Emma die Bestie an der Leine

  • Und wenn Du gar nicht versuchst, das zu umgehen...
    Sondern sie bei JEDER Hundebegegnung erstmal anleinst und für 2-3 Schritte bei Fuß gehen lässt? Dann Lecker und wieder frei lassen, das ist zwar nervig und Du wirst bestimmt ziemlich oft blöd angeschaut, aber Du durchbrichst schonmal das deutlichste Signal.

  • Oder gegenstück. Entweder du packst einen leichten Kurzführer an deine Maus oder aber eine lange Schleppleine, auf die du nur drauftreten müsstest? Wäre das eine Möglichkeit?

  • Zitat

    Erstmal ist es die reine Größe, von der sie sich bedroht fühlt, ist der Hund allerdings sehr souverän oder selbst unsicher ist alles halb so wild, sobald der Hund sie aber fixiert, selbst in der Leine hängt oder einfach nur deutlich angespannt ist flippt sie aus...

    Zitat

    Ich nehm sie nämlich an die Leine (vorrausgesetzt der andere Hund ist auch angeleint) und das ist für sie das Signal in Alarmbereitschaft zu verfallen.
    Das sich das eingeschlichen hat ist total fürn Ar*** und ziemlich kontraproduktiv, ich weiß allerdings nicht, wie ich das anders regeln sollte, oftmals kann man einfach keine Bögen laufen und soweit sie in diesen Situationen auch auf engen Wegen frei "bei Fuss" laufen zu lassen sind wir im Moment einfach nicht!


    schade, dass du soweit wegwohnst, sonst würde ich vorschlagen gemeinsam eine trainingsgruppe zu eröffnen... :D mein problem mit spencer ähnelt deinem in einigen punkten sehr...

    anfangs habe ich auch versucht blickkontakt von ihm einzufordern und dieses "bar open/closed" versucht (also: er durfte sich von der bockwurst aus dem futterbeutel bedienen, solange bis das objekt seines hasses verschwunden war)... hatte aber nicht den eindruck, dass wir dadurch irgendwelche fortschritte machten... eher hatte ich teilweise den eindruck, dass sich in spencer der druck noch erhöhte, durch meine sitz-bleib-und-schau-kombination... es passierte mir auch, dass er dem anderen hund nachsetzte, sobald ich auch nur ein bissl in meiner spannung nachliess... dann habe ich eine einzelstunde bei einer hundetrainerin genommen, die mir dazu riet, den ruhigen blickkontakt zu belohnen (mit clickwort oder clicker) und das funktionert für uns sehr gut... wir können nun hunde bei denen er vor einer weile noch total ausflippte auf kürzere distanz umlaufen... das signal "weiter" habe ich auch eingeführt und wende es ebenfalls erfolgreich bei weniger aufreizenden fremden hunden (und eichhörnchen :D ) an...

    ach ja: und ich habe "guck mal: hund" eingeführt... heisst, ich mache ihn mit einer übertrieben freudigen stimme und stimmung aufmerksam auf fremde hunde und wenn er dann hinguckt sag ich mein clickwort und schieb ihn ein lecker ein... ein anderer hund soll einfach nur positiv für ihn sein...

    grüsse,

    jassex

  • Das mit dem Kurzführer ist keine schlechte Idee...an einer Schleppleine läuft sie einfach furchtbar schlecht, sobald sie nämlich Widerstand spürt hat sie das dringende Bedürfnis stehen zu bleiben oder extrem langsam zu laufen...sie ist halt sehr leinenführig... :D
    Ich bin ja nur froh, dass Janosch bei diesem ganzen Theater nicht mitmacht...manchmal kommt auch von ihm ein erstauntes "Wuff", aber in der überwiegenden Zahl der Fälle steht er einfach nur da und guckt sich ungläubig seine tobende Freundin an... :irre:

  • Sei froh mit Janosch. Eine Freundin von mir hat das Problem, daß ihr Trio dann komplett eins auf Boxkampf macht. Und sie hat 2 Aussis und einen DSH und ist selbst ein winziges Persönchen *g*

    Vielleicht gehts ja mit Kurzführer, Pebbles läuft mit Schleppi auch, als hätte sie sich grad in die Hose gemacht.

  • Zitat

    Sei froh mit Janosch. Eine Freundin von mir hat das Problem, daß ihr Trio dann komplett eins auf Boxkampf macht.

    Das wollte ich auch grad schreiben - nur dass meine Freundin ein Quartett aus einem dt. Pinscher und 3 DeuPi-Mixen hat. das ist vielleicht ein Gekläffe :roll:

  • Hallo Jassex,

    das mit dem "Guck, da da kommt ein Hund" mache ich auch!

    Ganz zu Anfang fordere ich aber keinen Blickkontakt ein. Da gibts Freie Buffet einfach nur WEIL ein anderer Hund auftaucht. Eine Gegenleistung (Sitz. Platz, Schau) muß da noch nicht erbracht werden.
    Das trainiere ich in "Reizfreien" Situationen.
    Wenn beides klappt (also der Hund beim Anblick eines anderen Hundes von alleine nach dem Buffet "fragt" und die Alternativübungen in anderen Situationen gut generalisiert sind, füge ich beides in Babyschritten zusammen.

    Ich seh das so:
    Wenn ein Hund ausflippt, wenn er einen anderen Hund sieht, ist er im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr ganz bei sich (nämlich ausser sich!). Ich muß erst durch Klassische Konditionierung erreichen, dass die Emotion (Angst), die der Reiz (anderer Hund) auslöst, sich in eine andere Emotion (oh, lecker Essen, yummie!) verändert. Also der emotionale Zustand so wird, dass der Hund bei sich ist und überhaupt was lernen kann.
    Bob Bailey sagt: "Pavlov sitzt immer auf unseren Schultern", sprich klassische Konditionierung sticht operantes Konditionieren aus.
    Wenn Hund also "ansicht eines anderen Hundes" mit "OH MEIN GOTT ICH KRIEG PANIK" verknüpft hat, kann man operant konditionieren, bis man umfällt, es wird nix bringen, wenn man nicht gleichzeitig, oder am besten noch vorher klassisch gegenkonditioniert hat.
    Klassisch am Besten vorher, weil man sich damit schon einen Startpunkt vorbereitet, an dem man loslegen kann.

  • Martina - klasse Beitrag!

    Und dazu darf man obendrein eben NIE vergessen, daß Bellen für einen Hund selbstbelohnende Wirkung hat. Das erschwert den Neuaufbau des Trainings noch einmal ungemein.

  • Zitat

    Ich muß erst durch Klassische Konditionierung erreichen, dass die Emotion (Angst), die der Reiz (anderer Hund) auslöst, sich in eine andere Emotion (oh, lecker Essen, yummie!) verändert. Also der emotionale Zustand so wird, dass der Hund bei sich ist und überhaupt was lernen kann.


    Du bist oft bei BB auf Seminaren, oder ? ;)

    Meine Meinung und Ansatz wären da etwas anders. Nicht, daß ich was gegen Leckerlis in der Hundeerziehung hätte, aber mein Weg wäre, an meiner "Beziehung" zum Hund zu arbeiten und ihm soviel Sicherheit und Vertrauen (und dadurch resultierendem Gehorsam) zu geben, daß er gar keine Angst mehr empfindet.
    Mein Hund soll sich an meiner Seite sicher fühlen, auch in ihm unheimlichen Situationen mit einem "Is ok !" ruhig bleiben und auf meine "Führungsqualitäten" vertrauen.

    Also nicht an dem Moment arbeiten, wo ich den Hund verliere, sondern schon vorher ansetzen, sodaß ich gar nicht mehr in diese Situation komme !

    Gruß, staffy

  • Zitat


    Du bist oft bei BB auf Seminaren, oder ? ;)

    Meine Meinung und Ansatz wären da etwas anders. Nicht, daß ich was gegen Leckerlis in der Hundeerziehung hätte, aber mein Weg wäre, an meiner "Beziehung" zum Hund zu arbeiten und ihm soviel Sicherheit und Vertrauen (und dadurch resultierendem Gehorsam) zu geben, daß er gar keine Angst mehr empfindet.
    Mein Hund soll sich an meiner Seite sicher fühlen, auch in ihm unheimlichen Situationen mit einem "Is ok !" ruhig bleiben und auf meine "Führungsqualitäten" vertrauen.

    Also nicht an dem Moment arbeiten, wo ich den Hund verliere, sondern schon vorher ansetzen, sodaß ich gar nicht mehr in diese Situation komme !

    Gruß, staffy

    nein, erst auf dreien. Aber ich lese viel :D
    Und in meinen Augen IST das Arbeiten an der Bindung! Und wir machen ja auch fast das selbe, wir beschrieben es wahrscheinlich nur anders.
    Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich schon geschrieben habe "...dann hast Du viel zu spät reagiert" oder "dann bist Du schon viel zu dicht dran"
    oder so was. Das ist doch sehr eindeutig "ansetzen bevor ich den Hund verliere!"
    Ich denke jedoch, dass "unheimlich fühlen" eine etwas andere Qualität hat als "ich bin komplett ausgerastet!" Wenn ich bei "etwas unheimlich" angekommen bin, kann man vom Hund schon etwas "operantes " erwarten. Aber da muß man ja oft erstmal irgendwie hinkommen.
    Und meist ist es ja einfach, den Hund dahin zubekommen. Nur dem Halter das zu verklickern ( :D pun intendet :D ) ist schwierig, weil man ja immer überall liest, dass man Angst bestärken könne...

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