Darf so ein Tierarzt ungestraft weiter praktizieren?????????

  • Ich schnaube hier auch vor Wut...bin grad dabei die Bundes-Tierärzte Ordnung, Approbationsordnung und Berufsordnung zu lesen. Das was Du caramanba schreibst ist sicherlich ein Ansatz - sollte ich auf noch etwas treffenderes stoßen, werd ich's hier reinschreiben.


    Den Kerl hätte ich in Grund und Boden gestampft - na vielleicht wird er jetzt wenigstens unangenehme Konsequenzen erleben.


    Mit der Presse würde ich übrigens erstmal warten bis ein Ergebnis der Tierärztekammer vorliegt. Wer weiß, was sich da wieder für Türen öffnen hinsichtlich Ruf- und Geschäftsschädigung. Danach kann man ja immer noch 'schreien'.


    Gruß,
    Nandi

  • Also, schwieriges Thema. Eure Wut usw is völlig verständlich, unverständlich is es für mich zum Teil auch, weil es ja nur ein paar Meter waren. Aber man muss dazu sagen, dass Tierärzte sich so öfter Feinde machen und ich würde wahrscheinlich genauso wütend reagieren, wenn ich nich auch die andere Seite als Tierarzthelferin kennen würde. Wir hatten zum Beispiel vor ner Weile einen ähnlichen Fall. Da hatten wir sowieso noch bis 21.30 Uhr operiert und dann kam ein Anruf das da ein schwerverletztes Hund sei. Die kamen also zu uns, Hund vom Wildschwein aufgeschlitzt usw. Die Leute erzählten uns dann auch gleich wie enttäuscht sie doch von ihrem TA seien, da bei ihm Licht an war und er nicht reagiert hat. Man muss dazu sagen, das dieser TA direkt neben der Praxis wohnt. Nun is die Sache ja so, es gibt unglaublich viele Leute die wegen wirklich unwichtigen Dingen mitten in der Nacht zum TA rennen, als würde der Hund gleich krepieren, dabei hat er nur mal komisch geguckt oder so. Da kann ein TA der neben seiner Praxis wohnt gar keinen Feierabend mehr machen. Für mich ist es logisch, das man dann weit nach Feierabend irgendwann nicht mehr auf jedes Klingeln reagiert, schließlich gibts ja auch nicht umsonst Kliniken.
    Ich will jetzt das Verhalten um Gottes Willen nicht gut heißen, ich möchte bloß mal auch die Gegenseite darstellen.
    Bei uns gilt immer, wenn wir noch in der Praxis sind oder per Telefon erreichbar sind, machen wir auch was. Aber nachts, beispielsweise, ist das Telefon aus. Mein Chef hat sich nun mit Absicht dagegen entschieden in sein neues Haus eine Praxis zu integrieren, gerade wegen solchen Sachen.
    Wie gesagt, ich wills net gutheißen.


    LG Anika

  • So, ich habe jetzt eine e-Mail mit folgendem Inhalt an die Sprecherin für Öffentlichkeitsarbeit der Bundestierärztekammer geschickt:


    Sehr geehrte Frau Dr. Mrozek,


    ich bin Mitglied in einem rege besuchten deutschen Internet-Forum über Hunde mit über 2000 Mitgliedern. Heute morgen hat eines der Mitglieder einen Beitrag geschrieben, den ich unverändert am Ende dieser e-Mail wiedergegeben habe. Nach Lesen der Erlebnisse des Mitglieds können Sie sich sicherlich die Reaktion weiterer Forumsmitglieder vorstellen.


    Neben dem allgemeinen Entrüsten ist im Forum die Frage nach der rechtlichen Situation aufgebracht worden, für deren Beantwortung wir uns nun an Sie wenden, nachdem wir im Internet keine nähere Auskunft bekommen haben. Sollten Sie nicht die rechte Ansprechpartnerin sein, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns an eine entsprechende Stelle weiterleiten könnten.


    Gibt es, allgemein und nicht auf den konkreten Fall bezogen, eine Art "hippokratischen Eid", wie wir ihn aus der Humanmedizin kennen?
    Gibt es eine rechtliche Verpflichtung eines Tierarztes zur Hilfeleistung, wenn diese ihm zuzumuten ist? Wir sind bisher nicht über §18 II Tierschutzgesetz hinausgedrungen.
    Gibt es im konkreten Fall etwas, das wir tun können? Ich versichere Ihnen, wir sind keine Bande "hundewütiger Tierarzthetzer" und werden natürlich auch nicht mit übler Nachrede oder Ähnlichem beginnen - wir möchten jedoch auch nicht wegsehen in einem Moment, in dem man eigentlich etwas tun müsste.


    Für eine Antwort wäre ich Ihnen stellvertretend für eine große Schar Hundefreunde sehr dankbar!


    mit freundlichen Grüßen,


    ++++ ++++++++*



    An das Ende der Mail habe ich dann, wie angekündigt, frenzys Beitrag kopiert.
    Mal schauen, ob wir eine Antwort bekommen!


    Lieben Gruß,
    caramamba


    *mein echter Name geht Euch garnix an :wink:

  • Und sowas schimpft sich Tierarzt!
    Unglaublich!
    Dass es solche Menschen gibt! Dieser Tierarzt würde von mir keinen Pfennig sehen!
    Ich würde darüber hinaus vllt auch sc´hilder aufhängen, wem der hund gehört haben könnte, denn daran sollte man auch denken....vllt macht sich der Besitzer sorgen um sein Tier.
    Wem sein Feierabend wichtiger ist wie das Leben eines Tieres...nein...also wirklich nicht!

  • Zitat


    Mit der Presse würde ich übrigens erstmal warten bis ein Ergebnis der Tierärztekammer vorliegt. Wer weiß, was sich da wieder für Türen öffnen hinsichtlich Ruf- und Geschäftsschädigung. Danach kann man ja immer noch 'schreien'.


    Genau Nandis Meinung ich bin! Wenn wir keine Reaktion oder ein übles Abgebügel von Seiten der Tierärztekammer bekommen, kann man immer noch die Presse in Betracht ziehen - für die ist es dann auch gleich viel interessanter.


    Grüße,
    caramamba

  • Ich muss einfach nochmal etwas loswerden:


    Natürlich kann ich den Beitrag von Anika verstehen bzw. nachvollziehen. Aber wir reden hier weder von 'Nicht-erreicht' noch von einem seltsam dreinschauenden Tier, sondern von einer persönlichen Konfrontation bei der eben nicht reagiert wurde, obwohl von einer Lebensgefahr in diesem Fall selbst für den letzten Ignoranten ausgegangen werden musste.


    Nur nochmal allgemein: Wenn ich als selbständig denkener und handelnder Mensch, der bei seinen vollen geistigen Kräften ist, die Entscheidung treffe, einen Beruf zu ergreifen, der im Bereich des 'Helfens' (ums mal salopp auszudrücken) liegt, dann gehört in meinen Augen auch die Passion dazu, helfen zu wollen; und zwar egal wann, wo und wie.


    Wenn ich da an all die ehrenamtlichen Mitglieder diverser Verbände denke, welche durchaus auch mitten in der Nacht rausgeklingelt werden und freiwillig das Familien- und Privatleben hinten an stellen, dann wird mir schlecht wenn ich derlei Dinge lesen muss.

  • Zitat


    Mit der Presse würde ich übrigens erstmal warten bis ein Ergebnis der Tierärztekammer vorliegt. Wer weiß, was sich da wieder für Türen öffnen hinsichtlich Ruf- und Geschäftsschädigung. Danach kann man ja immer noch 'schreien'.


    ... ja das stimmt schon aber so einfach machen die sich das auch nicht denn bei denen wird so etwas ganz genau recherchiert bis es gedruckt wird denn die müssen sich ja auch absichern.
    Aber ist besser zu warten bis man genaueres weiß dann kommt es evt. noch besser an bei der Zeitung wenn man dort keinen kennt.


    --
    Noch läuft der Thread vorbildlich ohne Namen, Adressen und ... ich bitte es auch weiter so zu handhaben :gut: ( das war nur eine Info/Lob )

  • Ich kann mich auch durchaus in die Lage der Tierärzte versetzen und verstehe, dass man sein eigenes Privatleben davor schützen muss, dass es vom Job aufgefressen wird.
    Mal kurz abgesehen vom Leid des Hundes: Wenn ich daran denke, dass dieser TA einen Menschen, bei dem er erstmal davon ausgehen muss, dass er "Tierlaie" ist, zurück zu einem großen, verletzten, ihm fremden Hund geschickt hat, wird mir ganz anders.


    caramamba

  • Zitat

    ... ja das stimmt schon aber so einfach machen die sich das auch nicht denn bei denen wird so etwas ganz genau recherchiert bis es gedruckt wird denn die müssen sich ja auch absichern.
    Aber ist besser zu warten bis man genaueres weiß dann kommt es evt. noch besser an bei der Zeitung wenn man dort keinen kennt.


    Das stimmt prinzipiell schon, wenn man von einem allgemeinen journalistischen Auftrag ausgeht. Ich nenne es mal investigativen Journalismus auf Regionalebene :wink:


    Allerdings weiss man nie an welchen Schreiberling man gerät, der u.U. über Zitate eine Meldung im Regionalteil verfasst weil's eben ein gefundenes Fressen ist - soweit mir bekannt wäre dann nicht unbedingt der Verfasser des Artikels zu belangen sondern der Zitierte (in diesem Fall derjenige, welcher sich an die Presse gewandt hat). Alles ein wenig kompliziert und ich bin da auch nicht 100%ig firm. Würde also in jedem Falle abwarten bis handfeste Aussagen vorliegen.


    Grüßle,
    Nandi

  • Ja also ehrlich, bei allem Verständnis für das Privatleben eines TA und seinen Ärger mit hysterischen Tierhaltern (daß das nerven kann, kann ich auch nachvollziehen), wurde er hier aber ganz konkret um Hilfe bei einem verunfallten, schwerverletzten Hund gebeten.


    Und ich stimme Nandi voll und ganz zu, daß ein TA einen helfenden Beruf hat, diese Hilfe einem Tier zu verweigern, weil man Feierabend hat, macht mich fassungslos. Ich denke jeder Tierfreund, der seine 5 Sinne beisammen hat, hätte in einer solchen Situation, natürlich im Rahmen seiner Möglichkeiten, geholfen.


    Bin mal gespannt, wie die Antwort auf die E-Mail von Caramba lauten wird.

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