Führer- bzw. Hundetausch

  • Zitat


    Wenn beide "gut" sind, dann läuft Nala teilweise so vorbildlich, das es mir total unangenehm ist und es mich auch irgendwie traurig macht, wenn Nala mit einer fremden Person total gut läuft.


    Vielleicht kommt mir das dann zwar nur so vor, da icih noch nie gesehen habe, wie Nala mit mir läuft, aber ist schon nen sehr ungutes Gefühl wenn ich meinen Hund mit einem anderen HF laufen sehe und mir denke: wow


    Ich glaube, das ist einfach ein Überbleibsel der romantischen Vorstellung, ein Hund würde gut gehorchen, weil er seinen Führer so liebt und eine starke Bindung hätte..... Da fühlt man sich dann automatisch zurückgesetzt, wenn der Hund bei jemand anders gut läuft.


    Ich halte das im Normalfall für ziemlichen Quatsch (ich rede jetzt nicht von Problemhunden, die resozialisiert werden müssen). Man darf im Gegenteil stolz sein auf die Erziehung, wenn der Hund bei andern genauso gut läuft. Läuft er konstant besser bei erfahreneren HFs, so weiss man, dass man an der eigenen Führtechnik noch arbeiten muss, offenbar unklar ist für den Hund. Darin ist nichts ehrenrühriges, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch das Führen muss erlernt werden!


    Vielleicht bin ich da weniger empfindlich, weil ich das von den Pferden kenne: Boah, wie die laufen können, wenn ein echter Könner das Führseil in die Hand nimmt und die Körpersprache kontrolliert einsetzt! Ich betrachte sowas als Ansporn, nicht als Entmutigung. :roll:

  • naijra: :2thumbs: . Sehe ich ähnlich


    Bei Lucy bin ich Stolz, wenn sie mit jemand relativ Fremden spazieren war und der mir hinterher erzählt, sie hätte gut gehört. Auch auf dem Hundeplatz, als Lucy beim Tausch toll mit gemacht hat, fand ich das super. Was nicht klappt in solchen Situationen, sehe ich als Ansporn, daran zu arbeiten. Man weiß nie was kommt. Ich finde es wichtig, dass mein Hund sowohl auf andere hört, als auch Spaß daran hat, mit anderen zusammen zu arbeiten.


    Mit Grisu ist das jedoch nur graue Theorie. Wenn er gerade nichts besseres zu tun hat, ihm das Kommando/die Übung gefällt und auch die Motivation passt, hört er auch auf andere. Die meiste Zeit jedoch ist es ihm schnurz-egal, was andere so sagen, auch wenn ich nicht dabei bin und derjenige mit einer Fleischwurst vor ihm rumwedelt... Wobei er bei Dingen, die ihm Spaß machen (und zu denen er in dem Moment Lust hat), genauso toll mit arbeitet, wie bei mir. Kann ich mir also auch nicht drauf einbilden, er tut es für mich. Bei mir weiß er bloß, er hat eh keine Wahl...

  • Ich weiss jetzt nicht ob es negativ oder positiv ist, aber Sammy geht mit jemand fremden nicht mit, wenn ich nicht dabei bin. Er sucht mich, klatscht sich hin und will nicht. Keine Chance...
    Irgendwie freu ich mich ein wenig darüber, dass er so ist... :ops:

  • Mein Hund macht nichts so lange ich dabei bin.


    Er geht mit keinem mit und hören tut er schon gar nicht.


    Bin ich jedoch nicht da, sprich Urlaub etc. und er ist bei meinem Vater oder meine Mutter hat ihn, läuft alles ohne Probleme.
    Er hört prima auf jene Person die ihn gerade führt (nur bei meiner Schwester macht er eine Ausnahme, die ist aber auch von Anfang an inkonsequent gewesen mit ihm).


    Doch wehe wenn Frauchen dabei ist.
    Warum soll er auf Komandos von anderen reagieren, wenn Frachen dabei ist? Die gibt doch die Komandos?


    Auch bei meiner Hundetrainerin hat er nicht reagiert.
    Die konnte machen was sie wollte.
    Der Blick blieb bei Mir und mit gehen um etwas zu zeigen, war schon mal gar nicht drin.
    Da konnte man ihn selbst nicht mit Leckerlies bestechen.


    So lange er hört wenn ich nicht dabei bin, stört es mich nicht.

  • Hi naijira,


    Zitat

    sondern den alltagstauglichen Ausbildungsstand von Hund und Führer zu überprüfen.


    dann sehe ich den Sinn hinter einem Hundetausch noch viel weniger. Mein Hund muss mit mir alltagstauglich sein. Nicht mit irgendjemand anderem. Wenn ich nicht in der Lage bin, meinen Hund so zu führen, dass er mit mir alltagstauglich ist, dann hilft es mir wenig, zu wissen, dass er mit jemand anderem alltagstauglich ist. Mit mir muss mein Hund alltagstauglich sein, nicht mit irgendeinem Bekannten auf dem Übungsplatz.


    Du selbst erwähnst allerdings auch wieder Situationen im Parcours. Also doch nicht nur Alltagstauglichkeit, sondern Training/Wettkampf-Situationen. Und da gilt noch viel mehr - was interessiert mich, ob mein Hund mit Person XY im Parcours zurechtkommt. ICH bin der HF dieses speziellen Hundes. Und wenn ICH nicht mit meinem Hund klarkomme, dann nützt es mir NICHTS, wenn XY mit meinem Hund klarkommt (was übrigens mit allen meinen Hunden bisher schiefging).



    Zitat

    ob der eigene Hund bereits genügend Sicherheit besitzt, einer sachgerechten klaren Fremdführung zu vertrauen, oder ob er noch zu sehr an Mamas Rockzipfel klebt.


    Das hat nichts mit "an Mama's Rockzipfel kleben" zu tun. Und schon gar nicht mit irgendeiner "sachgerechten klaren Fremdführung". Mein jeweiliger Hund und ich sind aufeinander eingespielt. Wir kennen die gegenseitigen Signale. Denn egal ob im Alltag oder im Hundesport (Parcours) - JEDER Mensch und JEDER Hund setzt seine eigenen individuellen Signale über Körpersprache. Die kann ein anderer nicht einfach kopieren. Und "sachgerecht" - nun meine Hunde sind keine Sachen, sondern individuelle Lebewesen. Und demzufolge gibt es da keine "sachgerechte Führung" sondern nur eine individuelle in Bezug zu jedem einzelnen Hund.



    Zitat

    Ob er die betreffenden Signale schon genügend generalisiert hat, um sie auch in ungewöhnlichen Situationen zu deuten.


    Das mag mit einfachen Signalen wie "Sitz" und "Platz" in möglichst reizarmer Umgebung möglich sein. Aber sobald der Konsens komplexer wird, die Signalgebung nicht mehr nur ausschliesslich auf einzelne Laut-Signale einzuschränken ist, sondern auch individuelle Körpersignale einschliesst ist es völlig irrelevant, ob Hund mit einer Fremdperson kann oder nicht. Das hat in dem Fall nichts mehr mit generalisieren zu tun.


    Zitat

    Und dass man als Führer selber davon profitieren kann, wenn man es in geschütztem Rahmen üben kann, sich in kurzer Zeit auf einen fremden Hund einzustellen wird wohl kaum zu bestreiten sein.


    Wie kann ich davon profitieren? Ich muss mich auf MEINE Hunde einstellen können. Was nützt es mir, mich auf einen Hund einstellen zu können, den ich vielleicht 1-2x im Leben an der Leine habe, wenn ich andererseits nicht in der Lage bin, mich auf meine eigenen Hunde einstellen zu können? NICHTS.


    Deshalb bleibt es bei meinen Hunden dabei - KEIN Hundetausch. ICH bin der HF meiner Hunde, einzige Ausnahme sind Spaziergänge mit Familienmitgliedern.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Nun yane, es scheint offensichtlich, dass nicht jeder die gleichen Ausbildungsziele verfolgt, und daher manches auf Unverständnis stösst.


    Im Gegensatz zu Dir kann ich nicht garantieren, dass ich meinen Hund überleben werde, und daher möchte ich, dass sie auch ohne mich optimale Chancen hat. Es kommt auch vor, dass ich sie mal für einige Tage abgeben muss, und auch dann möchte ich nicht, dass sie aufgrund fehlenden Grundgehorsams zur Leinen- oder Zwingerhaft verdammt ist.


    Für dich sieht das offenbar ganz anders aus. Du wirst ewig leben und nie krank sein, daher müssen deine Hunde so strikt auf dich fixiert sein, dass alles andere als irrelevant kategorisiert wird und gut ist der Status Quo. OK, ich bin mir klar darüber, dass manche dem romantischen "mein Hund soll nur auf mich hören" huldigen und entsprechend ausbilden. Da gehörst du offenbar dazu, und dann ist da auch nichts mehr zu diskutieren. Wenn dir ein Stein aus der Krone fällt, wenn dein Hund mit andern läuift.....


    Nur das Eine noch: ich sprach vom Parcours, von einem Plauschparcours ohne "Muss"-Anforderungen. Selbstverständlich wird der Hundetausch individuell abgestimmt vorgenommen - ich informiere den Fremdführer über Stärken und Schwächen meines Hundes und mögliche Problemhindernisse. Es geht hier ja nicht um irgendwelche Topscores, sondern um den grösstmöglichen Nutzen für Hund und Herrchen. Man macht ja auch mit der Leinenübergabe klar, dass dies alles ok ist - für den Hund eigentlich gar kein Problem. Dass Hund und Führer bei Fremdkonstellation nicht optimal fein eingestellt sind, scheint mir selbstverständlich. Mit Hundesport-Training hat dies wie schon erwähnt überhaupt nichts zu tun. Man kann einen Plauschparcours aufstellen und absolvieren ohne sportliche Ambitionen - traurig, wenn das für dich undenkbar ist....


    Aber ok - für dich ist die Idee, dass dein Hund auch einer andern sachkundigen Führung folgen könnte Anathema, und du wirst es daher nicht riskieren. Mir ist klar, dass es diese Leute gibt, ich hätte nur nicht gedacht, dass du zu dieser Fraktion gehörst....


    Dass du sogar sagst, dass es dich nicht interessiert, wie andere Hunde auf deine Führung reagieren, empfinde ich als besonders erhellend und auch traurig. Verständlich nur, wenn du momentan solch massive Probleme hast, den eigenen Hund zu führen - aber dafür war die Hunde-/Führertauschidee auch nicht gedacht, sondern für einigermassen gefestigte Hund/Führerpaare. Ein Junghund, der gerade erst vom Junghundekurs in die Gruppe gewechselt hat, nimmt an dem Führerwechsel ebensowenig teil wie ein Hund, der noch grosse Probleme damit hat, sich auf den eigenen Führer zu konzentrieren.

  • meine liebe naijra,


    ich bezweifle, dass ausgerechnet DU dir ein Urteil über mich und meine Hunde erlauben kannst. Soviel ich weiss, kennst Du weder mich noch meine Hunde.


    Also überlege Dir, ob Du nicht vielleicht aus gekränkter Wut weil nicht jeder Feuer und Flamme für deine Meinung ist, Vorurteile hegst.


    BTW, meine Hunde gehen täglich mit anderen Personen ausser mir spazieren. Trotzdem musste sich jede dieser Personen extra in die Kommunikation mit besagten Hunden "einarbeiten". Und hat das auch gemacht. Mein Vater hat nun mal eine andere Stimmlage als ich. Also wird er Wörter nie so rausbekommen wie ich. Und da Hunde, was Du eigentlich wissen solltest, nicht auf Wort, sondern auf Tonlage reagieren, ist es nur logisch, dass ein "Hier" von meinem Vater, meiner Mutter, meiner Cousine, .... anders klingt als ein "Hier" von mir.

  • Zitat

    Man sieht, ob der eigene Hund bereits genügend Sicherheit besitzt, einer sachgerechten klaren Fremdführung zu vertrauen, oder ob er noch zu sehr an Mamas Rockzipfel klebt. Ob er die betreffenden Signale schon genügend generalisiert hat, um sie auch in ungewöhnlichen Situationen zu deuten.


    das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.


    Hunde sind Individuen und keine Roboter die einen Befehl lernen und dann auf Knopfdruck (egal wer den Knopf drückt) ausführen.


    Ok, manche HH stehen drauf. Sollen sie von mir aus. Aber, wie yane schon schreibt, ist die hohe Kunst eines Trainers ein Team auszubilden. Teams die sich zusammenraufen müssen, die sich in- und auswendig kennen lernen müssen um zu harmonieren.


    Barry kann meine Signale natürlich in ungewöhnlichen Situationen deuten (wenn ich sie gebe). Die gleichen Signale können bei einer Fremdperson ganz anders rüber kommen also wird er sie dann anders deuten. Ist für mich, bei einer harmonischen Erziehung, selbstverständlich.


    Gut harmonierende Gespanne kann keiner einfach mal so kopieren. Ich habe auch genug Fremdhunde und sie verhalten sich bei mir ganz anders als bei ihren Besitzern. Warum sollte ich erwarten das Hunde so erzogen werden das sie generalisieren müssen?


    Bin ich dabei orientiert sich Barry an mir. Das bedeutet nicht das er nicht mit anderen auch auskommt. Sollte es mal so sein das er (weil ich nicht mehr auf dieser Welt wandle) zu einer anderen Familie ziehen müsste würde er dort seinen eigenen Weg mit ihnen suchen und auch finden (wie immer der auch ausehen mag).


    Im Krankheitsfall bzw. wenn ich mal allein unterwegs bin (bis jetzt 1 x vorgekommen da er sonst immer mit geht) gab es auch keine Probleme.


    Da ich aus Prinzip nichts übe fange ich da auch nicht an. Im Notfall kann alles ganz anders aussehen.


    Und ja, erst gestern hatte ich einen kurzen Hundetausch. Aber ich erwarte nicht das der Hund den ich an der Leine habe sofort das macht was ich von ihm will. Ich kann den HH nur kurze Ansätze zeigen.

  • Meine liebe yane, mir ist schon klar, dass du noch die Wut von einem Clash anderswo hier abreagierst - von daher habe ich nicht mit deiner Zustimmung gerechnet. ;)

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