK so, und denk mir nicht irgendwas dazu.

  • Zitat

    Ich seh das nicht so, meine Hunde sind nicht angespannt. Wenn sie angespannt sind liegt das am Halter. Der Hund will dann die führung übernehem und den aufpasser spielen und nicht weil er denkt das es eins auf die Mütze gibt oder nicht (Hunde können nicht denken). Wenn der Hund akzeptiert das der HH der Aufpasser ist, sind sie föllig entspannt.


    Also, sorry, aber ein Hund kann sehr wohl denken :???: Du sagst ja selber, wenn er den HH akzeptiert ist er entspannt.Um solche Entscheidungen fällen zu können, muss man (auch als Hund) denken können.
    Nur ein denkendes Wesen kann man erziehen, sonst klappts auch mit dem Stoffhund.


    Dieser Thead treibt wunderliche Blüten :D

  • Zitat

    Idann belohne ich sie entweder mit einem Spielzeug (klappt am besten beim Agi oder so)


    wo ist der Unterschied zwischen Spielzeug und Leckerlie?



    Zitat

    Der Hund will dann die führung übernehem und den aufpasser spielen und nicht weil er denkt das es eins auf die Mütze gibt oder nicht (Hunde können nicht denken).


    Ähm??? Bitte??? Hunde können lernen, also können sie auch denken. Ihre Denkleistung rsp. ihr Assoziationsvermögen entspricht nicht dem des Menschen, aber DENKEN können Hunde sehr wohl.



    Zitat

    Letztendlich geht es, unabhängig davon, WIE man belohnt, immer um Ressourcenverteilung. Futter, Aufmerksamkeit, Zuneigung, das alles sind Ressourcen und das alles sind Sachen, die der Hund braucht. Wenn ich dann also hier lese, dass das Futter dem Hund quasi zusteht und man nciht nachvollziehen könne, warum der Hund sich für etwas verrenken solle, wenn es ihm eh zusteht, dann frage ich mich, warum der Hund sich für ein Lob verrenken soll, denn auch unsere Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit steht ihm doch zu, wenn wir als verantwortungsbewusste Hundehalter uns einen Hund anschaffen.


    Ganz genau. Und wo ist der Unterschied zwischen Futter und Lob?
    Futter ist ein primärer Verstärker. Das kapiert Hund sofort ohne Wenn und Aber.
    Lob dagegen, das muss Hund auch erst lernen, was Lob bedeutet.


    Und wo ist der Unterschied, ob ich meinen Hund jetzt mit Stimme lobe (was für die wenigsten Hunde wirklich eine Bestätigung ist, es sei denn, sie haben gelernt "hohe Stimme = mir passiert nichts / keine hohe Stimme = aua") oder ob ich Hund ein Bröckchen Fressbares gebe, wenn dieser als Welpe/Junghund auf Ruf zu mir kommt?


    Ob ich später dann weniger oder kein Futter gebe, oder weniger bzw. kein Lob - ist ja alles "zuerst antrainiert und dann muss man es wieder abbauen" wenn ich undercover richtig verstanden habe. Also prinzipiell auch kein Unterschied.

  • Ich muss jezt mal was loswerden:
    als ich gestern von der arbeit heim kam hatte yuna einen teller zerstört einige stofftiere meiner tochter zerrissen und das allerbeste MEINE SÜNDHAFT TEURE NEUE LEDERCOUCH zerbissen und das Innenleben in meiner ganzen Wohnung verteilt!
    und zum Abschluss noch einen Haufen ins Wohnzimmer gesetzt (klar, er hatte durchfall vom Füllmaterial) was er schon ewig nicht mehr gemacht hat.


    ihr fragt euch bestimmt was das mit dem thema zu tun haben soll...
    aber wartet ab!
    meine erste reaktion war, den hund zu packen aus der tür zu schubsen und sie mit einem lauten knall vor seiner nase zukrachen zu lassen!
    jaja ich weiß, falsche reaktion, hund weiß nicht warum bla bla bla.. will jetzt keine vorwürfe hören! dann hab ich das wohnzimmer sauber gemacht und ihn nicht mal angesehen als ich bei ihr vorbei musste..


    dann sind wir spazieren gegangen - und sie hat sofort losgezogen.
    und wisst ihr was? es hat mir sooo gereicht ich hab ihn richtig böse angeknurrt und gepfaucht "FUSS HAB ICH GESGAT"


    und er hats gemacht.. sie ist den ganzen spaziergang nicht von meiner seite gegangen!
    und das ohne leckerlie vor der nase, ohne lob ohne irgendwas!
    und ohne dass ich gewusst hab dass sie überhaupt weiß was "fuss" bedeutet wenn kein würstchen vor ihrer nase rumtanzt!
    und war noch nicht alles. als sich die situation entspannt hatte war sie noch immer das liebenswerteste bravste folgsamste hündchen der welt!


    fazit: ich werd sicher meinen hund nicht regelmäßig anpfauchen und knurren ABER gestern hat er es GEBRAUCHT!

  • Zitat

    Und ein akzeptiertes Platz machen meine Hunde nicht nur weil sie sonst ärger bekommen. Den ärger gibt es ja schon vorher.


    Warum gibts denn vorher Ärger? So grundlos und prophylaktisch? So nach dem Motto "Schlage jeden Tag dein Kind, wenn du nicht weißt, warum, das Kind wird es schon wissen"?


    Ich glaube, wir beide werden definitiv keine Freunde *kopfschüttel*

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