Kultursodomie?

  • Naja, irgendwie ist diese Entwicklung in unserer Egoisten-Gesellschaft ja durchaus nachzuvollziehen. Ganz pathetisch: Hunde enttäuschen einen nicht. Ich kann mir auch vorstellen, dass man sich unbewusst durch seinen Hund wieder aufs "einfache, natürliche" besinnt. Und viele Leute brauchen das so sehr, und es tut ihnen so gut, ohne zu merken, was es wirklich ist. Da wird der Hund dann zum Mittelpunkt des Lebens als eiziger konstanter Glücksmoment. Hört sich jetzt so geschwollen an, aber ihr wisst vielleicht was ich meine.
    Ich will mich da aber nicht einschliessen!

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Hunde enttäuschen einen nicht


      Das mag schon sein - wobei ich da aber auch immer wieder das Gefühl habe, dass sich viele Hundehalter gehörig selbst in die Tasche lügen.
      Das Hunde einen nicht enttäuschen impliziert ja eine bedingungslose Liebe und Treue...wie war der Spruch nochmal "Der Hund bleibt dir im Sturme treu, ein Mensch nicht mal im Winde"...das steht aber doch im krassen Gegensatz dazu, dass die meisten Hunde, wenn es zu einer Abgabe kommt, sich sehr schnell an die neuen Lebensumstände und die neuen Besitzer gewöhnen...

    • Zitat

      Wenn in einem Thread mal wieder steht "...aber ich bin doch seine Mama.", " meine Hunde sind meine Babys." etc. dann stellen sich mir grundsätzlich die Nackenhaare auf...


      Das ist doch nur eine - zugegeben sehr emotionale - Formulierung mit dem Inhalt: Ich bin verantwortlich, ein Hund ist in unserer Gesellschaft auf unsere Hilfe angewiesen.


      Ich möchte eben meine sowieso wenige Freizeit mit meinem Hund verbringen - aber dann kletten wir nicht ständig aneinander, jeder kann sich dabei auch mal zurückziehen.


      Und das heutzutage im Bett vieler Menschen ein Hund statt ein Partner liegt.... ist ein gesellschaftliches Problem. Weil die alten Gesellschaftsstrukturen zerbrochen sind, die neuen sich aber leider nicht stabilisieren wollen (und wohl auch nicht werden). Also eigentlich ein völlig anderes Thema. Klar, wenn man dann als Single nen Hund hat, darf der mit ins Bett, warum auch nicht - ist ja genug Platz.


      Ich kann da madame dalmatiner und aporebu nur anschließen.


      @ christine


      Idioten gibt es überall, der Prozentsatz dürfte nicht wirklich variieren.
      Außer bei den Hunden - da sind Idioten wirklich selten.

    • Ich kann mich nicht davon freisprechen, meine Maja nicht auch zu vermissen, wenn ich sie mal einen gewissen Zeitraum nicht sehe, schätze aber eigentlich eher, dass das der Gewöhnungsfaktor ist, nichts anderes. Ansonsten ist mein Hund ein Hund und egal, wie sehr ich ihn mag und auch nicht wieder hergeben möchte, bestimmte Privilegien genießt er bei mir einfach deshalb nicht, weil er ein Hund ist.


      Mit der Geschlechterthese kann ich persönlich mich auch nicht so richtig anfreunden, wahrscheinlich, weil ich auch ne Frau bin und damit kannst du, lieber Björn nun alles, was wir an Gegenwehr zeigen, einfach abtun, weil wir ja die Angegriffenen waren und uns das bloß nicht eingestehen wollen ;)
      Im Übrigen kamen die krassesten Aussagen, die ich in dem Zusammenhang gehört habe, von einem Mann: "Mein Hund lässt nicht jeden Besuch rein und ich finde das auch gut so, ich hab lieber meinen Hund um mich rum als Menschen."


      Lieben Gruß

    • Ein schönes Thema.


      Ich bin überzeugt, daß (fast) alle aktiven Mitglieder des DF's ihrem Hund oder ihren Hunden einen großen Stellenwert im Leben einräumen.


      Wenn alle Hundebesitzer soviel Verantwortungsgefühl, verbunden mit Informationshunger und daraus resultierender Sachkenntnis ihrem Vierbeiner entgegenbrächten wie die DF-User, gäbe es im täglichen (Hunde)Miteinander (vermutlich) weniger Probleme.


      Man muß, bei aller Leidenschaft für den Hund und hundeverwandten Themen, jedoch mitunter unglaublich aufpassen, daß das eigene Leben nicht ausschließlich "um den Hund herum aufgebaut" wird. d.H. daß die menschliche Anpassung an die Bedürfnisse des Hund keine pathologische Züge bekommt ...;-).


      Diese Gratwanderung zu meistern, also, wann ist eine Mensch-Hund-Beziehung noch natürlich und wann wird es albern (nach dem Motto : "also, DAS dürfen wir jetzt keinem erzählen ;-)) ist manchmal nicht einfach...


      liebe Grüße
      Petra

    • Meine Zehennägel rollen
      sich auch gerne ein
      wenn ich so pathetisches lese
      wie :
      Wer noch nie in die Augen eines Hundes
      geschaut hat, weiß nicht was Liebe ist
      oder so ähnlich.
      :rolleyes:


      Das ist mir persönlich ein wenig "too much" .


      Allerdings gestehe ich,
      bei einem Flohmarktbesuch immer ganz nah
      am Wasser gebaut zu sein,
      wenn ich alte vergilbte Hundebilder in einem schönen Rahmen
      aus Haushaltsauflösungen oder so sehe.
      Da muss ich schon immer ganz kräftig schlucken,
      wenn ich mir so überlege, daß da so ein Wauzi
      immer an einer Wand hing und nun lieblos nach
      dem die Besitzer vermutlich verstorben sind,
      auf einem Ramschtisch liegt, nie gekauft wird
      und deshalb wahrscheinlich irgendwann im Müll landet.


      Ich will dann immer das fremde Hundebild kaufen
      habe aber striktes Kaufverbot von meinem Mann :x


      Also ein wenig "krank" schein ich doch noch zu sein.


      Gruß
      Christine


      P.S. : Meine besten Freunde haben mich auch noch
      nie enttäuscht.

    • Huch, die Geschlechterthese/frage in Björns Post, habe ich glatt überlesen.


      Weshalb mehr Frauen im Forum?
      Ich glaube, Frauen tauschen sich lieber untereinander aus, fragen mehr nach als Männer.
      Frauen bilden gerne Netzwerke aller Art.
      Wer fragt, gibt auch zu etwas nicht oder nicht so genau zu wissen.
      Für Männer ist das oft nicht zumutbar. Sie erteilen lieber Ratschläge.


      Natürlich ist das nicht bei allen so. Ich spreche nur Tendenzen an.


      Friederike


    • Ich würde jetzt aber mal
      einfach drauflosbehaupten,


      daß mehr Mütter mit Hund in einem Hundeforum
      sind als sie sich zum Beispiel in einem Mütterforum
      aufhalten um sich dort über Probleme mit
      ihren Kindern zu unterhalten.


      Ist das nicht irgendwie auch phänomenal (wenn es so ist)?


      Gruß
      Christine

    • Stimmt Ulixes, die Geschlechterthese ....


      Frauen sind (von Ausnahmen abgesehen) das kommunikativere und (Männer schlagt mich nicht ;-)) das sozialere Geschlecht und an Austausch jeglicher Art interessiert.


      Aus diesem Grund ist der Frauenanteil in Sprachkursen, Töpferlehrgängen,
      Yogagruppen, VHS-Kursen aller Art, Internet-Austausch etc. immer überdurchschnittlich hoch.


      Männer haben andere Stärken - aber die der ausführlichen, intensiven Kommunikation ist es (wiederum von Ausnahmen abgesehen) eher nicht.


      Ist ja auch nicht weiter schlimm, oder ?


      liebe Grüße
      Petra


    • Sicher hast du da recht, bloß erkenne ich keinen Zusammenhang mit dem was ich geschrieben habe.
      Über den Hund sich mitzuteilen ist leichter als über die Probleme mit den eigenen Kindern zu sprechen.
      Wahrscheinlich bringt der Umgang mit dem Hund mehr sofortige Erfolge/Misserfolge als der mit dem Kind.
      Allemal hat ein Hundeforum mehr Unterhaltungswert als ein Elternforum.
      Auffällig ist im DF, dass viele andere Themen als der Hund angesprochen werden und diese weitaus mehr Zulauf haben als diejenigen Themen, die ausschließlich den Hund betreffen.


      Friederike

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