Hund auf 3 Quadratmetern

  • Guten Abend,


    bin eigentlich keine (im Moment) Hundebesitzer, aber Hundefreund und Tierfreund und habe eine (für mich) wichtige Frage. Habe vorhin während
    eine 2 stündigen Waldlaufs eine heiße Diskussion mit meinem Freund
    und Trainingspartner geführt. Er er erzählte, dass Freunde (verheiratet
    keine Kinder) einen mittelgroßen Mischlingshund haben, den sie während
    sie vormittags arbeitet, ca. 5 Stunden pro Tag in eine 3 Quadratmeter
    große Waschkammer einsperren, weil er sonst die Wohnung zerlegen würde. Man hätte Ihnen gesagt, das würde dem Hund nichts ausmachen.


    Nun bin ich kein Hundeexperte, habe aber sofort gesagt, das ist
    Tierquälerei, das sagt mir mein gesunder Menschenverstand.


    Ich bitte um Aufklärung/Meinungen.
    Was sagt das Tierschutzgesetzt ??


    Danke


    Gruß
    Markus

  • Hallo !


    Das klingt auf den ersten Blick sehr krass, da gebe ich Dir recht. Allerdings ist meine Mara auch so eine Zerstörerin und wenn wir nicht da sind, dann ist sie in ihrer Hundebox. Die ist noch kleiner.
    Solange die Kammer warm ist und der Hund halbwegs bequem da liegen kann, finde ich das generell schon OK.


    Finde es aber WIRKLICH toll das Du Dir so sehr Gedanken darum machst das Du Dich hier extra anmeldest und nachfragst !


    LG, Caro

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort, beruhigt
    bin ich trotzdem nicht so recht.


    Mir fallen da viele Argumente ein, soweit es sich nicht um einen
    einzelnen Ausnahmefall handelt sondern eine regelmässige Angelegenheit ist, die Argumente aufzuzählen würde fast den Rahmen sprengen. Nur soviel: mir tun alle Lebewesen leid, die in der Enge eingesperrt sind. Wahrscheinlich hat mein Zwergkaninchenfreigehege deshalb auch Ausmasse wie die Shiloh Ranch.


    Mich würde trotzdem die rechtliche Lage interessieren.


    Gruß
    Markus

  • Leider ist die bei manchen Hunden nicht anders möglich. Man kann sie ja nicht die komplette Wohnung verwüsten lassen.


    Ich kenne auch Leute, bei denen der Hund in der Hundebox sein muss, wenn sie weg sind, da ist wie schon fliegenfly sagt noch weniger Platz. Oft dient das auch der Sicherheit des Hundes. Ein Hund von nem bekannten schluckt nämlich gern alles runter was nicht niet-und-nagelfest ist.


    Ich kenne auch Hundetrainer, die ihre Hunde während ihrer Abwesenheit in einer Box haben.


    Meine Hündin liegt während meiner Abwesenheit die ganze vor der Tür und wartet auf mich. Sie hat auch nur den Flur und die Küche in die sie während ich weg bin kann. Ein Hund soll ja eh nicht in der Wohnung rumtoben und sich auspowern, dafür ist ja das Spazieren gehen da.


    So lange der Hund genug rauskommt und nicht in nem dunklen Kellerloch verharren muss, ist das schon ok, wenn auch nicht optimal.

  • Hallo !


    Natürlich ist es nicht ideal, da geb ich Dir recht. Aber wie Matze schon sagte, dies geschieht nicht zuletzt aus Gründen der Sicherheit für den Hund. Wenn ich nicht da bin, zerstört meine Maus alles. Und wir sind wirklich schon bedacht darauf alles wegzuräumen, zu schliessen usw. ! Dennoch, irgendwas findet sie immer. Wie ich hier schonmal berichtet habe, sie hat sogar schonmal den Herd angemacht und mir die halbe Küche abgefackelt.


    Klar ist es schöner wenn der Hund viel Platz hat und sich bewegen kann. Wenn ich weiss das ich länger weg bin, dann tobe ich die Hunde aus, komm nach Hause, es wird gefressen und getrunken und dann geht sie in ihre Höhle und schläft. Für sie ist das kein Problem, sie liegt da auch drin wenn sie nachts schläft -ganz freiwillig.


    Ich kann verstehen das Du es merkwürdig findest, aber solange der Hunde ansonsten gut bewegt wird, es dort trocken und halbwegs warm ist und er nicht offenkundig darunter leidet, finde ich das OK.


    LG, Caro

  • Hallo!


    Ich finde es überhaupt nicht schlimm, solange der Hund sich dort wohlfühlt und den Rest des Tages sich frei bewegen darf und bewegt wird.


    Für mich wäre das eine echte Alternative zu einer Box, die ja oft weniger als 1/2 qm groß ist!


    Nur mal so ein Beispiel, was passiern kann, wenn man eben so einen Hund hat, der alles gebrauchen kann. Diese Story ist wahr und leider vor ca. 1 Jahr einem meiner ehem. Pflegehunde passiert. Der Hund war gut 6 Monate alt, als er von mir vermittelt wurde. Der Kleine neigte auch dazu, unheimlich viel Blödsinn zu machen und ich bat die neuen Besitzer ausdrücklich, sie mögen ihn während ihrer Arbeitszeit (3 x mal die Woche für 6 Std.) bitte zunächst in einer Box halten. Ich sah das auch durchaus als vorübergehendes Problem. Er war sehr hütig und arbeitswütig und ich war mir sicher, sobald er an den Schafen der Familie gearbeitet würde, würde sich das eh von allein legen. Die Leute versprachen es, hielten sich aber nicht daran, weil auch sie es als ein "einsperren" empfanden. 3 Wochen später war der Kleine tot, er lag tot in der Wohnzimmertür als die neue Besitzerin heim kam - mit einer Chipstüte über dem Kopf, die morgens noch oben auf dem Wohnzimmerschrank lag. Er hatte sich die Tüte vom Schrank geholt und wie die Obduktion ergab, ordentlich leer gefressen. Dann ist er entweder an einem Chips selbst oder aber durch Sauerstoffmangel in der Tüte erstickt.


    Dann doch lieber "wegsperren"? Oder?

  • Da Hunde die Abwesenheit vom Halter normalerweise eh zum Schlafen nutzen, ist an den 3qm wirklich nichts auszusetzen. Wenn es hilft, die Wohnungseinrichtugn zu retten und der Hund sonst die Gelegenheit hat sich auszutoben, ist das okay. Und der angezündete Herd von Fliegenfly und die Chipstüte von Pebbles sprechen ja wohl Bände, zumal ein Hund zb. die Box, wenn er sie gewohnt ist, sowieso als seine Höhle ansieht und sich darin wohl fühlt.


    Nur ein Beispiel, unserer diesjährige Urlaubsfahrt hat Silky in seiner Box bewältigt. Natürlich haben wir einige Pausen gemacht, aber auf dem Rückweg durch die Schweiz, ist er friedlich in seiner Box eingeschlafen und hat geschlagene 4 Stunden fest geratzt, bis wir ihn dann, bei einem Tankstopp geweckt haben. Ohne den Stopp, hätte er bestimmt noch weiter geschnarcht und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Hund in einem vollgepackten Auto friedlich in seiner Box pennt, wenn er sich nicht wohl und sicher in seiner Höhle fühlt.

  • Hallo zusammen,
    Also ich habe mal versucht, die gesetzliche Grundlagen zu recherchieren. Bei einer (ausschließlichen) Zwingerhaltung stehen dem mittelgroßen Hund (ab 20 kg) 6qm ohne Schutzhütte zu. Der Zwinger muß ausreichend mit Licht und Luftzufuhr versehen sein.
    Wie gesagt - das gilt für Zwingerhaltung, die hier aber nicht vorliegt! Bei Wohnungshaltung schweigt sich das Gesetz aus (zumindest habe ich nichts gefunden). So sehe ich zumindest rechtlich kein Problem für diese Art von Haltung. Ich würde aber mal versuchen, die Ursachen für das Zerlegen der Wohnung zu bekämpfen. Denn keiner kann mir erzählen, dass der Hund sich in seinen 3qm wohl fühlt, obwohl er sonst soviel "Unsinn" macht. :shock:

  • Na die Meinungen gehen ein wenig auseinander. Obwohl ich das
    Beispiel, bei dem Hund der sich erstickt, doch etwas drastisch finde,
    da es sich um einen Einzelfall handelt.


    Meine Gedanken kreisen vielmehr darum, warum man sich denn
    einen Hund anschafft, wenn man weiß, dass durch das Temperament
    des Tieres die Einrichtung leiden kann, man ihn aber regelmässig alleine
    lassen muss. Man kann ja nicht damit rechnen, dass man ein "braves"
    Exemplar erwischt. Wenn ich Ihn jedoch alleine lassen muss, muss ich
    i.m.ho. die Rahmenbedingungen schaffen (z.B. großen Raum in dem nicht
    viel kaputt gehen kann)

    Vielen Dank für offenen Meinungen


    Gruß
    Markus



    p.S. Meine Kollegin bringt Ihren Hund halbtags mit ins Büro,
    obwohl es nicht erlaubt ist, hat noch niemand gemeckert, aber
    soviel Toleranz gibt es ja nicht überall.

  • Sicher ist das ein Einzelfall - aber da wir als Pflegestelle arbeiten, kann ich dir noch ganz andere Geschichten erzählen, von runtergeschmissenen Thermometer, in dessen Glasscherben Hundi dann getreten ist usw.


    Es ist nunmal so, daß das ein Problem sein kann. Man ist sicher noch gut bedient, wenn man einen Welpen bekommt und direkt vom ersten Tag an übt. Aber bei "gebrauchten" Hunden kann das durchaus ein riesen Problem sein. Und da kann ich schlichtweg nicht von jedem verlangen, daß er einen großen klimatisierten Raum nur allein für den Hund zur Verfügung stellt.


    Pebbles z. B. war als Welpe auch stundenweise in einem nicht allzu großen Raum, wenn sie allein war, einfach weil ich sicher war, daß sie weder meinen SAchen noch sich großen SChaden zufügen kann.


    Face hat am Anfang sehr viel zerstört, obwohl sie ja mit Pebbles zusammen war. Scherben ohne Ende, zerschnittene Pfoten waren auch hier das Ergebnis. Auch hier hieß es für mich Box - und der Hund liebt bis heute seine Box.


    Man sollte einfach die Hunde nicht vermenschlichen. Es kommt wie gesagt immer darauf an, wie gut der Hund damit klar kommt und was außerhalb der Zeit mit ihm gemacht wird!

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