sprachfreies hundetraining, hat jemand erfahrung damit?

  • Hallo,


    wir haben von Anfang an für jeden Befehl ein Handzeichen mitgemacht. Mittlerweile genügen schon lange nur die Handzeichen.


    Das mit dem möglichst wenig reden ist bei uns am Hundeplatz auch so. Funktioniert allerdings nur an " guten Haltertagen" wirklich gut :roll: .


    Wenn man selber nicht fit ist dann geht da nix, jedenfalls bei Apollo. Er ist so auf uns " eingeschossen" d. er sofort mitbekommt und d. umsetzt. Herr Boxer kaspert dann. Aber schuld sind wir :D .



    Aber ein sehr interessantes Thema, mich würde so ein Training auch mal interessieren.


    L.G.Burgit

  • Wir haben das nie geübt und waren auch nie bei einem Trainer, ABER:


    Carina mach Sitzt und Platz nur durch Handzeichen.
    Das hatte ich damals in dem Clickerbuch gelesen und das ausprobiert.
    Zeige ich Carina den ausgetreckten Zeigefinger: macht sie Sitz.
    Zeige ich Carina die flache Hand: macht sie Platz.


    Irgendwann habe ich dann aber doch angefangen Sitz und Platz zu sagen. Die Handbewegung dazu mache ich komischerweise trotzdem.

  • Hi!
    Ich kann ja nun nicht wirklich mit großer Erfahrung prahlen ;) aber meine Gasthündin hat zumindest das "sitz" und "bleib"auch auf Handzeichen ausgeführt.


    Das war sehr praktisch z.B. dann, wenn ich sie vor dem Aussteigen aus dem Auto
    (sie saß hinten im Kombi) noch ins Sitz bringen wollte, damit sie mir nicht im Überschwang beim Tür öffnen direkt raushüppt. :D


    Ich brauchte mich also nur hinter die Heckklappe zu stellen, (sie guckt natürlich, in der Erwartung, dass die Tür aufgeht,) den Zeigefinger zu heben, Hund setzt sich, Handinnenfläche zeigen (für "bleib") und Tür auf.


    Dann konnte ich sie in Ruhe anleinen wenn nötig und dann "komm raus" (verbal), wenn sie aussteigen durfte.


    Hat super geklappt :^^:

  • Ich denke wir sollten hier auch noch differenzieren zwischen Körpersprache und Gesten.
    Handzeichen sind konditionierte Gesten, die man dem Hund mal beigebracht hat.


    Bestes Bsp.
    Beim Longieren wurde mir eine bestimmte Veränderung der Körperhaltung gezeigt wo mein Hund von Gallopp in Trab gefallen ist und das rein über Körpersprache.


    Gruß,
    Caro

  • Zitat

    Ich denke wir sollten hier auch noch differenzieren zwischen Körpersprache und Gesten.
    Handzeichen sind konditionierte Gesten, die man dem Hund mal beigebracht hat.
    Gruß,
    Caro


    hallo,
    genau das wird es sein. die üblichen handzeichen sind ja kein thema und auch bekannt, aber wie läuft der rest nur mit körpersprache?
    ach, ich würde so gern mal mäuschen bei so einer unterrichtseinheit sein. :D


    gruß marion


  • Genau so kenne ich das auch. Hunde achten besser auf einen wenn man ncihts sagt, da sie darauf angewiesen sind andere Signale "zu lesen" - wir machen das beim Agility auch so. Erst normalen Parcour und dann noch Stimmlos - es ist unbeschreiblich wie toll das klappt!

  • Hallo Marion,


    ich habe soeben an Mirko Tomasini eine Anfrage bezüglich eines Termines gesendet.


    Finde das Thema hochinteressant. Wenn ich mehr weiß, oder dann auch bei ihm war, kann ich ja mal berichten. Aber keine Ahnung wie lang es nun dauert bis er sich meldet und wann dann ein Termin stattfinden kann.


    Mein Partner und ich würden auch nach Troisdorf fahren für den Basiskurs. Aber bevor ich für uns vier (2 Menschen, 2 Hunde) 180,00 EUR ausgebe, möchte ich natürlich erstmal mehr wissen und persönlichen Kontakt haben.


    Aber erstmal danke für den Post hier :)
    Tiere suchen ein Zuhause darf ich mir nämlich nicht anschauen, weil wir dann wieder tagelang über das Thema "Dritthund" diskutieren...


    LG,
    SaFla




  • hallo safla,
    das ist doch super. :D ich freue mich sehr auf deinen bericht.
    hab schon mal ganz vorsichtig meinen mann in die richtung "hunde erziehungkus urlaub" geschoben :lachtot:
    er brauch aber immer etwas zeit, um sich an meine ideen zu gewöhnen.
    na, ja, und urlaub muß auch möglich sein.


    ich wünsche euch (und uns) einen schnellen kontakt und eine tolle probestd.


    vielen dank. gruß marion

  • Hallo Fories,


    also ich weiss nicht, ob man die Körpersprache wirklich "trainieren" kann. Trainieren kann man Gesten (Handzeichen, Arme ausbreiten etc.) Aber hier handelt es sich ja um eine Konditionierung die dem Hund beigebracht wird quasi wie ein Sprachkommando.


    Die reine Körpersprache jedoch stelle ich mir sehr schwierig vor, verfolge ich das Ziel, diese wirklich bewusst einzusetzen.


    Ein Beispiel:


    ich habe meinem Hund beigebracht, dass wenn ich mit meiner Hand Kreise in die Luft male, dass mein Hund der Hand dann folgt und somit ebenfalls Kreise vor mir auf den Boden läuft bzw. sich auf der Stelle dreht. Logischerweise kann ich hier einmal "LINKS RUM" und einmal "RECHTS RUM" einsetzen. Reagiert mein Hund nun auf mein Handzeichen, kann von Körpersprache im Grunde nach keine Rede sein - mein Hund wurde so konditioniert. Allerdings zeigt sich seit einiger Zeit eine Veränderung im Verhalten meines Hundes. Ich bringe ihn für verschiedene Aufgaben ins Vorsitz, das ist auch die Grundstellung für die Kreise. Nun habe ich beobachtet, dass mein Hund bereits in die (korrekte!!!) Drehung einsteigt, obwohl ich gerade erst dabei bin ihm das Kommando zu erteilen. Ich war sehr verwundert, zumal der Hund dann auch noch in die korrekte Richtung drehte. Dieses Verhalten zeigte er fortan öfter.


    Die Trainerin darauf angesprochen sagte diese mir: "schau mir mal zu. Setze ich meinen linken Arm ein, geht die linke Schulter automatisch leicht nach vorn. Umgekehrt beim rechten Arm" Soll also bedeuten, noch bevor ich mit meiner Hand das eigentliche Kreiselzeichen gebe, erkennt mein Hund anhand meiner Körperhaltung bereits (in diesem Falle die Schulterstellung) was jetzt kommt und dreht in die richtige Richtung ein. DAS so die Trainerin ist Körpersprache. Genauso verhält es sich beim laufen mit Richtungswechsel. Hände auf die Brust und ohne Worte losgehen. Kommt ein Linksbogen dreht sich die rechte Schulter ein, indem ich meinen Rumpf leicht nach links drehe (rechte Schulter schiebt leicht vor).


    Ein Hund der auf seinen HH achtet, erkennt diese Zeichen und weiß somit ganz genau, dass jetzt ein Richtungswechsel bevorsteht. Das ist auch ganz leicht nachzuahmen. Geht mit euren Hunden mal in eine Wiese und geht in eine gerade Richtung los. Dreht ihr nun bei Linkskurven und Rechtskurven mit der Schulter entsprechend ein, wird euer Hund mit großer Wahrscheinlichkeit die Änderung wahrnehmen und ebenfalls ändern. Macht diese Übung nochmals indem ihr nun den Oberkörper eben bei Richtungsänderungen bewusst NICHT eindreht. Der Hund geht davon aus, wir wollen weiter geradeaus gehen und wir werden mit großer Wahrscheinlichkeit kollidieren.


    Im Grunde nach, unterscheidet die beiden Varianten zunächst gar nichts. Ich gehe linksrum, dann rechtsrum. Der Unterschied besteht darin, dass mein Hund meine Körperhaltung zweimal verschieden einordnet...weil meine Körpersprache einmal aussagt, dass ich links rum gehe und im nächsten Versuch, dass ich geradeaus möchte.


    Das Thema Körpersprache ist hochinteressant, allerdings denke ich, müssen wir zunächst einmal unterscheiden was Körpersprache ist und was Gesten sind. In meinen Augen spielt sich der Großteil der Körpersprache im Unterbewusstsein ab, der Hund liest in uns und weiß ganz genau in welcher Stimmung, Verfassung wir sind und was wir wollen. Handzeichen und dergleichen sind konditionierte Gesten, die dem Hund explizit beigebracht wurden und zählen für mich daher nicht in den Bereich Körpersprache, zumindest nicht direkt. Sicherlich "spreche" ich mit meiner Hand, wenn ich meinem Hund den Befehl zum Sitz gebe. Der Hund kann dieses Zeichen aber nur ausführen, kennt er es vorher auch!


    Ich bin mal gespannt, was hier noch so alles zu diesem Thema kommt. Ist jedenfalls sehr interessant.


    Lg
    Volker

  • Man kann Körpersprache trainieren, das wird Dir jeder, der mal einen Hund und natürlich sich selbst im Agility ausgebildet hat, bestätigen.


    Gerade zB. diese Geschichte mit dem Drehen des Oberkörpers (darauf achten die Hunde sehr genau, ebenso wie auf die Fußspitzen, klingt witzig, ist aber tatsächlich so). Hat man jetzt zb. im Parcours geradeaus 2 Geräte, auf die der Hund zuläuft, muß man ihm signalisieren, in welche Richtung er soll. Das macht man dann mit einem betonten Einsatz der Körpersprache, nämlich dem Drehen des Oberköpers, der Hund folgt der Richtungsangabe und hat somit das gewünschte Gerät im Blick.


    Solche Sachen sind nicht einfach und erfodern einiges an Training, vor allem damit sich auch in der Aufregung eine Turnieres klappen. Manche Hunde sind hier super sensibel und folgen schon der kleinsten Bewegung des HF, manche sind hart im Nehmen und verzeihen auch mal einen Fehler und dazwischen gibt es alle Varianten. In der Dynamik eines Agility-Laufes ist das, besonders für die Anfänger unter den HF eine echt Herausforderung.

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