Emma die Bestie an der Leine

  • @ Silvia

    Einen Border der hütet ist sicherlich nicht das Gleiche, wie Emma, die andere Hunde nicht mag. Solange das Problem so groß ist, sollte der Hund sich auf seinen Besitzer konzentrieren, nicht auf den Hund und das Schau-Kommando ist da sehr hilfreich. Warum ein Hund einen 24 h angucken sollte, ist mir auch unklar. Er sollte mich auf Befehl angucken können, wenn er ein Problem hat und sich auf mich konzentrieren soll. Ein Hund der Fuß laufen soll, sollte ja schließlich auch erst loslaufen, wenn er den HF anguckt.

    Der Punkt ist ja, dass man dem Hund sagen soll, was er tun soll und nicht, was er nicht tun soll, das reicht nämlich nicht. Einen Hund den ich durch Kommando zu Blickkontakt bewegen kann, habe ich bei mir, auch wenn er meterweit weg ist.

    Und die angelegten Ohren von dem Border auf dem Bild haben nichts mit dem Menschen zu tun, den er evtl. hört. Das Beispiel hier finde ich unpassen.

    LG Schopenhauer

  • Hallo Björn!

    Ich hab leider keine passenden Therapie-Strategien für Dich, aber gibt es vielleicht irgendeinen roten Faden, bei den Hunden, auf die sie reagiert - außer der Größe?
    Mir ist bei den Beispielen, die Du genannt hast (Schäferhund und Ridgeback) gleich in denSinn gekommen, dass sie sich bei bestimmten Körperhaltungen (Schäferhund) oder andern Signalen (aufgestelltes Rückenfell beim Ridgeback) vielleicht "angemacht" fühlen könnte und aus ihrer Sicht einfach nur in die Defensive geht.
    Wenn das so sein sollte, dann könntest Du vielleicht über die Schiene trainieren, dass sie sich nicht verteidigen braucht, weil Du das schon machst...

    Keine Ahnung, ob das ne Möglichkeit ist. Ich fühle mich jedenfalls immer viel sicherer beim Training, wenn ich weiß, warum genau mein Hund so reagiert, wie er reagiert =)

  • Hallo Björn,

    ich würde das so üben, wie von Silvia beschrieben.
    Ich clickere sowohl ruhiges Ansehen eines anderen Hundes (oder eben des bedrohlichen Reizes, was immer der sein sollte) UND Blickkontakt.
    Das schließt einander nicht aus. Im Gegenteil!

    Das Anschauen clickere ich, weil ich die EMOTION, die der Reiz auslöst (Angst, Unsicherheit, etc) verändern will - das ist Klassische Konditionierung! "Böse Hunde" öffnen das Buffet...
    Blickkontakt clickere ich, weil ich ein VERHALTEN, das dem Reiz folgen soll, verstärken will - das ist operante Konditionierung.

    Weil Du ja mit Emma schon einige Zeit trainierst und sie daher gut kennst, könntest Du so eine Art Pendeltraining machen:
    DAzu brauchst Du einen Menschen mit einem möglichst fremden, ruhigen "bösen" Hund. Den stellst Du irgendwo in die Landschaft. DAnn bewegst Du Dich mit Emma auf ihn zu. Während Emma auf ihn zu geht und ruhig bleibt gibts Leckerchen (die besten der WElt, die es nur zu diesem Anlass gibt und in obszönen Mengen!). Merkst Du die allerersten Zeichen der Anspannung, umdrehen, Leckerchen-Geben stoppen, entfernen. Geh zurück auf die Ausgangsdistanz und wenn Emma wieder ganz ruhig und entspannt ist, machst Du einen neuen Anlauf.

    Der Vorteil: Emma ist in Bewegung, "kontrolliert" aber die Entfernung. Dabei macht sie ausschließlich positive Erfahrungen: sie muß nicht näher heran, als sie will UND bekommt "Kaviar" dafür.
    Ich erklär hier jetzt nicht den ganzen GEneralisierungs-Vorgang, den wirst Du selber ableiten können -> Näher ran, anderer Hund, andere Ablenkung, größeres Tempo, größerer Hund
    Soweit war das der "Klassische Konditionierungs-Teil" - wenn sie also die Hunde dann auf kleinere Distanzen gut handeln kann, fragst Du Übungen ab.

    Sprich, erst gibts Leckerchen für blosses "sein", dann gibts Leckerchen für Arbeiten im "Angesicht".


    Umgedreht geht es auch: Du stehst mit Emma und fütterst, während sich ein "böser" Hund nähert. Spannt Emma sich an, "befiehlst" Du dem anderen den Rückzug und stoppst das füttern.

    Ich würde das sogar abwechseln. Eine Session mit einer Bewegten Emma, 15 Min Pause mit entspannendem MAssieren, eine Session mit einer stationären Emma. Feierabend!

  • Zitat

    @ Silvia

    Einen Border der hütet ist sicherlich nicht das Gleiche, wie Emma, die andere Hunde nicht mag. Solange das Problem so groß ist, sollte der Hund sich auf seinen Besitzer konzentrieren, nicht auf den Hund und das Schau-Kommando ist da sehr hilfreich. Warum ein Hund einen 24 h angucken sollte, ist mir auch unklar. Er sollte mich auf Befehl angucken können, wenn er ein Problem hat und sich auf mich konzentrieren soll. Ein Hund der Fuß laufen soll, sollte ja schließlich auch erst loslaufen, wenn er den HF anguckt.

    Der Punkt ist ja, dass man dem Hund sagen soll, was er tun soll und nicht, was er nicht tun soll, das reicht nämlich nicht. Einen Hund den ich durch Kommando zu Blickkontakt bewegen kann, habe ich bei mir, auch wenn er meterweit weg ist.

    Und die angelegten Ohren von dem Border auf dem Bild haben nichts mit dem Menschen zu tun, den er evtl. hört. Das Beispiel hier finde ich unpassen.

    LG Schopenhauer

    Naja - wir werden uns wohl nicht einig werden. Ich habe mehrfach schon gute Erfahrungen mit dieser Methode gemacht. Und ich sage dem Hund, was er tun soll: Er soll entspannen. Warum muß mein Hund immer ein totaler Befehlsempfänger sein?

    Daß du das Beispiel unpassend findest, zeigt mir eigentlich, daß du nicht wirklich verstanden hast, was ich sagen wollte. Aber ist schon ok.

    Zitat


    Der Vorteil: Emma ist in Bewegung, "kontrolliert" aber die Entfernung. Dabei macht sie ausschließlich positive Erfahrungen: sie muß nicht näher heran, als sie will UND bekommt "Kaviar" dafür.

    Das finde ich auch klasse, wenn man einen Übungspartner hat. Ich glaube, so kriegt man das Vertrauen noch schneller aufgebaut, wie mit "meinem" Vorschlag.

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Anregungen, mal schauen was sich machen lässt, ich werd auf alle Fälle berichten!

    @ Liz:
    Es gibt da schon einen roten Faden, sie reagiert auf alle Hunde so von denen sie sich bedroht fühlt...
    Und ich kenn sie jetzt schon so gut, dass ich einen entgegenkommenden Hund nur für den Bruchteil einer Sekunde anschauen muß und sofort weiß ob es "krachen" wird oder nicht.
    Erstmal ist es die reine Größe, von der sie sich bedroht fühlt, ist der Hund allerdings sehr souverän oder selbst unsicher ist alles halb so wild, sobald der Hund sie aber fixiert, selbst in der Leine hängt oder einfach nur deutlich angespannt ist flippt sie aus...

  • Das ist doch schon ein prima Ansatzpunkt!
    Dann musst Du nur noch schneller als Emma sein... Kleinigkeit! ;) :D

    Achso, nimm Dir doch einfach mal eine 2. Person mit, die genau auf Dich achtet und nicht so sehr auf Emma - nur um auszuschließen, dass sich vielleicht bei Dir schon kleine Verhaltensveränderunen eingeschlichen haben, wenn Du einen potentiell gefährlichen Hund erkennst!

  • Ach Liz...ich weiß wo da meine Verhaltensänderung liegt...da brauche ich keine zweite Person zu... :D
    Ich nehm sie nämlich an die Leine (vorrausgesetzt der andere Hund ist auch angeleint) und das ist für sie das Signal in Alarmbereitschaft zu verfallen.
    Das sich das eingeschlichen hat ist total fürn Ar*** und ziemlich kontraproduktiv, ich weiß allerdings nicht, wie ich das anders regeln sollte, oftmals kann man einfach keine Bögen laufen und soweit sie in diesen Situationen auch auf engen Wegen frei "bei Fuss" laufen zu lassen sind wir im Moment einfach nicht!

  • Hmm, das ist ja schon ne dumme Situation... Unangeleint lassen würde ich sie dann aber auch nicht...
    Ich meinte eigentlich eher so kleine unbewusste Sachen: Ich senke beim "Bleib" Komando z.B. immer meinen Kopf ein klein wenig und beim Auflösen hebe ich ihn wieder. Darauf reagiert Emma immer schon vor dem eigentlichen Kommando. Ich hab ne Zeit lang gedacht, sie könnte hellsehen, bis eine Freundin von mir diese wirklich winzig kleine Bewegung (nach mehreren Anläufen) bemerkt hat. :^^:

    Das Anleinen ist da ja schon ziemlich deutlich, aber vielleicht ist da ja noch irgendwas - und sei es nur ein etwas schnellerer Atemzug etc.

  • Ja, mag sein, dass es da noch andere Anzeichen gibt - aber das Anleinen ist wirklich das eindeutigste und es ist einfach erschreckend zu beobachten, wie hektisch sie wird, wenn ich sie in Sichtweite eines fremden Hundes anleine...und das ist für sie das Startsignal, da bin ich mir sicher!
    Ich weiß nur einfach nicht wie ich das umgehen soll... :???:

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