Spike macht mir Sorgen und Ärger LANG!!

  • Zitat

    Der Punkt ist , daß man solch aufdringliches Verhalten sofort unterbinden muß und zur Not auch seinen Hund einsammelt und geht . Sonst schaukelt sich ein derartiges Verhalten tatsächlich in der Form auf wie Du es beschreibst . Mit unschönen Folgen und Gefühlen für alle Beteiligten .


    Da geb ich dir schon recht. Als Rüdenbesitzer muss man bei einem solchen Verhalten seines Vierbeiners eingreifen.


    Aber trotzdem stellt sich mir weiterhin die Frage, ob so ein Verhalten als normal bezeichnet werden kann.
    Normal ist für mich ganz klar, dass ein Rüde, gerade in der Pubertät auf Hündinnen reagiert. Auf läufige Hündinnen noch viel stärker. Keine Frage. Es ist für mich auch normal, wenn ein Rüde da mal etwas abdreht, nicht mehr sofort abrufbar ist, nur noch Augen für das Mädel hat.
    Aber für mich hat es nichts mehr mit "normal" zu tun, wenn der Rüde auf gar nichts mehr reagiert (wie hier beschrieben). Es ist für mich auch nicht normal, wenn der Rüde auf das Abwehrbeißen der Hündin überhaupt nicht reagiert. Joey hat manches Mal auch die Ohren auf Durchzug gestellt, wenn er eine läufige Hündin getroffen hat, aber wenn ich dann irgendwann mal einen Brüller von mir gegeben habe, wars auch wieder gut. Er hat auch des Öfteren Abwehrbeißer abbekommen. Aber spätestens beim zweiten Beißer hat er kapiert, dass er wohl etwas zu forsch war und ist auf Abstand gegangen. Er hat dann versucht seine Angebetete durch besonders kunstvolles Pinkeln oder Spielaufforderungen zu becircen und ist ihr nicht, trotz Gegenwehr; stundenlang am Hintern gehangen, so dass ich hätte eingreifen müssen.


    Für mich ist ein normales Rüdenverhalten so, dass ich als HH eben nicht eingreifen muss, sondern der Rüde von selber einen Gang zurückschaltet, wenn Gegenwehr kommt.


    liebe Grüße
    Steffi

  • [quote="Für mich ist ein normales Rüdenverhalten so, dass ich als HH eben nicht eingreifen muss, sondern der Rüde von selber einen Gang zurückschaltet, wenn Gegenwehr kommt.


    liebe Grüße
    Steffi[/quote]


    Nur dieses Verhalten muß erst erlernt werden . Genauso wie Rüde lernen muß wann eine Hündin heiß ist und wie was überhaupt läuft . Das braucht seine Zeit und für den Besitzer eines Rüdens ist die Zeit meganervig .


    Vorallem aber auch sehr erschreckend , da der süße Welpe plötzlich mit teils heftigen Turbulenzen sich zum erwachsenen Hund mausert .


    Gerade in dieser Zeit wird noch mal sehr intensiv geguckt , wo sind meine Grenzen , was darf ich und was darf ich nicht , wo steh ich in der Hundegesellschaft .


    Der eine hat es schnell begriffen , der andere braucht länger . Manche wandeln sich mit viel Lärm und wieder andere werden ganz ruhig und sind melancholisch .


    Nur egal , wie mein Hund diese Phase hinter sich bringt , es ist die Zeit der Erziehung und nicht der Kastration .


    Bei einigen Hunden ist es relativ leicht und andere wollen es genau wissen .


    Dazu sind sie Lebewesen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten , Temperamenten und Eigenheiten .


    Liebe Grüsse, Katzentier

  • Leute,das finde ich toll. Sascha danke. Ich finde hier die Diskussion einfach super, nicht nur Verurteilung sondern auch mal die andere Seite zu durchleuchten. Mir geht es natürlich nicht darum,hier Zustimmung zu erheischen ,die ich brauche.
    Ganz klar,das DF entscheidet nicht, wie ich handele. Es beeinflusst mich nicht. Egal ob pro oder contra. Ich weiss eigentlich doch ganz gut über Hunde Bescheid,über Kastra und ihre Folgen,auch das man damit keine Probleme der Erziehungsfehler löst. Natürlich nehme ich gerne jeden Rat an,was man ausser Homoöpathie noch versuchen könnte. Und wenn ich meinen kleinen abends so friedlich auf dem Rücken schlafen sehe,wie halt noch ein Baby, zieht sich mir mein Magen zusammen,bei dem Gedanken was ich ihm evtl. antun muss. Was mich dabei tröstet, vielleicht tue ich ihm gar nichts an,sondern befreie ihn. Von einem unsagbaren Stress der ihm selber das normale Junghunddasein schwer macht. Ihn wéiter in solche Situationen treiben? Was, wenn er an den falschen Rüden gerät. Er macht ja mit seinem Brausekopp keinen Unterschied mehr,wer da vor ihm steht. Im Normalfall,ohne Mädels,verhält er sich genau richtig bei Altrüden. Sehr respektvoll. Leisesten Streitversuchen geht er aus dem Weg. Wenn ich an den Schnauzer denke,der ihn vor 6 Wochen gemobbt hat. Chandro hat ihm deutlich zu verstehen gegeben-No, kein Streit. Bis der Schnauzer sich auf ihn stürzte,da gab s Krach. Nun hat er zusätzlich noch diese Beisserfahrungen gemacht, ohne sein Einwirken angefallen worden zu sein. Und das schon mit 14 Wochen. Hätte ernormale Einläufe bekommen,für freches Verhalten, wäre das überhaupt kein Problem gewesen,er hätte daraus gelernt. Was er gelernt hat,ich lieg auf dem Rücken und werd trotzdem verletzt.Ich sitz,Frauchen geht weg in der Arbeit auf dem Platz und in dem Moment werde ich angefallen. Er hat also kein eigenes Verschulden mit der nötigen Konsequenz erlebt,sondern einfach nur unnötige Beissereien. Gut,aus der Hundeschule bin ich weg. Meine neue Schule ist Klasse und die Trainerin auch.Ich setze Chandro zur Zeit sehr deutliche Grenzen.Es ist nicht so,das er machen konnte was er wollte. Er horcht sehr gut,im Haus sowieso und er kann schon sehr viel. Trotzdem habe ich einiges mal ein bischen schleifen lassen. das ändere ich jetzt. Habe schliesslich auch einem Charly gezeigt,was geht und was nicht.
    Dazu habe ich heut einen Termin mit der Heilpraktikerin. Mehrere Ausflugstermine mit meiner Trainerin,die dann live dabei ist. Ich werde alles versuchen das ganze in " normale Bahnen " zu lenken. Scheitern wir auf Dauer damit, muss ich mir ernsthaft überlegen,ihn kastrieren zu lassen,bevor sich sein Verhalten festigt. Mehrere Leute sagten mit ,Chandro ist schon enorm entwickelt für seine 9,5 Monate, er hob früh das Bein und gerät jedesmal in Erregung wenn man mit ihm schmust,und das schon lange. Es klingt sehr früh,in Wirklichkeit ist der Bursche schon einen Gang weiter.. Aber erstmal wird jetzt noch angeführtes ausprobiert. Und wenn ich nur Zeit gewinne. Jeder Monat weiter ist kostbar. Ich danke Euch jedenfalls für diese sachliche Diskussion.

  • Kasha
    Das Verhalten selber ist normal, die Ausprägung allerdings nicht unbedingt.


    Zitat

    Kann man da überhaupt noch erzieherisch einwirken, wenn der Hund in solchen Situationen seinen HH gar nicht mehr wahrnimmt und auf nichts mehr reagiert?


    Ja kann man.
    Das muss ich auch immer wieder, denn mein Hund ist genausowenig ansprechbar und ebenso erregt, wenn er "auf der Jagd" ist. Wichtig ist hier ein Cut und dann die Konfrontation unter Bedingungen in denen der Hund eben noch reagiert. Genau das haben wir am Sonntag mit Chandro auch gemacht.


    Den Sexualtrieb hat jeder Rüde, der eine mehr der andere weniger, aber es kommt nicht nur auf die Ausprägung des Triebs an, sondern auch darauf, wie der Hund seinen Trieb kontrollieren kann und an diesem Punkt kann man ansetzen und arbeiten.


    Es geht nicht darum den Trieb zu löschen, es geht darum den Hund zu befähigen seinen Trieb zu kontrollieren. Dazu braucht es feste Regeln die dem Hund halt geben und ihm eine Orientierung schaffen, dann Selbstbeherrschung und Frusttoleranz - schließlich Übung und Erfahrung.


    Genauso arbeitest du auch am Jagdtrieb, nur mit dem Unterschied, dass du hier in Ansätzen den Frust (Triebstau) ein wenig abbauen kannst mit Jagdersatzspielen. Trotzdem gibt es genügend Hunde, die nie wirklich abrufbar sein werden, weil der Trieb so stark ist und der Hund zu schwach seinen Trieb zu kontrollieren.


    Ähnlich verhält es sich eben auch mit dem Sexualtrieb, es gibt Hunde, die ihren Trieb nicht beherrschen können und denen kannst du mit einer Kastration helfen. Allerdings bin ich eben der Meinung, dass die Kastration nur der letzte Ausweg sein sollte und vorher bereits alle anderen Register gezogen werden sollten. Arbeiten muss man mit einem solchen Hund sowieso, denn auch eine Kastration wird nicht alle Probleme allein lösen. Wenn man allerdings bemerkt, dass man einfach nicht durch kommt, dass alle Erziehungsversuche scheitern, man den Hund auch mit Hilfe seines Trainers einfach nicht mehr erreicht ... Ich denke, es hängt eben auch nicht nur vom Hund ab, ob man mit dem Training Erfolg hat, sondern auch von den Umständen.


    Deswegen werde ich mich auch hüten hier irgendwelche Urteile über diejenigen zu Fällen, die sich schließlich zu einer Kastration entschließen, auch wenn ich mir ganz sicher bin, dass bei den meisten Hunden kein so überaus starker Trieb vorlag, der eine Kastration rechtfertigen würde.
    Und bitte, es soll sich hier jetzt keiner persönlich angesprochen fühlen, ich kann doch gar nicht über die Hunde urteilen, die ich nicht täglich sehe! Ich kann nur von den Erfahrungen berichten, die ich hier bei mir vor der Tür mache.


    Und um nochmal auf Chandro zurückzukommen, denn den habe ich zumindest mal persönlich kennengelernt. Ich werde Sylvi mit Sicherheit keinen Vorwurf machen, wenn sie ihn kastriert. Ich würde es momentan zwar noch nicht machen, es könnte aber sein, dass es trotzdem auch zum jetzigen Zeitpunkt schon die richtige Lösung ist. Das Verhalten, dass er momentan beginnt zu zeigen, darf sich in dieser Ausprägung auf gar keinen Fall festigen.

  • ich bin mir ganz sicher : Du kriegst das hin , ganz sicher !
    Schau , Du holst Dir Hilfe beim Homöopathen und arbeitest mit einer Trainerin zusammen , die ins Haus kommt .


    Chandro wird es lernen , wie es sich denn nun so mit der Damenwelt und seinen Stand in der Rüdenwelt verhält . Er macht es halt auf seine Weise .


    Sag , machst Du Dir immer noch Vorwürfe wegen seinem Beissunfall ?
    Ich denke , daß kann immer passieren und Du hast es doch toll wieder hinbekommen . Gerade wenn Du ihn im Verhalten gegenüber Altrüden beschreibst .


    Du bist für Chandro ein tolles Frauchen und Du machst nicht nur für ihn sondern auch für den Hund Deines Sohnes sehr viel .


    Ich bin sicher , Ihr Beide , Du und Chandro , kommt auch durch diese Phase durch !


    Ganz liebe Grüsse,
    Katzentier

  • Zitat

    Das Verhalten selber ist normal, die Ausprägung allerdings nicht unbedingt.


    Yep, genau das meinte ich. Ich konnte es nur nicht so elegant ausdrücken ;)


    Einen Sexualtrieb in dieser Ausprägung habe ich eben noch nicht bei einem Rüden live erlebt. Und hätte Joey in der Pubertät ein solches Verhalten gezeigt, wäre ich wahrscheinlich mit offenen Mund daneben gestanden und hätte auch nicht gewußt, was ich hätte tun sollen.


    Was ich mit "normal" gemeint habe ist, tritt ein solcher ausgeprägter Sexualtrieb auch bei Jungwölfen auf? Oder bei wildlebenden/streunenden Hunden? Ich könnte mir vorstellen, dass ein Jungwolf bei einem solchen überzogenen Verhalten (Hündin belästigen, ältere Rüden wegbeißen) sein blaues Wunder erleben würde. So etwas würde eine solche Unruhe in das Rudel bringen, dass das Überleben nicht mehr gesichert wäre. Oder sehe ich das falsch?
    Oder ist ein solcher Sexualtrieb doch ein Ergebnis der Zucht? Dass Rüden, die ein so überzogenes Verhalten zeigen und in der freien Natur womöglich aus dem Rudel vertrieben worden wären, bei uns trotzdem zur Zucht genutzt werden?
    Es ist klar, dass ein junger Rüde erst mal gewaltig abdreht, wenn er eine läufige Hündin vor der Nase hat. Aber sollte er es nicht durch die Abwehr der Hündin und gegebenenfalls anderer, älterer Rüden recht schnell gelernt haben, dass er einen Gang runterschalten sollte? Ohne, dass ein Mensch von außen eingreifen muss?


    Fragen über Fragen :???:





    @ Sylvi


    Du wirst sicher für dich und deinem Vierbeiner die richtige Entscheidung treffen.
    Ich bin kein Kastrationsbeführworter, aber auch kein absoluter Kastrationsgegner. Klar bekomme ich auch die Krise, wenn jemand meint, man kann fehlende Erziehung durch eine Kastration beheben, aber in diese Rubrik gehörst du sicher nicht.
    Ich bin eben auch der Meinung, dass es außer körperlichen / krankheitsbedingten Gründen auch noch andere Gründe gibt, die für eine Kastration sprechen können. Und da gehören psychische Gründe dazu.


    Ich weiß, dass dir die Entscheidung (wie auch immer sie ausfallen wird) nicht leicht fallen wird und ich wünsche dir viel Kraft :streichel:


    liebe Grüße
    Steffi

  • ich denke , im Wolfsrudel als auch im Straßenrudel herrschen ganz andere Hierachien als in unserem Zusammenleben mit den Hunden .


    Weiterhin vermute ich , daß man den jungen Mann ziemlich energisch in seine Schranken verweisen würde .


    Sowohl die Hündinnen als auch die Rüden .


    Mit anderen Worten : Man würde ihn mittels wohlgewählter Worte und gezieltem Unterwerfen ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholen !


    Lernen auf Naturebene halt ! Manchmal auch mit härteren Bandagen .


    Uns Menschen bleibt hier nur das Mittel der konsequenten Erziehung und Grenzensetzung - jeden Tag auf `s Neue !


    Liebe Grüsse, Katzentier

  • Hallo,


    es ist mit Sicherheit keine Patentlösung einen Rüden kastrieren zu lassen, um ein gewünschtes Verhalten zu bekommen. Wenn die Erziehung nicht stimmt, wird es danach mit Sicherheit nicht anders sein.


    Aber man sollte auch bedenken, dass ja nicht nur die Hunde unter diesem Dauerstrom leiden, sondern auch die dazugehörigen Familienmitglieder. Denn die Angespanntheit des Hundes überträgt sich aufs Herrchen oder Frauchen und umgekehrt und unter solchen angespannten Voraussetzungen bedarf es nur einem falschen Wort oder Blick und der schönste Familienstreit ist da.


    Ich will jetzt natürlich nicht damit sagen, dass sich Familienprobleme durch die Kastration des Hundes in Luft auflösen.


    Wir hatten bei uns im Hundeauslaufgebiet gerade so einen Fall. Der Hund (ein großer Mischling, ich tippe auf Goldimischung) ist jetzt etwas über ein Jahr alt. Dieser Hund stand ständig unter Strom, hat mit 9 Monaten eine läufige Hündin "beglückt" und war ein echtes Ekelpaket.


    An der Erziehung konnte es nicht gelegen haben, die ist ganz ok.


    Es war nachher so schlimm mit dem Trieb dieses Hundes, dass sein Frauchen sich nicht mehr getraut hat alleine mit ihm vor die Tür zu gehen, weil sie nicht die körperliche Kraft hatte den Hund zu halten.


    Diese Familie hat sich letzlich nach einer heftigen Beissattacke dann für die Katration ihres Hundes entschieden. Er ist jetzt wieder ein umgänglicher Hund, der ohne Probleme mit anderen Hunden spielt ohne sie "wegzubeissen" und sein Frauchen kann auch ohne große körperliche Anstrengung wieder mit ihm spazierengehen.

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