Phobien / Ängste

  • Hallo!


    Mir ist der Thread ein wenig ein Bedürfnis. Ich habe gestern den Schläge-Thread gelesen, der ja durch die leicht provokante Art des Threadstarters leider Reaktionen nach sich zog, so daß er geschlossen wurde.


    Leider!


    Denn ich finde die Thematik an sich eigentlich sehr wichtig und meiner Meinung nach wird viel zu locker mit dem Thema umgegangen aus Sicht von Hundehaltern. Es wird einfach oft nicht akzeptiert, daß nicht jeder, den ach so süßen Schnuffel, den man über alles liebt, so annehmen kann. Und genau das ist der Punkt, den ich persönlich absolut schade finde.


    Vielleicht eine kleine Geschichte dazu, die erklärt, WARUM mir das am Herzen liegt: Vor Jahren lernte ich per Zufall einen jungen Mann kennen. Situation: ich kaufe mit angeleintem Hund am Bahnhof ein Brötchen um das zu verspeisen, während ich auf den Zug warten. Neben mir ein Paar Anfang 30, er sieht den Hund, fängt direkt an zu hyperventilieren. Mir fällt es auf, ich nehme Luzie beiseite, frage, ob er Allergiker ist. Er war zu keiner Antwort fähig, seine Freundin klärte mich dann auf, daß er (ohne Grund!) eine totale Phobie vor Hunden habe und bei unplanmäßigen Begegnungen eben teilweise so reagiert. Ich entfernte Luzie ein Stück, ihm ging es bald wieder besser. Und was war? Er meinte sich entschuldigen zu müssen!! Wir tranken dann gemeinsam einen Kaffee, unterhielten uns. Er bat mich, Luzie stückweise wieder weiter ran zu rufen, was ich auch tat. Wir schafften es, sie bis fast neben ihn zu holen.


    Wir müssen einfach akzeptieren, daß es so ist. Genau aus dem Grund ist mir auch so fürchterlich unangenehm, wenn mir Eve mal abdampft um Leuten hallo zu sagen. Sie mutiert dann auch zum "tutnix", weil mehr KANN ich nicht tun (ok, es passiert momentan nicht, weil sie nur mit Schleppleine geht, aber es könnte ja mal wieder sein!).


    Anstatt dann auf jemandem rumzuhacken, der einfach aus einer Angst heraus in eine Hilflosigkeit verfällt und nur noch Flucht oder Angriff im Kopf hat (wie ja z.B. ein Hund auch reagieren würde, für den wir dann aber soooo viel Verständnis hätten!!), könnte man doch einfach auch mal versuchen, mit aller Ruhe über so etwas zu diskutieren, so einem Menschen vielleicht auch mal eine Hilfe anzubieten, Tipps zu geben usw.


    Oder wenn das nicht geht, weil man sich so fürchterlich über das erste Posting aufregt, hilft der Spruch "wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten".


    Ich selbst leide unter Höhenangst udn ich weiß, wie schlimm es ist, durch solche unbegründbaren Ängstei m Alltagsleben eingeschränkt zu sein. Bei mir ist es z.B. so, daß ich nicht mal eben so Richtung Flensburg / Dänemark fahren kann, weil ich es einfach nicht schaffe, über die Nord-Ostseekanal-Brücke zu fahren. Ich mache jedesmal einen Umweg, damit ich in Rendsburg durch den Tunnel fahren kann, dann durch die halbe Stadt wieder zurück zur Autobahn. Gut, da muß ich jetzt nicht so oft hin, aber was wäre denn wenn?? Oder wenn ich auf Spaziergängen bin in fremder Umgebung und stehe auf einmal vor leicht maroden Brücken - ich KANN dort nicht rüber, es geht nicht. Und genauso stelle ich mir eine Angst vor Hunden vor. Man kann ncht anders, entweder man wehrt sich oder man rennt weg, wobei der Kopf einem sagt, wenn du wegrennst wirst du verfolgt. Und auch die weiteren Überlegungen "wenn schlagen, dann direkt tot", sind für mich einfach total typische Angstreaktionen.


    Sorry, ist jetzt etwas lang geworden, aber mir lag es einfach auf der Seele, daß wir Hundehalter nicht in einer Kapsel durch die Welt gehen, sondern einfach auch mal akzeptieren müssen, daß wir mit unserem Auftreten nicht immer nur positive Gefühle in anderen Menschen wachrufen. Ich glaube, wenn das so manchem gelinge, wäre das Zusammenleben von Hundehalter und Nicht-Hundehalter in vielen Situationen angenehmer, weil einfach die Menschen nicht so häufig schlechte Erfahrungen mit unerzogenen Tutnixen machen müssten!

    • Neu

    Hi


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    • Bin zwar noch nicht ganz fertig mit lesen aber - schöner Beitrag :gut:


      Seh das ganz genauso...


      Okay, fertig gelesen und bleibe dabei :D

    • Kann mich Pebbles nur anschließen.


      Ich leide unter einer Wespenphobie (nicht Bienen, nicht Hornissen nur Wespen) warum auch immer, weiß ich nicht, jedenfalls reagiere ich nicht allergisch auf deren Stiche.


      Wenn ich plötzlich eine Wespe in meiner Nähe habe, ticke ich total aus und kann das auch nicht kontrollieren.


      Wünsche Euch einen schönen Sonntag.
      Angie

    • Da gebe ich Dir vollkommen recht!


      Das Problem ist aber auch oft, dass man dermaßen unverschämt angemacht wird,weil man einen Hund hat. Ich habe kein Problem damit,wenn jemand sagt "Nehmen Sie bitte ihre Hunde an die Leine,ich habe Angst", oft heißt es aber "Nehmen Sie ihre Hunde an die Leine,die dürfen hier gar nicht freilaufen..." usw. Oder es wird nichts gesagt,sondern gleich gemosert.
      Ich weiss,wie schlimm eine Phobie ist, trotzdem fehlt mir manchmal jegliches Verständnis, wenn dadurch die Erziehung und Höflichkeit außer Kraft gesetzt wird.


      Wollte ich nur mal sagen. :)

    • Ja, genauso sehe ich das auch, und ich lasse meinen Hund z.B. nie einfach zu irgendwelchen Leuten hinrennen. Davon mal abgesehen interessiert sich mein Hund meist auch gar nicht für fremde Menschen.


      Aber diesen Thread gestern fand ich schon sehr merkwürdig. Ich habe gestern Abend, während die Diskussion in Gange war mal gegoogelt und so einige gute Foren gefunden, die sich gerade mit dieser Thematik "Ängste/Phobien" beschäftigen, da ging es unter anderem auch um Hundephobien und geleitet wurde das Forum von Psychotherapeuten. Ich denke, der Threadschreiber gestern wäre dort viel besser aufgehoben gewesen. Wenn ich solch eine Phobie habe, dann suche ich nach einem Spezialisten, der mir helfen könnte, meine Ängste abzubauen, aber ich frage doch nicht in einem Hundeforum, wo es nur Hundeliebhaber gibt, ob es besser ist den Hund bewusstlos oder gleich tot zu schlagen!! Das es da entsprechende Reaktionen gibt, das war ja wohl vorrauszusehen.
      Davon mal ganz abgesehen ist hier wohl kaum einer Psychotherapeut und kann wirklich effektiv helfen, oder?!


      Tut mir leid, aber ich glaube immer noch, dass da jemand einfach nur ein bisschen provozieren wollte.... sonst hätte man das Ganze auch anders formulieren können.... ganz abgesehen von den kleinen "Spitzen" die er ja auch ab und zu verteilt hat.

    • Erstmal toller Beitrag Pebbles


      Aber warum wird man als HH so oft angemacht?


      Weil es unzählige HHs gibt die es leider nicht nötig haben, Rücksicht auf Ihre Umwelt zu nehmen,


      Ich ärgere mich auch oft, das man mit Hund schon fast wie ein krimineller behandelt wird, aber wir alle sollten uns fragen warum es so ist.



      Viele HHs sind egoistisch, unfreundlich, unverschämt und sehr rücksichtslos.


      Und wir haben nun mal die Aufgabe zu zeigen das es auch anders geht.

    • Zitat

      Ja, genauso sehe ich das auch, und ich lasse meinen Hund z.B. nie einfach zu irgendwelchen Leuten hinrennen. Davon mal abgesehen interessiert sich mein Hund meist auch gar nicht für fremde Menschen.


      Aber diesen Thread gestern fand ich schon sehr merkwürdig. Ich habe gestern Abend, während die Diskussion in Gange war mal gegoogelt und so einige gute Foren gefunden, die sich gerade mit dieser Thematik "Ängste/Phobien" beschäftigen, da ging es unter anderem auch um Hundephobien und geleitet wurde das Forum von Psychotherapeuten. Ich denke, der Threadschreiber gestern wäre dort viel besser aufgehoben gewesen. Wenn ich solch eine Phobie habe, dann suche ich nach einem Spezialisten, der mir helfen könnte, meine Ängste abzubauen, aber ich frage doch nicht in einem Hundeforum, wo es nur Hundeliebhaber gibt, ob es besser ist den Hund bewusstlos oder gleich tot zu schlagen!! Das es da entsprechende Reaktionen gibt, das war ja wohl vorrauszusehen.
      Davon mal ganz abgesehen ist hier wohl kaum einer Psychotherapeut und kann wirklich effektiv helfen, oder?!


      Tut mir leid, aber ich glaube immer noch, dass da jemand einfach nur ein bisschen provozieren wollte.... sonst hätte man das Ganze auch anders formulieren können.... ganz abgesehen von den kleinen "Spitzen" die er ja auch ab und zu verteilt hat.


      Toller Beitrag, drückt genau meine Meinung zu dem Thread aus. :2thumbs:


      Natürlich haben wir als Hundehalter die Verpflichtung unsere Hunde so unter Kontrolle zu halten das niemand belästigt oder gar angegriffen wird. Auch sollte man es wirklich ernst nehmen das es Leute gibt die bei Hunden übersteigerte Ängste, sprich Phobien, haben und versuchen die Leute ernst zu nehmen.


      Aber wenn dann hier jemand fragt ob man den Hund lieber nur eine überzieht oder doch besser direkt tötet wirkt das, vorsichtig gesagt, sehr befremdlich und hier deplatziert auf mich.
      Das hat in meinen Augen auch nichts mit gegenseitigem Verständnis zu tun. Das würde nämlich bedeuten das man ein Lösung sucht mit der beide Seiten gut leben können.


      Nichts desto trotz muss man natürlich die Ängste, oder gar Phobien, der anderen Leute ernst nehmen und versuchen darauf einzugehen.
      Versuchen zu diese Leute zu therapieren sollte man allerdings nicht, das sollte man Fachleuten überlassen da die Gefahr was falsches zu tun einfach zu groß ist.


      Schönen Gruß,
      Frank

    • Ich muss erstmal sagen, dass ich die Reaktion dieses Mannes, dem Pebbles begegnet ist, echt toll und bewundernswert finde.


      Er hat erkannt, dass er ein Problem mit seiner Umwelt hat,
      er hat erkannt, dass er den Grund seines Problems nicht aus seiner Umwelt verbannen kann,
      er hat erkannt, dass er an seinem Problem arbeiten muss.


      Leider sind viele Phobiker noch nicht so weit und
      leider gibt es auch viele Nicht-Phobiker, die sich als solche ausgeben, obwohl sie nichts weiter sind als egozentrische Menschen.


      Natürlich nehme ich jederzeit und an jedem Ort Rücksicht, wenn ich bemerke, dass irgendjemand ein echtes Problem mit meinem Hund hat. Das ist für mich selbstverständlich und gebietet der Respekt vor meinen Mitmenschen.
      Ich erwarte aber, dass meinen Mitmenschen bewusst ist/wird, dass nicht mein Hund verboten gehört, sondern dass sie an ihren Ängsten arbeiten müssen, so dass sie Hunde ertragen lernen, die sich ihnen gegenüber völlig gleichgültig verhalten. Denn ob sie es wollen oder nicht, Hunde sind Teil unserer Gesellschaft.

    • Also der Ausgangstext hat mich derart schockiert,das ich dazu gar nichts geschrieben habe, sollte es ein Troll sein ist es besser gar nicht zu antworten. Sollte es aber wahr sein,ist die Phobie so arg,das ich ihm da ohnehin nicht helfen oder raten könnte.


      Es hätte so aussehen können um vielleicht ernsthafte Antworten zu bekommen. Habe eine Phobie vor Hunden. Sehe ich einen der auf mich zu kommt, verliere ich die Kontrolle und schlage um mich. Evtl. könnte ich dabei sogar den hund verletzen. Ist es möglich das mein Verhalten den hund dazu animiert mich erst richtig anzugehen u.s.w


      So ungefähr...
      Darauf hätte ich vielleicht geantwortet,allerdings mit dem hinweis,einen Fachmann aufzusuchen,denn man begegnet Hunden andauernd.


      Aber zu schreiben, schlage ich ihn ( also das ist nicht ausser Kontrolle,das ist berrechneter Vorsatz ) bewusstlos oder gleich tot...
      sorry,darauf habe ich keine Antwort


      Ich nehme mit grossem Ernst zur Kenntnis,wenn Leute Angst vor meinen Hunden haben. Ich lasse sie nicht nur absitzen,wie sie es sonst tun. Sondern erklärt mir jemand,er hat Angst, nehme ich die Hunde an die Leine, so das die betreffende Person sich wirklich sicher fühlt.


      Habe etwas bei E Bay verkauft,sollte abgeholt werden. Ich frage,haben sie ein Problem mit Hunden. Ja,sie hätte grosse Angst. O.K. sage ich,wenn sie kommen sind die Hunde im Garten. Das ist für mich selbstverständlich!

    • Interessantes Thema, die Phobien.


      Ich habe gerade gestern im Fernsehen eine Sendung über Phobie-betroffene
      und verschiedene Therapieformen gesehen.
      Man muss anscheinend einen deutlichen Unterschied zwischen Ängsten und
      Phobien machen.


      Was ich aber eigentlich erzählen wollte:
      Da war ein Mann mit Höhenangst. Echte Phobie. Der sollte durch 'flooding'
      desensibilisiert werden, was am Ende auch so lala funktioniert hat.


      Und jedesmal, wenn er wieder vor so einer Situation stand, sagte er nur:
      'Oh jeh (hyperventilier) oh JEH ! Jetzt fluche ich gleich bestimmt wieder ganz
      furchtbar...'
      Und dann ging's los, während er Treppen hochstieg oder mit dem Kran irgendwo
      hochgefahren wurde, hörte man von ihm nur wenige Worte, der rest war
      nur 'Piep, piep, piep', da die Flüche über'piepst' wurden.


      Er meinte, er könnte in den Momenten nicht anders.


      Vielleicht ist das ja bei Leuten mit Hundephobie auch so.
      Die wollen uns vielleicht gar nicht böse anmachen, können aber in dem
      Moment nicht anders, weil Adrenalingesteuert ?


      LG
      Chrissi


      P.S. heute Morgen ist mir genau das Gegenteil passiert:
      Duran vor dem Bäcker an kurzer Leine angebunden. 3 Meter von mir weg,
      durch Glastür sichtbar.
      Draussen kommt ein Mann mit seiner Enkelin vorbei. Deren Gesicht war
      genau auf Duran's Kopfhöhe, also so 2 Jahre alt.
      Meint der Mann: 'Oh, kuck mal der Hundi da, geh den mal streicheln.'
      Ich nur: :shocked:
      Hab sofort die Tür aufgemacht und schockiert gesagt: 'Nein, bitte nicht
      anfassen, der ist angebunden.' Mehr fiel mir so schnell nicht ein.
      Der Mann war dann ganz erstaunt und hat das Mädchen 'umgelenkt'.
      Hülfä....

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