Unsicherheit

  • Hallo liebe Dogforum-Mitglieder,


    ich bin neu hier uns komme auch gleich mal mit lästigen Fragen :)


    Ich habe meinen Alfonso im Alter von 3 Monaten vom Tierschutz bekommen, er kommt ursprünglich aus Spanien. Er ist jetzt 7 Monate alt und leider immer noch in vielem sehr unsicher. Im Moment habe ich eher den Eindruck, dass es schlimmer wird. Er knurrt und verbellt Fremde auf der Straße, auch wenn Sie nur vorbeilaufen. Wenn jemand am Auto vorbeiläuft oder gar zu uns in die Wohnung oder ins Büro kommt, rastet er vollständig aus. Anfassen darf ihn sowieso niemand, da rennt er bellend und mit eingekniffener Rute davon. Neulich wollte er auch mal schnappen. Ich denke, das ist reine Unsicherheit? Oder doch ein Dominanzproblem? Wenn er jemand dann mal kennt, liebt er ihn mit Haut und Haaren.


    Ich habe jetzt vor ca. 3 Wochen mit Bachblüten angefangen - leider ohne Erfolg. Außerdem gehen wir in die Hundeschule. Mit anderen Hunden hat er Gott sei Dank gar keine Probleme.


    Habt Ihr vielleicht noch Ideen, was man tun könnte, um sein Selbstbewußtsein etwas zu verbessern oder gibt sich das mit dem Alter? Angeblich ist er die ersten 3 Monate in Spanien in einer Familie aufgewachsen, die seine Mutter adoptiert hat und Hunde liebt. Allerdings hatte er diese Angst vor Fremden (und vielem anderen) von Anfang an.


    Alfonso ist mein erster Hund und ich habe demnach keine Erfahrung mit Angsthunden. Würde ihm gerne helfen, fühle mich aber oft überfordert damit.


    Liebe Grüße


    Katharina

    • Neu

    Hi


    hast du hier Unsicherheit* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hallo,


      da müßte ich so viel fragen und könnte so viel sagen, dass es den Rahmen sprengen würde. Wenn Du Lust hast kannst Du mich aber anrufen. Schreib mir mal ne Mail an [email='verenatimona@web.de'][/email] und dann schicke ich Dir meine Telefonnummer, wenn Du willst.


      Verena

    • @ Verena


      wirklich nett von Dir, aber eigentlich nicht der Sinn des Forums, natürlich könnt Ihr machen was Ihr wollt aber ich denke schon das es etwas für das Forum ist denn wir hatten schon oft ähnliche Themen.
      Auch bitte ich Dich Deine eMail Adresse im Profil frei zu schalten und nicht in den Beiträgen zu posten siehe auch hier :!:


      @ Alfonso
      ich denke das auch hier noch einige antworten kommen werden.

    • Hallo!


      Ich denke, da kommen bei euch gerade zwei Sachen zusammen. Zum einen die eh schon vorhandene Unsicherheit, zum anderen schlichtweg das Alter. Dieses Alter ist eigentlich total typisch dafür, daß so eine unsichere Phase bei den Hunden einsetzt. Da ihr eh schon Probleme habt, wiegt es natürlich bei euch noch schlimmer (kann aber auch bei völlig "normalen" Hunden elendig nervig sein *mal zu Pebbles schiel*)


      Es ist wirklich sehr schwierig so auf die Entfernung herauszufinden, warum er so reagiert.


      Ein großer Punkt ist in dem Zusammenhang auch immer euer Verhalten ihm gegenüber. Es reicht schon aus, daß ihr innerlich besorgt seid, wenn jemand hereinkommt, daß er ja schnappen KÖNNTE. Hunde merken das, und werden dann erst recht unsicher.


      Womit ich eben erstmal anfangen würde ist, die fremden Menschen, die hereinkommen mit super-duper-Lieblings-Leckerchen auszustatten und zu bitten, das "blöde" Verhalten des Hundes völlig zu ignorieren. Erst wenn er sich beruhigt hat, bekommt er eben von den "bösen Fremden" ein Leckerlie. Ihr solltet im übrigen das Verhalten auch ignorieren und ihm ein Stückweit die Unsicherheit nehmen, in dem ihr ihm beibringt, auf einem festen Platz zu gehen und dort zu verweilen, wenn jemand kommt.


      Am besten ein Platz, der so etwas außer Sicht ist, so daß er sich sicher fühlt und sich nicht in der Verantwortung fühlt, euch zu "beschützen". So eine kleine Höhle, ein gemütliches Nest. Anfangen könntet ihr damit z. B. indem er immer dort gefüttert wird, tolle Leckerlies bekommt, Knabberzeugs, wo er sich etwas dran aufhalten kann, vielleicht mal einen gefüllten Kong. Also daß er diesen Platz wirklich aus toll empfindet und nicht als Strafe "ich MUSS auf meinen Platz". Damit habt ihr ihn dann auf Dauer so etwas aus dem Geschehen heraus.


      Ansonsten würde ich wirklich sagen, gebt ihm Zeit. Zeigt ihm immer wieder, daß doch gar nichts ist. Ich hatte mal einen sehr unsicheren Hund hier, dem half es ungemein, daß er z. B. beim Spazierengehen immer hinter mir laufen durfte. Ich souverän voran, ihm den Weg "bahnend" durch die bösen Gefahren des Alltags, er tappelte hinterher und konnte sich an mir orientieren.


      Und bloß nicht irgendwie betüddeln, wenn er kläfft und unsicher ist. Zeigt ihm einfach nur durch Ruhe, daß er keine Sorge haben muß. Sprich kein trösten, sondern ein klares "ich weiß wo es lang geht, hier ist doch gar nix los, was regste dich so auf" und das nicht durch Sprache, sondern durch Körpersprache.

    • Hallo,


      liebes dogforum-Team das mit der Mail hab ich gemacht, sorry. Eigentlich schreib ich ja auch immer was aber hier wäre eben so ein Telefonat echt gut. Aber wie ihr schon schreibt, werden auch so viele antworten.


      Verena

    • Zitat

      Hallo,


      liebes dogforum-Team das mit der Mail hab ich gemacht, sorry. Eigentlich schreib ich ja auch immer was aber hier wäre eben so ein Telefonat echt gut. Aber wie ihr schon schreibt, werden auch so viele antworten.


      Verena


      Hallo Verena,


      war ja auch nicht böse gemeint sondern nur als Hinweis das man so etwas ruhig im Forum besprechen kann, natürlich finde ich es super wenn du per Telefon helfen möchtest was du ja auch gerne machen kannst, könnt dann ja mal berichten was bei raus gekommen ist :gut:


      So nun wieder zum Thema :winken:

    • Ui Ui Ui Hund aus Spanien??? Unsicher, ängstlich Fremden gegenüber? Da kenne ich noch eine! Genau so eine liegt hier auch in der Wohnung rum. Ich selbst bin auch Hundeanfängerin und habe mir da zu Beginn gleich ein dickes Ei zugelegt, kenne Deine Probleme sehr gut, bin aber vielleicht nicht die beste, die Dir Tips geben kann - werden aber sicher noch welche von anderen Forumsteilnehmern kommen!
      Ich kann Dir höchstens Mut machen und Dir (fast) versprechen, dass es besser werden wird! So war es jedenfalls bei meiner Jade, die ich nun seit 3 Monaten habe. Ich habe sie mit 14 Monaten bekommen und sie kommt ursprünglich auch aus Spanien, über ihre Vergangenheit ist nichts bekannt, sie wurde von einer Familie aus Teneriffa mitgebracht, die sie dann ins Tierheim "abgeschoben" haben. Im Tierheim war ich sofort in dieses extrem ängstliche kleine Wesen verliebt, dass ich mir (mehr oder minder) spontan zutraute, sie zu "knacken".
      Die Arbeit war/ist letztlich alles andere als spontan, sondern mit sehr sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen verbunden. Jade hatte Angst vor jedem und allem (außer vor anderen Hunden), allerdings hat sie nicht gebellt oder geschnappt, sondern die Flucht ergriffen und das mit ca. 40km/h u.a. auch auf vierspurigen Straßen samt Leine und Bank an der Leine (klingt unvorstellbar, war aber so!!!). Sie ist ein Galgo-Mix. Sie hat einen Schutzengel (wir auch) denn es ist nichts passier - nur eine heiden Aufregung war das (und das war nicht das einize mal!). Besonders Angst hat sie vor Männern. Aber Geduld ist das A und O. Am Wochenende waren meine Eltern zu Besuch. Mein Vater kann sehr gut mit Hunden umgehen und ist ihr immer sehr zurückhaltende gegenüber gewesen, Hat vorsichtig mal ein Leckerli gereicht und sich neben ihr Körchen aufs Sofa gesetzt und sie gestreichelt. Irgendwann ist sie aufs Sofa gesprungen und hat sich neben ihn gelegt und ihren Kopf in seinen Schoß gelegt! Das muss man sich mal vorstellen. Vor drei Monaten hat sie noch panisch den Raunm verlassen, sobald er nur reinkam!
      Also nur Mut! Wichtig ist auch eine gute Hundeschule. Ich war eine Weile in einem Hundesportverein, aber das kann ich mittlerweile vergessen. Die haben dort stur auf die Begleithundeprüfung hin gearbeitet und ich durfte wochenlang das "Platz" üben, obwohl meine Jade es einfach nicht machen will - und darum geht es auch gar nicht! "Sitz" reicht fürs erste vollkommen! Anderes Thema! Gut ist eine Schule, in der die Gruppen möglichste klein sind (am anfang sogar vielleicht einzelunterricht) und auf Hundund Halter im Besonderen eingegangen wird...
      Technisch kann ich Dir nicht wirklich weiterhelfen, bin einfach zu unerfahren, aber wenn Du ein paar mehr Mutmachgeschichten von einem Spanischen Hund, den keiner haben wollte, brauchst, melde Dich...

    • Hallo Jade04,


      das ist ja klasse - eine schöne Spanierin :gut: So ist das eben, wenn man sich in ein Hundi verliebt. Alfonso ist wahrscheinlich auch ein Galgo-Mischling, auf jeden Fall ein Bretonen-Mischling und evtl. ist auch noch ein Podenco mit drin. Das erklärt auch seinen leider sehr ausgeprägten Jagdtrieb. Wenn sich etwas bewegt (Jogger, Fahrrad, Hasen) legt klein Alfonso jede Unsicherheit ab und jagt mit Spitzengeschwindigkeiten, die Herrn Schuhmacher neidisch machen würden, hinterher. Daran arbeiten wir im Moment auch noch. Aber jetzt schweife ich ab.


      Schön zu hören, dass es langsam besser wird. Ich habe mir auch nur gerade jetzt Sorgen gemacht, weil es seit ein paar Wochen eher schlechter wird. Vor allem das Bellen und Knurren. Das er nicht angefasst werden will und dann ausweicht, ist ja kein Problem. Es scheint eben nicht jedem Hund die :blume: aus dem Popo. Doch der Stress für ihn scheint sich gerade zu steigern und da möchte ich gerne gegensteuern. Zumal Alfonso mich zur Arbeit begleitet und wir hier auch Kundenverkehr haben. Wenn er wirklich mal nach einem Kunden schnappt, habe ich ein dickes Problem. Viele huschen jetzt schon geduckt in das Büro von meinem Chef. Knurren und Bellen macht vielen eben Angst, ob aus Unsicherheit oder nicht :dagegen:


      Sicher werden wir noch öfter voneinander hören.
      Freue mich über weitere Tipps von allen :streichel:


      Liebe Grüße


      Katharina und Ihr Spanier

    • Hallo


      Mein Tip wäre (weiß nicht ob es hilft) ihn schon im großen Abstand mit Leckerchen zu beruhigen. Also ich meine, Hund ansprechen wenn er die entgegenkommenden Passanten fixiert, schaut er dich daraufhin an ein besonderes Leckerchen geben. :teddy:
      Vielleicht verliert er dann etwas von seiner Angst und merkt bei dir ist er sicher und bekommt eine Belohnung wenn er friedlich ist. :wink:
      Viele Grüße Yvonne

    • Hi,


      ich glaub ich hab selber so einen "Angsthund", vielleicht nicht ganz so stark wie der KLeine aber sie ist ja auch schon älter. Sie war als Baby extrem freundlich zu Fremden und hat dann mit ca 6 Monaten angefangen Unsicherheit zu zeigen, die hat sie bis jetzt beibehalten, wenn es auch schon langsam besser wird.



      Ich übe sehr viel mit ihr. Eigenartigerweise machen ihr Menschen in großen Gruppen nichts aus, in der Stadt und im Cafe ist sie total relaxt, bloß wenn Menschen in einsamen Gegenden sind oder jemand sie direkt ansteuert dann klinkt sie aus und bellt wie eine Irre. Kennt sie Menschen liebt sie sie mit voller Hingabe ... Ich habe beim spazieren gehen IMMER Leckerli mit, mein Mädchen hat ein Aufmerksamkeitssignal gelernt auf das hin sie mich ansieht, wenn ich sehe sie starrt gebe ich das Signal dann lobe und belohne ich sie bis wir an Leuten vorbei sind. Manchmal gehe ich auch einen Bogen damit es ihr weniger bedrohlich erscheint. Ich achte darauf nie an der Leine zu zerren oder hektische Bewegungen zu machen, da sie sonst eine negative Verbindung herstellen könnte. Bellt sie trotzdem weil zb die Leute sie anstarren oder irgendwie vermummt sind gehe ich einfach weiter und ignoriere ihr Verhalten. Angreifen lasse ich sie auf der Straße von niemandem!



      Wenn Besuch kommt, entscheide ich vorher ob es für sie ine Überforderung darstellt, zB Menschen mit wenig Hundeerfahrung, lauter Stimme, hektisch etc oder ob sie das schafft. Wenn wir Besuch haben bitte ich die den Hund zu füttern und zu streicheln (leider gehen einem bald die fremden Leute aus) Wenn Leute sich ungeschickt anstellen (zu sehr über den Hund beugen etc) dann belohne ich sie mit Clicker.


      Naja und nachdem sie inzwischen alle meine Freunde und Bekannten kennt und ins Herz geschlossen hat, habe ich angefangen Fremde ohne ihr Wissen zu Übungszwecken zu "missbrauchen", zB Briefträger, Kunden Handwerker etc. Ich lassen den Hund absitzen oder abliegen (bleibe aber noch bei ihr, meist ist sie an der Leine, das gibt ihr zusätzliche Sicherheit) und dann fütter ich den Hund sobald sie die Stimme hört oder den Fremden sieht mit Leckerli bis sie platzt. Das mach ich erst seit wenigen Wochen und ich hab auch nicht immer die Gelegenheit, aber beim Briefträger wedelt sie bereits und bleibt sehr gelassen sitzen. Wenn ich sehe sie bleibt ruhig werde ich anfangen den Abstand zur Person zu verkürzen.


      Am wichtigsten ist und war es mir immer den Hund nie so weit zu treiben (=überfordern) dass sie auch nur daran denkt zu schnappen. Denn wenn sie merkt dass das ein wirksamer Weg ist sich Fremde vom Leib zu halten, dann wird sie ihn gehen und dann wäre mein Problem ein wesentlich größeres.


      Ach ja, ich habe auch versucht Hundetrainer zu konsultieren (alle sehr fähig) das Problem war nur mein Knurr und Bellhund hat sie schwanzwedelnd begrüßt, da sie anscheinend merkt wenn jemnad ERfahrung mit Hunden hat. Die haben mich dann für verrückt erklärt, weil sie dachten ich würd maßlos übertreiben ...


      Das ist alles was ich dir zu dem Thema sagen kann, hoffe du kannst irgendwas davon brauchen.


      Liebe Grüße


      Destiny


      PS: Am Hundeplatz oder bei Hundeaktivitäten zeigt mein Mädchen keinerlei Unsicherheit auch nicht gegenüber den Menschen, die begrüßt sie äußerst freundlich, manchmal sogar aufdringlich, deshalb konnte ich da nicht mehr weiterüben, aber ich könnte mir vorstellen, dass es ansonsten sehr hilfreich ist die Leute im HUndekurs zu bitten mit dem Hund zu spielen oder ihm Leckerli zu geben (aber nicht wenn die eigenen Hunde dabei sind, sonst gibts noch Zoff)

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