Das Leid (oder Glück) von nicht spielenden Hunden

  • Also meine kleine spielt für ihr leben gerne -auch mit fremden hUnden (am liebsten)- und ansonsten kannte :| ich eine Hündin die in ihrer Welpenzeit so gut wie nie mit andern Hundis spielen durfte und daher auch nie spielverhalten gezeigt hat aber als unsere Hündin zu uns kam und sie sich ein bissel kannten. Dann ist sie sooooo süß aufgetaut und hat so spielandeutungen gemacht (ihr lieblingsspiel war hinterher rennen und von meiner fangen also perfektes paar) und wenn es meiner zu gruselig wurde hat sie sich einfach hingelegt und alles war geregelt, da hab ich immer wieder gestaunt das sie so toll mit ihr umgegangen ist obwohl sie es nie gelernt hatte

    Lg Püppypower

  • Ich habe Gehweg wohl etwas falsch ausgedrückt, wir wohnen eher ländlich und da sind Gehwege an Feldern und Teichen :-)

    Naja, was ich unter spielen verstehe, eigentlich das Gleiche wie du, gegenseitiges Jagen, rumtollen, springen, beknabbern ;)

    Der Beagle ist auch ein Draufgänger - der versucht es auch jedes Mal wieder bei Sammy, der ihn immer wegbeisst... tja...

    LG Ulli

  • Zitat

    Wenn Du aber mal ein wirkliches Hunderudel (nein, kein Wolfsrudel) beobachtest, dann wirst Du kaum jemals sehen, dass ein fremder Hund daherkommt und die Hunde sofort miteinander zu spielen anfangen. Jeder (gute!) Hundetrainer wird Dir das auch sicherlich bestätigen können. Wann ein Hund einem anderen nicht mehr fremd ist, wird Dir niemand sagen können, denn das hängt von jedem Individuum ab.


    Da halten sich, wie ich ja schon gesagt habe, aber nur sehr wenige Hunde dran. Bestes Besipeil:
    Hundetreffen am Freitag. Ein Haufen an Hunden, die sich nie gesehen, oder mal gerochen haben
    könnten. Kreuz und Quer aus Deutschland. Und? Alle miteinander gespielt...

    Ich denke, dass es daran liegt, dass der Hund es nicht beigebracht bekommt, von seinem Rudel.
    Wenn ein 14 Wochen alter Welpe es so gelernt hat, nie etwas schlechtes dadurch erfahren hat,
    nie von einem Anderen Hund oder seinem Halter "korrigiert" wurde, wird er damit kein Problem haben.
    "Dank" der Sozialisation.

  • Im Freilauf "begrüßt" Snoop fremde Hunde kurz und läuft weiter.
    Das ist mir recht so. Ich finde das gar nicht schlimm.

    (Was ist schlimm finde ist, dass ganz selten leider mal einer dabei ist, der direkt eins von ihm auf die Mütze kriegt... daran arbeiten wir noch.)

    Ganz selten und meistens nur, wenn er genug Zeit hatte, den andern Hund ausreichend einzuschätzen, entschliesst er sich oft doch zu einer Spielaufforderung.

    Wenn ich dem Spiel dann zusehe, hab ich den Eindruck, dass er dazu Hunde aussucht, die wirklich seinem Temperament entsprechen.
    Die gerne rennen, jagen, übereinander kugeln und das mit ähnlicher "Härte" wie er selbst.

    Wenn ich so ein Spiel dann sehe, freu ich mich natürlich auch dran. Logisch. Und fühl mich gut, weil ich weiss, dass er sich auspowern kann.

    Auf der anderen Seite hat Snoop Hunde"freunde" mit denen er super gut klar kommt, die er wirklich sehr zu mögen scheint, mit denen er gar nicht spielt.

    Leid oder Glück? Weiss nicht... solange der Hund das so möchte, ist es doch so okay, wie es ist, oder?

    Die Erfahrungen, die ein Welpe macht, können in das Verhalten sicherlich rein spielen. Aber ich denke, da spielt auch der Charakter eine Rolle.

    Ich selbst bin auch viel lockerer mit Leuten, die ich kenne.
    Eine Freundin von mir findet es super, mit Fremden ins Gespräch zu kommen.
    Solche Unterschiede gibts sicher auch bei Hunden.

    LG Christine

  • na ja, Zoe,
    wenn ich die Bilder des Treffens betrachte, kann mich ja nur daran orientieren, sehe ich überwiegend Kommunikation.

    Die Hunde arangieren sich, sie "sprechen" um miteinander auszukommen. Einige finden sich im Laufe des Zusammenseins und spielen dann tatsächlich.

    Zitat

    Ich denke, dass es daran liegt, dass der Hund es nicht beigebracht bekommt, von seinem Rudel.
    Wenn ein 14 Wochen alter Welpe es so gelernt hat, nie etwas schlechtes dadurch erfahren hat, nie von einem Anderen Hund oder seinem Halter "korrigiert" wurde, wird er damit kein Problem haben. "Dank" der Sozialisation.


    Was hat Sozialisation mit Spielen zu tun? Würde das heißen ein Hund der nicht Spielt ist nicht sozialisiert? Außer du interpretierst es so das Spielen nichts anderes als Lernen ist und wird dies einem Welpen verwehrt kann er nicht lernen.

    Aber da es auch Spielen nur des Spielens willens gibt ist es vielleicht deswegen so schwierig für viele HH da eine Unterscheidung hinzubekommen: denn wieviel HH freuen sich wie schön ihre Hunde doch spielen obwohl ersichtlich das es mit Spielen überhaupt nichts zu tun hat.

    Darum reagiere ich ein wenig allergisch wenn HH auf Spielen bestehen obwohl ersichtlich das in der Situation nicht wirklich passen. Damit meine ich jetzt natürlich nicht dich, Jenny29.

    Beobachte einfach fremde Hunde die entspannt miteinander toben.

  • Zitat

    Ich denke, dass es daran liegt, dass der Hund es nicht beigebracht bekommt, von seinem Rudel.
    Wenn ein 14 Wochen alter Welpe es so gelernt hat, nie etwas schlechtes dadurch erfahren hat, nie von einem Anderen Hund oder seinem Halter "korrigiert" wurde, wird er damit kein Problem haben. "Dank" der Sozialisation.

    Das ist für mich z.B. genau das Gegenteil von Sozialisation. Das grenzt für mich an Isolation. Natürlich ist es, dass Welpen alles und jeden lieben und mit allem und jedem spielen wollen. Genauso natürlich (und vor allem: Notwendig!) ist es aber auch, dass sie zurechtgewiesen werden und damit lernen, dass erwachsene Hunde eben nicht alles und jeden lieben. Das Leben ist nicht nur Spiel. Auch nicht für Hunde.

    @Zoe: Wenn Du behauptest, dass alle Hunde bei diesem Treffen gleich miteinander gespielt haben, dann kann ich - ohne an der Begegnung teilgenommen zu haben - genauso behaupten, dass Du keine gute Hunde-Beobachterin bist. Überlege nochmal ganz genau: Gab es kein voriges Schnuppern (=Kennenlernen - wie geschrieben: Wann sich Hunde fremd sind bzw. nicht mehr fremd sind hängt von den Persönlichkeiten ab)

  • Also bei meinem ist es total unterschiedlich, er hat da sein eigenes Muster. Auf jeden Fall muss er die Hunde kennen, bevor er mit ihnen spielt oder es muss sofortige Sympathie bestehen. Z. B. kleine Hunde liebt er sofort, mit denen spielt er auch sehr gerne.

    Allerdings mit seinen Freunden spielt er meistens sofort, die meisten sind auch viel jünger wie er und da kann er dann richtig spielen. Ansich lässt er sich immer zu einem Spiel überreden. Viele Hunde in seinem Alter spielen nicht mehr.
    Auf jeden Fall kommt er mir mit seinen 5 Jahren wie ein Jungspund vor u. am liebsten spielt er mit mir.

    Ich persönlich denke auch, dass es einfach eine Charaktereigenschaft ist, Menschen sind ja auch ganz unterschiedlich.

  • Sicher, aber Spielen ist in meinen Augen Kommunikation. Eigentlich ist es auch kein spielen sondern eher eine Art Spaßkämpfchen.

    Zitat


    Die Hunde arangieren sich, sie "sprechen" um miteinander auszukommen.Einige finden sich im Laufe des Zusammenseins und spielen dann tatsächlich.

    Und ist das bei einer anderen Hundebegegnung nicht der Fall?

    Zitat

    Würde das heißen ein Hund der nicht Spielt ist nicht sozialisiert?


    Nein. Er hat es nur anders gelernt und dazu kommen noch die Charaktereigenschaften, wie verspielt oder ruhig
    der Hund eigentlich ist. All das zusammen macht das gesamte Verhalten eines Lebewesens aus. Wie beim Mensch so beim Hund.
    Was Sozialisation mit Spielen zu tun hat? Viel. Denn beim Spielen ist es ja haupsächlich so, dass die Hunde untereinander
    kommunizieren, wenn sie das jedoch kaum gelernt haben, kommen solche Situationen zustande, dass aus Spiel ernst wird.
    Und das eben, aus einem Missverständnis, was meiner Meinung daraus resultiert wie ein Hund sozialisiert ist. Sozialisation
    bedeutet eben mehr als nur die Körpersprache zu erlernen, ebenso gehört spielen dazu. Ob durch selber aus probieren bei
    einem Welpen, oder was auch immer, er bekommt schließlich immer ein Feedback durch das er lernt, wie er "am besten spielt".

    Sind meine Gedanken noch nachvollziehbar?

    Lavrans: Sozialisation ist all das was Du bzw der Hund in den ersten Lebensmonaten, Tagen, Wochen an Eindrücken bekommt um die Welt zu "verstehen" zB Hunde als solche wieder zu erkennen. Natürlich kann Isolation ein Inbegriff sein, aber es ist eben auch ein Eindruck, welcher Spuren hinterlässt. Wenn Dir Keiner sagt, dass Strom gefährlich sein kann, greifst Du dann nicht irgendwann aus Neugierde in die Steckdose? Und wenn nichts passiert, machst Du es dann nicht vielleicht so lange, bis Du einen Stromschlag bekommst. Sorry, ein besserer Vergleich viel mir nicht ein.

    Zitat

    enauso natürlich (und vor allem: Notwendig!) ist es aber auch, dass sie zurechtgewiesen werden


    Und, wer tut das? Dann müsstest Du Deinem Hund ja irgendwie begreiflich machen, dass fremde Hunde erstmal gefährlich sind. Das kannst Du nur erreichen, wenn der schlechte Erfahrungen damit macht. Oder, Du erlaubst es ihm nicht, was natürlich auch nicht das Wahre ist.
    Ich habe nie behauptet das Alle Hunde gleich spielen. Das tun sie nicht. "Gab es kein voriges Schnuppern" Wo ich wieder bei der Frage bin, ob es das bei Begegnungen auf der Straße nicht gibt. Und damit komm ich wieder auf die Frage von meinem ersten (?) Post zurück, wann ein Hund nicht mehr fremd ist. Theoretisch, wie Du ja selbst sagst, ist er es, je nach Hund, nach ein paar mal schnuppern nicht mehr. So kann man dann aber auch nicht sagen, dass ein Hund den man mal auf der Straße trifft gleich fremd ist. Es kommt eben auf den Hund an.

  • Zitat

    Sicher, aber Spielen ist in meinen Augen Kommunikation. Eigentlich ist es auch kein spielen sondern eher eine Art Spaßkämpfchen.


    es gibt für mich völlig losgelöstes Spielen. Da kann es noch so heftig werden, noch so laut, es wird nichts passieren. Die Hunde kennen sich und zwar so gut das sie ihre Stärken und Schwächen kennen. Die Fronten sind klar (dazu muss es keine Auseinandersetzung vorher geben).

    Und das nehmen die meisten HH an wenn ihre Hunde toben (ich meine jetzt nicht dich Zoe).

    Wenn sich fremde Hunde, oder auch Hunde die sich selten treffen, begegnen wird in meinen Augen nur kommuniziert: es werden in den Spielsequenzen Stärken und Schwächen festgestellt.

    Und konnte bis jetzt immer wieder beobachten das dies bei jeder Begegnung weniger wird.

    Beispiel: als Barry das erste mal, ich glaube der Hund heißt Benny, getroffen hat gab es erst das übliche Ritual, dann kurze Verfolgungsqequenzen (Benny ist übrigens mit Duracelbatterien ausgestattet :D ), kurzen Körperkontakt mit Balgen und das wars.

    Dies wurde bei jeder Begegnung weniger. Treffen wir uns jetzt wird kurz begrüßt und jeder läuft weiter.

    Bei wirklich spielbegeisterten Hunden würde dies eher ins Gegenteil gehen: je öfter sie sich treffen um so intensiver würde das Toben werden. Man weiß wie der andere drauf ist. Und hier wird auch das Risiko minimiert dass das Spielen plötzlich in Ernst umschlägt da man sich kennt.

    Und natürlich bestätigt hier auch die Ausnahme die Regel: es gibt Hunde die wirklich nur Spielen im Sinn haben. Hoffen wird das deren Gegenüber auch so eingestellt sind.

    Zitat

    Theoretisch, wie Du ja selbst sagst, ist er es, je nach Hund, nach ein paar mal schnuppern nicht mehr.


    erinnert mich an eine Szene aus "ES": Kind: ich darf nicht mit Fremden mitgehen. Penny(?): ich heiße Penny(?), jetzt kennst du mich und darfst mitkommen > nun ja, wer den Film kennt, kennt auch das Ergebnis :D .

    Zitat

    Und, wer tut das? Dann müsstest Du Deinem Hund ja irgendwie begreiflich machen, dass fremde Hunde erstmal gefährlich sind. Das kannst Du nur erreichen, wenn der schlechte Erfahrungen damit macht. Oder, Du erlaubst es ihm nicht, was natürlich auch nicht das Wahre ist.


    habe ich einen Welpen, übernehme ich ab Übernahme sofort die Verantwortung. Und genau das gehört auch dazu. Lasse ich ihn einfach zu fremden Hunden und er wird gebissen (es hat Welpen schon das Leben gekostet) habe ich versagt. Meine Aufgabe ist es dem Hund einen vernünftigen Kontakt beizubringen. Und ein Welpe der auf jeden Hund zurast, diesen sofort anspringt und "belästigt" muss es lernen. Und dafür bin ich zuständig zu entscheiden ob ich dem anderen Hund dies zutraue oder nicht und mische mich dementsprechend ein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!