Emma die Bestie an der Leine
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Hallo!
Nun brauche ich auch mal wieder euren Rat!
Es ist mir ja schon fast peinlich, dass ich bei diesem Problem so gar nicht weiterkomme, aber es ist ja bei dem eigenen Hund öfter so, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht...
Emma ist jetzt 4 Jahre alt und hat vor ungefähr zwei Jahren angefangen an der Leine teilweise aggressiv auf andere Hunde zu reagieren.
Es ist mal phasenweise besser, dann ist es wieder schlechter und sie macht es bei weitem nicht bei jedem Hund.
Hunde die deutlich kleiner sind als sie (so bis 40 oder 45 cm) nimmt sie absolut nicht ernst - die können absolut toben an der Leine, da geht sie mit einer Seelenruhe dran vorbei als wären sie gar nicht da.
Problematisch sind Hunde in ihrer Größe (60 cm Stockmaß) oder größer.
Bei einigen Rassen (Schäferhund, Ridgeback etc.) dreht sie völlig durch an der Leine, egal wie sich der andere Hund verhält. Bei anderen Hunden macht sie es vom Gegenüber abhängig, aber in den meisten Fällen reicht schon ein kurzes Fixieren des Gegenübers um sie völlig aus der Fassung zu bringen und in die Leine springen zu lassen.
Dazu muß ich vielleicht sagen, dass sie abgeleint zwar auch kein allzu großer Freund fremder Hunde ist, in diesen Situationen geht sie den Hunden aber eher aus dem Weg, als das sie auffällig aggressiv reagieren würde , insgesamt ist sie eher unsicher!
Sie macht dieses Theater auch nur, wenn sie weiß, dass der andere Hund auch angeleint ist, läuft der andere Hund frei und sie ist angeleint verhält sie sich genauso wie abgeleint - nämlich meistens unauffällig!
Was sehr gut funktioniert ist mit ihr einen kleinen Bogen zu laufen, da reichen schon 4 bis 5 Meter und ich kann sie unangeleint "bei Fuss" laufen lassen - leider gibt es diese Möglichkeit ja nicht immer!
Andere Möglichkeit ist sie am Wegesrand absitzen zu lassen, da muß ich zwar aufpassen wie ein Schiesshund, dass sie nicht im letzten Moment doch noch aufspringt, aber klappt eigentlich in den meisten Fällen auch recht gut.
Aber irgendwann möchte ich ja schon dahin, dass ich mit ihr auch angeleint an einem großen Hund vorbeigehen kann und da fehlen mir im Moment echt die Ideen, wie ich das am besten angehe... - Vor einem Moment
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Hi,
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Moin Björn,
haste dir dies https://www.dogforum.de/ftopic22879.html mal durchgelesen ? Vielleicht ist da schon was hilfreiches bei. Mein Tipp aus der Ferne wäre Ruhe, Gelassen bleiben, Hund auf die andere Seite und daran arbeiten, daß DU bei der Begegnung mit anderen Hunden gaaaanz gelassen bleibst !!!
Gerade bei unsicheren Hunden brauchts den gesunden Mix aus Sicherheit geben, die Situation für unwichtig erklären und "mit Fingerspitzengefühl" dem knurrenden Köterchen klar machen, daß man auf so ein Gezicke keine Lust hat

Gruß, staffy
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Hallo Björn!
Wenn du sie absitzen lassen kannst und sie macht kein Theater, dann ist das doch schon ein echt prima Anfang.
Darauf würde ich versuchen, aufzubauen. Evtl. eben, daß sie ein Steh-Kommando bekommt, so sie es noch nicht hat und eben stehen bleibt. Eben, daß das halten nicht mehr so "streng" ist. Wichtig finde ich persönlich dabei, daß du sie belohnst, solange sie ruhig zu den anderen Hunden guckt. Ich weiß gar nicht, clickerst du? Weil das wäre meine Wahl. Ich würde halt jeden ruhigen Blickkontakt zu dem anderen Hund belohnen. Sobald du merkst, sie fängt an, sich hochzuspulen, würde ich einfach einige Leckerlies auf den Boden werfen, die sie dann aufsuchen darf und dann den Abstand vergrößern.
Wenn das prima klappt, würde ich phasenweise versuchen, mich weiter vor zu bewegen, also nicht mehr zu stehen, sondern langsam "millimeterweise" zu gehen. Dabei weiterhin ruhiges Verhalten belohnen.
Das wäre halt mein Weg, den ich versuchen würde. Eben ihr zeigen "ruhig gucken ist absolut erlaubt". Denn viele machen ja den Fehler, ihren Hund auf sich zu fixieren, somit macht man ihn noch unsicherer, da er ja den "Feind" nicht im Blick behalten darf.
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Silvia, das hört sich schonmal recht vielversprechend an!
In die Richtung hatte ich auch noch gar nicht gedacht!
Und ja, ich clickere, zumindest hin und wieder...Und staffy, den Thread hab ich irgendwann schonmal gelesen, sollte ich mir vielleicht nochmal etwas genauer zu Gemüte führen...

Noch weitere Vorschläge und Anregungen...???
EDIT:
@ staffy: Würdest du mir auch empfehlen aus dem Absitzen heraus weiterzuarbeiten?
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Hallo Björn,
mit dem Bogen laufen oder absitzen lassen machst du alles soweit richtig. Belohnst du Emma auch, wenn sie es gut macht? Nur wenn du nach jedem Erfolg ein Leckerchen gibst, wird sie verstehen, was du willst.
Wenn du während dem Laufen an Hunden vorbei willst, dann splitte. Stell dich immer zw. Emma und dem anderen Hund. Du wirst viel Geduld brauchen, bis Emma souverän handeln wird.
Leckerchen würde ich nicht auf den Boden werfen, wenn sie reagiert, da du dann ihr Fehlverhalten belohnen würdest. Auch kann das zu Futterneidproblemen mit dem anderen Hund führen. Und wegen dem Blickkontakt, sie sollte dich angucken, nicht den anderen Hund. Bau auf das "Schau mich an"-Kommando auf, denn dann hat sie eine Aufgabe, die sie zu erfüllen hat, wenn ein anderer Hund kommt.
LG Schopenhauer
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Zitat
Leckerchen würde ich nicht auf den Boden werfen, wenn sie reagiert, da du dann ihr Fehlverhalten belohnen würdest.Das ist so nicht richtig. Er soll die Leckerlies auf den Boden werfen, wenn sie angespannt wird, nicht wenn sie reagiert. Warum? Weil kauen nachweislich stressmindernd wirkt.
ZitatAuch kann das zu Futterneidproblemen mit dem anderen Hund führen
Warum? Der andere Hund hat an dem Futter nichts zu suchen, da würde ich zur Not als Besitzer eingereifen und den anderen Hund verjagen.
ZitatUnd wegen dem Blickkontakt, sie sollte dich angucken, nicht den anderen Hund. Bau auf das "Schau mich an"-Kommando auf, denn dann hat sie eine Aufgabe, die sie zu erfüllen hat, wenn ein anderer Hund kommt.
Wie oben schon geschrieben, man nimmt einem Hund dadurch noch mehr Sicherheit, denn er hat seinen Feind nicht im Blick. Solange er guckt und dabei aber geistig beim Menschen ist und seiner Belohnung, ist doch alles für ihn viel viel einfacher. Nur so kann man erreichen, daß sie auf Dauer von sich aus dne anderne Hund ignoriert, denn wenn dies immer nur über Ablenken und Kommandoführung läuft, wird sich kein natürliches Verhalten entwickeln können. Björn würde ein Leben lang die totale Kontrolle über seine Maus haben müssen.
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Also ich habe mit Wiener Würstchen und dem "Schau mich an"-Kommando es bei meiner Hündin richtig gut unter Kontrolle bekommen (wobei unser Problem keine Aggression gegenüber anderen Hunden sondern eher ein "Ich will mit allen spielen" war, was aber genauso nervig bei einer großen Hündin ist).
Ich habe sie, sobald ein Hund für mich in Sichtweite war (und sie ihn hoffentlich noch nicht entdeckt hatte
), am Wegesrand absitzen lassen, so dass der andere Hund unproblematisch an uns vorbei gehen konnte. Vorab habe ich mit ihr bei jeder Gelegenheit das "Guckie/Cookie"-Kommando geübt, d.h. kaum schaute sie mich einfach mal so an, habe ich es gesagt und die Leckerlies wanderten in ihr Maul. 
Nun saß sie am Rand und sogar mit Sicht zum Hund, während ich mit dem Rücken zu dem anderen Hund stand. Anfangs ist mir diese Stellung völlig intuitiv "unterlaufen", aber dank dem DF habe ich mich belehren lassen, dass das durchaus seine Vorteile hat. Denn während mein Hund die Situation mit einem anderen Hund verknüpfen kann, weil er ihn sieht, kann ich mich voll und ganz auf meinen Hund konzentrieren, weil ich den anderen Hund nicht sehe.

Währenddessen kamen die Wiener Würstchen zu tragen, die stückchenweise in ihr Mäulchen gewandert sind, solange sie sich auf mich konzentrierte; falls sie abschweifte, wurde mittels des erlernten "Schau mich an"-Kommandos nachgeholfen und wenn alles nichts half, dann sollte sie zumindest sitzen bleiben bis der Hund vorbei war, um das ganze Training in umgekehrter Reihenfolge zu durchlaufen.

Hat bei mir Wunder bewirkt und innerhalb von ein paar Wochen hatte ich die Begegnung mit anderen Hunden so unter Kontrolle wie ich es mir vorstellte.
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Zitat
Das ist so nicht richtig. Er soll die Leckerlies auf den Boden werfen, wenn sie angespannt wird, nicht wenn sie reagiert. Warum? Weil kauen nachweislich stressmindernd wirkt.
Warum? Der andere Hund hat an dem Futter nichts zu suchen, da würde ich zur Not als Besitzer eingereifen und den anderen Hund verjagen.
Wie oben schon geschrieben, man nimmt einem Hund dadurch noch mehr Sicherheit, denn er hat seinen Feind nicht im Blick. Solange er guckt und dabei aber geistig beim Menschen ist und seiner Belohnung, ist doch alles für ihn viel viel einfacher. Nur so kann man erreichen, daß sie auf Dauer von sich aus dne anderne Hund ignoriert, denn wenn dies immer nur über Ablenken und Kommandoführung läuft, wird sich kein natürliches Verhalten entwickeln können. Björn würde ein Leben lang die totale Kontrolle über seine Maus haben müssen.
Warum Leckerchen auf den Boden werfen, wenn man mit der Handfütterung genauso gut ist? Futter auf dem Boden ist immer ein Gefahrenpotential, das man nie unterschätzen sollte. Futter ind er Schüssel ist tabu, Futter auf dem Boden ein tolles Streitobjekt. Man weiß nie, wie die Hunde dann reagieren! Futter kommt vom Menschen und stärkt so die Bindung.
Das A und O in der Hundeerziehung ist der Blickkontakt. Ohne Blickkontakt läuft nichts. Ist eines der 1.Dinge, die man einem Hund beibringen sollte, um seine Aufmerksamkeit zu haben. Mit Absitzen und Blickkontakt schafft es meist der schwierigste Hund Ruhe zu bewahren. Übt man das Dauerhaft und belohnt ihn dann anschließend, wird dem Hund sein Fehlverhalten umgeleitet und er wird irgendwann von selber wissen, dass er entspannt weiterlaufen kann. Auch hier ist die anschließende Belohnung wichtig. Es geht nicht von heute auf morgen, man muss geduldig üben, besonders dann, wenn das sich Verhalten schon so lange gefestigt hat. Natürliches Verhalten beim Hund gibt es in der Situation an sich nicht, oder ist an der Leine laufen ein natürliches Verhalten? Ein freier Hund würde immer einen Bogen laufen, um dem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Der Mensch mutet dem Hund zu, so eng gehen zu müssen. Wenn er es nicht kann, muss er es lernen und da hilft der Blickkontakt zum Menschen extrem gut, da der Hund eine Aufgabe bekommt, die er stattdessen tun sollte.
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Zitat
Warum Leckerchen auf den Boden werfen, wenn man mit der Handfütterung genauso gut ist?
Weil die Körperhaltung des Hundes (Kopf tief) entspannend für den Hund ist und er durch das suchen der Leckerlies Stress abbauen kann. Sucharbeit und Kauen wirkt eben nachweislich stressmindernd. Hatte ich oben bereits geschrieben!
ZitatDas A und O in der Hundeerziehung ist der Blickkontakt.
Ist es das? Nein, meiner Meinung nach nicht. Denn dann müsste ich einen Hund haben, der mich 24 Std. am Tag anglotzt. Warum glaubst du, ein Hund könne nur dann aufmerksam sein, wenn er Blickkontakt hält. Als Beispiel dieser Hund (Hündin einer guten Freundin).
Externer Inhalt borderforum.plusboard.deInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Achte mal auf die Ohren des Hundes. Der Hund ist zu 100 % aufmerksam gegen seinen Menschen, dennoch hat er die Blickfixierung ganz woanders.
Und Emma hat in dieser Situation schon eine Aufgabe, ruhig sein und versuchen zu entspannen.
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Hallo Björn,
ich hab hier ja auch so einen Unsicherheits-Stänkerer, von dem ich viel gelernt hab und immer noch viel lerne, da er mein erster Stänker-Hund ist

Wenn ich keinen Bogen laufen kann und der andere Hund gross und 'bedrohlich' ist und in 'unser' Feindbild passt, gibt's bei mir ein klares Kommando zum hinsetzen oder abliegen, während der andere Hund vorbeigeht. Ich stehe dabei auch immer zwischen den beiden und blockiere. Duran darf den anderen ruhig anschauen.
Futter würde er in diesem Moment nicht annehmen. Daher übe ich schon einen gewissen Druck aus (körperlich), der sofort nachlässt, wenn Duran sich etwas entspannt.
Anders geht's nicht. Ich hab vieles probiert, aber die Kontrolle behalte ich nur so. Und es wird langsam etwas besser.Bei kleinen Hunden, die bis vor ca. einem halben Jahr auch noch Zündstoff waren, beutze ich jetzt unser 'weiter' Kommando, während wir beide zügig vorbeilaufen, ich in der Mitte zwischen beiden Hunden.
Dieses Wort habe ich beim Canicross und Bikejören eingeführt, damit wir an Zäunen mit Bellenden Hunden, Eichhörnchen und Katzen einfach so vorbeirennen können, ohne dass ich mit dem Fahrrad im Matsch liege.
Ich benutze das beim Spazierengehen auch an Ecken, wo Duran nicht das Bein heben soll.Und jetzt eben auch bei Hunden, die nicht ganz so gefährlich sind.
Vielleicht sogar irgendwann bei grossen Hunden.K.A., ob Dir das als Idee weiterhilft. Aber ich finde dieses Kommando äusserst nützlich, sobald der Hund es richtig verstanden hat.
LG
Chrissi - Vor einem Moment
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