Hund auf 3 Quadratmetern

  • Hallo nochmal !


    Erstmal möchte ich Dir sagen, das Beispiel ist sicherlich bei Weitem kein Einzelfall. Vor 3 Jahren ist der Goldie-Welpe meiner Freundin ebenfalls erstickt, an einer Einkaufstüte.


    Ich habe so einen "gebrauchten" Hund. Klar, ich bin davon ausgegangen das sie was kaputt macht (ist ja auch nicht mein erster Hund), aber es hat einfach gefährliche Ausmaße angenommen. Die Hunde sind wirklich selten alleine, NIEMAND kann sein Leben so einrichten das der Hund nie alleine sein muss. Bei uns ist es super aufgeräumt seit Mara da ist, weil sie wirklich auf allem rumkaut und zerstört. Es ist viel, viel besser geworden, aber es gab zeiten da bin ich nahezu verzweifelt. Sie biss in Türgriffe vom Schrank, holte die Tischdecke runter, ebenso die Gardinen, zerstörte den Kratzbaum -und ich könnte ewig so weitermachen.


    Jetzt ist sie in der Hundebox. Sie legt sich rein und schläft. Meine Nachbarn haben seitdem nicht ein einziges Mal was gesagt, vorher haben sie ab und an gesagt bei uns ist es so laut. Nun ist Ruhe. Fände sie es ganz schlimm, dann würde sie bellen.
    So haben wir beide Ruhe. Ich kann beruhigt weggehen, sie hat auch Ruhe. Würde sie ihre box nicht mögen, dann wäre sie, Z.B. jetzt gerade, nicht darin und würde friedlich schlafen.


    Es kommt halt darauf an was ich sonst mit meinem Hund mache und wie lange er dort sein muss.
    Ich empfinde 3 qm für eine bestimmte Zeit wirklich nicht als schlimm, das kann ich drehen wie ich will. :freude:


    LG, Caro

  • Vielleicht sollte man dazu noch sagen, dass Hunde tagsüber viel viel mehr schlafen als Menschen! Der Hund wird das dann sicher als Ruhezeit nutzen und schlafen! Eine Untersuchung hat sogar gezeigt, dass Hunde, die fünf bis sechs Stunden allein gelassen werden und dabei schlafen, viel entspanntere Hunde sind, als diejenigen, die den ganzen Tag mit Herrchen oder Frauchen zusammen sind!


    Insofern schließe ich mich den anderen an und sehe das nicht so negativ, wenn der Hund ansonsten genügend Auslauf und Beschäftigung bekommt.


    Bei dem Gesetz zur Zwingerhaltung gilt noch zu bedenken, dass viele Hunde ihren Zwinger sehr selten verlassen... das Gesetz ist also so ausgelegt, dass der Hund den ganzen Tag und auch die Nacht dort verbringt. Hier geht es ja nur um einen bestimmten Zeitraum, der aus Hundeperspektive (18 Stunden Schlaf am Tag!) gar nicht so lang ist :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ha, ein Thema zu dem ich auch was sagen kann *gg*
    Also... als wir uns vor acht Jahren unsren ersten Hund holten, kam ein lieber kleiner Pudelmix-Welpe ins Haus, sie war damals 8 Wochen alt... Wir lebten in einer 4 Zimmer-Wohnung und dachten: Tun wir dem Hund was gutes, lassen wir doch die Türen offen - also alles weggeräumt (dachten wir jedenfalls ;) und ab in die Schule bzw. zur Arbeit...


    Ich war damals 11 Jahre alt und hatte jeden Tag nach der Schule erstmal ne halbe Stunde zu tun bis alles wieder aufgeräumt war... Mein Gott stellten die Kleine viel an *gg*


    Dann kam 3 Monate später Nellie dazu, eine damals 12 Wochen junge Border-Hündin. Anstatt das sie sich gegenseitig beschäftigt haben, wurde die Wohnung zu zweit auf den Kopf gestellt... Die zwei haben alles zerstört, was ihnen in die Hände kam, von Büchern über Schallplatten, Cds, Möbel, Türen, Matratzen, Tapeten, Kabel, Fernbedinungen, Schuhe, Klamotten, Leinen,... Einfach alles, trotz das wir jeden Tag mit den beiden spazieren, Fahrradfahren, arbeiten waren. Nachdem Nellie gelernt hat wie man Schränke öffnet (wir haben ihr das NICHT beigebracht *gg*) gings erst recht ab. Dabei haben die beiden laut Vermieterin die über uns wohnte auch noch herzhaft gekläfft.


    Wir waren kurz vorm verzweifeln, bis man uns riet, für jeden Hund eine Transportbox zu kaufen. Gesagt, getan. Ab dem Tag war Ruhe. Kein Gekläffe und keine zerstörten Sachen mehr. Und ich muss nicht ständig alles wegräumen.



    Also, meine Meinung ist: Wenn ein Hund tagsüber (wenn Frauchen da ist) aus der Box/dem 3 qm "großen" Raum rausdarf und mit dem Hund regelmässige ausreichend lange Spaziergänge unternommen werden, ist es keine Tierquälerei, eher das Gegenteil. Denn man tut sich und dem Hund keinen Gefallen wenn man ständig nur sauer ist weil der Hund schon wieder das oder jenes kaputt gemacht hat.



    Wir wohnen mittlerweile in einem eigenen Haus mit großem Hof und Scheune. Wenn meine Mutter arbeitet und ich zur Schule gehe, sind die Hunde in der Scheune. Die Collies haben jeweils einen Zwinger für sich (je 12qm), direkt aneinander gebaut, so das sie sich sehen und beschnüffeln können, die zwei Borders sind zusammen in einem ebenfalls 12qm großen Zwinger. Nur nachts darf Joy, die kleinste im Bunde (14 Wochen alt) mit ins Haus, da schläft sie in ihrer heiß geliebten Transportbox.


    Viele sagen nun zu uns "das mit den Zwingern ist doch Tierquälerei" und "lasst sie doch wenigstens zusammen wenn ihr weg seid". Doch gerade das wollen unsere Collies zumindest nicht. Wir haben mehrmals eine Videokamera installiert und jedesmal bot sich dasselbe Bild von 3 entspannt schlafenden Hunden und Joy, die Kleine, schläft meistens auch oder kaut auf einer der Kaustangen herum. Alles ist ruhig, alles ist friedlich.


    Würden wir die zwei Collies zusammenlassen wenn wir nicht da sind, böte sich übrigens dasselbe Bild - jeder liegt in seinem Zwinger in seinem ganz eigenen Körbchen und schläft. Das haben wir nämlich gefilmt als wir die Zwinger mal miteinander verbunden hatten für mehrere Tage.


    Zudem müssten wir die Hunde trotzdem zweimal im Jahr trennen - jedes Mal wenn die Hüdninnen läufig werden, wird nämlich der Rüde einfach in eine große Transportbox (die größte Größe die es gibt, normalerweise für Rottweiler etc) "ausgelagert", damit der Stress für ihn nicht zu groß ist wenn im Zwinger nebenan die läufige Hündin hockt.


    Somit sind alle Probleme einwandfrei gelöst und den Hundis gehts auch gut...

  • Hallo!


    Hier ist ja schon viel geschrieben worden, aber ich geb jetzt auch noch meinen Senf dazu ab.


    Man kann vorher nicht wissen, ob dieser Fall eintritt, dass der Hund die Wohnungseinrichtung zerstört, und sicher sollte man damit rechnen, aber wenn jeder davon ausgehen würde, dass der Hund evtl. so werde würde, würde sich niemand mehr einen Hund anschaffen. Man hofft ja schließlich immer von Anfang an das Beste.


    Mein Hund hat als Welpe und als Junghund echt alles zerstört. Habe den extra in der Zeit geholt, als ich arbeitslos war, so war sie am Anfang selten alleine.


    Sie hat frisch gegossene Erdeblumentöpfe heruntergeholt, die Erde in der ganzen Wohnung verteilt, wichtige Papiere zerfleddert, mein Handy zerfressen, meine teure Uhr, die Fernbedienung, bunte Schminke über den ganzen Boden verschmiert, die orangenen Karottensnacks der Kaninchen gefressen, und sie über die Couch wieder ausgekotzt, in die Deodose (herrscht ja Überdruck) Löcher reingebissen (hätte gerne gewusst, wie sich beim Zisch reagiert hat), Stifte zerkaut und Farbklecksdenkmäler hinterlassen, täglich Pfotenabdrücke auf dem Bett hinterlassen. Meine Federbettdecke hat sie auch zerfressen (die Wohnung war weiß, als ich nach Hause kam), außerdem sämtliche Küchengeräte, z.B. auch den Hartplastikgriff von großen scharfen Messern, die eigentlich im Abwasch lagen, oder einer Schere, Öl hat sie aus dem Kühlschrank geholt und getrunken (mit dem Kotzen hat sie netterweise gewartet, bis ich nach Hause kam) und es hat Wochen gedauert, bis das Öl vom Boden bzw. vom Hundefell restlos entfernt war. Der Kühlschrankgriff ist inzwischen durch die Bissspuren mächtig verrostet, ich klebe ihn nun aber mit Tesafilm zu. Einmal hat sie sich den (teuren Rojal Canin-) Welpentrockenfuttersack runtergeholt, und sich einmal in ihrem Leben richtig satt gefressen. Der Bauch sah aus, als hätte sie ein Straußenei verschluckt. Tierartzt wäre im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich angebracht gewesen.


    Ich war verzweifelt damals, nicht weil das ganze Zeug kaputt war, sondern weil ich vor der Entscheidung stand, den Hund ins Tierheim zu geben.
    Naja, und die Lösung war dann, sie in die kleine Küche einzusperren. Da nagt sie zwar schon den Betonfußboden an, aber wat soll ick machen..
    Hab ja keine Überwachungskameras mit Außenmonitoren wie die Hunde-Nanny.


    Hunde über mehrere Stunden in eine kleine Box einzusperren, tut mir ehrlich gesagt ein bisschen weh. Weil sie sich ja meist noch nicht mal hinstellen können. Also, ick würde da als Hund Beklemmungen kriegen.


    Aber in einen kleinen Raum einzusperren ist ok, denn Hunde fühlen sich wohler, wenn sie vier übersichtliche Wände um sich drumrum haben. Sie denken nicht wie Menschen, und fühlen sich in einem großen Haus nicht unbedingt wohl, denn sie haben z.B. Angst, dass in irgendeiner uneinsehbaren Ecke des Hauses ein Feind sitzt, der ihm an den Kragen will. Hört sich zwar doof an, aber so denken Hunde nun mal.


    Solange der Hund genug Ausgleich fürs tägliche Wandanstarren bekommt
    finde ich ist dies die ultimative Lösung für "Zerstörer". (Habe auch schon Fernhaltespray u.ä. probiert.)


    Gruß/Esmeralda

  • Übrigens:


    Vor zwei Jahren war ich beim Tierarzt, da kam plötzlich ein Junge (vielleicht 24) reingepoltert, tränenüberströmt mit einem schweren blauen Sack über der Schulter: "Schlappi hat sich erhängt!!"
    ..

  • Unsere Hunde haben ihre Körbchen in der Küche stehen(13m2).Wenn wir weg gehen sagen wir geht in den korb und machen die Küchentür zu und das ist für die beiden auch OK so! :gut:

  • Hallo!


    Da ich mich schon lange mit dem Thema Hund beschäftige verlief meine Suche über Erziehung und alles was dazugehört sehr erfolgreich. Nur auf eines hab ichbis jetzt noch keine Antwort gefunden. Das Problem besteht darin das ich tagsüber arbeiten bin... und nun die alles entscheidene Frage. Gibt es eine Zeit die auf keine Fall überschritten werden sollte wenn man den Hund während der Arbeitszeit aleine läßt. Danke schon mal im Vorraus für die Antworten.


    Sascha

  • 12 Stunden? Würde sagen, das ist die Obergrenze. Sollte aber die Ausnahme sein, und wenn man die Zeit einige Tage vorher weiß, kann man sich ja um ein "Kindermädchen" kümmern.


    Es haben nicht nur Arbeitslose oder Rentner Hunde. Oder Leute mit gnädigem und tierliebem Chef. Ein normaler Arbeitstag beträgt ja 8 Stunden. + eine Stunde Pause. + Hin und Rückweg.


    Es ist schon ne Quälerei, den Hund lange alleine zu lassen. Ideal ist, nicht mehr als 5 Stunden. Geht nur halt nicht immer. Wenn man die Möglichkeit hat, den Hund mitzunehmen, dahin wo man hin muss/will, dann sollte man dies auch tun.


    Hoffe ich konnte helfen. Gruß/Esmeralda

  • 12 Std. sollten dann aber schon eine absolute einmalige Ausnahme sein!


    Besonders - wer hat nach 12 Std. Abwesenheit daheim schon noch den rechten Antrieb auf Dauer dann einen Hund noch auszulasten? Das muß man sich einfach auch mal mit überlegen.


    Ansonsten muß man eben einfach schauen, was man dem Hund in Abwesenheit bieten kann. Vielleicht ein zuverlässiger Hundesitter, der sich um den Hund mit kümmert? Oder eine nette Verwandtschaft o. ä. wo der Hund unter Tags in Betreuung kann? Oder einen netten Chef, der einem das Hund mitnehmen erlaubt?


    Ansonten denke ich ist es am BEsten, wenn man zumindest in der MIttagspause heim kann und den Hund raus lassen, sich kurz beschäftigen usw. Dann ist wenigstens eine Auflockerung drin.


    Eine feste Zeitgrenze zu setzen ist schwer. Bei mir setzt das schlechte Gewissen nach 5 Std. ein. Weil - was wenn der Hund mal außer der Reihe muß und in Nöte kommt? Was, wenn dem Hund mal was passiert?


    Und überhaupt - Rudeltier so lange allein - ich kann damit nur schwer leben. Seit die beidne wenigstens sich haben, gehts meinem Gewissen dann etwas besser. Aber Gott sei Dank habe ich eh die meiste Zeit die Chance, die Hunde mitzunehmen.


    Ich habe eine gute Freundin mit 2 Hunden, einem großen Haus, Hundeklappe und sicher eingezäuntem Garten, die aber täglich nach 10 Std. Abwesenheit noch so aktiv ist, sich wirklich ausgiebig um die beiden zu kümmern. Ich muß gestehen, ob ich mich dann immer so dazu aufraffen könnte? Ich weiß es nicht.


    Sowas sollte man sich eben auch alles überlegen.


    Ich weiß nur, ich mußte einmal zu einem 3 Tages Seminar und mußte die Hunde da jeweils 12 Std. allein lassen - ich fand es grauslig - für mich. Die Mädels haben es sich sichtlich gut gehen lassen, was man an den Abdrücken in unseren Betten sehen konnte - aber ich persönlcih könnte nicht damit leben!

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